osenfiirsorge

Unterstützungen

-"hafte. Allein- e bereits über- ruch der städti-l Stützungen nicht; n Speisen usw/ i nicht sehr an-

Armee

eichspräsidenle^ mmandierenden! !

ibernahm heute Vertreter iv§ das bayerisiz iegsministerium

bayer. Minist«! nhorst, erlief m es nach der, n tragen Eure. ' r Freiheit und! hier bayerischer! »erische Armee."'

»ffmann meldeH bert und de»! ittageffen erhöh! ein treues Zu-j alle Zeit. Der! erns. Er führte! als seine vor-; nart, soweit es^ »ähren und z» der Pfälzer i»' falz für immer! c Der Reichs­achen, daß di« für baldigst«', un endlich vom einigen Tage»! eutsche Heimat.!

demB. Tbl."! Grimmen aus«; ruch beigelegjj ! ;en Gütern i« :

Die Arbeiters rten, durch B«

>6. August 1919.

ersichtlich, be- ;re und ältere lich bildender Anstandslehre ,rüsten Haus« stitut für zeit- n 3 bis 5 Uhr Abendkurs an« iegenes Haus- len Kursus zu

Gin Notschrei der Kleinkapttalisten.

^ Wohl kein Stand mutzte unter dem Kriege und seinen folgen mehr leiden als der Stand der Kleinkapitalisten. Während für alle anderen Stände in ausreichendster Weise aestrat wurde, durch hohe Löhne. Kriegsteuerungszulagen u!w mutz der Kleinkapitalist mit seinem geringen Einkom­men die schlimmsten Entbehrungen ertragen. Zu aller schon bestehenden Not und bei immer noch ansteigender Teuerung besteht nun auch noch die trübe Aussicht auf einen empfindlichen Zinsverlust durch die drohende Vermögens­abgabe. Ein Vermögen von 50 900 abwärts bringt eine Einnahme von höchstens 2000 °4t. Diese geringe Summe reicht bei den jetzigen Verhältnissen nicht aus zum Unterhalte einer Familie, das Vermögen- muh angegriffen werden, um schließlich in nicht allzuferner Zeit dem Nichts aegeniiber zu stehen. Dazu kommt noch, datz die Klein­kapitalisten meistens ältere Menschen sind, die «ach einem arbeitsreichen Leben sich mit den geringen Ersparnissen zur Ruhe setzten und nun nicht mehr in der Lage sind, sich elne neu« Existenz zu gründen. Wie gedenkt nun der Staat für diese seine Bürger zu sorgen, die ihm wohl zum größten Teil ihr Vermögen zu billigem Zins überlichen, um sie gleich anderen Ständen vor der schlimmsten Not zu schützen? Still und ohne Klage wurde bis.jetzt alles getragen, und hoffentlich wird sich von den maßgebenden Körperschaften ein Ausweg finden lasten, um die Not dieses Standes nicht noch höher zu steigern.

Die fünfzigprozentige Erhöhung

der Eisenbahnfahrpreise.

Wollten die Staatseisenbahnen in Deutschland Ausgaben und Einnahmen ins Gleichgewicht bringen, so müßten alle geltenden Tcuüfe durchschnittlich um 10V Prozent erhöht wer­den. Man will es zunächst mit SO Prozent Aufschlag auf die jetzigen Fahrpreise und Gepäckfrachtsätze gleichmäßig bei allen WeWpnklaffen versuchen. Dagegen wird die Einführung einer billigen, der Arbeiterwochenkarte nachgebildeten Zeitkarte ohne Beschränkung auf einen bestimmten Benutzerkreis auch außerhalb Württembergs erwogen, llebrigens find gegen die Einstellung des Personenverkehrs an den Sonntagen so erheblich« Banken geltend gemacht worden, daß diese Maß­nahme nach Mitteilung des Verbandes süddeutscher Industri­eller wenig Aussicht auf Durchführung hat und nochmals von den Fachreferenten der beteiligten Verwaltungen geprüft wer­den muß.

Helft alle mit.

das eutmendete Heeresgut herbeizuschaffen! Heeresgut ist Volksgut!

" Das Württ. Arbeitsministerium teilt mit: Die Verord­nung vbm 23. Mai 1019 betr. die Verwertung von Militär­gut und die Belohnungsbekanntmachung vom 29. April »919 hat noch nicht genug Verbreitung gefunden. Es wird deshalb von zuständiger Stelle veranlaßt werden, datz diese gesetzlichen Vorschriften durch Anschlag an Säulen, Aushän- aen in Bahnhöfen und Wartezimmern usw. überall im Lande bekannt werden. Alle Volkskreife haben im Inter­esse der Allgemeinheit die Pflicht, zur Wiedererfassung ver­untreute« Heeresguts unablässig mitzuwirke«. SaHnen- l-cke Mitteilungen und Anzeigen find zu richten an die Württ. Landesverwertungsstelle für Heeresgut (Landes­verwertungsamt), Stuttgart. Gasthof Silber, Abteilung Erfassung. Belohnungen erhalten diejenigen Personen, die durch Anzeigen oder Mitteilungen zur Wiedererfassung von abhanden gekommenem Heeresgut beitragen.

Das sozialistische Hauplorgan für Akkordarbeit.

Im Leitartikel desVorwärts" heißt es u. a.: So sehr wir er im Anfang begrüßt haben, daß die Akkordarbeit be- sestiwt worden ist, so groß ist die Enttäuschung darüber, datz me Pflicht zu nützlicher Arbeit für das Volksganze nicht überall ausgeübt wird. Der Umstand, datz der Ärbeits- «nlustige de» gleichen Lohn erhält wie der Arbeitslustige, ««nt lähmend auf die guten Elemente der Arbeiterschaft. DerVorwärts" weist darauf hin, datz Deutschland sich in

der gleichen Läge befindet, wie zu gewissen Zeiten die rus­sische und die ungarische Räterepublik und datz man dort mit dem Word- und Prämienlohn-System einen günstigen Erfolg erzielt habe. So sei auch in Deutschland neben der Akkordarbeit das System der Prämienlöhnung zu erwägen. Die große Not, in der sich unser Volk befindet, rechtfertige jede der Gesamtheit eine Erleichterung verschaffende Maß­nahme.

Bauarbeiterstreik in Friedrichshasen.

(SCB.) Friedrichshafen, 28. Aug. Heute früh sind hier die Bauarbeiter in den Ausstand getreten. Sie verlangen auf die bishe­rigen Stundenlöhne 1. 30^t und 1. SO einen Zuschlag von 60 Pfg. Die Arbeitgeber lehnten die Forderungen in dieser Höhe bei voran- gegangencn Verhandlungen ab. Heute früh 9 Uhr zogen nun sämtliche Bauarbeiter vor das Rathaus wo eine Abordnung die Vermittlung des Stadtschultheißenamtes anregte. Heute abend werden daraufhin Einigungsverhandlungen zwischen den Arbeitnehmern und den Arbeit­gebern stattfinden.

Die Zukunft der Offiziere.

Die durch die Friedensbedingungen notwendig wer­dende bedeutende Verringerung der Armee hat in die Kreise der aktiven Offiziere eine große Beunruhigung über ihre Zukunft hineingetragen. Diese Besorgnis ist begreif­lich, da am 1. August 1919, trotz der bereits erfolgten zahl­reichen Verabschiedungen noch rund 20 000 preußische und württembergische aktive Offiziere vorhanden waren, die zunächst, und zwar einschließlich aller. Bundesstaaten, auf die noch zulässige Zahl von 8000 zurückgeführt werden müs­sen. Das preußische Kriegsministerium gibt in einem Er­laß nunmehr die Maßnahmen bekannt, die für die Stellen- besetzung der Reichswehr in der zunächst festgesetzten Stärke von 200000 Mann und den Abwicklung-.- und der übrigen zu entmilitarisierenden Stellen getroffen worden sind. In den von den Generalkommandos eingeforderten Beurtei­lungen über alle aktiven Offiziere wird besonders Wert gelegt auf die Bewährung des Offiziers vor allem wäh­rend des Krieges in der Front und auf die Dienstbetäti­gung in der Zeit nach dem Waffenstillstand, daneben sollen die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse Berück­sichtigung finden. Die Tätigkeit der Offiziere, die im Grenzschutz oder bei Freiwilligenverbänden an Kampf­handlungen in der Heimat teilgenommen haben, sowie der in Kommandostellen der Heimat bisher unabkömmlichen Offiziere ist in den Nachmessungen über die vorhandenen aktiven und kriegsgefangenen Offiziere besonders zu er­läutern. Während über die Berücksichtigung der kriegs­gefangenen sowie der aus dem llnteroffiziersstande hervor­gegangenen Offiziere noch nähere Bestimmung erfolgen wird, soll das Personalamt baldigst eine Grundlage für die notwendig werdenden zwangsweisen Verabschiedungen durch Vorlegung von Listen derjenigen Offiziere erhalten, deren Verabschiedung bereits beantragt, aber noch nicht er­ledigt ist, weiter über solche Offiziere, die sich längere Zeit ohne triftige dienstliche oder gesundheitliche Rücksichten von der Truppe ferngehalten haben. Bei der Beurteilung und Auswahl der Offiziere sollen in weitgehendem Matze Offiziere aus der Front zur Mitarbeit herangezogen wer­den, und zwar werden dazu aus dem Bereich jedes Frie­dens-Generalkommandos zwei Vertrauensoffiziere, und bei jedem im Grenzschutz Ost befindlichen selbständigen Ver­band ein Vertrauensmann von den Offizieren gewählt. Schließlich wird bemerkt, dich die vielfach verbreitete Auf­fassung, daß bis zum 1. Oktober 1919 die Verabschiedung aller nicht in der Reichswehr unterzubringenden Offiziere erfolgen müsse, nicht zutrifft. Jedenfalls mutz die ge­nügende Zeit für die gebotene einwandfreie Beurteilung und Auslese sichergestellt sein.

Schiebergewohnheiten.

(STB.) Vom Bodens«, 26. Aug. Wie an vielen andern Orten, wo die Gelegenheit zum Schieben günstig ist, machen sich die Schieber auch am Bodensee noch immer recht breit. DieKonstanzer Nachr." schreiben darüber: Und wie br­

ückte er nur und ß sich die kleine aögt schon recht

Llke und Hauke Leg zum Krug« er Geest hinauf- e, und während aor der Stallillr trupp allmählich

> ein Raum für e sich allmählich rm ihn her, nur in der Geest her i dem Kruge P s das Rausche« Fußsteig hinabj ie. Nun sah er äh, daß es EM Das Blut schoß laufen und mit men gegenüber^ hen, bis sie m

über war, ging ei der Kirche er- vor dem Haut« illen der Geigen -achtet drückte er

> voll, daß man e. Schweigend s unruhige Ge- :n vor; er halt« ampf des Nach- s Spiel gewon- chte sich mit ihr

Seine Augen suchten nur die eine, und endlich dar Die tanzte mit ihrem Vetter, dem jungen Deichgevollmäc ^ ° schon sah er sie nicht mehr, nur andere Dirne

aus Marsch und Geest, die ihn nicht kümmerten. Dann schnap! >en Biolinen und Klarinetten plötzlich ab, und der Tanz war z em«; aber gleich begann auch schon ein anderer. Hauke flog e ben Kopf, ob denn Elke ihm auch Wort halten, ob sie nick mit Ole Peters an ihm vorbeitanzen werde. Fast hätte er eine

Dchrei bei dem Gedanken ausgestoßen; dann-ja, was wolli

°r dann« Uber sie schien bet diesem Tanze gar nicht mitz> AE"- und endlich ging auch der zu Ende und ein anderer, ei ^weltritt, der eben erst hier in die Mode gekommen war, folgt -vw rasend setzte die Musik ein, die jungen Kerle stürzten zu de Dirnen, die Lichter an den Wänden flirrten. Hauke reifte st« ^" HAT aus, um die Tanzenden zu erkennen; und dor daare das war Ole Peters; aber wer war dte Tär KI, breiter Marschbursche stand vor ihr und deckte ih wrin ^ Tanz raste weiter, und Öle mit seiner Par

e m drehte sich heraus. ,Vollinal Vollina Harders!' rief Haui ^ seufzte dann gleich wieder erleichtert auf. Ab«

oelcbln^«^d Halte sie keinen Tänzer, oder hatte sie alle aus d-e yW'r E mit Ole hatte tanzen wollen? - Un > ' eder snk ""eiwr und ein neuer Tanz begann; ab« dicke Nni?? nicht! Doch dort kam Ole, noch immer di

8eß " de« Armen! Nun, nun,' sagte Hauke; .da wir

aufs NnÄr"' fünfundzwanzig Demat auch Wohl bal

aufs Altenteil müssen! Aber wo ist Elke?'

Saal^n«» Eeß seinen Türpfosten und drängte sich weiter in bei F^Lnein; da stand er plötzlich vor ihr, die mit einer ältere, n in einer Ecke saß. .Hauke!' rief sie, mit ihrem schmale!

ihm aufblickend-'.bist du hier?' Ich sah dich L

-Ich tanzte auch nicht,' erwiderte er.

hinzr^ AA?!? Hauke?' und sich halb erhebend, setzte

Snönm-d?? E mir tanzen? Ich Hab es Ole Peters rri. -dum, der kommt nicht wieder!'

Aber Hauke machte keine Anstalt: .Ich danke, Elle,' sagte er; sich verstehe das nicht gut genug; sie könnten über dich lachen; und dann ...' er stockte plötzlich und sah sie nur aus seinen grauen Augen herzlich an, als ob er's ihnen überlassen müsse, das übrige zu sagen.

Mas meinst du, Hauke?' frug sie leise.

,Jch mein, Elle, es kann ja doch der Tag nicht schöner für mich ausgehen, als er's schon getan hat.'

,Ja,' sagte sie, ,du hast das Spiel gewonnen.'

,Elle!' mahnte er kaum hörbar.

Da schlug ihr eine heiße Lohe in das Angesicht: ,Geh!' sagte sie; ,was willst du?' und schlug die Augen nieder.

Als aber die Freundin jetzt von einem Burschen zum Tanze fortgezogen wurde, sagte Hauke lauter: ,Jch dachte, Elle, ich hätt was Besseres gewonnen!'

Noch ein paar Augenblicke suchten ihre Augen auf dem Boden; dann hob sie sie langsam, und ein Blick, mit der stillen Kraft ihres Wesens, traf in die seinen, der ihn wie Sommerlust durchströmte. ,Tu, wie dir ums Herz ist, Hauke!' sprach sie; ,wir sollten uns wohl kennen!'

Elle tanzte an diesem Abend nicht mehr, und als beide dann nach Hause gingen, hatten sie sich Hand in Hand gefaßt; aus der Himmelshvhe funkelten die Sterne über der schweigenden Marsch; ein leichter Ostwind wehte und brachte strenge Kälte; die beiden aber gingen, ohne viel Tücher und Umhang, dahin, als sei es Plötzlich Frühling worden.

*

Hauke hatte sich auf ein Ding besonnen, dessen passende Verwendung zwar in ungewisser Zukunft lag, mit dem er sich aber eine stille Feier zu bereiten gedachte. Deshalb ging er am nächsten Sonntag in die Stadt zum alten Goldschmied Andersen und be­stellte einen starken Goldring. .Streckt den Finger her, damit wir messen!' sagte der Alte und faßte ihm nach dem Goldfinger. »Nun/ meinte er, .der ist nicht gar so dick, wie sie bet euch Leuten

nimm!' sich dieses Gesindel! Sie können sa Ihr Gelb nicht aüfl anständige Weise los werden; sie können kein Geld ausgebeir, können es nur hinauswerfen und verschwenden. Sie besaufen sich Nacht für Nacht und feiern wahre Orgien in ihren Lo­kalen und verborgenen Nestern. Oft belästigen sie die ruhe- bedürftigen Umwohner, wenn sie gegen Morgen heimtorkelir. Aber halt: Das gibt es ja nicht! Sie tun es nicht unter einer Droschke gewöhnlich muß es ein Automobil sein, das die besoffene Gesellschaft nach Haus» bringt. Wie müssen sich die ordentlichen Leute über solches Tun ärgern, und wie viel wird durch solches schlechtes Beispiel verdorben! Wir wollten einmal sehen, ob man diesen Leuten den« gar nicht an den Kragen kann! Wenn man einmal einige dieser Kriegs­gewächse, die ein besonders gerütteltes Maß von Schuld an­gehäuft haben, an den Galgen hängen würde, so wollten wir sehen, ob die anderen nicht bleich wie der Tod vor Angst und feige von ihrem unsauberen Handwerk abließen! Warum sehen die Behörden so ziemlich tatenlos zu? Es wäre sicherlich ein Leichtes, täglich ganze Nester dieses Un­geziefers auszuheben. Ganz abgesehen von ihrem Wirkungs­kreis könnten sie allabendlich in gewissen Lokalen und Häusern abgesaßt werden. Wie geschwollen es diese Leute geben, be­weist folgender Fall: In einem großen Dorfe (ganz in der Nähe von Konstanz) hat so ein Schieber seine Frau in die Sommerfrische auf den Schwarzwald geschickt. Dorthin, konnte die Gnädige natürlich nicht wie andere Sterbliche mit der Eisenbahn fahren. Man hat's ja und fährt mit dem Auto für 1800 .1t!Was ist das für unsereinen; das verdient man am Morgen beim Frühstück!" Im Hause des Stroh­witwers aber sind nun allnächtlich gkotze Gelage derer von ^cr Schicberzunst. Gegen Morgen machen sie dann die ganze Umgebung aufmerksam, daß sie für diese Nacht genug haben. Die Nachbarschaft ärgert sich und schweigt. Schon macht man eine zweitägige Autofahrt: 3000 bis 4000 .<l. Das ist noch gar nichts. Aber welche Strafe ist eigentlich scharf genug für solches Gelichter?

Mutmaßliches Wetter am Mittwoch u. Donnerstag

Die Lustdruckverteilung hat sich in den letzten 24 Stunden snicht viel geändert. Die Störungen herrschen vor, aber der Luftdruck im Osten hält noch stand. Am Mittwoch und Don­nerstag ist vielfach bedecktes, strichweise regnerisches uifl» mäßig warmes Wetter zu erwarten.

SEB. Stuttgart. 25. August. Reichspräsident Ebert trifft am nächsten Donnerstag zum Besuche der wiirttem« belgischen Regierung hier ein.

SCB. Hettbron«. 26. August. Die Wohnungs- not ist hier immer noch sehr groß, wie aus einem Bericht im hiesigen Wohnungsausschutz hervorgeht. Bisher wur­den vom Wohnungsamt 271 neue Wohnungen geschaffen und 632 Wohnungen vermittelt. Die Zahl der Woh­nungsuchenden ist aber in derselben Zeit von 360 auflOOO gestiegen. Seitens der Stadtverwaltung wurden 43 Wohnungen fertiggestellt, bezugsfertig sind wei­tere 19 und in Arbeit 107, dazu außerdem noch in Aussicht 49 Wohnungen, die zusammen einen Aufwand von rund 3 Millionen Mark erfordern. Aus sieben in Ellwangen angekauften Offizierswohnbaracken wurden 43 zwei- und dreizimmrige Dauerwohungen hergestellt.

SCB. Brackenheim, 25. August. Der Bezirk Bracken­heim ist dank der Agitation des Abg. Napp nun ohne Brot. Die Bäcker haben kein Mehl, in den Haushaltun­gen gibt es kein Brot, sogar im Bezirkskrankenhaus fehlt es; die Landwirte streiken und liefern nicht ab. Innerhalb 5 Tagen sind im Bezirk drei Scheunen niedergebrannt. Die Erregung wächst.

Für die Schrift!, verantwortlich: Otto Seltmann, Ealw. Druck und Verlag der A. Slschläger'schen Buchdruckeiei, Calw.

sonst zu sein pflegen!' Aber Hauke sagte: Messet lieber am klei­nen Finger!' und hielt ihm den entgegen.

Der Goldschmied sah ihn etwas verdutzt an; aber was küm­merten ihn die Einfälle der jungen Bauernburschen: ,Da werden wir schon so einen unter den Mädchenringen haben!' sagte er, und Hauke schoß das Blut durch beide Wangen. Aber der kleine Goldring paßte auf seinen kleinen Finger, und er nahm ihn hastig und bezahlte ihn mit blankem Silber; dann steckte er ihn unter lautem Herzklopfen, und als ob er einen feierlichen Akt begehe, in die Westentasche. Dort trug er ihn seitdem an jedem Tage mit Unruhe und doch mit Stolz, als sei die Westentasche nur dazu da, um einen Ring darin zu tragen.

Er trug ihn so über Jahr und Tag, ja der Ring mußte sogar aus dieser noch in eine neue Westentasche wandern; die Gelegen­heit zu seiner Befreiung hatte sich noch immer nicht ergeben wol­len. Wohl war's ihm dprch den Kopf geflogen, nur gradenwegs vor seinen Wirt hinzutreten; sein Vater war ja doch auch et« Eingesessener! Aber wenn er ruhiger wurde, dann wußte er wohl, der alte Deichgraf würde seinen Kleinknecht ausgelacht haben. Und so lebten er und des Deichgrafen Tochter neben­einander hin; auch sie in mädchenhaftem Schweigen, und beide doch, als ob sie allzeit Hand in Hand gingen.

Ein Jahr nach jenem Winterfesttag hatte Ole Peters seinen Dienst gekündigt und mit Vollina Harders Hochzeit gemacht; Hanke batte recht gehabt: der Alte war auf Altenteil gegangen, und statt der dicken Tochter ritt nun der mnntere Schwiegersohn die gelbe Stute in die Fenne und, wie L? hieß, rückwärts allzeit gegen den Deich hinan. Hauke war Großknecht geworden und ein jüngerer an seine Stelle getreten; wohl hatte der Deichgraf ihn erst nicht wollen aufrücken lassen: ,Kleinknecht ist besser!' batte er gebrummt; ,ich brauch ihn hier bei meinen Büchern!' Aber Elke hatte ibm vorgehalten: .Dann geht auch Hauke, Vater!' Da war dem Alten hange geworden, und Hauke war zum Großknecht aufgerückt, hatte aber trotz dessen nach wie vor auch an der Deich-, grafschaft mitgeholfen.

(Fortsetzung folgt.)