sie es Nicht fehlen lassen. Die Wichtigkeit der Wohnungsfrage -fl unbestreitbar, aber eine augenblickliche Hilfe wird durch die für ihre Lösung bewilligten Mittel in der Kohlenversorgung nicht herbeigeführt.

Nicht so ungünstig wie im Steinkohlenbergbau steht es mit der Förderleistung im Braunkohlenbergbau. Hier ist auch eine Produktionssteigerung leichter, wegen der Möglichkeit der Ver­wendung ungelernter Arbeiter, die im Steinkohlenbergbau nur in bschränktem Umfang untergebracht werden können. Hier besteht auch die Möglichkeit, durch Einsetzen einer größeren An­zahl Arbeiter wenigstens einen Teil des Notstandes, zu besei­tigen. Andere Mittel find leider von der Arbeiterschaft ab* gelehnt worden. Es ist noch nicht gelungen, die Arbeiter- schuft davon zu überzeugen, daß die Notlage am wirksamsten t,rch ein« gesteigerte Inanspruchnahme ihrer Leistungssähiccheit iu eine« beschränkten Zeitraum, durch Verlängerung der Ar­beitszeit für eine bestimmte Zeit nm «ine Stunde bekämpft würde. Vielleicht gelingt die Ueberwindung des Mißtrauens der Arbeiter gegen diesen Vorschlag bei den augenblicklichen Tarifverhandlungen. Die Arbeiterschaft im Kohlengebiet möge sich vergegenwärtigen, daß sie die Jndustriearbeiterschaft ganz Deutschlands für den kommenden Winter in die schwerste Ge­fahr bringt. Deshalb appelliere ich von dieser Stelle aus an das Solidaritätsgefühl der gesamten Arbeiterschaft. Die Re­gierang ist bereit, den Wünschen der Arbeiterschaft hinsichtlich de.> Reform des Knappschaftswesen zu entspreche». (Lebhaftes Hort, hört! rechts.) Dazu sind aber selbstverständlich eingehende Beratungen notwendig. Für den Hausbedarf in den großen Städten wird durch die Forstoei'Paltungen Holz bereit ge­stellt werden müssen. Die Not der Zeit zwingt uns zum Raub­bau an den Beständen unmittelbar in der Nähe der großen Städte^ Dieses Uebel ist erträglich im Hinblick aus die wirt- sckaftliche und politische Lage. Wir sind selbst bestrebt, trotz aller schweren entgegenstehenden Bedenken amerikanische Kohle für die Industrien einznführen, die durch Ausfuhr einen Ausgleich schaffen können. Durch alle diese Maßnahmen werden aber nur hier und da einige Notstände beseitigt.

DaS größte Uebel ist die Zerrüttung deS Transportwesens. Die Eisenbahnverwaltung ist heute nicht einmal mehr in der Lage, für die vollständige Abfuhr der Bestände auf den Halden zu sorgen. Mit Entsetzen sehe ich dem Zustand entgegen, der eintreten muß, wenn das Wagenmaterial für die Abfuhr von Kartoffeln usw. wird in An­spruch genommen werden muffen. Da bleibt kein anderes Mittel als die Einstellung des Personenverkehrs. Der Güterverkehr ist das wich­tigste. Mit so großen Nachteilen die Einstellung des Personenver­kehr- nun auch verbunden sein mag, es bleibt kein anderer Ausweg, wen» di« Reparaturwerkstätten nicht eine größere Leistungsfähigkeit 'aufbringen, die nötig ist, angesichts der. großen Zahl des reparatur­bedürftigen BeiriebSmaterialS, da? angeblicki auf Ausbesserung war­tet. Ohn« Rücksicht auf andere Interessen wird an die Ausfüllung der Lager der Eisenbahnverwaltungen gegangen werden. Wenn diese nicht über Bestände von 2030 Tage verfügen, droht der Zusam­menbruch. ES soll alles geschehen, um ihn auch für dte östlichen Provinzen zu vermeiden. Ein« Partei, die «icht wegen ihrer Stärke, sonder» wegen ihres rücksichtsloser» Terrors Einfluß hat. sucht die »«»»lntirnären Eisenbahner zu mißbrauche» mid durch Streiks d«S Gksrnü« wirtschaftlich» Leben zu erschüttern. Ein Rundschreiben de? ParteisekretariatS gibt offen zu, daß die Streiks politische Ziele verfolgen, von denen die Eisenbahner nichts wissen dürfen. Diesen Schleichwegen ist nachzugehen. Der oberschlefisch« Streik ist eine der frrsrlbaftrfien Unternehmungen, die auf diese Taktik zurückzuführcn ist. Leider fehlt der Arbeiterschaft die notwendige Aufklärung, um di« gewifsenlosen Agitationen sich fernzuhalten. Flugblätter sind feit Wochen sehr stark im Gange. In scheinheiliger Manier werden Land­arbeiter u. Kleinbauern gegen die heutigen Wirtschaftseinrichtungen ausgehetzt. Zum Schaden der gesamten Arbeiterschaft, nur um skru­pellos für ein politisches Programm Stimmung zu machen, das die Partei nicht offen erkennen läßt. Diese Partei und ihre Agitation ist e>ne Gefahr, der mit aller Entschiedenheit cntgegengetreten werden muß. Wenn die Regierung gegen die Parole einer nicht einflußlosen

Der Schimmelreiter.

4 Novelle von Theodor Storni.

- ..mijmal hatte er eine Faust voll Kleierde mitgemacht; dann setzte er sich neben den Alten, der ihn jetzt gewähren ließ, und knetete bei dem Schein der dünnen Unschlittkerze allerlei Deichmodelle, legte sie !n ein flaches Gefäß mit Wasser und suchte daun die Ausspülung der Wellen nachzumachen, oder er nahm seine Schiefertafel und zeichnete darauf das Profil der Deiche nach der Seeseite, wie es nach seiner Meinung sein mußte.

Mit denen zu verkehren, die mit ihm aus der Schulbank ge­sessen batten, fiel ihm nicht ein; auch schien es, als ob ihnen an dem Träumer, nichts gelegen sei. Als es wieder Winter ge­worden und der Frost hereingebrochen war, wanderte er noch weiter, wohin er früher nie gekommen, auf den Deich hinaus, bis die unabsehbare eisbedeckte Fläche der Watten vor ihm lag.

Im Februar bei dauerndem Frostwetier wurden angeirie- benr Leichen aufgefunden; draußen am offenen Haf auf den ge­frorenen Watten hatten sie gelegen. Ein junges Weib, die dabei gewesen war, als man sie in das Torf geholt hatte, stand red­selig vor dem alten Haien: .Glaubt nicht, daß sie wie Menschen aussaben,' rief sie; ,ne!n, wie die Seeteufel! So große Köpfe,' und sie hielt die ausgespreizten Hände von weitem gegenein­ander. .gnidderschwarz und blank, wie frifchgebacken Brot! Und die Krabben haften sie angeknabbert; und die Kinder schrien laut, als sie sie sahen!'

Dem alten Haien war so' etwas just nichts Neues: ,Sie haben wohl seit November schon in See getrieben!' sagte er gleichmütig.

Hauke stand schweigend daneben; aber sobald er konnte, schlich er sich auf den Deich hinaus; es war nicht zu sagen, wollte er noch nach weiteren Toten suchen, oder zog ihn nur das Granen, das noch auf den jetzt verlassenen Stellen brüten mußte. Er lief weiter und weiter, bis er einsam in der Oede stand, wo nur die Winde über den Deich wehten, wo nichts war als die klagenden Stimmen der großen Vögel, die rasch vorüberfchossen; hu seiner Linken die leere weit« Marsch, zur anderen Seite der

Partei zu schärfest Mitteln greift, so tut sie cS ans edier Notwen­digkeit. verbrecherische Maßnahmen entschieden zu bekämpfen und kein Mittel unversucht zu lassen, einer derartigen politischen Agitation und dem mit ihr verbundenen Boykott entgegenwtrclen. Tic kmm munistische Partei hat nur ein politisches Programm und eine Ini­tiative, ihre Politik und Taktik darauf einzurichteu, daß unsere Wirt­schaft schneller verfällt. Ihre Haltung gegen die Unabhängigen zeigt dabei von Undankbarkeit. Nur unter unklaren und unreifen Köpfen kann sie ihre starke Anhängerschaft gewinnen mit dem verbreche­rischen Bestreben, unser Wirtschaftsleben an den Rand des Abgrun­des zu führen. Für jede Anregung ist die Regierung dankbar, die die Kohlennot hebt. Sie nimmt die Unterstützung an, von der Ge­deihen und Sicherheit der deutschen Republik zu erwarten ist.

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Die Nationalversammlung und die Kohlennst.

(WTB.) Weimar, 16. Aug. In der Nationalversammlung wurde gestern in der 10. Abendstunde der Gesetzentwurf über die sivegelrmg der Kohlenwirtschast in. allen drei Lesungen an­genommen, desgleichen eine Entschließung des Zentrums und der Sozialdemokraten, worin Maßnahmen für eine erheb­liche Erhöhung der Kohlengewinnung und für ih.- : regel­mäßigen Abtransport gefordert werden.

Schutz der Arbeitswilligen.

(WTB.) Breslau, 16. Aug. Eine vom Reichs i.. ..mts-

kommissär Mörfing und dem kommand. General steg 6. Armeekorps für das Belagerungsgcbiet des Regierungs­bezirks Oppeln erlassene Verordnung verbietet. Arbeits­willige, d. h. diejenigen, die sich nicht am Streik beteiligen wollen, durch Drohungen, Einschüchterungen, Ueberredung, Auf­stellung von Streikposten oder in sonstiger Weise an der Auf­nahme oder der Ausübung der Arbeit zu behindern.

Oberschlesien ohne elektrische Kraft

Benthe«, 16. August. Nachdem bereits vorgestern Nachmittag von der elektrischen Zentrale Zaborze die Abgabe von Kraft und Licht unterbrochen wurde, ist auch in den übrigen oberschlesischen Be­zirksorten Bcuthen. Kattowitz und Königshütte die Abgabe von elektrischer Kraft gestern Nachmittag gegen 8 Uhr eingestellt worden. Ganz Oberschlcflen ist also wiederum ohne elektrische Kraft und ohne elektrisches Licht. Das GeschäftSlcben ist vollkommen lahmgelegt. Auch alle nichtstreiklustigen Betriebe sind zur Arbeitseinstellung ge­nötigt. Nachdem die Verhandlungen zwischen der Staatsregierung, den Arbeitnehmern und Arbeitgebern zn einer Einigung geführt haben, ist damit zu rechnen, daß wenigstens der Lichtstreik heute Samstag beendet wird.

Einigurrgsverhandlunge» in Kattowitz.

Kattowitz, 16. August. Am Freitag, den 15. August, fanden in Kattowitz Einigungsverhandlungen tn Sechen des Bergarbeiterstreiks wie des Streiks der oberschlesischen Elektrizitätswerke statt. Bezüg­lich des Streiks bei den obsrschlestschen Elektrizitätswerken lehnte der Arbeitgeberverband die Forderung von 10 Prozent Lohner­höhung zunächst ab, erklärte sich aber nach den Darlegungen des in­zwischen »m getroffenen StaatskommiffarS Hörsing bereit, die 10 Proz. Lohnerhöhung für die oberschlesischen Elektrizitätswerke zu bewil­ligen. Mit diesem Beschluß war eigentlich die Streikbewegung bei den Lichtwerken Zhorzow und Zaborze gegenstandslos geworden. Trotz allem trat durch spartskistrsche Hetzereien am Nachmittag das Lichtwerk Zhorzow in den Streik mit der Forderung eines Kohlen­deputats und eines Wohnungsgeldes. Der Staatskommissar er­klärte, nachdem er bekannt gegeben hatte, daß auch Zhorzow in den Streik getreten sei, er werde alles daran setzen, daß heute Samstag die Lichtwerke wieder in Betrieb seien. Die Lichtwerke müßten in Betrieb kommen. Die Gruben dürsten nicht ersaufen. Das Er­werbsleben müsse wieder in Fluß kommen, koste eS was es wolle. Bezüglich deS Bergarbeiterfireiks schlug der Staatskommiffar noch folgende Resolution vor: Die am 15. August von Staatskommiffar Hörsing nach Kattowitz einb«usene Konferenz, an der teilnohmen: 1. Vertreter des Arbeitgeberverbands der oberschlesischen BergwcrkS- nnd Hüttenindustrie, 2. Vertreter des Verbands der Bergarbeiter Deutschlands, 3. Vertreter des Hirsch-Dunckerschen Gewerkvercins, 4. Vertreter des Gewerkvercins christlicher Bergarbeiter Deutsch­

unabsehbare Strand mit, seiner jetzt vom Eise schimmernden Fläche der Watten; es war, als liege die ganze Welt in weißem Tod.

Hanke blikb oben auf-dem Deiche stehen, und seine scharfen Augen schweiften weit umher; c^er von Toten war nichts mehr zu sehen; nur wo die unsichtbaren Wattströme sich darunter drängten, hob und senkte die Eisfläche sich in stromariigen Linien.

Er lief nach Hanse; aber an einem der nächsten Abende war er wiederum da dranßen. Auf jenen Stellen war jetzt das Eis gespalten; wie Rauchwolken stieg es aus den Rissen, und über das ganze Watt spann sich ein Netz von Dampf und Nebel, das sich seltsam mit der Dämmerung des Abends mischte. Hauke sah mit starren Augen darauf hin; denn in dem Nebel schritten dunkle Gestalten auf und ab, sie schienen ihm so groß wie Menschen. Würdevoll, aber mit seltsamen, erschreckenden Gebärden; mit langen Nasen-und Halsen sah er sie fern an den rauchenden Spalten auf und ab spazieren; plötzlich begannen sie wie Narren unheimlich auf und ab zu springen,-die großen über die kleinen und die kleinen gegen die großen; dann breiteten sie sich aus und verloren alle Form.

Was wollen die? Sind es die Geister der Ertrunkenen? dachte Hauke. ,Hoiho!' schrie er laut in die Nacht hinaus; aber die draußen kehrten sich nicht an seinen Schrei, sondern trieben ihr wunderliches Wesen fort.

Da kamen ihm die furchtbaren norwegischen Seegespenster in den'Sinn, von denen ein alter Kapitän ihm einst erzählt hatte, die statt des Angesichts einen stumpfen Pull von Seegras auf dem Nacken tragen: aber er lief nicht fort, sondern bohrte die Hacken seiner^ Stiefel fest in den Klei des Teiches und sah starr dem possenhalten Unwesen zu, das in der einfalleuden Dämme­rung vor seinen Augen sortspielte. ,Seid ihr auch hier bei uns?' sprach er mit harter Stimme; ,ihr sollt mich nicht vertreiben!'

Erst als die Finsternis alles bedeckte, schritt er steifen, lang­samen Schrittes heimwärts. Aber hinter ihm drein kam es wie Flügelrauschen und hallendes Geschrei. Er sah nicht um; aber er ging auch nicht schneller und kam erst spat nach Hause; doch niemals toll er seinem NaLtt. sLer einem andere» davon erzählt

lmids Ulst, des Christlichen MetaUarbeitcrvecbaiibs, s. Vertreter de, polnischen BernfSvereinigung, Abteilung Berg- und Metallarbeiter 6. Vertreter des polnischen Zentralverbands, Abteilung Berg- >>,» Metallarbeiter, 7. Vn'reter des Deutschen MetallarbeitervcSand, erklärt nach eingehender Beratung des jetzigen Berg- und Hütte- arl-eite.streik;. 1. Der irtreik wird von keiner der vorgenannten G» w-rtschaften geführt, gilt also »1s wilder Streik, hat also kein- Be­rechtigung und muß sofort beendet werden. Die Arbeit ist sofort aufzuneümen. 2. Nach Beendigung des Streiks beruft der Staats- kommrssar eine Konferenz der vorgenannten Organisationen ein. in der die Punkte a) Wiedere-instellung der Geinaßregelten, >,) Wieder, eröfsnung der Mgelegten Betriebe, c) Milderung deS Belagerung;. Zustandes, ft) Haftentlassung etwaiger politischer Häftlinge verhandelt werden sollen. Die Vertreter der Organisationen und der Staats- kommissar erklären, daß nach eingehender Prüfung den Forderungen soweit sie berechtigt sind, stattzugeben bezw. diese durch die zustän­digen Stellen vertreten werden. In der Verhandlung erklärten sowohl der Arbeitgeberverband wie die sechs Gewerkschaften sich mit dieser Entschließung einverstanden und dokumentieren damit den Streik als unberechtigten wilden Streik. In seinem Schlußwort er­klärte Staatskommiffar Hörstng, nachdem die von ihm borgeschlagene Resolution von allen Vertretern angenommen worden sei, richte er an die Arbeitgeber das dringende Ersuchen, noch ehe in Verhand­lungen getreten werde, alle diejenigen Arbeiter, die entlassen worden sind und sich nicht eines direkten Verbrechens schuldig gemacht haben, wieder einzustellen. Aber auch an die Arbsiiervertreter rich- tete er die Bitte, in ihren Organisationen zu verbreiten, daß der Staatskommiffar hinter jedem Arbeiter stehe, der arbeiten wolle und nicht durch verbrecherische Handlungen die allgemeine Sicherheit und Ordnung stift".

Zum Lmvruch in das deuttchöstkeiche>^^.^,.>u!at in Berlin.

(WTB.) Berlin, 15. Aug. Zum Einbruch in das deuisch- Lsterreichische Konsulat in Berlin teilt dis tschecho-slsvakische Vertretung amtlich mit, daß entgegen den ergangenen Presse^ Meldungen weder dte Vertretungsbehörde, noch der amtliche Leiter Joseph Hurka an der Angelegenheit beteiligt ist. Dis Schuldfrags zu lösen, liegt in der Hand der Berliner Kriminal­polizei, deren Ergebnis abzuwarten ist. (Daß man die Mit­schuld der tschechischen Gesandtschaft nicht wird Nachweisen können, ist heute schon klar.)

Berlin, 15. August. Heber die tschechische Spionage in Berlin erfährt dirB. Z", daß mich der tschechische Oberleutnant Hronadka verhaftet wurde. Wie es heißt, soll der verhaftete tschechische Em- miffär BartvS sich gerühmt haben, an dem seinerzeit von tschechischen Offizieren unternommenen Ueberfall auf das Wiener Arsenal betei­ligt gewesen zu sein. Die Untersuchung der Polizei erstreckt sich auch auf die Nachprüfung dieses Teils der Angelegenheit.

Der »Präsident" der Rheinischen Republik von de« Engländer« ausgewlese«.

* Berlin, 16. Aug. Wie derV. L.-A." aus Köln er­fährt, ist Dr. D o'r't e n aus dem von den Engländern besetzten Gebiet ausgewiesen worden.

Die Verluste des Militärs

bei den Chemnitzer Unruhen

* Berlin, 16. Aug. Aus Dresden erfährt dasB. Tagebl.": Nach Mitteilungen von zuständiger Stelle sind bei der Chem­nitzer Unruhen 8 Offiziers und 10 Soldaten gelötet und 6 Offiziere und 85 Soldaten verwundet worden. (Die Hetzer aber bleiben unbestraft.)

Die Verluste der belgischen Armee.

(WTB.) Versailles. 12. Aug. Nach einer offiziellen Nach- richt aus Brüssel hat die belgische Armee während des Krieges an Toten verloren: S82 Offiziere und LS 600 Mann. Im ganzen hat Belgien mobilisiert: 865 000 Mann und 14 000 Offiziere.

haben. Erst viele Jahre später hat er sein blödes Mädchen, womit später der Herrgott ihn belastete, um dieselbe Tages- und Jahreszeit mit sich auf den Deich hinaus genommen, und das­selbe Wesen soll sich derzeit draußen auf den Watten gezeigt haben; aber er hat ihr gesagt, sie solle sich nicht fürchten, da? seien nur die'Fischreiher und die Krähen, die im Nebel so groß und fürchterlich erschienen; die holten sich die Fische aus'den offenen Spalten. .

Weiß Gott, Herr!" unterbrach sich der Schulmeister; es gibt auf Erden allerlei Dinge, die ein ehrlich Christenherz verwirren können; aber der Hauke war weder ein Narr noch ein Dumm­kopf."

Da ich nichts erwiderte, wollte er forifakren; aber unter dm übrigen Gästen, die bisher lautlos zugehört hatten, nur mit dich­terem Tabaksqualm das niedrige Zimmer stillend, entstand efttt plötzliche Bewegung; erst einzelne, dann fast alle wandten sich dem Fenster zu. Draußen man sah eS durch die unverlM- genen Fenster trieb der Sturm die Waffen, und Licht vw* Dunkel jagten durcheinander; aber auch mir war eS. als baue ich den hageren Reiter auf seinem Schimmel vorbeifausen geseven.

Wart Er ein wenig, Schulmeister!" sagte der Detchgrasleise.

Ihr braucht Euch nicht zu fürchten, Deichgraf!" erwiderte der kleine Erzähler,ich habe ihn nicht geschmäht, und Hab auch dessen keine Ursoch"; und er sah mit seinen kleinen, klugen Augen zu ihm auf. .

Ja, ja," meinte der andere;laß Er Sein Glas nur wieder stillen." Und nachdem das geschehen war und die Zuhörer, meist mit etwas verdutzten Gesichtern, sich wieder zu ihm gewandt hat­ten, fuhr er in seiner Geschichte fort:So für sich, und am ner­st en nur mit Wind und Wasser und mit den Bildern der Ein­samkeit verkehrend, wuchs Hauke zu einem langen, hageren Bur­schen auf. Er war schon über ein Jahr lang eingesegnet, da wurde es auf einmal anders mit ihm, und das kam von dem alten weißen Angorakater, welchen der alten Trin Jans einst ihr spater verunglückter Ssb» von seiner spanischen Seereise mftgevrach» hatte."

(Fortsetzupg folgt.).