Wasser, kamen aber glücklicherweise ohne ernsten Schaden davon; bei Hochwasser hätte großes Un­heil entstehen können.

Vi klingen, 11. Okt. In verschiedenen Waldungen des Forstbezirks Villingen, der an staat­lichem und städtischem Besitz viele tausend Hektar umfaßt, haben sich infolge der großen Trockenheit des vergangenen Sommers die Borkenkäfer derart vermehrt, daß jetzt große Hiebe des von den Borken- käfern befallenen Holzes ausgeführt werden müssen.

Berlin, 6. Okt. Die Verlobung der Prinzessin Viktoria Luise, des Kaisers einziger Tochter, mit dem Erbprinzen Adolf Friedrich von Mecklenburg- Strelitz soll bevorstehen. Die Prinzessin ist am 13. September 19 Jahre alt geworden; der Erb­großherzog ist 39 Jahre alt. Er hat 3 Schwestern, deren eine, Jutta, die Gemahlin des Erbprinzen Danilo von Montenegro ist. Wie es heißt, ist der Gedanke dieser Verbindung vom Kaiser selbst ausgegangen und bei dem vielbesprochenen Besuch des Kaiserpaares in Neustrelitz endgültig festgelegt worden. Obgleich das Gerücht diesmal mit absoluter Bestimmtheit auftritt, wird inan gut daran tun, eS mit Reserve aufzunehmeu.

Berlin, 11. Okt. Der Bundesratsausschuß für die auswärtigen Angelegenheiten tritt heute zu einer Sitzung zusammen.

Berlin, 3, Okt. An dem Streik in der Metallindustrie sind nach der gestrigen Zählung 38 t 4 Former und Eisengießereiarbeiter beteiligt.

B e r li n, 10. Okt. Die deutsche Kartoffel­ernte wird, wie dieNorddeutsche Allgemeine Zeit­ung" schreibt, günstiger, als bisher angenommen wurde, ausfallen. Bei einem Ergebnis von 73 Prozent der Mittelernte schwanken die Preise für weiße Eßkartoffeln in Preußen gegenwärtig zwi­schen 3,5 und 3,8 Mk. pro Zentner; die Klein­handelspreise sind allerdings gestiegen, das Pfund kostete in Preußen im September durchschnittlich 5,3, im Westen sogar bis zu 7 Pfg.

Dortmund, 9- Okt. Die Leichen der auf Zeche Fürst Hardenberg infolge Seilbruchs ver­unglückten neun Bergleute sind bereits geborgen. Am Dienstag nachmittag findet die Beerdigung in einem gemeinsamen Grab statt. Die Kohlenförderung auf der Zeche dürfte am Mittwoch wieder ausge­nommen werden.

Dortmund,^ Okt. Die Hauptversammlung des evangelisch. Bundes, welche am gestrigen Sonntag in Dortmund abgehalten wurde, nahm einen glänzenden Verlauf. Die Versammlungen wie die Festgottesdienste in 8 Kirchen der Stadt waren stark besucht.

Bayreuth, 9. Okt. Der Bayreuther Musik­verein wird den 100. Geburtstag des mit der Geschichte Bayreuths so innig verknüpften Meisters Franz Liszt durch ein großes Festkonzert feiern. Als Solist des Abends wurde Frederic Lamond (Klavier) gewonnen. Siegfried Wagner, der Enkel des Meisters, wird Liszts symphonische Dichtung Les PreludeS" dirigieren.

Wien, 10. Okt- Der Kaiser hat heute den österreich-ungarischen Botschafter in Berlin in Sonderaudienz empfangen.

Triest, 11. Okt. Nach Mitteilung der Generaldirektion des Oestreichischen Lloyd wird sowohl der Passagier- als auch der Warendienst sämtlicher Linien der Gesellschaft regelmäßig und unverändert aufrecht erhalten. Für die Beurteilung der für die Handelsschiffahrt geschaffenen Lage ist dieser Beschluß nicht ohne Bedeutung.

Paris, 9. Okt. Im Hafen von Lorien hat sich auf dem dänischen DreimasterVenus" ein blutiges Drama abgespielt. Der Kapitän,

namens Anderson, wurde vom Säuferwahnsinn befallen. Er verbarrikadierte sich in seiner Kajüte und gab Revolverschüsse auf seine Matrosen ab Zwei von ihnen wurden schwer, zwei leichter ver­letzt. Erst nachdem Anderson seine sämtlichen Patronen verschossen hatte, gelang es, ihn dingfest zu machen. Er wurde in das Spital von Lorient gebracht.

Brüssel, 9. Okt. Bei Mons entgleisten gestern 6 Wagen eines Personenzuges, lieber 50 Passagiere wurden verletzt.

Bukarest, 10. Okt. Die Mobilisierung der rumänischen Armee ist amtlich bestätigt worden.

Portsmouth, 9. Okt. Hier ist der Ueber- dreadnoughtKönig Georg V." heute glücklich von Stapel gelaufen. Prinzessin Christian von Schleswig-Holstein taufte das Schiff mit einer Flasche Kolonialwein. Das Schiff ist 555 Fuß lang, 89 Fuß breit und hat eine Wasserverdrängung von 34000 Tons. Es ist mit 10 13,5zölligen Geschützen ausgerüstet.

Der wahre Entdecker des Nordpols, Professor Frietjof Nansen, feiert am 10. Okt. in seinem reizenden Heim am Kristianiafjord seinen 50. Geburtstag.

Marokko.

Berlin, 11. Okt. Der Nordd. Allg. Zeitung schreibt: Der auf Marokko bezügliche Teil des deutsch-französischen Abkommens ist heute hier paraphiert worden. Die damit zusammenhängenden Kompensationsverhandlungen find wieder ausge­nommen worden.

Paris, 9. Okt. In der gestrigen Unter­redung zwischen dem Botschafter Cambon und dem Staatssekretär v. Kiderlen-Wächter wurde die Lösung des marokkanischen Teiles der Verhandlungen sehr gefördert; die Besprechungen scheinen einen guten Fortgang zu nehmen.

Paris, 10. Okt. In einer langen Unter­redung, die der Ministerpräsident Caillaux und der Minister des Aeußern de Selves heute hatten, wurde das letzte Telegramm Cambons nochmals sorgfältig geprüft. Es wurde anerkannt, daß der deutsche Staatssekretär des Auswärtigen Amtes die französischen redaktionellen Vorschläge bezüglich der letzten strittigen Punkte annimmt, und daß infolgedessen noch für diese Woche der Abschluß des Einvernehmens über den Marokko betreffenden Teil der Unterhandlungen erwartet werden kann.

Paris, 10. Okt. DerFigaro" schreibt: Viele Leute schreien bei uns über Demütigung, weil die Regierung sich rüstet, einen Teil des Kongo an Deutschland abzutreten. Das ist sicher unan­genehm, aber wir wußten es und hatten das Prinzip bereits seit Juli angenommen. Am ersten Tag der Verhandlungen, sobald wir in eine Unterhandlung zu zweien eingetreten waren, mußten wir wissen, worum es sich handelte: Freiheit der Aktion für Frankreich in Marokko gegen Uebergabe kongo- nesischen Gebiets an Deutschland. Es ist jetzt zu spät, um darauf noch einzugehen, auch können wir nicht mehr über das Prinzip der Kompensationen diskutieren, sondern nur über deren Umfang. Mit gutem Willen und Geduld kann man zu einer für beide Länder annehmbaren Lösung gelangen.

Paris, 11. Okt. Extrablätter verkündeten gestern abend den definitiven Abschluß der Marokko­verhandlungen. Demgegenüber kann versichert werden, daß die Sache heute noch genau so steht, wie sie bisher gestanden hat. In gutunterrichteten Kreisen wird versichert, daß die Besprechung der Marokkofrage noch diese Woche, vielleicht auch noch

die nächste Woche in Anspruch nehmen werde Doch handelt es sich nur um Formalitäten. Dem endgültigen Abschluß wird mit Vertrauen entgegen­gesehen.

Paris, 10. Okt.Echo de Paris" läßt sich aus Brüssel schreiben: Man sagt in Brüssel, Deutsch­land habe ungefähr am 15. August im Laufe der Marokkoverhandlungen Frankreich geraten, von der belgischen Regierung die Pachtung eines Land­streifens im Norden von Belgisch-Kongo zu ver­langen, und Frankreich hätte in der Folge diesen Teil wieder an Deutschland abtreten sollen, sodaß Deutschlands Besitzungen am Aequator von Osten nach Westen eine Verbindung erhalten hätten. Die französische Regierung soll aber den Vorschlägen des Staatssekretärs v. Kiderlen-Waechter einen solchen Empfang bereitet haben, daß Deutschland nicht weiter darauf bestand (Notiz des Wölfischen Bureaus: Diese Nachricht desEcho de Paris" ist gänzlich erfunden. Deutschland hat niemals Frankreich Anregungen in dem angedeuteten Sinne gegeben.

Melilla, 10. Okt. Die Verluste der Spanier in dem Kampf am 7. Oktober betrugen 36 Tote und 109 Verwundete.

vermizcbiez.

Die Welt geht unterl Auf das Bureau einer Frankfurter Lebensversicherungs-Gesellschaft kam kürzlich ein Landmann, um seine Versicherung zurückzukaufen. Da in einem solchen Falle nur ein Teil der gezahlten Prämien zurückgezahlt wird, macbte man ihn in wohlwollender Absicht darauf aufmerksam, daß er durch den Rückkauf einen nicht unbeträchtlichen Schaden erlitte, und fragte ihn, warum er das tun wolle, worauf er erwiderte: Es hat gar keinen Zweck, weiter zu versichern, denn in drei Jahren geht ja die Welt unter, das weiß ich ganz bestimmt und der Papst und die Gelehrten wissen es auch. Da will ich mich mit meinem Gelde so einrichten, daß es gerade noch drei Jahre ausreichtI" Nach dieser Antwort hielt man es selbstverständlich für überflüssig, ihm weitere Ratschläge zu erteilen. Nachdem er sein Geld in Empfang genommen hatte, ging er mit den Worten: Meine Herren, Sie werden in 3 Jahren an mich denken."

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Lektüre für die Winterabeude. Der Herbst hat begonnen, die Abende werden immer länger, und man sehnt sich im Familienkreise nach einer guten Lektüre, in der die Parteikämpfe des Tages nicht wiederhallen, die aber doch von heiteren Aktualitäten spricht und Genuß und darüber hinaus Anregung bietet. Die Meggendorfer-Blätter werden allen Anforderungen, die man an eine gute Familienlektüre stellt, gerecht. Wenn der Sturm ums Haus weht, wenn die Flocken wirbeln, ist die frohgelaunte Zeitschrift ein will­kommener Gast. Sie ist im Inhalt überraschend mannig­faltig, fein pointierte Scherze, heitere Erzählungen und lyrische Gedichte bietet sie in bunter Fülle und außerdem glossiert sie die Ereignisse des Tages in Kunst, Theater, Literatur und Mode in liebenswürdiger Art. Weil die Meggendorfer-Blätter dabei immer denzent bleiben und alle Themen vermeiden, die verletzen könnten, haben sie sich Tausende treuer Freunde erworben; ist dochvon allen Geistern die verneinen, der Schalk am wenigsten zur Last." Der Bildschmnck der einzelnen Nummern präsentiert sich m künstlerischer Vollendung. Sowohl die Qualität der Bilder selbst als die Reproduktionen stehen auf der Höhe der Zeit. Ein Quell des Frohsinns sind die Meggendorfer- Blätter. Wir glauben, daß wir durch diesen Hinweis manch einem unserer Leser einen Gefallen erweisen werden. Die Zeitschrift bringt vierteljährig 13 Nummern und kostet Mk. 3., bei direkter Zusendung unter Kreuzband Mk. 3.2b. Bestellungen nehmen alle Buchhandlungen und Postanstalten entgegen. Der Verlag in München, Perusastraße 6, ver­sendet Probenummern gratis und postfrei.

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