Ereignisse der jüngsten Tage es unpassend wäre, ihn zu veröffentlichen.

Aus KM md zlmgcbmg.

Neuenbürg. (Aus der Bezirksratssitzung vom 9. Nov. 1908. Genehmigt wurden die Wirtschaftskonzessionsgesuche von Karl Eitel zum Adler in Calmbach, Sofie Mutterer Wwe. in Grünhütte, Gde. Wildbad, Ludwig Aldinger zum Hirsch in Schwann (Verlegung in einen Neubau.) Gottlob.Linden b erg er, Konditor in Wildbad erhielt das Rechff"Arm' Ausschank von Wein während des ganzen Jahres. Das Gesuch des Privatiers Gottlob Rometsch in Wildbad um die Erlaubnis zum Ausschank von Wein, Bier und Branntwein an die in seinem Neubau wohnenden Kurgäste und deren Besuche mit Beschränkung auf die Zeit vom 15. April bis 15. Oktober alljährlich, wurde genehmigt.

Die ordentliche Generalversammlung der Bezirkskrankenkasse Neuenbürg findet am Sonntag den 22. November ds. Js. nachm. 2 ff, Uhr auf dem Rathaus in Neuenbürg statt. Tagesordnung: 1) Wahl des Ausschusses für die Prüfung der Jahresrechnung pro 1908. 2^Er^m^unEwahl^des^orstands^3)Sonstiges^

Unter: h enöes.

Ein dunkles Geheimnis.

von Ewald August König.

(Forts.) Naäidr. verboten.)

Ah, Sie zählen es also zu den sogenann­ten Kleinigkeiten, wenn Sie die Ehre einer Dame beleidigen?"

Hm, je nachdem," antwortete der Freiherr achselzuckend.

Damit wollen Sie sagen, daß Sie auch der Ehre der Gräfin von Strahlen nicht zu nahe getreten sind?" fragte der Verwalter mit wachsender Entrüstung.

Ah, Sie kommen als Ritter der Komtesse von Strahlen? Ich bedauere, diese Richter­schaft nicht anzuerkennen."

Ich komme. Sie zu ersuchen, mir wegen der Ehrenkränkung der Komtesse Genugtuung zu geben," fuhr der junge Mann erbittert fort.

Diese Genugtuung werde ich einem Edel­manne geben," Ihnen verweigere ich sie," er­widerte der Freiherr mit verletzendem Hohn. Auch bezweifle ich sehr, daß unter den obwaltenden Verhältnissen ein Edelmann sich zum Ritter der Komtesse aufwerfen würde."

Mit diesen alltäglichen Phrasen werden Sie mir nicht entwischen,fuhr der Verwalter, seine Aufregung gewaltsam niederkämpfend, sort.Hatten Sie den Mut, öffentlich in einem Wirtshause die fleckenlose Reinheit der Gräfin von Strahlen mit ihrem Geifer zu be­sudeln, so werden Sie wohl auch den Mut haben, für Ihre Behauptungen mit den Waf­fen einzustehen."

Der Freiherr wanderte langsam auf und ab, dann und wann traf sein unstäter Blick das hochrote Antlitz des jungen Mannes und jeder dieser Blicke verriet, daß auch in seiner Seele der gewaltige Kampf der Leidenschaft tobte.Sie reden von fleckenloser Reinheit und müssen doch selbst wissen, daß die Kom­tesse von Strahlen ihre Gunst einem Menschen geschenkt hat, der bah, was kümmert es michl Gehen Sie heim und genießen Sie die Augenblicke, so lange die süße Geliebte Ihrer noch nicht überdrüssig ist."

Herr Baron!"

Ereifern Sie sich nicht, mein Bester; wenn Sie sich nicht mäßigen, so sehe ich mich ge­nötigt, den Hausknecht zu rufen."

Und das bieten Sie mir; fragte der Ver­walter in einem Tone, der den Edelmann ver- anlaßte, einige Schritte zurückzuweichen."Sie, der (mich verleiten wollte, Ihre Betrügereien gut zu heißen und in Gemeinschaft mit Ihnen die Komtesse zu bestehlen? Sie dem die Kom­tesse die Türe gezeigt hat? Sie, auf dem der Verdacht lastet, daß er seine Hände mit dem Blute"

Herr, wenn Sie nicht augenblicklich sich zum Teufel scheren, schieße ich Sie nieder wie einen tollen Hund!" rief der Freiherr, bebend vor Wut.

Versuchen Sies," fuhr der Verwalter fort;ein Mord mehr oder weniger, Ihr Ge­wissen wird er nicht sonderlich belasten. Noch einmal fordere ich Genugtuung; beharren Sie bei Ihrer Weigerung, so werde ich öffentlich mit der Hetzpeitsche Sie züchtigen, ich werde Sie verfolgen, hier und in der Residenz, bis alle Welt es erfahren hat, daß sie eine feige Memme sind. Es mag doppelt unangenehm sein, daß Ihre Kugel mich gestern abend fehlte mich aber freut es, daß die Dunkelheit mir nicht erlaubte, den Meuchelmörder aufs Korn zu nehmen, denn ich möchte unsere Rechnung geordnet sehen, bevor Sie dieser Welt Lebe­wohl sagen."

Das ist auch mein Wunsch," erwiderte der Freiherr, der seine Fassung wieder gefun­den hatte,und diesem Wunsche zu gefallen will ich diesmal von dem Grundsätze, meinen Degen nur mit der Waffe eines Ebenbürtigen zu kreuzen, abgehen. Schicken Sie mir Ihren Sekundanten."

So vieler Umstände bedarf es nicht. Ich werde Sie morgen früh sechs Uhr im Parke an der Einsiedelei erwarren und meinen Sekundan­ten mitbringen."

Gut, ich komme, welche Waffe wäh­len Sie?"

Ich überlasse es Ihnen, dies zu be­stimmen."

Pistolen. Fünfzehn Schritte Barriere mit fünf Schritt Avance. Das Los entscheidet, wer den ersten Schuß hat."

Ich nehme diese Bedingungen an. Ver­gessen Sie nicht, Punkt sechs Uhr an der Ein­siedelei."

Lange ruhte der Blick des Freiherrn stier auf der Tür, hinter welcher der junge Mann verschwunden war.

Alberner Bursche, glaubst du, deinetwegen werde ich meinen Plänen entsagen?" murmelte er.Wohlan, der Würfel ist gefallen, du hast die Katastrophe beschleunigt Mann gegen Mann, wir wollen sehen, wer die Braut gewinnt!"

Wenn auch der Verwalter keineswegs über­zeugt war, daß sein Gegner sich zur festge­setzten Stunde auf dem Duellplatze einfinden werde, so hatte er doch für jeden möglichen Fall seine Vorkehrungen getroffen. Er hatte den Doktor Sand gebeten, ihm zu sekundieren und für den Fall seines Todes der Komtesse nicht allein die Mitteilung gemacht, die er ihr schuldig zu sein glaubte, sondern auch ihr die innersten Tiefen seines Herzens erschlossen.

Es stand bei ihm fest: erschien der Frei­herr, so galt es einen Kampf auf Leben und Tod, denn sein Haß gab dem seines Gegners nichts nach und nur der Tod konnte diesen glühenden Haß befriedigen. Erschien der Frei­herr nicht, wie der Verwalter fast vermutete so bewies er dadurch, daß er ein Feigling,

und nicht würdig des Adels war. Dadurch wurde er unmöglich in den Kreisen, in denen sein.Gegner verkehrte und es blieb ihm in diesem Falle kaum etwas anderes übrig, als Europa zu verlassen.

Am Nachmittag ritt der Verwalter aus, um den Förster zu besuchen, welchem er den Brief an die Komtesse zur Besorgung anver­trauen wollte.

Der alte Waidmann erriet augenblicklich das Vorhaben des jungen Mannes. Er bat ihn, sein Leben höher zu achten und stellte ihm vor, daß der Freiherr nicht wert sei, von einem ehrenhaften Manne vor die Klinge ge­fordert zu werden; er erinnerte ihn daran, daß die Komtesse schutzlos und der Gnade ihres erbitterten Feindes preisgegeben sei, wenn ihr treuester Freund ihr geraubt werde; aber alle seine Bitten prallten an dem Eigensinn des Verwalters ab. Eigensinn nannte es der Förster, daß der junge Mann sich unter allen Umständen mit einem Menschen duellieren wollte, der nach der Ansicht des Waidmannes nur Verachtung verdiente. Da er es aber nicht ändern konnte, so gelobte er sich, am nächsten Morgen in der Nähe des Duellplatzes sein zu wollen, um dort zu beobachten und nötigenfalls dem Verwalter feine Hilfe anzubieten.

In der Dämmerstunde kehrte der junge Mann wieder heim und die erste Nachricht, die er erhielt, war, daß die Komtesse bereits dreimal in seine Wohnung geschickt hatte, um sich zu erkundigen, ob er noch nicht zurückge­kehrt sei.

Es war ihm unangenehm, daß sie gerade jetzt ihn zu sehen verlangte, er hatte in Ge­danken Abschied von ihr genommen und fürch­tete von dieser Begegnung nur neue Aufregun­gen. Aber seine Stellung gebot ihm, ihrem Wunsche zu willfahren; er eilte zu ihr, um ihre Befehle zu hören.

Eleonore trat ihm mit allen Zeichen einer fieberhaften Aufregung entgegen.Gott sei Dank, daß Sie gekommen sind," sagte sie,ich stand schon im Begriffe, mein Pferd satteln zu lassen, um Sie zu suchen."

Aber, mein Gott, was ist denn vorge- , fallen?" ftagte der junge Mann bestürzt.Ich hoffe nicht, daß der Freiherr von Braß"

Sie fragen noch?" fuhr die Komtesse un­geduldig fort.Haben Sie nicht den Baron herausgefordert?"

(Fortsetzung folgt).

Telegramm der Wildbader Chronik.

Hamm in Wests., 12. Nov. Infolge einer Kohlenstaub-Explosion bei der Trierer Bergwerks-Gesellschaft wurden bisher 36 Schwerverletzte und 27 tote Bergwerk- Arbeiter geborgen. 150 gelten als verloren.

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