da gerade mancher etwas auf dem Herzeu gehabt, da» er gerne ausgesprochen hätte. Vielleicht könnte dazu noch später Gelegenheit gegeben werden. Herr Stadtschultheiß Baetzner schloß diese denkwürdige Sitzung und dankt allen Anwesenden für ihre Aufmerksamkeit, mit der sie diesen Verhandlungen gefolgt seien, er bedauerte aber auch, daß er so viele habe sehen müssen, die nicht dagewesen seien, und doch sei die Tagesordnung diesmal eine so wichtige gewesen, daß kein Mikglied ohne zwingenden Grund hätte eigentlich fehlen dürfen.
— Dem „Schwab. Merk." entnehmen wir folgenden interessanten Artikel aus der Feder des Hrn. vr. Josenhans hier:
Unser Wilvbab eine Rabinmqnelle.
Auch unser Vaterland ist so glücklich, eine kräftige Radiumquelle zu besitzen in seinem alt- berühmte», vom Volk allzeit verehrten, aber von der ärztlichen Wissenschaft bisher nie voll anerkannten Wildbad. Im vergangenen Sommer konnte der K. Badarzt Geh. Hofrat vr. Weizsäckerden versammelten Aerzten Württembergs vortragen, daß die neuesten Forschungen eine namhafte Radioaktivität des Wildbads ergeben haben, nachdem schon vor einigen Jahren Argon und Helium in beträchtlicher Menge in den Quellen gefunden waren, welche sich später als Abkömmlinge deS Radiums erwiesen. Der Schreiber dieser Zeilen konnte es sich damals nicht versagen, derselben Versammlung einen Vorhalt zu machen wegen ihrer bisherigen Ungläubigkeit gegenüber dem Wildbad in den folgenden Scherzversen:
Seit uralten Zeilen — führt Mtdbad Radium,
Dur waren, es zu finden — die Menschen noch ;u
dumm.
Heit uralten Zeiten — heilt Wildbad kranke Leut', Dur waren dies ;u glauben — die Ferste ;u gescheit.
Es ließ den festen Glauben — an'» Wildbad sich
das Volk
Durch nichts und niemals rauben — es spürte den
Erfolg.
Daß Volksmund Gotte« Stimme, — glaubt der
Gelehrte nicht,
Doch glaubt er leicht, was immer — KukoriMs-
mund spricht.
Es waren ihm dir Thermen — bisher „indifferent," Was man in deutscher Zunge — auch „wurst" und
„schnuppe" nennt.
Jetzt neusten« glaubt an's Witdbad — selbst die Gr-
lrhrtenwrlk,
Nicht weil es heilt, behüte! — Weil'« Radium
enthält.
Der Radiumgehalt des Wildbads wäre nun also von amtlicher Stelle aus konstatiert und proklamiert; nun entsteht nur noch die Frage, ob das Radium auch wirklich die bisher unerklärte Heilkraft des Wildbads auSmacht. Dies scheint sich durch die Versuche mit Bädern von künstlich radioaktiv gemachten Wässern mehr und mehr zu bestätigen. Dieselben sollen nach neuesten Berichten bei rheumatischen und gichtischen Leiden, Neuralgien usw. anfangs deutliche Verschlimmerungen Hervorrufen und nachher unverkennbare Besserungen und Heilungen bringen. Ganz ebenso wirkt nach jahrhundertelangen Erfahrungen und Beobachtungen nnser Wildbad: Es bringt bei den genannten Leiden zuerst eine sog. Reaktion hervor, einen Aufruhr, eine Vermehrung der Schmerzen, und später, oft erst nach geraumer Zeit, wesentliche Besserung und Heilung selbst in Fällen, wo man auf Erfolg kaum mehr zu hoffen gewagt hätte.
Es wird also durch die prinzipielle Aehn- lichkcit der Wirkung künstlicher und natürlicher Radiuwwässer der Wahrscheinlichkeitsbewcis erbracht, daß das Radium, das bi»her vergeblich gesuchte „Etwas" ist, was die Heilkraft der Wildbäder ausmacht. Welche Niederlage für die Zweifler am Wildbad, die sich darauf steiften: „es ist eben nichts drin!", anstatt an- gesichts der durch die Erfahrung erprobten
Heilkraft der Wildbäder richtiger und bescheidener zu sagen: „wir wissen noch nicht was drin steckt;" welche Genugtuung für die Verehrer und Pfleger des Wildbads, jetzt die wissenschaftliche Bestätigung zu besitzen, daß eben doch etwas und sogar was darin steckt. Welche Genugtuung auch für einen Naturforscher, der schon vor etwa 30 Jahren überraschende nervenbelebende Wirkungen des Ther- malwassers beim bloßen Einatmen desselben entdeckte, ziffermäßig nach seiner eigenen origi. nellen Methode aufzeichnete, in seinem Buch „Entdeckung der Seele" festlcgte und wiederholt auf Naturforscherverjammlungen vortrug. Damals fehlte das Verständnis für die Möglichkeit von Fernwirkungen, wie sie heutzutage vom Radium jedem Gebildeten bekannt und geläufig sind, so vollständig, daß er mit seiner Entdeckung nur Nichtbeachtung, ja Spott und Hohn erntete. Der Forscher war unser vielverkannter Landsmann Prof. vr. Gustav Jäger. Auch mit seiner Lehre von den Verdünnungen scheint Jäger hier recht zu behalten: dasselbe Radium, das in grober Menge die lebendigen Zellen des Körpers zerstört und tötet, wirkt in der flüchtigen, zarten Form, wie es in den Wildbädern von der Natur dargeboten wird, belebend und kräftigend auf dieselben.
Und nun noch ein Wort zur praktischen Seite der neugewonnenen Erkenntnis. Muß das Wildbad jetzt nicht trauernd dastehen, daß der Schleier seines Geheimnisses gelüstet ist, und zittern vor der Konkurrenz durch die künstlich hergestellten Radiumbäder? Das hat wohl noch gute Weile: So wenig e» bis jetzt gelungen ist, die natürlichen Quellsalze der Bäder künstlich in ihrer eigenartigen Wirkung vollwertig nachzuahmen, so schwer wird es gelingen, ein Radiumwasser künstlich herzu stellen, auch nur annähernd so „gerade recht wie das Wildbad."
Stabt Wildb ad.
Stammholz-Verkauf
am Dienstag, den 11. Februar 1908
vormittags 11 Uhr
auf dem Rathaus in Wildbad aus
Stadtwald III EommerSberg, Abt. 7 Metzenriß Normal und Ausschuß
294 Stück tannenes Langholz III—VI El. mit zus. 71,61 Fm.
4 Stück tannenes Sägholz II—III El. mit zus. 2,65 Fm.
Stadtwald III Sommersberg. Abt. 17 fünf Bäume Normal und Ausschuß
60 Stück tannenes Langholz IV—VI El. mit zus. 11,16 Fm. Stadtwald III Sommersberg, Abt. 16, Lottbaumsteigle
5 Stück Normal-Langholz VI Cl. mit zus. 0,38 Fm.
Stadtwald IV an der Linie, Abt. 8 t Miß 8 Stück buchener Sägholz II-IV Cl. mit zus. 4,65 Fm.
Stadtfchultheitzenamt:
B ä tz n e r.
ZedSn« Lixknlokal
(ev-mit Kellerraum) hat -er 1. Mai d. I. auf 1 oder mehrere Jahre in ihrem neuerbauten unteren Stationsgebäude zu vermieten.
Werg bahn Wildbad A G.
Vorstand: B. Schnitzer, Fabrikdirektor.
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Da ich große KvnkurSläger kaufe, versende wieder für kurze Zeit 200 volle 6 Pfg. Cigarren für 10 Mk. 75 Pfg. oder 200 volle 8 Pfg. Cigarren für 12 Mk. 75 Pfg. Außerdem gebe 200 Cigarren gratis für Weiterempfehlung. Also diesmal 400 Cigarren für 10 Mk. 75 Pfg. oder 400 Cigarren für 12 Mk. 75 Pfg. Nur wer bis zum 16. Februar bestellt erhält die 200 Cigarren umionst. Garantieschein! Geld zurück, wenn Eigarren nicht gefallen. A Aanflmann Nachf. Eig arren-Fabriklag er Hamburg 3«. _—.
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Kcrnöwerkskammer WerrMngen.
Gesellenprüfungen 1908.
Die AnNeldnngen zu den im Monat März ds. Js. stattstnden den Prüfungen find bis
spätestens 24. Jebruar
an die Vorsitzenden der zuständigen Prüfungsausschüsse einzureichen.
Formulare hieza können unentgeltlich bezogen werden vom Bureau der Handwerkskammer und von den unten genannten Herren. Die Prüfungsgebühr beträgt 3 Mk. —. Sie ist vor der Prüfung an den Vorsitzenden zu entrichten. Auskunft über die Prüfungsorte und die Namen der zuständigen Vorsitzenden erteilen die Herren: Oberreallehrer vr. Pfeffer in Wckdbad und Oberlehrer Vollmer in Neuenbürg.
Wir machen dies mit dem Anfügen bekannt, daß der Lehrherr bei Strafvermeidung die gesetzliche Verpflichtung hat, seinen Lehrling zur Ablegung der Prüfung anzuhalten.
Reutlingen, den 31. Januar 1908.
_K. Vollmer. H. Freytag.
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