Ser.
SSL
- i.ro 8 vkr. Ssck. Not'.
»«-<- -H
7. August,
och entgegen atze 176 II.
September
nun«
Küche Ä Me vo^
cre M wird
i i
sucht.
unter 3 . K. an, stelle des Blattes
unde»
I
k samt Kette?
Nil gegen Eimiik- abgeyolt werden?
agt die Geschah rttes. i
tger !
jguleNi
Unterhaugste^ -
_»
>ineii neuen
nwagen
lteren
»wagen
-ei
SchmiedmeisteiH
itenberg. -
Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw
84. Jahrgang
Nr. 181
SrscheinunnSwetse: ömalwvchentl. Anzeigenpreisr Die kleinspaltige Zelle LO Pfg.» Reklamen 60 Pfg. — Tchluß der Anzeigenannahme S UHr vormittags. — Fernsprecher 9.
Donnerstag den 7. August ISIS.
Bezugspreis: In der Stadt mit Trägerlohn Mk. S.SO vierteljährlich, Postbezugspreis im OrtS- u. NachbaroriSverkehr Mk. 3.50, im Fernverkehr Mk. 3.60. Bestellgeld 3OPfg.
Der Balutasturz.
» D. N. V. Die deutsche Mark hat im Auslande zurzeit wieder einen Tiefenrekord erreicht, der für den Neuaufbau unseres Wirtschaftlichen Lebens die denkbar schlechtesten Aussichten bietet. Die Mark steht heute wieder so schlecht wie damals in den Streiktagen des März. Die höhere Notierung des Markwertes zurzeit ches Friedensschlusses hat nicht vorgehalten, denn die damalige Aufwärtsbewegung des Markkurses war im wesentlichen nur als iTtimmungsmoment zu werten. Eine Reihe von Tatsachen hat Anlaß zu dem neuen gefährlichen Valutaschwund gegeben. Es war weder politisch noch wirtschaftlich klug, daß die Kunde von dem Plan der deutschen Negierung, die deutschen Banknoten abstempeln oder Umtauschen zu lassen, ins Ausland dringen konnte. Das Ausland nahm diesen Plan als ein Manöver zur Verbesserung der deutschen Valuta auf. Es ist zur Stunde noch nicht sicher, in welcher Weise der Plan, wenn er überhaupt zur Ausführung kommt, ausgeführt wird. Soviel steht aber fest, daß er r» keinem Falle als Maßnahme zur Verbesserung der Markwäh- ruiig gedacht ist, sondern daß er lediglich die Kapitalflucht und Steuerhinterziehung hintertreibcn will. Die Verhältnisse iin Westen des Reiches haben das Ihrige zum Valutaschwund bei- getragen. Die Einfuhr von großen Mengen an Fertigfabrikaten aus den bisher feindlichen Ländern konnte nicht ohne Rückwirkung auf die Valuta bleiben. Die Tatsache ferner, daß die Zollverhältnisse im Westen, insbesondere in Elsaß-Lothringen, bisher in keiner Weise irgendwie festgelegt sind, ist für das Sinken der MaA ebenfalls von einschneidender Bedeutung gewesen. Durch das Loch im Westen gehen täglich Millionenwerte deutsche-. Banknoten in die Schweiz, um hier zu jedem Gebot verkauft zu werben. Ein solcher Zustand ist auf die Dauer unhaltbar. Unser Vertreter in Versailles wird bet den in dieser Woche wieder beginnenden Beratungen über die besetzten Gebiete mit allem Nachdruck darauf hinwirken müssen, daß nun endlich dieses große Loch Im Westen wieder verstopft wird, daß endlich dort geregelte Zoll- Verhältnisse geschaffen werden. Geschieht das nicht, so wird es nicht gelingen, unser Wirtschaftsleben wieder aus eine gesunde finanzielle Grundlage zu stellen. Es ist bereits vor einiger Zeit Von uns gesagt worden, daß zum Ausgleich der Valuta eine große Valutaanleihe als Rettungsmittel nötig sei. Zwischen der Deutschen Bank und amerikanischen Finanzkreisen haben nun tatsächlich schon Verhandlungen stattgefunden zwecks Gewähmng eines Darlehens von 100 Millionen Dollar auf drei Monate. Es Mh einmal festgestellt werden, daß diese Verhandlungen noch vlcht zum Abschluß gekommen sind, und daß sie dadurch erschwert werden, daß auch die übrigen europäischen Staaten amerikanische Kredite ausnehmen wollen. Andererseits wird aber auch bezweifelt, oh ein solch kurzfristiges Darlehn in dieser Höhe wirklich Imstande ist, einen wirksamen Valutaausgleich zu schaffen. Ueber die Gefährlichkeit der Lage darf man sich nicht hinwegtäuschen; auch der Zustand, daß fiir gewisse Auslandswaren Preissenkungen eingetreten sind, darf uns nicht verwirren. Wenn di« jetzige schlechte Valuta auch aussuhrfördernd wirkt, so verteuert pe doch gleichzeitig die Einfuhr in einer unerhörten Weise, und schließlich ist der finanzielle Zusammenbruch die Folge. Wir können auch jetzt nur darauf Hinweisen, daß das einzige Mittel -ur Verbesserung der Valuta produktive Arbeit ist. Neben ein« großen langfristigen Valutaanleihe kann uns nur die Förderung der Produftion vor dem Zusammenbruch erhalten, denn der Zu- stand, daß das deutsche Geld heute nur ein Viertel seines früheren Wertes besitzt, ist auf die Dauer einfach unerträglich.
Eine deulschnationale Entschließung zur Erzbergerfrage.
Berki«, 6. August. In einer Mitgliederversammlung der Deutschnationalen Volkspartei zu Berlin-Steglitz wurde im Anschluß an einen Bericht über den Parteitag und eine die Person und das Treiben Erzbergers verhandelnde Aussprache folgende Entschließung eingebracht und einstimmig angenommen: Die Ortsgruppe Steglitz der Deutschnatio- nalen Volksp artet spricht der Fraktion in Weimar für ^chr Verhalten im Kampf gegen Erzberger und seine Gefolgschaft Dank und volles Vertrauen aus. Sie sieht als Ergebnis der sogen. Enthüllungen und amtlicher Klarstellungen, d>e bw durch sie veranlaßt worden sind, den Beweis dafür erbracht, daß Erzbergers politisches Handeln wie Landesver- ^ Sewirkt hat. Die Ortsgruppe. spricht dem Reichsminister «rzberger jede Befugnis ab, sein Amt noch weiter zu führen. Sie fordert Parteileitung und Fraktion auf, allem voranzu- setzen, daß Erzberger als Minister verschwinde.
* d"mberg, g. Aug. Im Finanzausschuß teilte Finanz-
'> sier Speck mit, daß von bayerischer Seite gegen di« Lrz-
rgerschsn Pläne Stellung genommen worden sei. Was
anbelange, so würde das Reick di« schwebenden Sckul-
den Bayerns übernehmen, welche bis April nächsten Jahres 6>'0 Millionen betragen würden. Der Minister befürwortete unter den gegebenen Verhältnissen die Vertagung der Berat- der bayerischen Steuervorlagen. Redner sämtlicher Frak- ticuen erklärten sich mit dem Vorschlag einverstanden. Der Ausschuß faßte einen Beschluß dahingehend, di« Steuervorlage auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Schließlich wurde noch über den Endtermin der Bamderger Tagung beraten, der endgültig auf den l6. August festgesetzt worden ist. Der Landtag würde an diesem Tage in die Ferien gehen und die noch nicht erledigten Beratungsgegenstände der Herbsttagung überweisen.
Die Bundesstaaten zn den Neichssteuerplänen.
(WTB.) Berlin, 6. Aug. Die preußisch.: Regierung ist, wie das WTB. hört, nicht abgneigt, der Re-choeinkommen- steuer zuzustimmen, wenn 8 8 dahin geändert wird, daß er heißt: Gelangt eine Reichseinkommensteller zur Einführung, so sind die Länder an dem Aufkommen mindestens mit einem Betrage zu beteiligen, welcher der in den Steuerjahren 1917, 1918, 1919 erfolgten durchschnittlichen Belastung des Einkommens seitens des Landes und der Gemeinde 1 Gemeindeverbände) entspricht. Eine Herabsetzung der Beteiligung kann nur insoweit und dann erfolgen, als das Reich entsprechende Erträge aus andern Quellen als Ausgleich überwiesen hat.
Die Rachsucht der Franzosen.
Landau, 6. Aug. Das Kriegsgericht der 8. Armee in Landau hat den prakt. Arzt Dr. Ed. Schmitt wegen eines zwei Jahre zurückliegenden Falles von Mißhandlung eines französischen Kriegsgefangenen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. — Schmitt hatte einen auflässigen französischen Soldaten mit der Reitpeitsche geschlagen, nachdem der betreffende ihm die Ehrenbezeugung verweigert und dem Arzt die Pfeife aus dem Mund herausgerissen habe.
Znternationalifierung der Weichsel.
Berlin, 6. Aug. Der polnischen Abordnung in Paris ist ein englischer Entwurf der Jnternationalisierung der Weichsel mit ihren Nebenflüssen Bug und Na.rw zugegangen. Nach diesem Plan haben alle Schiffe auf der Weichsel dieselben Rechte wie die polnischen Schiffe. Die polnische Abordnung steht diesem Plan durchaus ablehnend gegenüber und macht geltend, daß die Deutschen, falls sie in die Völkerliga eintreten sollten, im Falle der Annahme dieses Planes Miteigentümer des größten polnischen Str omes würden.
Zur äußeren Lage.
Der Schweizer Generalstreik gescheitert.
Die unverkennbare Absicht, durch einen allgemeinen Streik in der Schweiz den Boden für dt« soziale Revolution vorzu- bereit-n, kann als gescheitert gelten, nachdem weder in Bern noch in der Westschweiz die Generalstreikparole Anklang gefunden hat. Die energischen Maßnahmen der Regierung, die sich auf die Soldaten aus dem Bauernstände fest verlassen kann, haben auch in Basel und Zürich die Ordnung aufrechterhalten.
Luzern, 5. Aug. Die Kommissionsberatungen der internationalen Sozialistcnkonferenz über den Wieder rufbau der Jnternatioiale, die heute gepflogen wurden, befaßten sich in der Hauptsache mit der Frage, ob die Teilnahme der deutschen Mehrheitssozialisten ein Verbleiben der Unabhängigen und der ihnen entsprechenden radikalen Gruppen in der Internationale noch weiterhin ermögliche. Den Standpunkt der deutschen Unabhängigen ncrirat der Berliner Dr. Hilferding, der von den Inneren Verhältnissen Deutschlands bchauptet, sie seien schlimmer als in Rußland. Hierbei fand Hilfe-sing die Unterstützung des Franzosen Longuet, dem die Teilnahme der Mehrheitssozialisten, schon aus dem Grunde nr>si,'apathisch ist, weil diese in ihrer Haltung der Richtung Renaudels nah'lommen Für dte deutschen Mehrheitssozialisten trat Wels Dr. Hilferding entgegen. Er gab ein Bild der Verhältnisse in Deutschland, die die Regierung zu oen Maßnahmen gezwungen hätten und wies auf die Zusammenhänge hin, die zwischen Unabhängigen und den Bolschew.stcn bestehen, in deren Aufträge die Unabhängigen an der Untergrabung der I; ternat onale arbeiten. Wels wurde von Bernstein unterstützt, der sich für ein maßvolles Vorgehen bei dem Durchgehen der sozialistischen Reformen aussprach.
Der Einzug der gegenrevolutionären Truppen.
Budapest, 6. Aug. Wie indirekt von hier berichtet wird, er fl late der LinLUa der ersten Truppen der Szeaediner Eegen-
regicrung in Budapest unter den Klängen der alten Königshymne und unter Vorantragen der kgl. Fahnen und Standarte» Der Hauptteil der Szegediner Truppen soll kommenden S- nntag in Budapest eintreffen.
Bern; , ende Waffenstillstandsbedinguuge« für Ungarn.
(WTB.) Budapest, 6. Aug. Am 3. August erschienen Ber- treter der ungarischen Regierung und des ungarischen Ober« keinmal des beim rumänischen Oberkommandantrn General Maderescu, um diesem den Wunsch der ungarischen Regierung zu übermitteln, daß das weitere Blutvergießen eingestellt und ein Waffenstillstand geschlossen werde. Am 5. August überreichte General Madaresc» den ungarischen Vertretern de» Entwurf eines Militiirabstmwens, in dem da» rumänische Oberkommando erklärte, aus die Besetzung ganz Ungarns zu verzichten, wenn das ungarische Oberkommando semers-its die folgende« Bedingung«« erfüllt:
Auslieferung alles Kriegsmaterials, Uebergade sämtlicher Febrile«, Ausrüstung für 399 999 rumiin. Truppen. Ueber- gabe der Hälfte an beweglichem Gisenbahnmaterial, Ueber» gäbe von 29 Prozent an Rindern, desgleichen ron SV Pro», aller landwirtschaftlichen Maschinen, ferner eine Abgabe »»» 29 999 Waggons Getreide, 19999 Waggons Mais, sowie ja 5999 Waggons Gerste «nd Hafer.
Die ungarische Regierung lehnte die Forderungen a L und legte die Entscheidung in die Hände der Ententemächte, di« ja bereits am 13. November 1918 mit Ungarn einen Waffenstillstand abgeschlossen hatten.
Vom »Oberste« Rat.-
(WTB.) Paris, 6. Aug. (Havas.) Der Ob- ste Rat der Alliierten hat Montag nachmittag beschlossen, daß die Th es» der alliierten Militärmissionen der Konferenz, die in Berlin znischen poln. und deutschen Vertretern stattsinden wird, um die Ueber gäbe der Souveränität Deutschlands an Polen in den obzutretenden Gebieten zu vollziehen, beiwohnen wollen. — Hoover gab einen Bericht über die Kohlenversor» gungsfrage ab. Es wurde beschlossen, eine Kohleneinfuhrkommission für Europa zu schaffen.
Schwierige Lage der Spanier i« Marokko.
(WTB.) Bern, 5. Aug. Der „Temps" meldet aus Madrid: Der spanische Oberkommissar für Marokko, Beringer, erklärte einem Madrider Journalisten gegenüber, er gehe Hand in Hand mit den französischen Truppen in Marokko vor. Es sei augenblicklich nich) notwendig, die spanischen Kontingente zu erhöhen. Seine Anwesenheit in Madrid bezweck»» lediglich, bei der spanischen Regierung wegen der Ueberlaf» sung von größeren Mengen Kriegsmaterials für Marokko vorstellig zu werden. Einer weiteren Meldung der Pariser Blät» ter aus Tanger zufolge scheint jedoch die Lage der Spanier nicht glänzend zu sein. Zuverlässigen Quellen zufol-e sollen die Anhänger Raisulis täglich zunehmen und mick den spanischen Truppen in Eefechtsfühlung stehen. Sie solle« täglich Angriffe gegen die von den Spaniern besetzten Dörfer unternehmen. Die Lage sei nach wie vor sehr gestaunt und fiir Spanien kritisch.
Zustimmung Italiens zur Ratifikation.
(WTB.) Mailand, tz. Aug. „E. della Sera" berichtet an« Rom, daß die parlamentarische Kommission für die Ratifikation des Versailler Vertrages nach mehreren Sitzungen n langen Debatten der Ratifikation zugestimmt hat. In d« Kommission haben sich die Sozialisten der Ratifikation wide». setzt, während zwei andere Abgeordnete (der Nationalist Feder- zone und der Katholik Longinotti) einige Vorbehalte machten.
Lugano, 6. Aug. Aus den vom Ministerpräsidenten Nitti ini Friedensausschutz der Kammer abgegebenen Erklärungen ist noch hervorzuheben, daß er die möglichst baldige Aufnahme Deutschlands, Oesterreichs und Bulgariens in den Völkerbund wünscht. Die Sozialdem. Partei hat mit 11 gegen 10 Stirn e len Nbg. Cavalieri aus der Partei ausgeschlossen, weil er den Krieg als Freiwilliger mitgemacht hat. Sie H«H ihn auch seines Kammermandats für verlustig erklärt.
Die Welt-KohlennoL.
(WTB.i London, 4. Aug. Der oberste Wirtschaftsrat beriel in einer Sitzung in London über die Schwierigkeit der Vet» sorgung mit hinreichenden Mengen Kohlen, Lebensmitteük und Rohmaterialien. Der Rat beschloß, im Hinblick auf de« Ernst der Kohlenlage die europäischen Regierungen auf dir vitale Notwendigkeit einer vermehrten Erzeugung und ein<» verminderten Verbrauches aufmerksam zu machen.