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Samstag, öen 14. Januar 1905.

41. Jahrgang.

Rundschau.

Stuttgart, 12. Jan. Die Kammer der Abgeordneten setzte in ihrer heuti

festgestellt werden. Gegen die unentgeltliche

Abtretung der Gärten wandte sich ein An­trag des Abg. Rembold-Gmünd, der auch

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ordnung fort und »ahm zunächst ohne De­batte die Art. 58 nach den Anträgen der Komission an. Zu Art. 9, der die Unter­stützung des Oberamts bei Handhabung der Gesundheitspolizei durch deu Oberamts­arzt und bei Handhabung der Veterinarpv- lizei durch den Oberamtstierarzt ausspricht, lag ein Antrag des Zentrums auf Vorleg­ung eines Gesetzentwurfs vor, der die Gehaltsverhältnisse der Oberamtsärzte neu regelt. In der Begründung dieses Antrags durch den Abgeordneten Schlichte wurde hauptsächlich die von der AmtskörperschaftS- kasse an den Oberamtsarzt zu leistende sogenannte Pferderotion von 500 Mk. kri­tisiert. Später wurde einer Anregung des Ministers zufolge der Antrag dahin abge­ändert, daß um die Vorlegung eines Ge­setzentwurfs ersucht wird, welcher die Ver­pflichtung der Amlskörperschaft zur Bezahl­ung von Gehaltsbezügen der Oberamtsärzre aushebt. Der Minister hatte bereits vor­her die Vorlegung eines bereits ausgear beiteten Gesetzentwurfs betreffend die Neu regelung der Gehaltsverhältnisse der Obrramtsärzte in nahe Aussicht gestellt und dabei hervorgehoben, daß er, auch wenn die Oberamtsärzte ei» festes Gehalt bekommen, ihre Ausschließung von der Privatpraxis doch nicht für angezeigt halte« würde. Die Resolution des Zentrums wurde nach längerer Debatte angenommen, ebenso ein Antrag des Abgeordnete» Liesching auf Befreiung der Amtskörperschaft von der Verpflichtung einer Beitragsleistung zu den Gehaltsbe- zügen des Oberamtstierarzts. Eine weitere Debatte knüpfte sich Hann zum Schluß an den Art. 10 u, dem zufolge die Ver­pflichtung der Amtskorporation zur Unter bringung und Verpflichtung der Oberamts­gefangenen auf den Staat übergeht, wogegen die Amtskorporationen verpflichtet sind, die i» ihrem Eigentum stehenden Oberamts- gesängnisse nebst Inventar, Gefangcnwärter- wohnung, Nebengebäuden, Gärten und Hofräumen an den Staat unentgeltlich ab- zutreten. Gegen diese unentgeltliche Ab- tretung richtete sich in anbetracht des Umstands, daß manche Korporationen, z. B. Tübingen, erst vor kurzem ein neues Ober- amtsgefängnis errichtet haben, ein Antrag Liesching, der die Abtretung nur gegen Be. zahluug des dritten Teils ihres den Betrag von 10000 Mk. übersteigenden Wertes for­dert. Der Wert der abzutrctendeu Gegen­stände soll durch ein ans dem Oberamts. Vorstand als Vorsitzendem, 2 von den Staatsbehörden und 2 von dem Amtsver sammlungsausschuß zu ernennenden Mit glieder bestehendes Schiedsgericht endgültig

Gefängnisse rc. eine Entwertung vvn Grund stücken eintritt, die im Besitz der Amtskör­perschaft verbleiben, volle Entschädigung verlangte und im übrigen den Schiedsge- richtsgedanken Lieschings im Fall von Streitigkeilen auch für seinen Antrag sich zu eigen machte. Die Weiterberatung wurde auf morgen vertagt.

Stuttgart, 13. Jan. Die Kammer der Abgeordneten hat in ihrer heutigen Sitzung die bereits gestern begonnene Be­ratung über den Art. 10 a der Bezirks­ordnung betreffend den Uebergang der Oberamtsgefängnisse in den Besitz und die Verwaltung des Staates fortgesetzt und den Art. schließlich einem Antrag des Abgeord­neten Rembold-Aalen entsprechend zu noch­maliger Beratung an die Kommission ver­wiesen. Die Art. 11 und l2 wurden nach den Anträgen der Kommission debattelos angenommen, Art. 13 zurückgestellt nnd sodann bei Art. 14, der die Oberamts­sparkasse betrifft, die Beratung auf morgen vertagt.

Neuenbürg, 11. Jan. In einer

Ludwigshasen, 9. Jan. Wie schon

kurz mitgetcilt, ist es der Polizei gelungen, den Mörder des verheirateten Maurers Schiffer in der Person des 16jährigen (!) Fabrikarbeiters Ihrig dingfest zu machen. Nach dem Geständnis des Messerhelden hat ihm Schiffer, weil er bei seinem löjahr. Verhältnis" stand, eine Bemerkung zuge- rufen, die den Buben veranlaßte, zum Messer zu greifen. Der Stich führte den sofortigen Tod herbei.

Pforzheim, 9. Jan. Der hiesige Bürgerausschuß bewilligte in heule Montag stattgchabler sehr stark besuchter Sitzung 1 630 000 Mk. zur Erbauung eines neuen Gaswerks nach den neuesten technischen und maschinellen Errungenschaften. Bei dieser Vorlage kam unter anderem zur Sprache, daß die Stadtgemeinde zufolge unrichtigen Funktionierens der Gasmesser in letzter Zeit mit mindestens 30000 Mk. Gasverbrauch rn Verlust geriet. Weiter wurden 50500 Mk. bewilligt zur Ablösung der Bürgernutzen- anwärter im neuen Stadtteil Brötzingen.

Pforzheini, 12. Jan. In der letzten Bürgerausschußsitzung begrüßte Oberbürger­meister Habermehl die erstmals anwesen­den Stadtverordneten des neu eingemein- dcten Stadtteils Brötzingen. In derselben

Fremdeuherberge hat ein Handwerksbursche Sitzung wurde als fünfte Vorlage die Ev die Wirtsleute in frecher Weise um die j Weiterung des städtischen Gaswerks mit

besten Kleider bestohlen und sich dann mitten in der Nacht damit aus dem Haus fort- qeschlichen; er gab sich für einen Karl r Maier, Schlosser von Rottenburg, aus.

Jgelsberg, 10. Jan. Ein Kauf eige­ner Art wurde gestern hier abgeschlossen. Zwei Handwerker von H., ein Schmied! und ein Wagner, hatten eine» neuen Spa.' zierschlitten hieher gebracht, um ihn an einen jungen Gutsbesitzer abzusetzen. Beim Schoppen kamen sie nun mit einigen hie­sigen Bürgern daraus, den Schlitten dem

einem Aufwand von 1630000 Mk. eiu- stimmig genehmigt.

Königsfeld (bad. Schwarzwald), 6. Jan. Das hiesige Knrhotel Doniswald wurde in gestriger Zwangsversteigerung von Frl. Jcnis aus Gummersbach um den Preis von 160 000 Mk. erworben. Der Anschlag betrug 198 000 Mk.

Wie in derFrankfurter Zeitung" mitgeteilt wird, traten im Jahre 1903 insgesamt 1757 Volksschullehrer i» die Armee ein. Davon dienie der dritte Teil,

Gewicht nach zu verkaufen, pro KIg. 1 Mk.i nämlich etwa 600, einjährig-freiwillig. In Der Schlitten wurde auf die Biehwage ge»! Berlin und Kvburg-Gotha dienten alle, in bracht und wog 132 Klg. Mit etwas enl-^ Braunschweig, Bayer» und Schwarzdurg

täuschten Gesichtern schoben die Verläufer ihre 132 Mk. ein. Der Käufer bewilligte einen gutenWeinkauf", so daß sich jene zufrieden gaben und abends wohlgemut mit einem Handschlitten ihrer Heimat zufuhren.

Ludwigsburg, 10. Jan. Der aus Bönnigheim gebürtige Rekrut Weiß der 3. Batterie des Feldart.-Regtk. Nr. 65 ver­ließ heute früh die Kaserne mit der Absicht sich das Leben zu nehmen. Er legte sich außerhalb der Ziegelwerke in -er Nähe des Bahnwärterpostens 16 auf die Schienen und ließ sich von dem 7.10 Uhr von Stutt­gart kommenden Personenzug überfahren. Dem Beoauernswerten wurde eine Hand abgefahren und der Kopf fast bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, so daß der Tod sofort eintrat.

Rudolstadt nahezu alle einjährig-freiwillig. Dagegen machte in den östlichen Landes» teilen, sowie in Württemberg und Olden­burg die Mehrheit der Lehrer von dem Recht des einjährig-freiwilligen Militär­dienstes keinen Gebrauch, so in Westpreußen von 78 nur 4, in Ostpreußen von 112 nur 18, in Posen von 66 nur 18 und i» Schle- sien von 144 nur 52.

Berlin ist Zweimillionenstadt! Ver- mutet wird dies bekanntlich schon seit einiger Zeit, aber die offizielle Bestätigung war der Reichshauptstadt bisher versagt geblieben. Nun ist sie am Sonntag durch Veröffentlichungen des Städtischen stati­stischen Amts erfolgt. Nach den am Frei- tag mittag beendeten Ermittelungen hatte Berlin bereits am 18. Dezbr. v. I. die