Jünf Apselfinenkerne.
Von Conan Doyle.
(Schluß.)
„Nein. Ich will selbst meine Polizei sein. Die mag die Fliegen fangen, wenn ich das Retz gesponnen Hab». Vorher nicht."
Den ganzen Tag hatte ich in meinem Be» rus zu tun. und erst am späten Abend kam ich nach der Bakerstraße zurück. Sherlock Holmes war noch nicht heimgekehrt. Kurz vor zehn trat er blaß und müde ein. Er ging nach dem Büffet, brach ein Stück Brot ab, verschlang es gierig, und spülte es mit einem Trunk Wasser hinunter."
„Du bist hungrig," bemerkte ich.
„Ganz ausgehungert. Ich habe gar nicht daran gedacht. Seit dem Frühstück habe ich nichts zu mir genommen."
„Nichts?"
„Keinen Bissen. Mir fehlte die Zeit, daran zu denken."
„Und waS hast du erreicht?"
„Viel."
„Bist du den Spitzbuben auf der Spur?"
„Ich halte die Kerle fest. Lange soll Openshaw nicht auf Rache warten. Ihr ei- genes Teufelszeichen wollen wir ihnen aufdrücken, Watson. Es ist gut ausgedacht!"
„Was meinst du?"
Er nahm eine Apfelsine aus dem Schrank, brach sie auseinander und drückte die Kerne heraus aus den Tisch. Fünf davon steckte er in einen Umschlag. Ans die Innenseite des Verschlusses schrieb er: ,8. 8. für 8 0.,'dann siegelte er und adresierte an: „Kapitän James Calhoun, Barke ,Lone Star', Savannah. Georgia.' „Das soll ihn bei der Einfahrt in den Hafen erwarten," sagte er höhnisch. „Es mag ihm eine schlaflose Nacht bringen und wird ihm ein so sicherer Vorbote seines Geschickes sein, wie sein Brief für Openshaw gewesen ist."
„Wer ist dieser Kapitän Calhoun?"
„Der Anführer der Rotte. Die anderen kriege ich nachher. Erst muß er dran."
„Wie kamst du ihm auf die Spur?"
Holmes zog einen großen Bogen aus der Tasche, der mit Namen und Daten bedeckt war.!
„Den ganzen Tag durchsuchte ich Akten s und Register des Lloyd und folgte dem Kurs aller Schiffe, die im Januar und Februar 1883 Pondicherry berührten. 36 Schiffe guter ^ Löschung liefen ^während dieser Monate dort ein; unter diesen fesselte eines, der ,Lorie Star',! sofort meine Aufmerksamkeit. Nach dem Be-^ richt wäre es nämlich von London auSgelau-! sen, während es in Wirklichkeit von einem amerikanischen Staate kommt."
„Wahrscheinlich aus Texas."
„Ich bin dessen nicht sicher, soviel aber steht fest, daß das Schiff amerikanischer Herkunft sein muß."
„Was weiter?"
»Ich forschte dann in den Berichten von Dundee nach und als ich fand, daß der ,Lone Star'im Januar 1885 dort lag, wurde meinMr- dacht zur Gewißheit. Ich erkundigte mich nach den Schiffen, die jetzt im Hafen von London sind. Der ,Lone Star'war vorige Woche hier angekomwen. — Ich ging nach dem Alber Dock und erfuhr, das Schiff sei mit der Morgeuflut ausgelaufen und aus dem Heimweg nach Savannah begriffen. Ich telegraphierte nach Gravesend. Es war bereits vorübergesegelt; der Wind weht von Ost, also muß eS unbedingt über die Sandbank von Godwin hinaus sein und nicht weit von der Insel Wight."
„Und nun?"
„Nun halte ich ihn unter dem Daumen. Nur er und zwei Matrosen an Bord sind geborene Amerikaner; die übrigen find Deutsche und Finnländer. Auch erfuhr ich, daß sie vorige Nacht alle drei nicht aus dem L>chiff waren. Der Stauer, der die Ladung löschte, hat eS mir gesagt. Bei der Einfahrt des Schiffes in Savannah wird der Postdampfer bereits diesen Brief abgeliefert haben und die Polizei von Savannah hat durch das Kabel schon erfahren, daß auf die drei Herren von hier aus eines Mordes wegen gefahndet wird."
l Wie schlau der Mensch aber auch seine Pläne ersinnen mag, sie werden doch oft vereitelt. -John Openshaws Mörder sollten nie und nimmer die fünf Kerne erhalten, die ihnen bewiesen hätten, daß ein anderer, der nicht minder verschmitzt und entschlossen war wie sie selbst, ihnen aus die Spur gekommen fei.
Die Aequinoktialstürme waren in diesem Jahr besonders heftig und unheilvoll. Vergeblich warteten wir lange Zeit auf Nachrichten über den ,Lone Star' aus Savannah.
Endlich hörten wir, daß irgendwo, weit draußen im atlantischen Ozean, ein zerbrochenes Hintersteven mit den Buchstaben 8. 8. gezeichnet, das die Wogen umhertrieben, aufgefunden wurde. — Das ist alles, was je vom Schicksal des ,Lone Star' zu uns gedrungen ist.
StanöesbucH-Ghronik
der Stadt Wildbad vom 28. April bis 3. Mai 1908 Geburten.
21. April Mayer Karl Rob., Zimmrrmann h er 1 Sohn. 25 „ Mössinger Karl August, Holzhauer in Spr ol<
lenhaus, 1 Tochter.
23. „ Schill Ernst Hsrw., Maschinist, t Tochter.
27. „ Kappeimann Ludwig Friedrich, Metzger-
meisier hier, 1 Tochter.
23. „ Hohbach, Johann Leonhard, Taglöhner in
Christofsho:, 1 Sohn.
30. „ May-r Albert Friedrich, Zimmermann hier,
i Tochter.
Eheschließungen:
25- „ Schmid Wilhelm, Schuhmacher hier und
Mössinger Rosine Sofie in Sprollenhaus. Aufg eb ote:
27. „ Walker Josef Wilhelm, Fofftwart hier und
Kappeler Barbar«, Köchin in Binsdorf.
27. „ Fl«mmer Josef Anton, Sticker in Roßreu he
(Schweiz) und Horiheimrr Emma Mathilde von hier.
Gestorbene:
28. „ Kappelmann Frida geb. Wiedenmann, Ehe
frau des Metzgermeisters Ludwig Friedrich Kappelmann hier, 27 Jahre alt.
30. „ Kappel»,a"n Elsa Frieda, Tochter des
Metzgermeisters Ludwig Friedrich Kappelmann hier, 3 Tage alt.
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Lenkiser, Sr. Dr. Dtor?:dslm
Sieseking, Sr. L. m. Oem. Soedestsr 8. 8. X Siebter, Sr. Max SlassmlL-SeiMA
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Ilatel riiiil ViII:r t)a»vaiüi».
KudlenkamM, Sr. 8., Kanimann Lrsmen
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Xäler, Sr. Max, Kanimann 8inskeim
Xpxei, Sr. Seinr. Dreuäsnstaät
Lrenner, Ilr. äos. Kreuäenstaät
Veixel, Sr. 5. äoekZrimm
Dass, Sr. Saul, Kanimann MaAäednrS
Katxenme^er, Sr. Vs. Dürrmenx
L. Krüns» Hak.
Svekdausen, Sr. Martin V/aiädsim in 8aedsen
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SanZtorä, Dsg. Krnst München
Vsätjen, Krau Oonsul mit LeZleitunZ
mul LeäisuunZ Saris
Aoltau-Doime, Mons. mit SeäienunA Saris
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von Sammsrstsill-SetMV, Freiherr, Rittsr- Zntsdesilxer ltetMv, MekienburZ
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Vogel, Max 8tutt8art-LerA
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Oötö, llodann OeorZ Oerdausen
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Lantleon, llullus SeutlinZen
Devneler, Vtildelm Seutlingsn
Laed, Ddillpp LotnanZ
DIaä, Karl Ddingen
kalter, Sauline Xlbersdausen
Llümlein, Katdarine Oaugsdansen
König, Odristiane KnittdnZen
Däusod, Onstav LotnanZ
Sredsauer, Oeorg, Oedsendausen
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Xnselmann, SuäviZ 8tnttZart
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Sartmann, SuävnZ 8ekelkiinA6ll
8edmieed, Drieäried Seilbronn
Stanäen, Marie Delldaed
8anssnbaeder, Odristine Ledramderg
Oammertsteiäer, Wsabvtd 8tnttZart
ÄSAler, Martin Seilbronn
Diedl, Saul Stuttgart
Serre, Onstav önllendausen
Lucdner, Drieäried Lariendausen
MittelberZer, Onstav Laisersveider
Mer^, 8uävig, Sosskired
SirsedderAvr, KuZen 8al2stetten
Raff, ^Vildelm 8tuttzsrt
8ommer, Karl Sall
Ooestsr, Sauline 8tuttAart
8eedmann, Matdiläe Olm
Kuglor, Katdarine Sall
8utx, Maria XltbnrA
Liümel, 8eopoläine 8tnttZart
Seedt, XuZuste Seilbronn
Lüksrm. ^Velber.
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