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war von einer himmelstürmenden, leidenschaftlichen Seligkeit gehoben, ein Brennen war in seinem Herzen, ein Jubeln und Jauchzen in seiner Brust. Was heute noch unausgesprochen war, das sollte bei nächster Gelegenheit zur Klarheit kommen. Dann hatte Bangen und Zweifeln ein Ende, dann hieß es, ein neues Leben beginnen, ein Leben auf der Höhe.

Stolzer Tori Du vermeinst auf der Hohe zu wandeln und siehst den Abgrund nicht, der sich hart am abschüssig schmalen Wege hinzieht. Ein Fehltritt nur und du stürzest in die Tiefe. Und wer weiß, ob dir noch einmal jene hehre Gestalt erscheint und dich zu sich emporzieht.

Bardini hatte mehrere Stunden halb wachend, halb träumend gelegen. Da klopfte es an seine Tür. Der Hausdiener kam herein nnd meldete ihm eine Dame wünsche ihn zu sprechen.

Wie elektrisiert sprang er auf.

Eine Dame? Wer konnte sie sein?

Sein erster Gedanke war Jsa, aber er ver­warf ihn sofort. Die Stolze, Reine würde nicht zu ihm kommen — was hätte sie auch von ihm wollen können?

„Ich lasse bitten — im Nebenzimmer," sagte er zum Hausdiener und fing eilig an seine Tollet? in Ordnung zu bringen.

Darauf trat er in seinen kleinen Salon ein.

„Ah!"

Ein Schreckensruf kam von seinen Lippen; er blieb wie angewurzelt an der Tür stehen und starr vor Entsetzen mit weitgeöffneten Augen, sah er die elegant gekleidete Dame an, die ihm mit ausge­streckten Hände entgegenkam.

„Bittoriol"

„Carlotta — du?" entrang es sich schwer sei­nen blaß gewordenen Lippen.

„Ja — ich — amico mio — die Ueberrasch- ung hat dich ganz verwirrt. Willst du mir nicht wenigstens die Hand reichen?"

„Verzeih', - Carlotta," — er reichte ihr die Hand und führte sie zum Sessel, — „bitte, setze dich und — erkläre mir — ich habe allerdings nicht erwartet —"

„Daß ich dich hier ausfindig machen würde, nicht war? Ja, siehst du, was die Frau will, ge­lingt ihr auch, aber vor allem sage mir: Warum hast du mich bisher ohne Nachricht gelassen? Wa­rum hast du mich glauben lassen, du gingest nach Mailand? Ja, warum bist du überhaupt von Berlin abgereist und hast mich allein gelassen in meinem Elend?"

„Das sind zuviel Fragen auf einmal, Carlotta."

„Weiche mir nicht aus; sage mir die Wahrheit."

„Du kennst sie — ich hatte mit meinem Bankier in Mailand zu tun.

„Darum bist du hier in der Schweiz?" — Amico mio, du bist gar nicht in Mailand gewesen. Ich komme ja von da her und erfuhr es."

„Und wozu diese — Spionage?" entfuhr es

ihm.

„Bittoriol rief sie gekränkt, „ich suchte dich, mein Herz trieb mich zu dir —"

„Nun — und?"

„Um deintwegen allein unternahm ick die Reise." „Wie soll ich das verstehen?

„Ganz einfach: Ich kehre zu meinem Bräu­tigam micht zurück."

Fortsetzung folgt.

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