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24.

Donnerstag, den 27. Februar 1908.

j 44. Jahrgang

Hlunöfchcrrr.

?e. Maj. der König haben das Rit­terkreuz zweiter Klasse des Friedrichsordens dem städtischen Oberförster Vi sche r in Freu­denstadt zu verleihen geruht."

Stuttgart, 26. Febr. Die gestrigen Feierlichkeiten anläßlich des Geburtsfestes des Königs wurden mit militärischem Wecken ein- geleitet. Die Spielleute und Musikkorps der Garnison marschierten in den Hof des Wil­helm-Palastes, wo die Tagwache der Tambours, die Kavallerie-Reveille, ein Choral und die Königshymne vorgctragen wurden. Gleichzeitig ertönte Glockengeläute und in den oberen An­lagen wurde von einer Batterie des Feldar-' tillerieregimentSKönig Karl" 50 Ehrenschüsse abgefeuert. Zum Gottesdienst in der Schloß­kirche hatten sich außer dem König und der Königin Fürst und Fürstin zu Wied, Herzogin Philipp, Herzogin Wera, Herzogin Robert, die Herzöge Albrecht, Robert und Ulrich, sowie Herzog und Herzogin Wilhelm von Urach ein» gefunden. Vom Rathause aus bewegte sich der übliche Zug unter Vorantrilt der Stadt- garte in die Stiftskirche. Nach dem Gottes­dienst in der Garnisonskirche war in der fest­lich geschmückten Gewerbehalle große Parole­ausgabe, wobei der kommandierende General Herzog Albrecht ein Hurrah auf den König ausbrachte. Nach dem Gottesdienst in der Schloßkirche nahm der König die Glückwünsche der am hiesigen Hof beglaubigten Gesandten, der Staatsminister, der Kammerpräsidenten, des Oberbürgermeisters v. Gauß re. entgegen. In dem Ministerhotels fanden mittags, wie üblich, Festmahle statt, zu welchen die Minister die höheren Beamten ihrer Ressorts eingeladen! hatten. In den höheren Lehranstalten fanden Festakte statt. An diese schloß sich eine Auffahrt der Chargierten der Sludentenkorps in Wichs an. In herkömmlicher Weise wurden die Armen der Stadt auf Kosten der Stadtver­waltung im Bürgerhospital bewirtet. Von der Weißenburg ertönten Salutschüsse, die Fab­rikant Geh. Hofrat Sieglin aus französischen Kanonen, die 1870 erbeutet wurden, abfeuern ließ. Entsprechend der Zahl der Lebensjahre des Königs wurden 60 Schüsse abgefeuert. l Stuttgart, 25. Febr. Der bisherige! kommandierende General des württ. Armeekorps, v. Fallois, wurde mit der gesetzlichen Pension s zur Disposition und gleichzeitig a la suits deS 2. Garde-Reg. zu Fuß gestellt. s

Herzog Albrecht von Württem­berg, welcher zum kommandierenden General des XI. Armeekorps ernannt wurde, ist am 33. Dezember 1865 in Wien geboren als älte­ster Sohn des Herzogs Philipp und der Her­zogin Maria Theresia, einer Tochter tes Erz­herzogs Albrecht. Am 28. August 1883 wurde , Herzog Albreckt als Leutnant a 1a suito des Ulanenregiments 19 gestellt, in das er 1885 eintrat und 1888 zum Oberleutnant befördert wurde. 1890 wurde er Hauptmann im Grena-- dierregimenl 119 und ein Jahr darauf wieder zu den 19. Ulanen, die damals noch in Stutt­gart standen, als Eskadronschei versetzt. seinem Hochzeitstag mit der Erzherzogin

Margarete Sophie wurde er zum Major befördert. Von 189698 kommandierte er als Oberst das Grenadierregiment 119. Am 10. September dieses Jahres übernahm er das Kommando der 4. Gardekavallrriebrigade in Potsdam und wurde 1900 zum Kommandeur der 51. Jnfauteriebrigade m Stuttgart ernannt. Seit 1901, das ihm das Patent als General­leutnant brachte, kommandierte er die 26 Infanteriedivision in Stuttgart. Kommandie­render General des 11. Armeekorps wurde er am 24. September 1906. In der preußischen Armee steht er a 1a suits des westpreußischen Grenadierregiments Herzog Friedrich Eugen von Württemberg Nr. 5, in der österreichischen a la suite des 4. Husarenregiments und des Infanterieregiments Nr. 73 und in der säch­sischen Armee a la suite des Infanterieregiments Nr. 105.

In der Wasserversorgungsfrage wird demSchwäb.Merk." zu der letztenVeröffent- lichung geschrieben: Der Einsender dieses Ar­tikels geht von der irrtümlichen Voraussetzung aus, es handle sich bei dem Jammer über das von der Stadt hinausgeworfene Geld um die Kosten des durchgearbeiteten Enztalprojckts. Die daran angeknüpften Bemerkungen über die Notwendigkeit solcher Vorarbeiten sind an sich durchaus zutreffend. Aber um solche -Kosten, selbst wenn sie hinterher unnütz aufgewendet wären, wird keine Träne vergossen, die gehen noch lange nicht in die Hunderttausende, selbst­verständlich. Wer aber weiß, daß die Stadt­verwaltung in der sicheren Annahme, daß das Enztalprojekt zur Durchführung komme, seit Jahren für hunderttausende von Mark Grund­besitz, Wälder, Quellen, Mühlen uud Wasser­rechte fest und ohne Widerruf angekauft hat, dem kann schon bei der jetzigen Situation der Atem stocken oder, wie aus dem Rathaus ge­sagt wurde,der Schreck in die Glieder fahren." Das ist die Stelle, wo der Butzen sitzt, den jetzt der Stuttgarter Steuerzahler schlucken soll!

S tut tga rt, 26. Febr. Beider heutigen Ziehung der 4. Role-Krenz-Lotterie wurden folgende Hauptgewinne gezogen: Es fielen 15 000 Mk. auf Nr. 45 838, 5000 Mk. auf Nr. 96 638. 2000 Mk. auf 41 036, je 1000 auf Nr. 76 178. 18 833 je 500 Mk. auf Nr. 83 825, 103 803, 119 908, 99 878. (Ohne Gewähr.)

Freudenstadt, 26. F°br. Georg Friedrich's Eheleute haben ihre Wirtschaft zum Salinen an Karl Trück, Bierbrauer von Baiers- bronn um 44500 Mk. verkauft.

Vaihingen, a. E. 24. Febr. Im Bahnhotel fand gestern eine Versammlung von Wasserwerksbesitzern des Enztals statt, die sich einmütig geaen da? Stuttgarter Enzwasserver- sorgungsprojekt erklärte.

Eßlingen, 25. Febr. Die bürgerlichen Kollegien genehmigten in der heutig n Sitzuiw des Gemeinderats und Bürgerausschusses mit 31 gegen 5 Stimmen, daß die zuständige Kommission auf der Grundlage von 2 Mk. für den Quadratmeter mit der Maschinenfabrik wegen des endgültigen Abschlusses des Vertrags, be­treffend Ankauf eines Areals in Mettingen, in

Unterhandlung trete. Damit ist das Verbleiben der Maschinenfabrik in Eßlingen gesichert.

Reutlingen, 23. Febr. Zu den dies­jährigen Frühjahrs-Meisterprüfungen der Hand- Werkskammer haben sich aus dem ganzen Schwarzwaldkreise 52 junge Handwerker ge­meldet. Das ist eine Zahl, wie sic seit Be­stehen der Kammer noch nie erreicht wurde; 36 der angehenden Meister beteiligten sich vor Ablegung der Prüfung an einem von Kammer­sekretär Freytag gegebenen Vorbereitungskurs in gewerblicher Buchführung, Kalkulation und Gesetzeskunde.

Fr ei bürg i. B., 24. Febr. Die seit bei­nahe 100 Jahren rühmlichst bestehende Wern­großhandlung Adolf Kuenzer, vormals Kuenzer u. Comp, (gegründet 1819) geht am 1. März an die Firma L. Bastian in Endingen am Kaiserstuhl über.

Baden-Baden, 25. Febr. Die Ge- meindekollegien von Oberkirch, Oppenan und Griesbach haben den Antrag auf Verkauf der Renchtalbah» an den Staat für 1 660 000 Mk. genehmigt, wozu noch die Generalversammlung der Renchtalbahn'Gesellschaft ihre Zustimmung zu geben hat, die in sicherer Aussicht steht.

Straßburg i. E., 21. Febr. (Notierungen der Preiskommission des Vereins von Holz- interesseaten Süddeutschlands für die Holzbörse.) Stimmung flau. Tannen und Fichten. I. Bauholz aus den Vogesen: Baukantig 38 Mk., vollkantig 40 Mk-, scharfkantig 44 Mk. je pro cbm. Die Preise verstehen sich franko Wagen Straßburg für Wicderverkäuser sür Hölzer bis 10 m Länge und höchstens 20/20 om Stärke. Für Hölzer unter 10 m und über 20/20 5°/« Aufschlag, für Hölzer über 10 m und unter 20/20 5°/o Aufschlag, für Hölzer über 10 m und über 20,20 10°/« Ausschlag. (Kreuzholz wird immer zu letzterem gerechnet; für Hölzer über 14 m Länge Extrapreis). II. Bretter: Unsortiert Voges. 1 Mk., la. reine und Halb­reine Bretter (8 u. 8r) Vogesen 1.30 Mk., Ila. gute Ware (6) Vog. 1.10 Mk., Schwarz­wald 1.10 Mk.. lila Ausschußware (X) Vog. 0.43 Mk. je pro cdm. X-Bretter: Feuerdord oder Brennbord: gute Latten (Vogesen 4, Schwarzwald 4,5 m laug) pro 100 Vog. 20 Mark, (Schwarzw. 21 Mk.), Gipslalten 12/14 Vogesen 100 lfd. m. Schwarzwald 78 lfd. m 1 Mk. (0.76 Mk.), 5/35 133 lfd. m 1.10 Mk. (1.10 Mk ). 10/35 100 lfd. m 1.20 Mk..(1.20 Mark), Klotzdielen 1527 mm pro ebm 48 Mark (48 Mk.), Klotzdielen 2750 mm pro ebm 48 Mk. (50 Mk.). Die obigen Preise entsprechen bei za. 2 Mk. Kosten ab Sägwerk und 5°/« Verdienst den folgende» Rundholz­preisen franko Säqwerk. Vogesen 1. Kl. 2» Mail, 2. KI. 22.40 Mk., 3' Kl. 20 80 Mk. 4. Kl. 18.50 Mk.. 5. Kl. 16 Mk.. 6. Kl. 12.80 Mark. Schwarzwald Abschnitte I. Kl. 23 Mk. 2. Kl. 21.75 Mk., 3. Kl. 17.60 Mk. Beschäf- nguag der Werke sehr schwach. Baulärigkeit >n Siadt und Land sehr gering, deshalb sehr schwaches Jahr vorauszuseheu. Sehr große Vorsicht im Einkäufe geboten.

Berlin, 24. Febr. In einem besonderen längeren Artikel der »Norddeutschen Allge­meinen Zeitung" wird zum 60. GeburtSlag