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der drei Käufer zog plötzlich einen Re° her. Sie müssen doch Deine Verlobung daß es nicht der Fall ist; jetzt wird ja

volver und verlangte die Geldschrank schiüssel. Ein anderer schlug den Juwe- lier auf den Kops, worauf dieser sich leblos stellte. Die Räuber banden und knebelten ihn und plünderten dann laut Frkf. Zig." die Geldschränke.

London, 29. Nov. Aus Tokio wird gemeldet: Die Sturmangriffe auf Port Arthur wurden gestern abgebrochen, weil ein Eindringen in das Innere der Forts durch das rückwärtige Schnellfeuer der Batterien sowie durch die Brustwehren den Japrnern unmöglich gemacht wurde, trotzdem Songschuschan und Erlungschan sowie ein Kilwanfort sehr starke Breschen aufweisen und teilweise in Trümmern liegen. Voraussichtlich wird Port Arthur jetzt lediglich ausgehungert werden.

London, 30. Nov. »Daily Telegr." meldet aus Tschifu von heute: Die Ja- paner sollen bei dem Sturme um die Zugänge des Kikwanschansorts vor Port Arthur innerhalb einer einzigen Stunde 4000 Tote gehabt haben. Die Japaner behaupten, die 2 Nordostforts und den dritten Teil der Festungswerke von West- kikantschan genommen zu haben. Gegen- wärtig wird heftig gekämpft mit Verlusten, die als übermäßig zugestanden werden. Aber die Japaner bestehen darauf, die Festung müsse innerhalb 20 Tagen fallen. In der Taubenbucht trafen am 29. Nov. japanische Verstärkungen ein.

mit Jürgen feiern ..." Alles gut werden. Sieh, ich habe es mir

Onkel . . ." Sie wankte und wäre so schön gedacht, daß wir hier beisammen

MntevHcEerröes.

Der Diamantstein.

Erzählung von O. Elfte r.

20) (Nachdruck verboten.)

Und jetzt, wo sie die Gewißheit besaß, daß Thiemo in der Tat sie nicht mit der Liebe des Mannes wiederliebte, daß er ihr zugeneigt war wie einer Schwester, einer Tochter, für deren Zukunft er sorgen wollte, deren Zukunft er selbst bestimmt hatte, jetzt sank sie unter der Wucht des Gedankens zusammen, aus immer von ihm getrennt zu sein, um einem anderen Manne anzugehören.

Ihr Stolz, ihr Trotz bäumte sich da- gegen aus. Sie wollte fort von diesem glänzenden Hause, das ihr zu einem Gefängnis werden sollte. Sie wollte sich auf eigene Füße stellen sie konnte arbeiten, sie wußte, daß sie in Berlin Arbeit genug finden würde, um sich ihren Lebensunterhalt zu*gewinnen, sie haßte die goldene Fessel, welche man um ihr Leben schlingen wollte und die er er den sie mit ihrem leidenschaftlichen Herzen' so heiß liebte, selbst schmiedete

Gleich heute noch wollte sie ihre Vorbereitungen treffen, nicht einen Tag länger als nötig wollte sie in diesem goldenen Gefängnis bleiben.

Mit fliegenden Schritten eilte sie dem Schlosse zu. Als sie durch den großen Gartensalon schritt, der an die Terasse stieß, sah sie sich plötzlich Thiemo gegen­über. Erbleichend blieb sie stehen ihr Herz pochte zum zerspringen, wie eine Schuldbeladene stand sie vor ihm.

Wohin wolltest Duso eilig,Liselotte?" fragte der Freiherr mit sanfter Stimme. Jürgen sagte mir, daß Du im Park seiest, ich wollte Dir nur miktcilen, daß Eleonore mit mir über Deine Mama gesprochen hat. Selbstverständlich kommen

zu Boden gesunken, wenn Thiemo sie nicht aufgefangen hätte.

Sorgsam führte er sie zu einem Ruhe­platz unter breitblättrigen Pflanzen in einen Winkel des Saales.

Was ist Dir, meine kleine Liselotte?" fragte er unendlich gütig, indem er ihre Hand in die seinige nahm und sanft streichelte.Jürgen erzählte mir von Eurer Unterredung Du willst Deine Mama um Rat fragen, ehe Du Dich entscheidest. Das ist gewiß richtig, aber ich glaube, unter den obwaltenden Ver­hältnissen kaum nötig. Ich werde für Dich sorge», meine kleine Liselotte gestatte es mir, wie Deinem älteren Bruder, dem es eine innige Freude berei­tet, Dein Glück zu begründen . . ."

Sie stieß heftig seine Hand fort.

"Mein Glück?" Sie lachte schmerz, lich aus.Was wißt Ihr Alle von mei- nem Glück?"

Thiemo sah sie schmerzlich erstaunt an. Sie kam ihm so sonderbar vor, und seltsame Gedanken bewegten seine Seele.

Bist Du nicht glücklich, Liselotte? Hast Du Jürgen nicht lieb? Er ist ein braver Mensch ich bürge für ihn. Sprich Dich aus, Liselotte. Noch ist eS Zeit. Denke, ich sei Dein Bruder Dein Vater. Habe Vertrauen zu mir. Liebst Du Jürgen nicht liebst Du einen anderen Mann?"

Sie hatte die Hände in ihren Schoß verschlungen und starrte wortlos, rränen- loS zu Boden. Durfte sie ihm das Ge- heimnis ihres Herzens verraten? Ihm, der sie wie eine Schwester liebte? Ein heißes Schamgefühl quoll in ihrem Her­zen empor, tiefer senkte sich ihr Haupt und schmerzhaft brennende Tränen ent- rangen sich ihrem Herzen.

Liselotte, sprich!"

Sie schüttelte traurig das Haupt, wagte aber nicht, ihn anzusehen, sie wäre sonst zu seinen Füßen niedergesunken. O, daß er sie doch verstehen wollte!

Hast Du an einen anderen Mann gedacht?"

Sie sank schweigend tiefer in sich zu­sammen.

Ich werde auch dann für Dich sorgen," fuhr er milde fort,und Dich nicht ver- urteilen. Ist es Walter Mansberg?"

Da fuhr sie empor, als wenn ein Schlag sie getroffen. Mit einem Male hatte sie ihre Selbstbeherrschung wieder- gewonnen.

Wie kommst Du auf den Namen,

bleiben können ich hier oben auf dem alten Diamantstein Ihr jungen Leute drunten im Herrenhaus von Diamant­stein. Ich komme jeden Tag zu Euch, mich Eures jungen Glückes zu freuen, wir pflegen unsere Kunst gemeinsam weiter, wir bilden »ine glückliche Familie."

Seine Stimme bebte und er schwieg plötzlich und blickte mit ernstem Auge in den grünen Park hinaus, auf dem der Helle Sonnenschein des Sommers schim­mernd ruhte.

Liselotte war tief bewegt. Doch mit fester Stimme erwiderte sie:Ich bin Dir von Herzen dankbar für Deine Güte, Onkel, aber ich kann Deine Großmut nicht annehmen, ich muß meinen eigenen Weg gehen."

Ich verstehe Dich nicht, Liselotte!"

Wodurch habe ich Deine große Güte verdient, Onkel? Ich komm« mir vor, wie eine Bettlerin; zum Almosrnnehmen bin ich zu stolz."

Liselotte!" «

Es klang wie ein schmerz!' qer Auf­schrei, daß Liselotte bis in ihr tiefstes Herz hinein erbebte.

Versteh mich nicht falsch, Onkel," fuhr sie hastig fort.Ich erkenne Deine große Güte ja dankbaren Herzens an, aber ich ich hatte mir meinen Lebens­lauf ganz anders gedacht ich ich wollte mich ganz der Kunst widmen ich wollte Euch bitten, mich nach Berlin zurückkehren zu lassen, dort vermag ich nur meinen Lebensunterhalt durch meine Arbeit zu verdienen. Ich fühle mich stark genug, den Kampf mit dem Leben auszunehmen, und deshalb kann ich nicht die Gattin des Grafen Jürgen werden."

(Fortsetzung folgt.)

StcrndesbucH-KH rorrik vom 24. Nov. bis l. Dez. 1904. Geburten:

25. Nov. Schmid, Christian Wilhelm, Zimmer­

mann hier, 1 Tochter.

Eheschließungen:

26. Nov. Hecker, Heinrich Karl. Kaufmann von

Köln, und Eitel, Anna Ernstine hier.

Aufgebote:

28. Nov. Treiber. Hermann, Säier von Calm­

bach und Schanz, Sofie i» Calmbach.

29. Nov. Köhler, Bruno, Oberkellner von Mil-

denau (Sachsen) xnd Bätz^er, Wil- hrlmine von hier.

Gestorbene:

24 Nov. Schwarzmaier. Emil Hermann, Sotzn des Bäckermeisters Karl Schwarzmaier hier, 7 Monatesalt.

O»!-I!" stich st- h-ftieLm «. , ,

Nun nun Du kanntest den. b«r.

jungen Mann doch früher, es wäre ja nicht undenkbar . . . aber ich freue mich, >

der, Ehefrau des Fuhrmanns Wilhelm Gottlieb Seyfried in Sprollenhaus, 7l Jahre alt.l

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