fernung von 30 Meilen vor Tripolis liegen. In Tripolis selbst herrscht unter den Italienern eine Panik, da sie befürchten, daß es im Augenblick eines Landungsversuches zu einem Massacre gegen die Europäer kommen würde.
Marokko.
Berlin, 36. Sept. Der französische Botschafter Cambon stattete gestern abend dem Unterstaatssekretär von Kiderlen-Wächter einen Besuch ab, um ihm die Antwortnote der französischen Regierung auf die letzte Deutsche Antwort zu überbringen.
Tanger, 37. Sept. Meldungen aus eingeborener Quelle besagen, die Spanier hätten alle Stellungen am rechten Ufer des Ued Kert räumen müssen. Eine Kolonne soll am Donnerstag überfallen worden sein. Die Munition sei weggenommen worden. Bei Seluan, das am Sonntag von den Spaniern geräumt worden sei, haben die Rifleute angeblich 5 im Stich gelassene Kanonen erbeutet. Eine Bestätigung dieser Meldung liegt noch nicht vor.
Aus StaM und Umgebung.
Wildbad, 38. Sept. Am letzten Sonntag wurde hier das Bezirksmissionsfest gefeiert. Der Besuch, auch von auswärts, war ein guter. Es sprachen Stadtpfarrer Rösler, Missionar Rottmann nnd Missionsprediger Münz. Aus dem Kassenbericht, von Dekan Uhl-Neuenbürg erstattet, ist zu entnehmen, daß 6728 Mk. an Gaben im Berichtsjahr eingegangen sind.
Wildbad, 28. Sept. Die am letzten Sonntag im Rathaussaale hier stattgehabte Generalversammlung der Bezirkskrankenkasse Neuenbürg war nur schwach besucht. Herr Eugen Seeger führte den Vorsitz. Aus dem von Herrn Hauptkassier Beißer erstatteten Kassenbericht war zu entnehmen, daß bei einem durchscbnittlichen Mitgliederstand von 3158 die Gesamteinnahmen 96 066 Mk.
43 Pf., die Gesamtausgaben 94890 Mk. 99 Pf. betragen, was einen Kassenbestand von 1175 Mk.
44 Pf. ergibt. Der Reservefond beträgt 56473 Mk. 50 Pf., der Ueberschuß im Berichtsjahre 162 Mk. Die notwendig gewordene Beitragserhöhung wird bis zum Inkrafttreten der neuen Reichsversicherungsordnung zurückgestellt.
Wildbad, 28. Sept. Dem „Schw. Merkur" wird von hier geschrieben: In einem ersten Hotel sind zwei Herren, die sich als reiche Gutsbesitzer
ausgegeben hatten und sehr sicher auftraten, mit Hinterlassung der unbezahlten Rechnungen abgereist. Ob die angegebenen Namen und Ad»essen richtig sind, ist noch nicht bekannt.
L u f t s p o r t.
Heilbronn, 37. Sept. Nach der Neck.Ztg. ist die Fahrt der „Schwaben" von Baden-Baden nach Heilbronn wieder verschoben worden. Die Zeppelingesellschaft teilt mit, daß sie zu wenig Anmeldungen erhalten hat und daß sie deshalb erst im nächsten Frühjahr eine Fahrt nach Heilbronn veranstalten will.
Friedrichshafen, 36. Sept. (Luftschiffbau.) Für die Abnahme des neuen Zeppelin-Luftschiffes für die Heeresverwaltung ist eine militärische Kommission beauftragt worden, an deren Spitze der Oberst Messing, Inspekteur des Lust- und Kraftfahrwesens, sowie Oberst Schmiedecke, Chef der Verkehrsabteilung im Kriegsministerium, stehen. Die Kommission dürfte in nächster Zeit hier eintreffen, um den Probefahrten des neuen Zeppelin-Luftschiffes beizuwohnen und seine Abnahme für die Heeresverwaltung zu bewirken. Nach dem zwischen der Heeresverwaltung und der Zeppelin-Luftschiffgesellschaft abgeschlossenen Vertrage soll das neue Luftschiff eine Eigengeschwindigkeit von 16—17 Sekundenmetern aufweisen. Die Länge ist auf 132 Meter bemessen.
Karlsruhe, 36. Sept. Nach einer hierher gelangten Meldung wird das Luftschiff „Schwaben" bei günstiger Witterung und bei genügender Beteiligung kommenden Freitag auf dem Exerzierplatz landen.
vermiscbies.
(Eine furchtlose Kaiserin.) Durch das jüngst erschienene Buch der Madame Toselli ist auch die Erinnerung an die unglückliche Kaiserin Elisabeth von Oesterreich wieder wachgerufen worden. Das veranlaßt den bekannten italienischen Journalisten Vico Mantegazza, so berichtet die „V. Ztg.", in der „Nazione" zu erzählen, wie die Kaiserin, die später das Opfer eines ruchlosen Anarchisten werden sollte, bei jeder Gelegenheit einen nicht gewöhnlichen Mut zu Tag legte und allen Gefahren furchtlos ins Auge blickte. Als sie einmal in England weilte, hatte sie auf einem ihrer Spaziergänge eine arme Frau kennen gelernt, die unter Mühe und Sorgen eine zahlreiche Familie
zu ernähren hatte. Ohne sich zu erkennen zu geben, war die mitleidige Kaiserin dann mehrere Male im Hause der Frau erschienen, um ihr Unterstützungen zu bringen. Den Ehemann hatte sie bei diesen Besuchen nie angetroffen. Als sie eines Tages die ärmliche Wohnung verließ, begegnete sie ihm auf der Schwelle. Anstatt ihr für ihre Güte zu danken, stieß der Mann, der ein Jagdgewehr aus der Schulter hatte, beleidigende Worte und Drohungen gegen die Großen der Erde, die gekrönten Häupter aus. Die Kaiserin unterbrach ihn mit den Worten: „Daß Sie ein Feind der Monarchie sind, interessiert mich nicht besonders, da es Ihr gutes Recht ist. Leider scheinen aber diese Ideen Sie nicht befähigt zu haben, in ausreichender Weise für Ihre Familie zu sorgen und sie zu ernähren." — „Wie können Sie sich erlauben, sich in meine Angelegenheiten einzumischen I" schrie der Mann in größter Wut. „Diese gekrönten Häupter sind es gerade, die uns hindern, ein menschenwürdiges Leben zu nhren." Und auf den Gewehrkolben schlagend, ügte er drohend hinzu: „Wenn ich jetzt nur solch ein gekröntes Haupt vor dem Lauf meiner Flinte hätte ..." — „Die Vorsehung hätte es Ihnen gar nicht besser bieten können," sagte die Kaiserin ruhig, „ich bin die Kaiserin non Oesterreich!" Sprachs, sah den Mann, der höchst betroffen dastand, einen Augenblick fest an und ging dann, als wenn nichts geschehen wäre, weiter. Das Geschicht- chen mag feuilletonistisch ausgeschmückt sein; in seinem Kerne entspricht es dem Charakter der merkwürdigen gekrönten Frau, der Hunderte von Dienern zur Verfügung standen und die es immer liebte, sich nur auf die eigene Kraft zu verlassen.
(Das Sorgenkind.) „Es ist a Kreuz mit dö Kinda, mir Ham a an Buam in der Familie, der koa Bier mag.'"
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Derselbe eriolgt genau naeb der xveltberübmten, leiebt lssslieben, anerkannt besten IVIsibocis 6sklii2, ^vodureb ein raseber und siebsrer Drtolg garantiert ist,
a) 1Ü5 /^nsZNASl' (keine Vorkenntnissse erlorderlieb)
b) ,, VonZsSSobl'iiisns (im ^nseblusse an die verbundenen Vorkenntnisse, Oonversation) o) ,, ZOkuisn (Raebbilleunterriebt)
d) rui' ^usbilciunA in cisk- KIsnäsIskoi'l'SLponäsnr.
pfospskt unc! l^rvbsstuncls Apstis.
Anmeldungen sind bis and weiteres an die Direktion der Derlitö-Lebule Dlorsbeim, Deoxoldstr. 18,
su riobten.
vis Direktion: 8. unö «. LV^8.
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