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scheinenden Jugendlichkeit begreife ich es wohl, daß der Gatte auch noch der Liebhaber ist."

Damit kehrte Baron Friedrich wieder zu seinen Schriftstücken zurück.

Bald darauf bestellte mir der Schaffner, meine Frau wünsche mich zu sehen, woraus ich mich in das anstoßende Gelaß begab. Dort wurde ich vo:i Helene aufs reizendste empfangen und befand mich bald in ange- legentlichem Gespräch mit ihr und den bei­den russischen Damen, denen ich mich von meiner besten und unterhaltendsten Seite zu zeigen bemüht war.

So verging die Zeit bis wir Pokrow erreichten, wo wir den letzten, längeren Aufenthalt hatten. Hier forderte uns die ältere Fürstin Palitzin auf, ihnen bei Tisch Gesellschaft zu leisten, was wir natürlich annahmen. Die Durchreise der beiden hoch- gestellten Damen war schon im voraus te­legraphisch gemeldet worden und wir schrit­ten in großem Pomp unter den Verbeug­

ungen der Umstehenden, worunter sich auch Baron Friedrich befand nach dem Spei­sesaal.

Der Aufenthalt von einer halben Stunde verstrich rasch unter lebhaftem Geplauder über die Ereignisse in den europäischen Salons, wo die schönen Moskowiterinnen ganz zu Hause waren. Uebrigens schien meine angebliche Gattin in diesen Dingen nicht hinter ihnen zurückzustehen.

Etwas später gingen wir wieder nach dem Zug hinaus und während ich mit der älteren Fürstin sprach, bemächtigte sich mein Weib der jüngeren und wanderte Arm in Arm mit ihr auf dem Bahnsteig auf und ab ein liebliches Bild, -das aller Augen auf sich zog, denn die junge Prinzessin war ein schönes blondes Mäd­chen und bildete einen reizenden Gegensatz zu Helenes dunkler, lebensvoller Schönheit.

Welch merkwürdigen Instinkt doch die Frauen für derartige Gruppenbildungen

haben", sagte die Frau des Gouverneurs von Polen zu mir und betrachtete mit Lä­cheln das anmutige Bild.

Auch Baron Friedrich schien sich an diesem Anblick zu weiden und die Be­wegungen der beiden Damen unter seiner Brille hervor genau zu beobachten. Merk­würdiger Weise kam es mir vor, als ob Frau Dick GaineS' Benehmen hauptsächlich auf ihn berechnet sei, wenigstens sprach sie, sobald sie in seine Nähe kam, noch freundschaftlicher und vertraulicher mit der jungen Prinzessin als sonst. (Forts, s.)

Telegramm -er Wil-ba-er Chronik.

Aus Tokio wird amtlich gemeldet: Oyama berichtet, die Russen wurden in jeder Richtung geschlagen. Sie begannen heute Mittwoch früh mit dem Rückzug. Die japanische Armee verfolgt sie energisch. Die Japaner haben die Ei- senbahn nördlich Mulden abgeschnitten.

Bekanntmachung

betreffend die Erhebung eines Zuschlags zur staatlichen Grunbstücksumsatzsteuer.

Gemäß Beschlußes der bürgerlichen Kollegien vom 20. Dezember 1904, genehmigt von den K. Ministerien des Innern und der Finanzen am 7. Februar d. I, erhebt die Stadtgemeinde Wildbad für die Zeit vom 1. April 1905 bis 31. März 1906 einen Zuschlag zur staatlichen Grundstücksumsatzsteuer im Betrage von 50 Pfg. von je 100 Mk. des der staatlichen Umsatzsteuer unterliegenden Kaufpreises oder des Werts der denselben ver­tretenden Gegenleistung.

Wildbab, den 8 März 1905. Stadtfchultheitzeuamt:

A. B. BStzner.

W i l d b a d.

Werkauf eines Hebäudes auf den Abbruch.

Nächsten Freitag, 10. ds. Mts., vormittags 11 Uhr wird auf dem Rathaus das

Wohnhaus A. 126

an der Hauptstraße im öffentlichen Aufstreich auf den Abbruch verkauft.

Den 7. März 1905. Stabbauamt.

Wildbab. ^

Bekanntmachung.

Sämtliche zur Musterung gestellungspflichtigen Militär­pflichtigen der Jahrgänge 1883, 1884 und 1885, sowie frü­her haben zwecks Vorladung zur heurigen Musterung am

Montag, den 13. März 1SV5

nachm. « Uhr

auf dem Rathaus unfehlbar zu erscheinen.

Nichterscheinende werden gegen eine Ganggebühr von 20 Pfg. besonders geladen.

Wildbad, den 8. März 1905.

Stadtfchulth eitzenamt:

A. V. Bätzner.

Lleremzbank Mübad.

(eingetragene Cenorrenrchakt mit undercdränlrter Haftpflicht.)

Nachdem in der jährlichen ordentlichen Generalversammlung von Sonntag den 5.,März d. Js. das zur Aenderung der Sta­tuten nötige Dritteil der Genossen nicht erschienen ist, findet am

Sonntag, den 19. März 1905

Nachmittags 2 Uhr

im Gasthaus zumgoldenen Stern" hier eine

K. Forstamt Simmersfeld.

Submissionsverkauf von Nadelholz- stammholz u. Nadelholzstangen.

Aus Staatswald Distr. III Eitele, IV Enzwald, VI Hag- wald, VII Schloßberg.

1. Stammholz (Tannen und Fichten)

Langholz: Normal Fm. 36 I.. 31 II.. 16 III., 57 IV., 2 V. El.

Ausschuß Fm. 87 I.. 34 II.. 12 III., 14 IV. El. Sägholz: Normal Fm. 2 I., 3 II. El. Ausschuß Fm. 111., 3II.Cl. 2. Nadelholzftange« (Tannen und Fichten)

178 Baustangen I.-III. Cl. >

1555 Hagstangen 1.-III. Cl. s Die Stangen ,m Distr. VII 5250 Hopfenstangen!.V.Cl. / find ausnahmslos

4385 Rebstecken I.V. Cl. s Fichten und sehr schön.

690 Bohnenstecken ^

Die bedingungslosen Gebote auf die einzelnen Lose, beim Stammholz in ganzen und '/»» Prozenten, bei den Nadelholz­stangen in festen Preisen für das einzelne Loos ausgedrückt und von dem Bietenden unterzeichnet, wollen verschlossen und mit der AufschriftGebot auf Stammholz" bezw.Gebot auf Stangen" bis spätestens

Montag, den 20. März 1905

Vormittags 11 Uhr

bei dem Forstamt eingereicht werd,sn. Die Eröffnung der Ge­bote, welcher die Bietenden anwohnen können, findet um 11'/. Uhr >m Gasthaus z.Hirsch" in Simmersfeld statt. Schwarz, wälderlistea gegen eine Gebühr von 2 Mk., Losverzeichniffe und Offertformularicn unentgeltlich vom Forstamt erhältlich, das auch zu jeder weiteren Auskunft bereit ist.

Außerordentliche

General-Versammlung

in welcher ohne Rücksicht auf die Anzahl der Erschienenen giltig beschlossen werden wird, mit folgender Tagesordnung statt:

1) Neuredigierung der Statuten und Aenderung einiger Bestimmungen derselben. Insbesondere Beschlußfassung über den Antrag von Calmbach, ein weiteres Mitglied von Calmbach in den Aussichtsrat zu wählen und über den Antrag von Neuenbürg, zwei weitere Mitglieder in den Aussichtsrat zu wählen, von denen das eine seinen Wohnsitz in Calmbach und das andere seinen Wohnsitz in einem Orte des unteren Amts haben soll.

2) Wahl eines oder zweier weiterer Auffichtsratsmitglieder, falls der Antrag von Calmbach oder Neuenbürg ange­nommen werden sollte.

Zu dieser Generalversammlung laden wir unsere Mitglieder hiemit höflichst ein.

Wildbad, den 6. März 1905.

Der Vorstand:

_fr. Treiber. 6. Kärrner. A. Ulmer.

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