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Hlnlerhattenöes.

Eine dramatische Geschichte aus junger Ehe von PaulGrabein.

(Fortsetzung.)

Er las gerade zum achten Male die welt­erschütternde Notiz, daß der Hufner Petersen in Nibüll sein Anwesen für 56 328 Mk. an den Hufner Johannsen aus Ellerlou verkauft habe, als ihn plötzlich ein donnernder Krach aus sei­ner Lektüre ausschrecken ließ. Natürlich wiederFox"! Er hatte in seiner unbezähm- ten Ruhelosigkeit im Stillen Versuche angestellt, wie weit er wohl an seiner Leine herumspazie­ren könnte, dabei in Ueberschätzung des Elasti­zitätsmodus deren zulässige Anspannung über­schritten und so den Stuhl uw.gerissen. Nun hatte Rolf aber genug. Eilends zahlte er und verließ mit seinem Familieuanhang das Lokal, wo man so unangenehm ausgefallen war. Auf der Straße draußen ereilteFox" die wohl­verdiente Strafe unverkürzt, trotzdem er durch grauenhaftes Geheul die Exekution abzukürzen suchte, und obwohl Frau Jutta, wie immer von Mitleid bei seinen Klagelauten ergriffen, em­pört dem Gatten zurief:Schlag doch das arme Tier lieber gleich tot. cs ist dir ja doch bloß ein Dorn im Auge!" Kaum hatte jedoch Rolf den Delinquenten losgelassen, du riß ihn Frau Jutta stürmisch an sich, streichelte ihn zärtlich und überhäufte ihn mit den süßesten Kosenamen. Dies ebenso ungerechtfertigte wie nnpüdagogische Verfahren brachte ihren Gatten nicht wenig auf:Natürlich, nun belohne du ihn noch für seine Unverschämtheit: Da soll meine Erziehung etwas Helsen! Das kann ja niedlich werden, wenn man erst einmal etwas anderes zu er­ziehen hat als Hunde!" Frau Juttas Stimmung schlug plötzlich ins Sentimentale um, und, den Gedankengang ihres Gatten aus­nehmend, schluchzte das neugebackene kleine Frauchen plötzlich tief ergriffen los:Ja unsere armen unglückichen Kinder! Was werden sie zu sehen bekommen, wenn einem jetzt schon tag­täglich solche Scenen gemacht werden? O mein Gott, mein Gott ich unglückliche Frau!"

Dergestalt endete der Abend, auf den man sich so gefreut hatte. Und es kamen ihrer lei­der noch viele. Das durchFox" heraufbe­schworene Gewölk am Himmel dieser jungen Ehe wurde immer schwärzer und bedrohlicher und es war nicht abzusehen, wie das alles endensollte.

So kam allmählich der denkwürdige Tag heran, wo es rund ein Vierteljahr war, daß daß Rolf und Jutta den Bund ihrer Herzen vorm Altar besiegelt hatten. Die Erinnerung an diese weihevolle Stunde stimmte ihre Seele wieder milde, und man beschloß, den Jubiläums­tag durch eine Dampferfahrt nach einem benach­barten Seebad zu feiern. Die Einschiffung der drei an Bord des Dampfers ging auch glatt von statten. Obwohl derFox", der Sohn des Binnenlandes, sicherlich zum erstenmal die Planken eines schwankenden Seeschiffes betrat, benahm er sich doch so dreist wie eine alte seeüefahrene Wafferrate. Er lief ganz munter auf dem Hinterdeck herum, übri­gens immer möglichst zwischen den Beinen fremder Leute, und lagerte sich schließlich auf Frau Juttas Kleidersaum, seinem angestammten Platz. So ging die Fahrt ganz herrlich, bis der gellende Pfiff der DampfpfeifeFoxen" zu einem lauten Gebell herausforderte. Dies ver­nahm ein großer Pudel, der sich mit seinem Herrn auf dem Vorderdeck befand und nun, alle Gesetze der Bordetiquette außer acht lassend, frech auf den Platz der ersten Kajüte, herüber­gelaufen kam, um sich nach dem Rivalen an Bord umzusehen. Erst schnuppernd, dann blaf­fend, näherte er sich dem PlatzeFaxens", der mit dumpfem Kurren aus der Tiefe antwortete. Frau Jutta wurde bange für ihren Liebling und sie bat Rolf, den fremden Störenfried weg­zutreiben. Dieser willfahrtet? und hob drohend den Stock gegen den Pudel, der aber nur wider­willig und zähnefletschend einen Schritt zurück­wich. AlsFox" seinen Herrn so in ein ernst­liches Renkontre mit einem nicht ungefährlichen Gegner verwickelt sah, hielt es der in zahllosen Ehrenhändeln Ergraute für seine Pflicht, nun­

mehr seinerseits einzugreifen. Schnell kroch er also unter der Bank hervor und machte sich in einem kleinen Bogen an den Gegner heran, langsam und steifbeinig schreitend, mit krummem Rücken, den Kopf nach unten vorgestreckt, und mit stierem Auge den Feind fixierend. Die Angriffshaltung war ganz unverkennbar, und die Umfitzenden wurden daher bereits unruhig. Um ein ärgerliches Schauspiel zu verhüten, sprang Rolf also eilends auf und wollteFox" beim Halsband zurückziehen. Im selben Augen­blick fiel aber der Pudel hinterlistig üben den so wehrlos gemachtenFox" her und packte ihn beim Ohr. Der also Getroffene stieß ein grimmiges Wutgeheul aus und suchte mit aller Gewalt nun auch seinerseits dem anderen an den Leib zu kommen. In Rolfs altem Burschen­herz regte sich ein Gefühl der Entrüstung gegen den Pudel, der so inkomm enttnäßig vorlos" angegangen war, und er wollte diesen nicht länger an seinen Aktionen hindern. So ließ er dennFoxen" los, der nun sofort wie der Blitz dem Feinde in den linken Vorderlaus fuhr. Kuurrend, ächzend und heulend wälzten sich nun die beiden wutentbrannten Köter mit wechselndem Kampfglück am Boden umher immer zwischen den Beinen der Fahrgäste, die ängstlich die Füße ar- zogen oder gänzlich retirierten. Männer schimpften, Frauen kreischten, Kinder wimmerten kurz­um, das ganze Hinterdeck war in Hellem Auf­ruhr. Rolf war außer sich, daß sein Hund an all dem Spektakel mit schuld war, Frau Jutta zerfleischte die Angst umFaxens" Le­ben, nnd sie machte ihrem Manne Vorwürfe, daß er nicht geschickt genug den Hund vor dem Renkontre zurückgezogen habe, worauf er Gatte scharf replizierte da in all dem Wirrwarr stürzte ein dicker Mann mit hochrotem Zornge­sicht und geschwungenem Knotentzock vom Vor­derdeck herbei, der Besitzer des Pudels, und mit dem Ausruf:Wem gehört denn dies elende Vieh? Nehmt doch die Bestie weg!" hieb er wütend ausFaxens" feisten Rücken ein. Rolf konnte schließlich diese Ungerechtig­keit nicht länger dulden, trat vor und verbat sich das Schlagen seines Hundes, da der andere angefangen habe. Aber da kam er bei dem Dicken übel an; wütend fuhr ihn dieser an, das sei nichr wahr und drosch unentwegt weiter. Das empörte Rolf dermaßen, daß er zu Re­pressalien griff und nun seinerseits den Pudel energisch zu beabeiten anfing. (Forts, folgt.)

An WUdbad.

Ich weiß ein Ort so still und"klein,

An des prächtigen Schwarzwalds Füßeusi,

Man fühlt sich da so wohl und sein,

Als ob die Götter zu bleiben uns hießen.

Ich glaube als Gott die Welt erschuf,

Da macht er verschiedene Stellen

Ganz herrlich schön, und versah sie dann Mit heilenden Wunderquellen.

Der leidenden Menschheit zum Heil und^Gebrauch Daß sie Ihn und seine Güte erkennen,

Wer hier her kommt, den braucht man auch,

Noch nicht verloren zu nennen.

Es war einst an einem schönen Tag,

Als wir nach WildbaV kamen;

Und langsam schwand die Gliederplag'

Als wir die Bäder nahmen.

Und diese gute Luft die hier Vom Berge weht; und die Ruhe!

Ich fühle als ob ich mit der Zeit Hier jünger werden tue.

Drum ist es hier für Kur und Gäste,

Der recht gewählte Ort

Was Natur hier bietet ist das beste,

Drum bleiben wir nicht fort.

Besonders gut ist, wer's versteht!

Die Natur mit der Kunst zu verbinden.

Dem wird es klar, bevor er geht,

Daß er hier kann Heilung finden.

Es wird in diesem kleinen Ort,

Für Alles Sorge getragen

Musik, Beleuchtung und Comfort,

Daß sich Niemand kann beklagen.

Dem Zufall sei Dank, der uns gebracht,

Uns an Quelle und Luft zu laben,

Und wieder gesund, und kräftig gemacht,

Daß wir wieder frohen Lebensmut haben -

Henry Erchhorn aus Brooklyn N-Y.

LeicksastoSs ..«..

ksrtiZs Linsen! Illuster unä ^.nsvaklen an zsäsrmann!

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der Stadt Wildbad vom 28. Juli bis 3. August G e b u r t en:

26. Juli Keller, Ernst, Christian, Holzhauer hier.

1 Tochter.

Gestorbene:

28. Juli Wölber, Engelbert, gew. Wundarzt und Geburtshelfer hier, 84 Jahre alt.

2. August Harter, Emma Karoline, Tochter des Wirts Karl Harter in Kleinenzhof, 31 Jahre alt. 1. August Geigle, Emma, Tochter des Maurers Johann Michael Geigle hier, 1 Monat alt.

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