pflichtete dieser Ansicht nicht bei, während der Förster und der Wirt sich jedes Urteils ent­hielten.

Der Richter schüttelte den Kopf.

Meine Ansicht steht unerschütterlich fest," sagte er,ich bedauere nur, daß ich zu jener Zeit so leicht über den Vorfall hinwegging. Hätte ich damals gewußt, was ich heute weiß"

Und was wissen Sie heute?" fragte der Freiherr in einem Tone, der seine Aufregung verriet.

Daß der Baron von Reden in den glück­lichsten Verhältnissen lebte und daß es eine Tat des Irrsinns gewesen wäre, wenn er sich selbst entleibt hätte, da doch eine überaus glückliche Zukunft vor ihm lag," fuhr der Richter ruhig fort.Das war mir damals unbekannt, ich erfuhr es erst später."

(Fortsetzung folgt.)

Werrnifchtes.

(Hereingefallen). Den Reinfall eines Berliner Geschäftsreisenden bei einemHellen Sachsen" schildert der erstere recht amüsant in einer Zuschrift an sein Berliner Fachblatt. Der Reisende chatte die Gewohnheit, seinen alten treuen Kunden, den er in der fraglichen Stadt regelmäßig besuchte, am Vorabend seiner Tour zu einem Glase Wein einzuladen und erzielte auf diese Weise recht ansehnliche Ordres. Auch vor kurzem trafen die beiden auf Einladung des Berliners in einer Weinstube in einer kleineren Stadt in Sachsen zusammen und machten dort eine ansehnliche Zeche. Als der Reisende nun beim Auseinandergehen seinen Geschäftsfreund fragte:Nun, wieviel kann ich Ihnen für morgen.notieren?," erklärte dieser mit größter Gemütsruhe:Heeren Se, mein Kutester, diesmal kann ich Ihnen aber nischt bestellen, ich bin Se nemlich pleite!" Und so war es auch.

(Ein 136jähriger Veteran.) Die Zei- tungjder Rigaischen Stadtpolizei bringt folgende Mitteilung: Am 5. September weilte in Riga auf der Durchreise nach Warschau zum Jubel­fest des ersten Dragonerregiments des Königs von Württemberg, der verabschiedeteWachtmeister dieses Regiments Andrei Nikolajewitsch Schmidt der am selben Tage auch 136 Jahre alt wurde. Zur Bestätigung seines hohen Alters zeigte er einen Abschiedsukas Nr. 120, nuf dem gesagt ist, daß er, der verabschiedete Wachtmeister Andrei Nikolajewitsch Schmidt, den Kleinbürgern der Stadt Schaulen im Gouvernement Kewno entstammt, am 5. September 1772 geboren, orthodoxer Konfession, des Lesens und Schrei- bens kundig, verwitwet und am 6. August 1796

aus den Kantonisten zum Dienst in das Re- valer Bataillon eingereiht worden ist. Am 18. Juli 1798 überschritt er die Alpen unter dem Feldmarschall Ssuworow. Für die Eroberung zweier Geschütze bei Maly-Jaroßlawcz und einer feindlichen Fahne bei Smolensk im Okto­ber 1812 erhielt er den Georgs-Orden dritter Klasse und eine silberne Medaile am Georgen- Bande. Für die Eroberung einer türkischen Standarte bei der Erstürmung Eriwans im persischen Kriege 18271828 wurde er von Paskiewitsch persönlich mit dem Abzeichen des Militär-Ordens zweiter Klasse ausgezeichnet. Bei der Erstürmung von Prag im Jahre 1831 wurde er mit dem polnischen St. Stanislaus- Orden und für die Erstürmung von Warschau im Jahre 1832 mit der silbernen Medaille am Andreas-Bande ausgezeichnet. Nach der Er­oberung Mn Tiraspol im Jahre 1848 erhielt er ebenfalls die silberne Medaille am Andreas- Bande. Bei der Erstürmung des Malakow- Hügels von Sebastopol im Krimkrieg erhielt er für die Rettuug des Konteradmirals Nachimow den Militärorden erster Klasse. Im Jahre 1857 wurde er wegen Krankheit und Schwäche aus dem Dienst unter Verleihung einer jähr­lichen Pension von 1200 Rubel entlassen. Während seiner ganzen Dienstzeit ist er kein einziges Mal bestraft worden. Dieser Veteran geht noch ohne fremde Hilfe, nur auf einen Stock gestützt, hört gut, spricht vernehmlich, sieht aber schlecht. Er hat, wie er selbst er­zählt, nie geistige Getränke genossen und nie geraucht, ist aber ein Freund von Schnupftabak. Seit 62 Jahren ist er Witwer, nnd sein ein­ziger Sohn ist im Kriege mit den Türken ge­fallen. Zum Jubiläum reiste er im Mantel und mit der Mütze, die er sich seit dem Tage seines Austritts aus dem Dienst aufbewahrt hat. Sein Gedächtnis ist ausgezeichnet, und mit Lächeln gedenkt er der Zeiten, da die Truppen in Bastschuhen zur Parade zogen und da es nicht nur keine Eisenbahnen, sondern auch keine Kunststraßen gab. Der Veteran lebt ständig in Tiflis.

Herneinnührges.

(Schwefelhölzchen zu sparen.) Die Hausfrauschneide abgenützte Postkartenin Streifen von der Breite eines Schwefelholzes und stelle sie in einem kleinen Behälter neben der Schwefel­holzbüchse auf. Brennt bereits eine Lampe, so kann man diese Streifen leicht darüber an­zünden und die Flamme aus jedes andere Licht übertragen. Man halte die Streifen nur nicht zu tief in den Zylinder, auch nicht fo, daß sie dessen Rand berühren.

»(Flecke vonMilchkaffee aus Stoffen zu entfernen.) Man bestreicht die betreffenden Stellen mit reinem Glycerin und wäscht nach einiger Zeit mit lauem Wasser aus; die Stelle wird sogleich auf der linken Seite geplättet.

Abgeschnittene Blumen frisch zu erhalten.) Man stellt die Blumen in Wasser, in welchem 35 Gramm Salmiak ausgelöst sind. Auf diese Weise bleiben sie 15 bis 20 Tage frisch.

Bei Verbrennungen bewährt sich Bor­vaseline, die in jedem Haushalt vorrätig gehal­ten werden sollte, als vorzügliches Heilmittel. Wird die verletzte Stelle gleich nach frischer Tat damit bestrichen, so wird der Schmerz sofort gelindert und jede Blasenbildung verhindert. Die Borvaseline muß ziemlich dick aufgetragen und öfters erneuert werden. Falls die Verletzung sich nicht im Gesicht befindet, wird Watte da­rüber gebunden. Die Heilwirkung tritt erstaun­lich schnell ein.

(Hygienische Regeln zur Zimmerheiz­ung). Der Staub auf Ofen und Röhre muß jeden Tag vor dem Heizen entfernt werden, weil er bei dem Heizen schädliche Gafe ent­wickelt. Die Asche ist sehr vorsichtig heraus­zunehmen, damit im Zimmer kein Staub ent­steht. Durch Risse und Sprünge des Ofens treten giftige Verbrennungsgafe aus. Beim Beginn der Heizung müssen die Fenster offen stehen; je mehr frische Lust, um so besserzieht" der Ofen und raucht nicht. Für gesunde Men­schen soll die Wärme nicht mehr als 1820 Grad Celsius betragen; bei Kindern kann sie noch niedriger, bei älteren Leuten etwas höher sein. Wer bei 20 Grad Celsius friert, mache sich kräftige körperliche Bewegung, trinke etwas Heißes und ziehe sich nötigenfalls wärmer an, aber überheize nicht das Zimmer.

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