614

ZlrrterHattenöes.

Der Diamantstein.

Erzählung von O. Elster.

23) (Nachdruck verboten.)

Sie drückte leicht seine Hand wieder.

Habe nur Geduld mit mir, Jürgen/' entgegnete sie mit bebenden Lippen und juckendem Herzen.

Eine stürmische Umarmung Theas trennt« das Brautpaar. Ihr fröhliches Geplauder, ihr« lustiges, neckisches Lachen vertrieb die schwüle Stimmung, und auch Liselotte sah wieder mit offenen Augen um sich.

Sie atmete auf. Das Furchtbarste war vorüber sie wunderte sich, daß es so rasch vorübergegangen. Sie fühlte auch kaum noch einen leisen Schmerz im Herzen; nur eine wehmütige Empfindung beseelte sie, aber unglücklich nein, unglücklich fühlte sie sich nicht, nur unendlich leer und kühl in ihrem Innern gleichgültig gegen Freude und Schmerz.

Sie konnte schon wieder über die Scherze und Neckereien Theas lächeln; sie vermochte es über sich, der Gräfin die Hand zu küssen und Jürgen mit einer herzlichen Gebärde die Hand zu reichen. Sie war entschlossen, den Bund, den sie soeben eingegangen, ehrlich und aufrichtig zu halten, ihre Pflichten in vollstem Maße zu erfüllen und die Gedanken an ihr friedliches Glück auS ihrem Herzen zu verbannen. Sie wollte glücklich machen, wenn sie auch selbst nicht glücklich war.

Aber der schwerste Augenblick stand ihr noch bevor. Aus einer Fensternische trat der Freiherr hervor. Sein Gesicht war sehr blaß, in seinen Augen flackerte eine unruhige Flamme, aber um seine Lippen schwebte ein Lächeln und seine Stimme bebte kaum merklich, als er Liselottens Hände ergriff und ihr in einfachen, herzlichen Worten Glück wünschte.

Ihren ganzen Stolz mußte Lisclstte zusammennehmen, um nicht in leiden-

tschafrliches Schluchzen auszubrechen, sIch danke Dir, Onkel," stieß sie . hastig hervor . . ." Dann wandte sie sich ab, hilfeflehend flog ihr Blick zu Eleonore Polyxena hinüber, welche als stille Beobachterin dagesessen hatte. Jetzt streckte sie die Hände aus:Wann kommt denn die Reihe an mich?" fragte sie lä­chelnd da flog Liselotte auf die Kniee, umschlang sie mir den Armen und preßte ihr Antlitz in den Schooß des alten Fräuleins.

Zitternd ruhten die dürren Hände Eleonore Polyxenas auf ihrem Scheitel. Tief beugte sie sich zu der Weinenden hinab und flüsterte:Sei stark, mein gu­tes, braves Mädchen und Gott segne Dich; er wird vergelten, was Du in

dieser Stunde getan Gott segne Dich." *

Eine seltsame Ruhe, die ihr selbst unerklärlich schien, war über Liselotte gekommen: die Ruhe der Resignation, die Ruhe der Wunschlosigkeit. Oft schüttelte freilich das alte Freifäulein das greise Haupt, wenn Liselotte so still und teilnahmslos dasaß, während Thea und Käthe von Jmhoff, die bald Freundschaft geschlossen hatten, mit Jürgen und Wal­ter Mansberg sich neckten und scherzten und Frau von Jmhoff sich mit dem Grafen und der Gräfin Dinkelsbühl über die Zukunft des jungen Paares unter-

hielt und in übertriebenem Entgegen- kommen gegen Jene alles guthieß, was sie bestimmten. Ein fremder Beobachter mußte auch dieses förmliche Verhältnis zwischen Jürgen und seiner Braut wun­derlich finden; Jürgen war allerdings von zärtlicher Aufmerksamkeit gegen Lise­lotte, aber es lag doch stets eine gewisse Zurückhaltung und Scheu in seinem We­sen, die einem wirklich glücklichen Bräu- tigam sonst fremd sind. Die Schuld trug Liselotte, denn sie vermochte sich den Zärtlichkeiten ihres Bräutigams nicht hinzugeben, noch weniger, sie zu erwi­dern.

Auf dem glänzenden Verlobungsfest, welches nach dem Eintreffen des älteren Grafen Dinkelsbühl und der Mutter Liselottens gefeiert wurde, kam es nach dieser Richtung hin zwischen den Braut­leuten zu einer Jürgen peinlichen Aus­einandersetzung, Im ersten Rausch des Glückes und erregt durch den genossenen Wein zog Jürgen seine Braut in leiden­schaftlicher Aufwallung in die Arme, als sie unbeobachtet in dem Wintergarten saßen, wohin die rauschende Musik deS Tanzsaales nur gedämpft erklang. Lise­lotte hatte sich hierher zurückgezogen, um sich vom Tanz auszuruhen. Jürgen folgte ihr und sank zu ihren Füßen nie­der, sie leidenschaftlich mit den Armen umschlingend. (Forts, folgt.)

Am

sollten Doerinz's weltbekannte VtsidLsodts-llLiiolls , als Geschenkbeigabe nie fehlen, denn 1) sind sie das Beste, was die Seisen-Branche bietet, 2) sind die Kartons sehr schön ausgestattet, 3) sind die­selben in Damen- wie in Herrenkreisen als Geschenk sehr beliebt und 4) ist ihr Nutzwert in Folge ihrer günstigen Wirkung auf Zartheit der Haut und Klarheit des Teints ein anerkannt großer, vosrius's ^sidnaedts-Vartons sind überall ohne Preisaufschlag zu haben.

k liüniglloh peeureleeks SIsals-IS»>I»I!Is >

eokwarrs vveisss farbige

in unvergleichUch rcicher Auswahl.

Immer die neuesten und Ichönsten. Solide und lehr billig. 4 Ausstellungs-Medaillen, S Hoslieseranten-Diplome.

vouteodlamls gpöertee Lperial-LsiclsngssobSft

Usch. LsiileiiM-Mei'si Wvkels LÜL öerlin 8A.IZ

43 l-eixrieer Strass« 43 Nodo dlartreirten-Strssss.

k>n«,l>sn portofroi

W i l d b a d.

Versteigerung eines Woll und Weißwarenlagers.

Am nächsten

Montag, den 12. und Dienstag, den 13. ds. Mts.,

je von morgens S Uhr ab

wird im Saale des Hotel Maisch hier das Warenlager der Amalie Zimmer im einzelnen oder partieenweise gegen Barzahlung versteigert. Dar Lager enthält:

Blousen, Corsetten, Röcke, Hosen, Westen, Halstücher, Socken, Strümpfe, Cravatten, Kragen, Manchetten u. s. w.

Den 7. Dezember 1904. Konkursverwalter:

Bezirksnotar Oberdörfer.

Herr Hofphotograph Blumenthal führt für den Schwarz, waldverein

I »

vor in der Turnhalle

SorurtzsZ, äs» 11. Dsssoadsr.

Für Mitglieder des Vereins freier Eintritt, Nichtmitglieder 30 Pfennig. Kinder haben nur unter Begleitung Erwachsener Zutritt.

Mir. LSAMU '!-S Mir.

- Wirtschaft.-

Laroil v. LLoitirs.

Kanckeln per Pfund 60 kttz., llaselnnsskerne per Pfund 80 kkx., sämtltofl« 8or1en Lnolrer,

Is. (jualltsit LuokfloniA,

Xro. 00, cktrt« IitzbLnedenmekt, keinen, LvetsvÜKen,

Lltronat nack Orangeat, tütronen,

sämtlivüv Oevkirse,

L1r86Ü>ra88vr,

^rao, kuin.

6stovolaäv nnck 6aoao,

Lsvkxnlvvr, ^invulum, ko1ta8vke, empfiehlt

6 . l.instknbvrgvr

Hofkonditor.

Oldenburgstraße 64.

Mandeln und Haselnüsse werden gratis gemahlen.

ülsktrLköiWii.

Iire»»e» »m lu llst«», veini iveiiiK i»«.

8«IiÄ«UKt, per I>»1L«»ck SV. VS, 83, L1V I'k«iiiiixc. Hier de» Heine», Drogerie.