nach gründlicher Untersuchung erklärt hatte, der von Fräulein Simpkinson vorgewiesene Schlüssel sei nie und nimmer ftir dies Schloß gemacht, und gar keine Möglichkeit vorhanden, daß er je zum Schließen över Oeffnen des Koffers benutzt worden sei. Als Fräulein Simpkinson dieser Ausspruch mitgeteilt worden sei, habe sie ganz gelassen erklärt, der Mann lüge.
Eine ganze Weile blieb ich noch vor dem Koffer stehen.
„Du könntest das Dunkel lichten," sagte ich im stillen. „Wenn du zu svrechen vermöchtest. Was verschweigst du? Wer hat dir die beklagenswerte Frau anvertraut und sein Geheimnis mit deinem Deckel verschlossen? War sie schon tot, oder war noch Leben in ihr, als du sie aufnahmst? Du sollst sprechen," fuhr ich aufgeregt fort, denn der Gedanke, daß wir von diesem leblosen Ding Beistand zu erwarten haben in unsrer grauenhaften Arbeit, beherrschte mich wie eine fixe Idee.
Plötzlich kam mir ein Einfall. Ich machte Herrn Dübert den Vorschlag, er solle die aufgeklebten Zettel sorgfältig ablösen und Nachsehen, ob nicht zufällig andere darunter stecken. Er zuckte mit den Schultern und scheute sich
offenbar, den Koffer auch nur anzurühren.
„Es ist ja nur eine entfernte Möglichkeit," gab ich zu, „aber sehen Sie, schließlich ist der Fall in Ihre Hand gegegen, nnd es wäre doch ganz prächtig, wenn Sie etwas wirklich Bedeutendes herausbrächten, ehe die ganze Sache an den Untersuchungsrichter übergeht, was in ein bis zwei Tagen geschehen muß. Sie sind doch vollkommen berechtigt, solche Nachforschungen vorzunehmen, nicht?"
„O gewiß," sagte er, „berechtigt bin ich dazu."
„Nun denn, rasch ans Werk. Mir schwant, daß die Mühe nicht vergebens sein wird."
Mit einigem Widerstreben stimmt er mir schließlich bei, und wir machen uns zuerst an den Gepäckzettel „London nach Paris," den wir nach allen Regeln der Kunst ablösten. Es ist das immer ein saures Stück Arbeit, das die äußerste Sorgfalt erheischt, schließlich aber konnten wir das Stückchen Papier wegziehen, aber darunter trat nichts zu Tage, als die glatte, schwarze Oberfläche des Koffers.
Das war eine Enttäuschung, aber trotzdem überredete ich die beiden Franzosen, auch den andern Zettel, das große U auf weißem Papier, abzulösen. Mit erneutem Eifer gingen
wir ans Werk, und diesmal blieb die Mühe nicht unbelohnt, wenn man nämlich ein so bescheidenes Ergebnis als Belohnung ansehen will. Unter dem weißen Zettel kam ein andrer zum Vorschein — ich hielt ordentlich den Arem an, als wir den oberen langsam und bedächtig wegzogen. Einen Augenblick noch, und die verborgene Adresse stand heil und deutlich vor uns, eigentlich aber stand blutwenig darauf, nichts als in großen gedruckten Buchstaben die drei Worte: „Greenwich nach Southend"' Das war alles, es war nur einer jener gewöhnlichen Gepäckzettel, wie sie bei der Gepäckaufgabe angeklebt werden.
Nichts sonst? Ich drehte den Koffer, daß das volle Licht der flackernden Gasflamme darauf fiel, und als ich ihn so vor mich hielt und darauf hinstarrte, als wollte ich den zwei unerwartet zu Tage getretenen Zeilen das ganze Geheimnis entreißen, gewahrte ich plötzlich zwei kleine, mit Bleistift geschriebene Buchstaben in der einen Ecke, die durch den Gummi oder Kleister, womit die obere Adresse aufgeklebt gewesen, halb verwischt waren. Es waren die geschriebenen Buchstaben: k. 8.
(Forts, folgt.)
Bekanntmachung.
Wer ohne polizeiliche Erlaubnis an bewohnten oder von Menschen besuchten Orten Selbstgeschosse legt oder an solchen mit Feuergewehren oder anderen Feuerwerkszeugen schießt oder Feuerwerkskörper abbrennt, wird nach Z 367 Z. 8 des deutschen Strafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft bestraft.
Diese Strafbestimmung wird der hiesigen Einwohnerschaft für bevorstehende Neujahrsnacht in Erinnerung gebracht.
Wildbad, den 28. Dezember 1908.
Stadtfchultheitzena mt:
Baetzner.
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„Königin evariotte."
Am Neujahrsfest
von abends 7 Uhr ab
findet in der Turnhalle unsere
Weihuachts-Feier
mit Coneert, komischen Aufführungen, Gaben- Verlobung und darauffolgendem Tanz statt.
Die verehrlichen Ehrenmitglieder, die Kameraden des Krieger- und Militärvereins mit ihren Familienangehörigen find hiezu freundlichst und kameradschaftlich eingeladen.
Die ausgegebenen Eintrittskarten haben nur für die Familienangehörigen Gültigkeit, sind also nicht übertragbar. Die Vereinszeichen sind anzulege» Freiwillige Gaben zur Verlosung werden von dem Borstand u. Kassier entgegengenommen.
Turnhalle-Oeffnung 'fl 7 Uhr.
Der Worstand.
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Frauenarbeits-Srhule.
Der II. Kurs der Frauenarbeitsschule beginnt am 4. Januar 1909 und endigt am 15. April 1909.
Der Unterricht umfaßt die Fächer: Stricken, Hackeln, Flicken, Hand, und Maschinennähen (Weitzzeugnähen), Kleidernähen, Weiß- und Bnntsticken, sowie Schnittmusterzeichnen
Das Schulgeld ist dasselbe wie im vorigen Jahre.
Anmeldungen auch von auswärtigen Schülerinnen wollen an die staatlich geprüfte Lehrerin Fräulein Luise Schwäble hier (Villa Augusta) gerichtet werden.
Wildbad, den 28. Dezember 1908.
Stadtschnttheißenamt:
Baetzner.
GothakrLebevsvnsicheruiigstiailk^Lgm.
Anfang August 1S08:
Bestand an eigentlichen Lebensversicherungen 968 Mill. Mark
Bankvermögen.341 „ ,
Bisher ausgezahlte Versicherungssummen . 531 „ „
„ gewährte Dividenden. 250 „ „
Alle Ueberschttsse kommen Yen Versicherungsnehmern zugute
Unverfallbarkeit Unanfechtbarkeit Weltpoliee
von vornherein. nach r Jahren. nach 2 Jahren.:
Prospekte und Auskunft kostenfrei durch den Vertreter der Bank August Schmid, Verw .Aktuar, Wildbad.
MitLr-Vörsin V?i1äbs.ä
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