Wildbad, 3. Mai. Am 1. Mai wurde das von der Ortskrankenkasse Zuffenhausen im vorigen Herbst erworbene Hotel zur Uhlandshöhe, das inzwischen zu einem Erholungsheim umgestaltet worden ist, in Anwesenheit von Vertretern der Stadt Wildbad und der hies. Aerzteschast, ferner Vertretern verschiedener Kassenverwaltungen des Landes und einiger hiesiger Kollegialmitglieder und Geschäftsleute durch ein Festessen im Hotel Maisch in Wildbad eingeweiht. Indem Erholungsheim können Genesende aus dem ganzen Land, die Mitglied einer Kasse sind, Aufnahme finden. Es ist die Herstellung eines Luft-, Licht- und Sonnenbades geplant. Ein Arzt führt die Oberaufsicht über den Betrieb. Die Verpflegungssätze sind minimal und auf 2,90 Mk. pro Tag incl. ärztlicher Behandlung und Arznei für Kassenmilglieder festgesetzt. Für Kurtaxe und Thermalbäder kommen ermäßigte Preise in Anrechnung, die erstere fällt nach länger als 14tägiger Verpflegung ganz weg.
Unter Hcrltenöes
Der Fall Welshofen.
Kriminalroman von M. Kossak.
(Forts.) (Nachdruck verboten)
„Die Signora ist leider ausgegangen", erwiderte jene. „Was wünschen Sie?"
Brümmel machte ein Gesicht, als ob er es tief bedauerte, die Künstlerin nicht anzutreffen. „Ich bin von der Firma Haas u. Co. geschickt, um mich zu erkundigen, ob die Signora eine Flitterrobe aus weißem Tüll bestellt hat", sagte er. „Die Robe ist ausgesucht und verpackt und es weißj niemand recht, für wen sie sein soll. Vielleicht könnten sie mir darüber Auskunft geben, Fräulein? Sie find doch wohl eine Freundin der Signora?" ^
„Ich — nein, ich bin ja bloß die Köchin", meinte das Mädchen, dem es anzumerken war, wie stolz es sie machte, für die Freundin der Signora gehalten zu werden. !
„Ach? Was sie sagen! Ich dachte ganz gewiß, Sie wären die Freundin der Signora, das heißt, ich meinte eigentlich ihre Anstandsdame. Aber freilich" — fügte er rasch hinzu — „sind' Anstandsdamen immer schon älter — über diel fünfundzwanzig hinaus gewiß."
Das Gesicht der Küchenfee, das stets in einem etwas zu lebhaften Rot erstrahlte, gewann jetzt die Farbe eines gesottenen Krebses. Für noch nicht fünfundzwanzig hielt sie dieser junge Mann I „Wirklich ein netter Mensch!" dachte sie. „Er besitzt Lebensart und Scharfblick."
„Na ja, Kochfräulein haben ja heutzutage auch eine angenehme Stellung", fuhr Brümmel fort, indem er seine Augen mit einem Ausdruck, der lebhafte Bewunderung wiederspiegeln sollte, über des Mädchens Züge gleiten ließ. „Früher war das noch nicht ganz so wie heute, aber in unserer Gegenwart fängt man endlich das wahre Verdienst zu schätzen an, denn — was könnte für eine Frau wohl verdienstvoller sein, als gut kochen zu können? Aber — ich darf das Fräulein nicht unnötig aufhalten. Daher, um auf die Flitterrob« zurückzukommen — -mein Chef meinte, die Signora hätte den Stoff nach einer Bluse ausgesucht, welche die Signora besitzt. Wissen Sie garnichts über die Sache, Fräulein — verzeihen Sie, ich weiß nicht Ihren geehrten Namen —"
„Ich heiße Karoline Wetzel", gestand das Mädchen, wie beschämt, daß sie keinen vornehmeren Namen führte, als „Karoline".
„So, so, Fräulein Lina Wetzel! Ein schöner Name Lina I Die Frau Gräfin, bei deren Gemahl mein seliger Vater Gutsschreiber war. hieß auch Lina. Alle Damen, die Lina heißen, sind feine Damen, haben all« so was Feines wie Sie, Fräulein Lina. Also um nochmals auf die Robe zurückzukommen — können Sie mir sagen, Fräulein Lina, ob die Signora sie bestellt hat?"
„Nein, ich weiß leider gar nichts über die Sache", meinte Fräulein Lina. „Aber wenn ich Ihnen die Blusen der Signora zeigen möchte — glauben Sie, daß Ihnen das was helfen würde, Herr — "
„Smetana, Camillo Smetana!" stellte sich Brümmel vor. „Aber natürlich würde es mir etwas helfen, liebstes Fräulein Lina. Ich weiß doch wie die Flitterrobe ausschaut und wenn ich nur die Blumen .sehen möchte, so würde ich doch sofort herauserkennen, ob eine darunter ist, die dasselbe Muster hat wie die Flitterrobe. Es wäre wirklich sehr freundlich von Ihnen, Fräulein Lina, wenn sie mir helfen wollten, meinen Auftrag gut auszuführen."
Nun, Fräulein Lina war so freundlich. Sie nötigte den galanten Herrn Camillo Smetana in die Wohnung der Signora Brusio und schickte sich an, deren Schränke und Kommoden zu öffnen, um ihren Inhalt den Blicken des Herrn preiszugeben.
„Eine schöne, elegante Wohnung!" äußerte! M»li»«i»xart«»
Brümmel, in den prunkhaft eingerichteten, aber nicht! Outenberg, kr. mtt Lamiiio übermäßig ordentlich aussehenden Räumen scharf „ » n , ""*«1
umherspähend. Man erkannte sofort, daß ihre ^ kr. Oberioutnant
Besitzerin nicht zur Gattung der staubwischenden! g ? 8^' kr 1^'
Hausmütterchen gehörte. Auf Stühlen und Tischen LObnetxer, kr. t. Ltm
lagen im bunten Durcheinander Kleidungsstücke,
Photographien und welke Blumensträuße,Zigaretten-
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stummel waren über den Teppich verstreut und ^inlin. kr. Ltm. die Ueberbleibsel der in Wien üblichen „Jause"! ^omm, Lr. Fabrikant - einer zwischen Nachmittagskaffee und Abend- ^"^^r^kr. ^8. Lautm. essen fallenden Mahlzeit
standen auf dem Salontisch. „Eine schöne Wohnung!" wiederholte Brümmel. „Die Signora ist wohl sehr reich, weil sie eine so hohe Miete zahlen kann?"
„Ach na gerade reich das kann man nicht sagen", erwiderte Lina. „Sie hat ja eine hohe Gage, aber Vermögen besitzt sie nicht. Ja, wenn der Graf Welshofen am Leben geblieben wäre, dann hätte das freilich anders sein können. Aber so — Sie haben doch natürlich auch von .der Geschichte gehört, Herr Smetana?"
„Wie sollte ich nicht! Ganz Wien spricht ja von nichts anderm. Aber sagen sie, Fräulein Lina
— ob die Signora wirklich nicht weiß, wer ihren Bräutigam umgebracht hat?"
Die Köchin zuckte die drallen Schultern. „Aus der Signora ist nicht klug zu werden. So ver schlossen wie die ist! Nicht ein Wort spricht sie mit unsereinem. Und man hat doch auch seine Bildung —"
„Natürlich, natürlich!,, ergänzte der Pseudokommis. „Sie wären doch so'ne angenehme Gesellschaft für die Signora, Fräulein Lina. Aber um auf die Mordsache zurückzukommen — haben Sie denn gar keine Vermutungen darüber, was? Sie sind d«ch immer um die Signora und sehen so manches. Im meine immer — " Herr Brümmel sagte dieses, bereits auf einem der moosgrünen Damastfauteuils in Anitas Salon sitzend, auf dem Fräulein Lina ihn genötigt hatte Platz zu nehmen
— „daß einer den Grafen ans Eifersucht umge
bracht hat und die Herren vom Gericht scheinen auch derselben Meinung zu sein, da sie den Olfers verhaftet haben". Fortsetzung folgt.
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