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Amtsblatt

für öie Stadt WiLöbaö.

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Anzeiger

für Wiköbaö und Umgebung.

Die Eiurüökungögehühr

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Samstag, öen 18. Jebruar 1905.

Rundschau. mißhandelt habe. Vollmer, der sich durch

Stuttgart,18. Febr. In derhcutigenlcinen Sprung aus dem Fenster flüchtete Gemeinderatsfitzung wurde ein Antrag und dabei sich selbst verletzte, räumte dies Kloß (Soz.), sür die Familien der not«sein. Wegen gefährlicher Körperverletzung

leidenden Bergarbeiter im Ruhrgebiet eine! und Diebstehls (er hatte die Psommer im

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Unterstützung im Betrage von 5000 Mark zu gewähren, mit 14 gegen 6 Stimmen angenommen.

In der gestrigen Sitzung der Fi- nanzkommission wurde die Beratung über die Hostheatervorlage fortgesetzt. Ein von dem Berichterstatter Dr. v. Krene gestellter Antrag:Auszusprechen, daß die Finanz­kommission den von der Krongutverwaltung für die Errichtung eines Theatergebäudes (Opernhaus) zur Verfügung gestellten Waiseuhausplatz unter den in Frage kom­menden Plätzen als den geeignetsten erach­tet, wurde mit 9 gegen 6 Stimmen und eine Stimmenthaltung angenommen. AuS den Verhandlungen ist noch zu erwähnen, daß die Baupflicht, die dem Staat zu tra­gen rechtlich obliegt, sich auf eine Summe von 3 700000 Mk. bezieht. Da das Beger'sche Projekt für den Waiseuhausplatz sich auf 4 500 000 Mk. stellen wild, so wird der von der Stadt Stuttgart zu er­wartende angemessene Beitrag sich auf 800000 Mk. belaufen müssen.

Das Schatzmeisteramt des Schwa- bischen Schillervereins, Stuttgart, macht bekannt, daß Bestellungen auf die in Vor­bereitung begriffene Ausgabe von Schillers Gedichten und Dramen in einem Band,

letzten Herbst um 220 Stück Zigarren be stöhlen) wurde Vollmer zu der Gefängnis strafe von 4 Monaten verurteilt.

Plochingen, 12. Febr. Bei Lohr ungcn, welche die Brauereizum Wald­horn" gegenwärtig nach Wasser vornehmen läßt, ist man in einer Tiefe von 110 Me­ter auf Mineralwasser gestoßen, das den Geschmack des Karlsbaders haben soll.! Der Quell sprudelt sehr ergiebig.

Ulm, 16. Febr. Die bürgerlichen Kollegien faßten heute den Beschluß, auf dem neuen Friedhose in der Nähe des Leichenhauses einen Leichenverbrennungsofen

ihre Kinder zu bestimmten Zeitpunkten zu sehen. Nur unter dieser Bedingung werde die kleine Prinzessin Anna Monika Pia ausgeliesert werden.

Berlin, 16. Febr. Aus Essen a. d. R. meldet die Voss. Ztg.: Eine Konferenz der Zechenbesttzer beschloß in Anbetracht des Umstandes, daß viele Bergleute unverschul­det in Not geraten seien und ein Unter­schied schwer zu machen sei, den Arbeitern entgegenzukommen. Wo die Kontraktbruch, schichten einbehalten wurden, erhalten die Bergleute das Geld in den nächsten Tagen zurück. Ferner sind von den einzelnen Gewerken große Summen ausgeworfen worden, um Unterstützungen und Vorschüsse zu zahlen, wenn entsprechende Anträge gestellt werden.

Essen, 14. Febr. Gestern sind in den

Leichenhauses einen Leimenverorennungsvsen ^ or"»- vrn

auf Kosten der Stadt zu erstellen und zur i drei Schichten, Vor-, Nachmittags, und Gewährleistung der Verzinsung und Amor- Nachtschicht auf sämtlichen Zechen des

tisation den hiesigen Feuerbestattungsverein heranzuziehen. Der Bau, der nur der Einäscherung zu dienen hat, ist auf 28000 Mk. veranschlagt.

Der Herzog Karl Eduard von Sach- sen-Koburg und Gotha hat sich an, Mitt­woch abend mit der Prinzessin Viktoria Adelheid, der ältesten Tochter des Herzogs Friedrich Ferdinand von Schleswig-Holstein- Sonderburg-Glücksburg, verlobt. Herzog Karl Eduard ist als Sohn des Prinzen Leopold von Großbritanien, Herzogs von Albany, am 19. Juli 1884 in Claremont

kE°?"rte Aufl7ae Ende Äp 45 000 geboren. Er steM als Leutnant im ersten deren erste Auflage Onoe ^pr,. Bis ru seiner Grob-

Exemplaren erscheinen wird, nicht mehr angenommen werden können, da diese jetzt schon völlig vergriffen ist. Bestellungen auf die zweite und voraussichtlich letzte Auf- läge von 55000 Exemplaren, die dem Schwäbischen Schillerverein zur Verfügung gestellt rvird, werden im Interesse der Besteller so bald als möglich erbeten, da nämlich angenommen werden darf, daß auch die Nachfrage nach dieser Auflage kaum minder lebhaft sein wird.

Neuenbürg, 15. Febr. In Birken­feld wurde nach Vernehmung einer ganzen Anzahl junger Schulmädchen der Goldar­beiter Hollenweger wegen Sittlichkeitsver- brechens verhaftet.

Tübingen, 16. Febr. (Strafkammer.) Am 3. Jan. nachts wurde die Sattlers­witwe Pfrommer in Reuenbürg auf ihre Hilferufe ohnmächtig in ihrer Woh­nung anfgefunden. Als die 66 Jahre alte Frau wieder das Bewußtsein erlangflhatte, erzählte sie, daß der Lehrling ihres Sohnes, der 16 Jahre alte Karl Vollmer von Bir­kenfeld, sie so schwer mißhandelt habe. Sie habe ihn heimschicken wollen und dabei seine vorlauten Reden gerügt, worauf Voll­mer zornig geworden und auf sie loSgestürzt sei, sie gepackt, zu Boden geworfen nnd

Garderegiment zu Fuß. Bis zu seiner Groß jähcigkcit führt der Erbprinz von Hohen lohe-Langenbnrg für ihn die Regentschaft in Koburg-Gotha. Die Prinzessin Viktoria Adelheid ist am 31. Dezbr. 1885 geboren; ihre Mutter ist die Prinzessin Karoline Mathilde, eine Schwester der deutschen Kaiserin.

Oberbergawtsbezirks Dortmund einschließ­lich der ZecheRheinpreußen" 230000 Mann angefahren, in der heutigen Vor­mittagsschicht rund 145000 Mann.

In Le Havre lief, von New-Aork kommend, der DampferLa Champagne" mit einer kostbaren Fracht ein. Er hatte 45730000 Fr. Gold teils geprägt, teils in Barren an Bord. Das soll die größte Geldsendung sein, die jemals die Reise von Amerika nach dem europäischen Kon­tinent machte. Sie ist für Pariser Banken bestimmt.

Petersburg, 17. Febr. Großfürst Sergius wurde heute Nachmittag durch ein Bomben'Attentat getötet. Aus

Moskau wird hierüber berichtet: Auf der Fahrt des Großfürsten Sergius vom hi- sto.sichen Museum nach dem Kreml wurde der Wagen beim Justizpalaste von 2 Per­sonen in einer Droschke erwartet. Als der t Großfürst den Justizpalast passierte, folgten

Berlin, 16. Febr. Der Bundesrat hat!sie dem Wagen. Eine Bombe wurde

heute der Ausprägung weiterer 10-Pfennig stücke in Höhe von 5 Millionen zugestimmt.

Die HandelLvertragsdebarte im Reichstag endete gestern mit Verweisung der Vorlagen an eine 28gliedrige Kom­mission. Minister v. Pischek erklärte die absolute Notwendigkeit, den Schutz für die Landwirtschaft zu verstärken, habe auch die württ. Regierung veranlaßt, den Verträ­gen zuzustimmen. Wertvoll war die Er­klärung des Staatssekretärs Posadowsky, die Regierung bewege sich mir ihrer neuen Zollpolitik inBismarckschen Bahnen".

Berlin, 16. Febr. Zur Affäre der Gräfin Montignoso meldet der Lokal-Anz. aus Florenz, daß die Anwälte der Gräfin beschlossen, sich auf weitere Einigungsver- Handlungen nicht mehr einzulässen, als bis der König von Sachsen in bindender Form der Gräfin das Recht zugestanden habe,

unter den Wagen geworfen. Es folgte eine starke Explosion. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert, der Großfürst wurde in Stücke zerris­sen. Der Kutscher, der schwere Brand­wunden erhalten Halle, starb auf dem Wege zum Krankenhaus. Der Kopf des Großfürsten Sergius ist vollständig zerschmettert und nur Teilchen des Ge­hirns waren auf dem Straßenpflaster zu finden; sie wurden von einer Frau ge- sammelt und dem Polizeikommissär über­geben. Die Explosion war so heftig, daß alleFensterscheibenimJustizpalast zersplittert wurden. Die Mörder wurden verhaftet, der eine sagte:Ich mache mir nichts daraus, meine Arbeit ist getan." Er erklärte, daß er Mitglied der revolutionären sozialistischen Partei sei.