bekannt war, und fand, daß ich schon recht viel wußte.
Mord — vermutlich ausgeführt vermittelst eines betäubenden Schlags und nachher angewandten Chloroforms — an einer Dame mit den Anfangsbuchstaben 8. U.; Zeit, offenbar gestern abend; Ort, Southend; Mitschuldige — wenn nicht tatsächliche Mörderin — in Anklagestand versetzt; Name, Edith Orr-Simp- kinson.
Fräulein Simpkinsons Ausflüchte in Verbindung mit der unteren Kofferadresse führten mich zu der unumstößlichen Gewißheit, daß der Schauplatz des Verbrechens Southend war. Unerklärlich blieb nur das Fehlen jeder Spur eines Koffertransports von Southend nach London, der doch stattgefunden haben mußte, ehe das Gepäckstück in Charing Croß nach Paris hatte aufgegeben werden können.
Das erste, was jetzt zu geschehen hatte, war die Feststellung des Namen; der ermordeten Dame, und das konnte kein Hexenwerk sein, vorausgesetzt, daß die Polize, so vernünftig war, in Southend und nicht in Tooting danach zu forschen. Dann mußte zunächst das Geheimnis des Schlüssels aufgelärt werden.
War Fräulein Simvkinson virklich überzeugt, daß, wie sie wiederholt versicherte, der von ihr vorgewiesene Schlüssel zudem schwarzen Koffer gehöre? Sie hatte alerdings den Beweis geliefert, daß sie fähig war, große Unwahrheiten zu sagen, aber germe ihre Auslassungen über diesen Punkt trugen das Gepräge der Aufrichtigkeit.
Wenn sie in Beziehung aus len Schlüssel log, so war sie überhaupt eine durchtriebene Meisterin der Lüge, und für eine solche konnte ich sie nicht halten, dafür lag zu >iel Tatkraft und Offenheit in ihrem Gebühren.
Befand sie sich aber in der Tct im Irrtum über den Schlüssel, so konnte sie — der Schluß liegt nahe — auch über den Koser selbst im Irrtum sein.
Wie war das möglich? Ihre Jungfer hatte s ihn sofort , erkannt, und überdies war ihr, wie wir gesehen haben, dessen Inhalt ganz bekannt.
(Forts, folgt.)
UM neuen Jahre
entbieten wir allen unseren geehrten Lesern und Geschäftsfreunden dir
besten Glückwünsche
mit der Bitte uns das bisher erwiesene Wohlwollen auch fernerhin ;u bewahren.
Wildbad, 3t. Drxembrr 1908.
» Krdskkion und Verlag
// der „Wildbader Chronik".
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kostet Mk. 14 .—, er ist aber auch Mk, 14.— wert
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Am Wutz drs alte» Jahrs.
Nun ist das Licht herabgebrannt Und bald die letzte Glut verglommen.
Du scheidend Jahr! Reich mir die Hand Zum Abschied wie einst zum Willkommen. Zur Stunde, wo dich nur ein Hauch Noch trennt von des Vergessens Welten, Will ich nicht nach der Menge Brauch Dich ob versagter Wünsche schelten!
Du hast enttäuscht und hast beglückt — Auf manchem Antlitz stand's zu lesen.
Du schufest Qual, und hast entzückt.
Bist Dämon hier, dort Gott gewesen.
Und manch ein selbstgeschmiedet Glück, Manch selbstverschuldet herbes Leiden Führt auf dein Walten sich zurück . . .
Du gehst und lächelst still zu beiden.
Es spricht dein Lächeln mild und weich: Die Zeiten wie ihr Mund sind erzen"
Und bleiben sich auf Erden gleich.
Unstet sind nur die Menschenherzen I Euch lockt die Liebe, lockt das Gold,
Der Lorbeer, der Euch nicht beschieden — Wenn Ihr die Zeiten ändern wollt.
Schasst in die Herzen Euch erst Frieden! . . .
Zwölf Schläge Hallen dumpf vom Turm .. . Ein neues Jahr kommt froh geschritten.
Und wieder schwillt der alte Sturm Von stolzem Hoffen, kühnen Bitten;
Ich aber heb den Becher still.
Indes die Flut der Wünsche regnet.
Und grüße dich: Wie Gott es will —
Was du auch bringest, sei gesegnet!
Noch pulst in mir der Lebensmut,
Noch winken neue Lenzes Wonnen,
Noch blinkt im Glas der Traube Blut,
Noch hat kein Gram mich so umsponnen. Daß nicht ein reiner Kinderblick,
Ein zärtlich Lächeln mich befreite —
Gieb Jedem für solch stilles Glück Zwölf Monde, Neujahr, dein Geleite! . .
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Wer ohne polizeiliche Erlaubnis an bewohnten oder von Menschen besuchten Orten Selbstgeschosse legt oder an solchen mit Feuergewehren oder anderen Feuerwerkszeugen schießt oder Feuerwerkskörper abbrennt, wird nach § 367 Z. 8 des deutschen Strafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Hast bestraft.
Diese Strafbestimmung wird der hiesigen Einwohnerschaft für bevorstehende Neujahrsnacht in Erinnerung gebracht.
Wildbad, den 28. Dezember 1908.
Stadtschultheißenamt:
Baetzner.
Frauenarbeits Schule.
Der II. Kurs der Frauenärbeitsschule beginnt am 4. Januar 1909 und endigt am 15. April 1909.
Der Unterricht umfaßt die Fächer: Stricken, Häckeln, Flicken, Hand« und Maschinennähen (Weißzeugnähen), Kleidernähen, Weiß- und Vnntsticken, sowie Schnittmusterzeichnen
Das Schulgeld ist dasselbe wie im vorigen Jahre.
Anmeldungen auch von auswärtigen Schülerinnen wollen an die staatlich geprüfte Lehrerin Fräulein Luise Schwäble hier (Billa Augusta) gerichtet werden.
Wildbad, den 28. Dezember 1908.
Stadtschnltheißeuamt:
Baetzner.
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Wildbad.
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