Ländlichen Lager dem Traume zuwandte, und da war er natürlich verschwunden.

Ich öffnete meine Augen. Vor mir stand Pauline und ihre großen dunklen Augen waren nicht länger unter den Lidern verborgen, sondern blickten offen in die meinigen. Ich sah dieselben nur einen Augenblick, aber das genügte, daß mir der Blick, den ich erhascht halte, das Blut in den Adern wallen machte, daß er mich aufspringen ließ und mich er» mutigte, sie jählings in meine Arme zu schließen, ihr süßes Antlitz mit Küssen zu bedecken und die einzigen Worte zu ru-s fcn, die man in solchen Augenblicken fin­den kann:Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich!"

Denn noch kein Mann hat in einem Frauenauge den Blick gesehen, den ich in Paulinens Augen sah, wenn sie ihn nicht liebt liebt über alles in der Welt.

Keine Worte vermögen die Seligkeit dieses Augenblicks, den Umschwung und Aufruhr meiner Gefühle zu schildern. Sie war mein, wein eigen für immer. Ich wußte es, ich konnte es fühlen, so oft meine Lippen die ihrigen berührten. Die rosige Flut, welche sich von ihren Wangen bis zum Halse hinab ergoß, Verkündetees, daß sie meine leidenschaftlichen Zärtlich­keiten widerstandslos duldete, bestätigte es; ich mußte es aber auch von diesen süßen Lippen hören!

Panline, Pauline," rief ich,liebst du mich?"

Ein Schauer der Freude, das wußte ich überfiel sie.

Ob ich dich liebe! Dich liebe!" sagte sie und barg ihr errötendes Gesicht an meiner Schalter. Die Worte, die Be­wegung genügten schon; aber dann erhob sie das Haupt und drückte ihre Lippen an die meinigen.Ich liebe dich ja, ich liebe dich, mein Gemahl!"

Seit wann weißt du es? Wann hast du dich daran erinnert?"

Sie antwortete nicht gleich, sondern machte sich von mir los; dann öffnete sie ihr Kleid am Hals und zog ein blaues Band hervor, welches um ihren Nacken hing und woran die beiden Ringe geknüpft waren, die in der Hellen Sonne vor Freude zu funkeln schienen. Sie machte dieselben los und hielt sie mir entgegen

Gilbert, mein Geliebter, mein Ge­mahl, wenn du willst, daß ich dein Weib sein soll, wenn du mich dessen für wür­dig hältst, nimm sie und tue sie an den Ort, wo sie hingehören!"

Und dann steckte ich von neuem mit vielen Küssen und Gelübden die Ringe an ihren Finger und wußte, daß meine Leiden zu Ende seien.

Aber seit wann wußtest du es? Wann erinnertest du dich daran?"

Teuerster," flüsterte sic und ihre Stimme klang wie Musik,ich wußte cs schon, als ich dich am Ufer des Flusses stehen sah. Es kam mir sogleich alles ins Gedächtnis. Bis dahin war alles

dunkel gewesen, doch als ich dein Antlitz sah, wußte ich alles."

Warum hast du mir's nicht gesagt?"

Sie ließ das Haupt sinken.Ich wollte erst wissen, ob du mich liebtest. Weshalb hättest du mich lieben sollen? Tatest du es nicht, dann konnten wir uns trennen, und ich wollte dich freige­ben, wenn ich konnte. Aber jetzt nicht mehr, Gilbert; du wirst mich jetzt nie wieder los werden."

Ihre Gedanken waren den meinigen gleich gewesen und es war kein Wunder, daß ich sie mißverstanden hatte; denn die Idee, daß sie wartete, um zu sehen, ob ich sie liebe, wäre mir nie in den Sinn gekommen.

Du würdest mir viele kummervolle Tage erspart haben, hätte ich gewußt, daß du mich lieb hast. Weshalb hast du die Ringe abgenommen, Pauline?"(Schl. f.)

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W i l d b a d.

Bekanntmachung.

Nachdem die Gewerbekataster (Steuerkapitale) der neueingeschätzten Gewer- betreibenden in der hiesigen Gemeinde durch die Bezirksschätzunas-Kommission ge­mäß Art. 98. Abs. 3. des Gesetzes vom 28. April 1873, betreffend die Grund- Gebäude- und Gewerbesteuer, festgestellt sind, wird das Ergebnis der Einschätzung gemäß Art. 97. Abs. 1 und Art. 61 dieses Gesetzes 21 Tage lang

vom 28. Juni bis 18. Juli 1904

zur Einsicht der Beteiligten auf dem Rathaus aufgelegt sein.

Jedem Unternehmer eines Gewerbes steht bezüglich seines Steueranschlags (Steuerkapitals) das Recht der Beschwerde zu. (Gesetz Art. 97. Abs. 2-

Etwaige Beschwerden, welche die Beteiligten gegen die Einschätzung Vorbringen wollen, sind an das Steuerkollegium Abteilung für direkte Steuern zu richten und längstens bis zum

21. Juki c. A.

bei dem Ortsvorsteher zur Weiterbeförderung anzubringen. Die Versäumnis die­ser Frist zieht den Verlust des Beschwerderechts nach sich. (Gesetz Art. 61. Abs. 2 und Art. 97 Abs. 3.)

Den 24. Juni 1904. Stadtschultheitzenaint:

I. B. Bätzner.

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^ 11 « Dbvrsodü»«« Aokiiion «Ion VorsieUooton

VorslebsruLsebsstLnä Liiäs 1903 .Al. 680,97^,874

LLnLvsrmöZsir Lnäe 1903 ."

ä».ruiltsr Lrbrs,- uiul viviLsuLöL-Rsssrvsn ..... 42,279,2-»4

Selb Lsstsksn -m Srmstsn Lsr Versieb, srrislts llbsrsebllsss 110,822,009

öbsrgebuss in 1903 .. 8,051,930

^.iisküilkts erteilt l olrror 1 lz»z»lor.

Gothaer Lebensverftcherungsbank.

Berficheruugsbestanb am 1. Dezember 1902: 815str Millionen Mark. Bankfonds », - »71 " - ,

Dividende im Jahr 1902: SO bis 13»° « der Jahres-Normalpramie fe nach dem Alter der Versicherung.

Vertreter in Wildbad (^7^

Wildbad.

Das

Sammeln von Beeren

u. dergl.

in den hiesigen Stadlwaldungen ist für Nichtgemeindeangehörige bei Strafe

Verboten.

Den 24. Juni 1904.

Stadtschultheißenamt.

I. V. Bätzner.

Forst amt Wildbad.

Schlagraum­und Gras-Verkauf.

Am Freitag, de« 1. Juli d. I.,

Bormittags 7 Uhr

auf der Forstamtskanzlei wird der Schlag­raum aus II. 41 Löwenkopf, 93 Roll- wafferhof und 94 Vorderes Speckenteich; sodann das Gras auf den oberen Lägerwiesen verkauft.

Forst amt Wildbad.

Äm Freitag, den 1. Äuti d. I.,

vormittags 7 Uhr

werden aus II. 86 Mittlerer Langer- wald 3 Rm. buchene Roller (zu Kummethölzer geeignet), auf der Forst- amtskanzle: verkauft.

Mädchen gesucht.

Wegen Erkrankung d. seither, für sofort oder auf 1. Juli in eine kleine Familie ein braves, fleißiges, kräftigs Mädchen, welches der Küche und dem Haushalt vorstehen kann.

Näheres zu erfragen in der Exsied. d. Blattes.