ihres Vaters so sicher ausgebaut war.
Abwehrend hebt Lore jetzt die Hand, die durch die vorsichtig geöffnete Tür Siegfrieds weißer Kopf hindurchlugt, und die Tür jschließt sich wieder ebenso lautlos, als sie sich öffnete. Lore will allein bleiben mit dem Vater. And der Kranke raunt weiter, ab und an die er- lojchene Stimme zu gellendem Ton oder wilder Klage erhebend: „Siehst Du ihn, Eleonore? Da schleicht er wieder der Mann ohne Kopf. — Wenn ich nur das Gesicht sehen könnte — das Gesicht! Aber die Flammen — der Rauch rund um mich her! — Er hat es mir genommen, und sie sagen, ich hätte cs getan. Sieh, doch, er will sich verstecken in dem Rauch. Was er für Füße hat, groß und plump, und die Hände so breit und rot. — Eleonore, wo bist Du? Hilf mir doch nur, ihn zu fassen, damit ich sein Gesicht sehe, sein Gesicht!"
„Hier bin ich, lieber Vater," flehte Lore, aber Nordmann hörte sie nicht, die Wahnideen Hallen ihn gefangen. Erstarrt in die Ecke des Zimmers, der die Gebilde zu entschweben scheinen, welche das kranke Gehirn entfesselt haben:
„Das Feuer — hu wie es brennt — die Vorhänge, der Boden — aber das Geld — rasch das Geld — sonst verbrennt es" — Nordmann dreht den Schlüssel des Schreibtisches um, die Klappe fällt mit Krachen herab, ehe Lore noch zufassen kann, der Vater merkt es nicht, seine Hände tasten in den Gefächern umher, die keinerlei Gegenstände bergen.
„Leer! Alles leer!" schreit der Kranke auf. „Wo ist denn mein Geld, mein Geld, ich will mein Geld wieder haben!"
Gellend klingt der Schrei durch die Stube, dann packt Nordmann Lore fest am Arm und deutet in die Ecke: „Da ist er wieder, Eleonore. Nimm den Rauch fort, den Rauch fort, daß ich den Kopf sehen kann, den Kopf. Er hakS ge> tan, ich bin kein Dieb, nein — nein, ich weiß
es genau. — Brandstifter! Wer sagt daß ich ein Brandstifter bin? Das ist nicht wahr, Eleonore, sie lügen alle — alle. Glaubs nicht, glaubts nicht, Frau, ich habe das Haus nicht angesteckt. DaS Geld will ich holen, nur das Geld — und nun brennt es überall — überall
— das Zimmer, das Hans und der ganze Hof
- die Menschen!-Ich lats nicht,
nein, nein! O, die Flammen, die Flammen, hu — geh fort, Eleonore, Du sollst nicht verbrennen, fort, fort!"
„Fort, fort!" ruft Lore mit erstickter Stimme, auf die Wahnidee des Kranken eingehend. Und er läßt sich willig leiten, er geht mit ins Schlafzimmer, welches nebenan liegt — bald ruht er erschöpft auf dem Bett in tiefem Schlaf. Siegfried sitzt, neben ihm, denn Lore muß^ heim. !
Sie schreitet durch das kühle Wehen des^ hereinbrechenden Abends, sie atmet wohlig die. feuchte Luft und späht ungeduldig nach dem^ Gatten aus, der ihr ein Stück Weges ent- gegenkommen will. Auch da draußen ist Friede eingekehrt nach wildem Toben. Die lähmend^ Schwüle der letzten Tage ist verschwunden, die abendliche Welt leuchtet in frischen Farben^ verklärt durch die letzten Strahlen der sinkenden Sonne. In leisem, eintönigem Tropfenfall senden die auf- und niederschwankendeu Zweige einen feinen Regen auf den dicken Moosgrund, der nicht müde wird zu trinken und immer wieder zu trinken. Silberne Nebelschleier dampfen empor und ziehen durch die ragenden Stämme, auch goldene Lichter spielen noch mit hinein, es ist ein Farbenjpiel ohnegleichen.
Und inmitten der schönheittrunkenen Welt stiegt Lores schlanke, wonnige Gestalt in die Arme des ihr entgegenstrebenden Mannes, der sie stürmisch umfaßt, als sei sie ihm mit allem Liebreiz, mit dem ganzen Zauber ihrer holdseligen Erscheinung erst jetzt zu eigen geworden.
(Fortsetzung folgt.)
(Die Nähr kraft des ObsteS.) In der letzten Nummer einer in London erscheinenden populär geschriebenen medizinischen Zeitschrift wird darauf hingewiesen, daß man heutzutage die Nährkraft und die der Gesundheit zuträglichen Eigenschaften des Obstes noch gar nicht genug kenne, und der Verfasser des Artikels macht in dieser Beziehung den Obsthändlern die folgenden interessanten Vorschläge. Er weint, sie sollten etwas von den Quacksalbern lernen und von ihrer Art, ihre Medizinen anzupreisen, und ihre Waren mit den folgenden Aufschriften schmücken: „Aepfel sind die beste Kur für Zipperlen"; Aepfel heilen alle Leberleiden"; „Kirschen geben den schönsten Teint" usw. Der Verfasser meint — und vielleicht hat er nicht so unrecht, daß wenn dieser Vorschlag befolgt würde, die Leute noch einmal so viel Obst kaufen würden als so. Auch würbe es sich empfehlen anzukündigen, daß ein Pfund Datteln für 15 Pfennig 70 Prozent Nährstoff hat und ein Pfund Rindfleisch für 75 Pfennig nur 28 Prozent.
Stanöesbuch-KHronik
der Stadt Wildbad ? vom 8. bis 15. November Ehes chließungen:
9. Nov Eitel, Josef Friedrich, Maurer hier und Stegmaier, Emilie, Zimmermädchen hier.
9. Nov. Ackermann, Augustin, Schreiner hier und Schill, Lilhelmine Friedrike hier.
14. Nov. Batt, Karl David, Maler hier und Keßler, Sofie Karoline hier-
Aufgebote.
>1. Nov. Kunzmann, Christian Friedrich, Landwirt in Stein und Baur, Karoliste Friedrike hier.
Gestorbene:
8. Nov. Blaich, Anna Maria geb. Härtner Witwe oes Dienstknechts Johann Georg Blaich in Enzkiösterle, 71 Jahre alt.
Forstamt Wildbad.
Schlagram-Vrlkimf.
Am
Montag, de» 18. November
vorm. 8 Uhr
in Wildbad auf der Forstamtskanz- lei aus Staatswald I, 70 Wassersalle, 72 Blockhausebene, 74 Stürmlesloch, 76 Tuchmachersweg, 86 Grünhütie, 89 Dürrmähdenvald, 93 Rollwasserhof, 95,96 mittl. u. hint. Speckenteich, 87 hint. Langerwald, 97 Gugelhupsstein, 103 hint. Altloch, 104 Altlocherheide: tanuener Schlagraum (Scheidholz) unausge- prügelt u. 6 Losen; ferner »on den Christofshoswicsen, (Los 2 u. 11) 1 Los erlenes Usern isig mit etwas Derbholz.
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HuskUntte
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ckf 173,41641. tra Kerzen, das * jst di« einzige, die
den Weltmarkt beherrscht. Beim Guß leicht beswädigte billiger per Dtz. 5V. V5, 80», ». 1.1V Hier bei; -lirt. 1Ie!i»vi> Drog.
Areiwillige Jeuerweyr Wildöad.
Die gesamte Feuerwehr (ein-
schließlich der Reserve) rückt am
Sonntag, den 17. Rov.
früh V 28 Uhr
zur
Usuplübung
aus.
Entschuldigungen wegen Krankheit sind mit ärztlichen Zeugnissen zu belegen; alle übrigen Entschuldigungen können keine Berücksichtigung finden.
Den 13. Nov. 1907.
Aas Gomrnanöo.
Liederkranz Wildkad.
Die ordentliche
Gkllkllii-Vkrslillilllllllig
findet heule
Samstag- den 16, Nov.
abends 8 Uhr
im Lokal Gasthof z. Sonne statt. Die verehrl. Ehren-, passiven und aktiven Mitglieder werden kiezu freundlichst eingeladen.
Tagesordnung:
1. Jahresbericht des Vorstandes
2. Kassenbericht des Kassiers
3. Neuwahlen
4. Verschiedenes
Der Ausschuß.
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