Während Röseli nach Morschach Hinaufstieg ging Jsa die Axenstraße heim. Die Unruhe war von ihr gewichen, aber in ihrem Herzen lebte ein wehes Gefühl, wie man es um einen teuren Menschen, den man in Gefahr weiß, hat.
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Jsa hatte eine unruhige Nacht gehabt. Schwere Träume hatten sie zuweilen aufgeschreckt und beim Erwachen hatte ihr das Herz laut geschlagen. Das war um so befremdlicher, als sie sich bisher stets des gesundesten Schlafes erfreut hatte. Am andern Morgen war sie trotzdem stark und kräftig, nur um die Angen lagen dunkle Ränder.
Mutteraugen sehen scharf. Frau Renatus betrachtete ihre Tochter prüfend.
„Du ängstigst dich um die kühnen Bergsteiger?" fragte sie.
„Ja, Mutti, das heißt, der Gedanke daran — beunruhigt mich. Es war doch eine unverzeihliche Tollkühnheit von Bardini, den Scherz wahr zu machen."
„Er ist unberechenbar in seinen Launen und Einfällen; die Erfahrung machten wir nicht zum erstenmal, aber du sorgst diesmal unnötigerweise. Arnegger ist ja ein anerkannt guter Führer und Bardini stark und kräftig und dabei wie alle Italiener geschmeidig und behend. Heute nachmittag
wird er gesund und wohlbehalten, strahlend in kecker Lust, hier ankommen und dir das erbeutete Edelweiß überreichen."
So tröstete die Mutter und teilte doch innerlich die Sorge ihrer Tochter. Auch ihr war es um den ihr lieb gewordenen Gefährten bange.
In Jsa aber stritten Angst und Unwille. Sie zürnte ihm, daß er gegangen war, sie hielt es fürein Gottversuchen und fürchtete die Strafe, die ihm treffen konnte. Und sie traf nicht einmal ihn allein, sondern auch Arnegger, Röseli und — sie selbst.,
Den Vormittag über blieben Mutter und Toch-- ter im Hotel auf der Veranda und- suchten sich; gegenseitig abzulenken. Nachmittags aber promenier-^ ten sie am Landungsplatz auf und ab. Ein; Dampfer nach dem andern legte an, eine Menge Menschen entströmte ihnen. Die Ersehnten waren nicht darunter.
Enttäuscht kehrten sie in ihr Hotel zurück.
In dieser Nacht tat Jsa kein Auge zu; Frau Renatus schlief erst gegen Morgen ein.
Nach dem Frühstück litt es Jsa nicht mehr da-! heim; sie wollte ein Stück die Axenstraße hinaufgehen. Vielleicht kam Röseli wieder und brachte ihr Kunde.
Das Herz war ihr voll und schwer. Sie litt nicht an trüben Ahnungen und fühlte dennoch, daß nicht alles glatt abgelaufen sein konnte.
Sie war schon ein Stück gewandert." Nur wenige Schritte noch und sie hatte den Aufstieg nach Morschach erreicht. Da tauchte plötzlich an der nächsten Biegung der Straße eine wohlbekannte Gestalt auf.
Fortsetzung folgt.
Stundesbucst-GHronik.
vom 4. bis 10. März 1911.
G eburten:
4. März. Haag, Wilhelm Friedrich, Holzhauer in Kohl- häusle, 1 Tochter.
4. März. Rau, Albert Friedrich, Straßenwart iu Sprollen
haus, 1 Sohn.
5. März. Treiber August Rudolf, Gipser hier, 1 Tochter 28. Febr. Diez, Karl Gottlob, Schreiner hier, 1 Tochter
6. März. Schmid, Christian Wilhelm, Zimmermann.hier
1 Sohn.
8. März. Schill, Robert Christian, Maurer hier, 1 Tochter.
Aufgebote:
10. März. Schumacher, Georg Ludwig, Oberbahnasststent hier und Schäffler, Helene Luise hier.
10. März. Krauß, Adolf Robert, Metzger hier und Bott, Emma Auguste hier.
Gestorb e ne:
7. März. Walker, Wilhelm Josef, Sohn des Forstwarts
Josef Wilhelm Walker hier, 1 Jahr alt.
Hiezu eine Beilage betr. Extra-Ein- lage im Kinematograph Union hier.
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