den Kriegsschauplatz auf das Aegäische und Rote Meer auszudehnen.
Saint Etienne, 20. Okt. Einer Schlagwetterexplosion in einem Kohlenschacht, in dem ein Brand ausgebrochen war, sind 20 Bergleute zum Opfer gefallen. — Nach weiteren Meldungen sind insgesamt 39 Bergleute getötet worden.
Konstantinopel, 19. Okt. Die Kammer hat dem Kabinett mit 125 gegen 60 Stimmen ihr Vertrauen ausgesprochen.
Washington. (Die amerikanische Flotte mobil.) Am 31. Okt. wird im Neuyorker Hafen die größte und mächtigste Flotte mobilisiert sein, die die Vereinigten Staaten jemals zusammengebracht haben. Kontreadmiral Osterhaus wird an diesem Tage 102 Schisse befehligen. Gleichzeitig wird in Los Angeles die Pacificslotte mobilisiert werden. Wie der Marinestaatssekretär erklärt, hat er die Mobilisierung der Flotte angeordnet, um ihre Bereitschaft darzutun und etwaige Mängel aufzudecken. Man bringt jedoch die Mobilisierung wohl nicht ohne Grund auch mit der schwierigen politischen Lage in Europa und Ostasien in Zusammenhang.
M a r o k k o.
Paris, 19. Okt. Die Zeitungen sprechen heute mit starkem Unbehagen von einem Aufenthalt, der in den deutsch-französischen Verhandlungen über den Kongo eingetreten fei.
Paris, 19. Okt. Der Minister des Aeu- ßern gibt soeben bezüglich der Kongosrage folgende Note aus, die eine günstigere Wendung erkennen läßt: „Herr Cambon hatte gestern eine neue Unterredung mit Herrn v. Kiderlen-Wächter. Die Verhandlungen scheinen unter befriedigenderen Bedingungen fortgeführt zu werden. Das Datum der nächsten Zusammenkunft ist indessen noch nicht festgesetzt."
Die Revolution in China.
Die Regierungstruppen kämpfen fortgesetzt mit den Rebellen; der Ausgang ist noch recht ungewiß, da die Erfolge wechseln. Das gewaltige chinesische Reich kracht in allen Fugen und der Thron des allzu despotischen Kaisertums wankt bedenklich.
Peking, 19. Okt. Das kaiserliche Regierungsblatt kündigt an, daß die Aufständischen in Hankau gestern nach einem Gefecht, Las den ganzen Tag über gedauert hat, geschlagen worden sind.
Hankau ist jetzt ruhig. Die deutschen Landungstruppen brauchten nicht einzugreifen, wie gemeldet wurde, sondern beschränken sich auf den Schutz der deutschen Ansiedlungen.
-ius § 1 M untl Umgebung.
Wildbad, 21. Okt. Wie an andern Kurorten, so ist man auch hier eifrigst an der Arbeit, alle Vorbereitungen für den Wintersport zu treffen. Mit Fertigstellung der von Bauunternehmer Del- missier unter Ueberwindung mancher Schwierigkeiten verhältnismäßig rasch geförderten Sprunghügel- Anlage wird ein weiterer Anziehungspunkt für die Freunde des Wintersports vorhanden sein. Alles, was irgend sonst noch geschehen kann, um die Betätigung des Wintersports und den Aufenthalt hier und auf dem Sommerberg möglichst angenehm zu gestalten, wird zurzeit eifrigst vorbereitet. Von Jahr zu Jahr gewinnt der für besonders für die Hebung gesunder Nerventätigkeit so schätzenswerte Wintersport mehr Anhänger, und die Bemühungen in dieser Hinsicht werden gewiß auch hier reichlich
belohnt werden. Es muß und wird dahin kommen, daß die Winterkuren der Allgemeinheit ebenso natürlich scheinen wie solche zu anderen Jahreszeiten; und man muß nicht nur die Gesundheitspflege im Winter für Kranke ins Auge fassen, sondern auch die Fürsorge für die Gesunden in Rechnung stellen. Also huldigen wir auch hier recht eifrig jetzt dem Grundsatz: „Die Saison ist tot, es lebe die Saison!
— Mit den länger werdenden Abenden setzt auch die Tätigkeit innerhalb unserer Vereine wieder intensiver ein. Allenthalben werden die Singstunden wieder eifrig ausgenommen und neue Kräfte geworben, um an den Weihnachtsfeiern den Mitgliedern und ihren Angehörigen recht genußreiche Stunden bieten zu können durch gesangliche und dramatische Aufführungen. — Morgen Sonntag hält der Militärverein seine Generalversammlung bei Herrn Wetzel zur Rennbachb'rauerei ab, wobei auch Neuanmeldungen (unter Vorlage des Militärpassesj gemacht werden können. Der Turnverein veranstaltet morgen eine Turnfahrt nach Schwann über Dobel; bei dem herrlichen Herbstwetter ein sehr glücklicher Gedanke. Abmarsch morgens 8 Uhr. — .Der Evang. Arbeiterverein! hat auch Heuer wieder durch Großbezug von Kar-! toffeln, Kohlen und Obst seinen Mitgliedern einem sehr schätzenswerten Dienst geleistet. !
— Umfassende Verbesserungen an ihren Wasser-, benützungsanlagen beabsichtigt die Sägwerksbesitzerin Frau Wilh. Treiber We. hier (Windhofsägmühle) und Sägwerksbesitzer Richard Barth in Calmbach vornehmen zu lassen durch Erhöhung der Wasserfallenoberkante um 10 bezw. 15 am. — Wie wir hören, sind für nächste Bausaison gegen 30 neue. Baugesuche innerhalb des Bezirks angemeldet, was im Interesse unserer Bauhandwerker sehr zu begrüßen ist.
Neuenbürg, 19. Okt. (Ein interessanter Streit.) Bekanntlich scbwebt zwischen der hiesigen Gemeinde und der Nachbargemeinde Gräfenhausen ein ganz seltsamer Streit. Zwischen beiden wurde s. Zt. ein Vertrag schriftlich geschlossen, wonach Neuenbürg den bei seinem Vahnhof gelegenen Gräfenhausener Gemarkungsteil Routhe sich eingemeinden darf: nachträglich aber scheint man in Gräfenhausen Reue über diese Tat zu empfinden, denn Gräfenhausen weigert sich jetzt, die Eingemeindung vollziehen zu lassen, mit der Begründung, der Lageplan sei nicht genügend klar gelegt worden. Mit diesem Grund dürfte aber Gräfenhausen kaum durchdringen, falls es zu einen: Rechtsstreit käme. Gestern fand nun unter Vorsitz des K. Oberamtmanns in Gräfenhausen eine Vertretersitzung beider Gemeinden behufs Einigungsverhandlungen statt. Sie hatte aber kein Ergebnis, so daß der Streit der beiNn Gemeinden weiter besteht.
Oermiscbles.
— (Kriegund Industr he.) Ein Kaufmann in Neapel erläßt folgende Reklame: „Die ganze Stadt wimmelt von Soldaten. Wovon aber wimmeln die Soldaten? — Das ist ganz gleich; mau kaufe nur mein unfehlbares Insektenpulver, das Schächtelchen zu 80 Centesimi."
Das Ma r o kko - D in er. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, und so hat sich denn auch in der französischen Presse der Spott über die „Erfolge", die Deutschland infolge des Marokko-Abkommens mit Frankreich errungen hat und noch erringen wird, ganz pünktlich eingestellt. Herr Element Vautel, der Spaß
macher des „Matin" ist es, der den Reigen eröffnet, indem er in folgender Weise ein Diner Kiderlen-Cambon schildert: „Herr v. Kiderlen- Wächter diniert mit Herrn Jules Cambon. Die beiden Diplomaten gehen mit bestem Appetit zu Tisch. Das Menü ist aber auch wirklich recht einladend:
Marokko mit französischer Tunke Entenschnabel nach Kongoart Kamerun mit gedörrten Pstaumen Togoland mit Sauerkraut, v. Kiderlen Wächter: „Donnerwetter, lieber Herr Cambon, Sie verschlingen dieses Stück Marokko mit einer Leichtigkeit ..." — Cambon: „Es schmeckt vortrefflich ..." — v. Kiderlen: „Will ich gern glauben! Sie hätten mir aber gerade darum auch etwas übrig lassen können." — Combon: „Zu spät! Mit etwas Sus ist es geradezu delikat. (Ißt alles auf.) — v. Kiderlen: „Führen Sie aber eine Klinge! Nun will ich mal . . . . Dieses Stück Kongo hier sieht recht gut aus!" — Cambon: „Einen Augenblick. . . Wir wollen teilen." «Schneidet das Stück Kongo in zwei Teile.) — v. Kiderlen (ärgerlich): „Sie geben mir aber wirklich ein bißchen wenig ..." — Cambon: „Sie sind ein Schlemmer und ein Vielesser! Hier haben Sie ein Stück, das Ihnen hoffentlich gefallen wird. Ich will inzwischen das Togoland hier versuchen; es sieht gar nicht übel aus. Auch die Kamerunschüssel duftet lieblich." (Bedient sich.) - v. Kiderlen (vor einem zähen, kleinen Stück Kongo): „Ist das alles, was ich bekomme?" — Cambon (der sein Gericht rasch hinunterschlingt): „Probieren Sie doch erst ..." — v. Kiderlen: „Herrje!" . . . (Das Stück Kongo ist ihm in der Kehle stecken geblieben.) „Schnell! Hilfe! Ich ersticke!" — Cambon: „So muß es ja kommen! . . . Habe ich Ihnen nicht immer gesagt, daß Ihre Augen größer sind als Ihr Magen?"
Tischfpruch.
Wir beten um unser täglich Brot Und was noch sonst dem Hause not;
Das mag nun ganz bescheiden klingen Und wär' so schwer nicht einzubringen.
Doch fragte man Einen bei solchem Gebet, Was er unter täglichem Brot versteht.
So erführ' man oft zum größten Erstaunen: Er meint damit Trüffeln und Kapaunen, Pasteten, Champagner und wilde Enten,
Recht wenig Arbeit und fette Renten!
SterrrZesstrrcfi-fKH r o irrst der Stadt Wildbad vom 14. bis 20. Okt. 1911.
G eburten:
12. Okt. Rau, Gottlieb Heinrich, Holzhauer hier, 1 Sohn.
.20. Okt. Eitel, Wilhelm, Friedrich, Hilfswärter hier, 2 Töchter.
Aufgebote:
16. Okt. Grimm, Engelbert, Schaffner hier, und Engel, Theresia, in Bingen, OA. Sigmaringen.
16. Okt. Rau, Gottlob Wilhelm, Säger in Celles-sur- Plame (Vogesen), und Poirot, Marie Josefine, in Celles-sur-Plame.
18. Okt. Keller, Ernst Wilhelm, Säger in Neuenbürg, und Bürkle, Berta, in Neuenbürg.
18. Okt. Erne, Jakob/ Konditor in Biberach, und Litz, Johanna Maria, in Weilderstadt.
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