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sinnung dankbar, aus der es hervorge- gangen ist. Der Erfolg der französischen Industrie konnte nicht bester gewürdigt werden als von der deutschen Industrie, die vollkommen würdig war, ihn zu er­langen.

Der Gordon-Bennet-Preis ist 1899 von dem Herausgeber desNew Jork Herald", James Gordon Bennet, gestiftet worden. Er besteht aus einem silbernen Motorwagen, den der Genius des Fort­schritts lenkt. Das Kunstwerk, von dem Pariser Silberschmied Andre Aucoe aus­geführt, hat ein Gewicht von 17 k§und einen Wert von 12000 FrkS.

Zwischen St. Blasien und dem Titisee ist seit einiger Zeit eine Automo- Lilverbindung eingeführt, welche sich sehr vorteilhaft bewährt hat. Der elegante Wagen durchfährt die 30 Kilometer lange Strecke bei mäßigem Lause in 1?/2 Stun­den, ein großer Fortschritt gegen die bisherige vierstündige Postsahrt. Die Fahrt wird täglich dreimal gemacht.

Reuters Bureau meldet aus Pe­tersburg: 1100 bei Wasangon verwun­dete Russen, darunter 55 Offiziere er­reichten Liaujaug. Der Gesamtverlust beträgt etwa 2000 Mann. Während der Schlacht richteten 50 japanische Geschütze ihr Feuer auf die russische Stellung Besonders die Wirkung der Schrapnells war schrecklich. Die Schlacht wurde von der Artillerie entschieden. Die Russen umgingen den linken japanischen Flügel, aber durch eine Schwenkung änderten die Japaner ihre Front und rückten auf die drei verteidigten, bewunderungs­wert befestigten russischen Stellungen vor. Die morali,che Haltung des russischen Heeres war ausgezeichnet. Insgesamt hatten bei Wasangon 42 russische gegen 44 japanische Bataillone gestanden. Hie- gegen waren die Japaner den Russen an Artillerie sehr überlegen, da sie über 200 Geschütze verfügten. General Kuro- patkin hat in einem Armeebefehl die Truppen aufgesordert, ihr Vertrauen zu bewahren. Die Russen hielten mit zäher Energie Stand und zogen sich erst zurück, als sie vollständig eingeschlosten waren. Sie ließen 600 Tote auf dem Schlacht­felde zurück. Die Verluste der Japaner betragen 900 Mann, darunter 8 Offiziere tot, 14 verwundet.

Ueber die Schlacht bei Wafangou- Teliffu kommen immer schlimmere Nach­richten für die Russen. General Stackel- berg soll durch Chinesen verraten worden sein und im ganzen 10 000 Mann, dar­unter 2000 Tote, verloren haben. Der japanische General Oku berichtet, er habe 1516 aus dem Schlachtfelde von Telissu gefallene Russen beerdigen lassen. Ein­geborene melden, daß die Russen außer­dem viele Tote beerdigt, verbrannt oder weggebracht haben. Bei dem benachbar­ten Kaitschon soll schon wieder eine Schlacht im Gang sein. In allen Käm­pfen sind die Russen in der Minderheit!

Billiges Petroleum kauft man gegenwärtig in England. Dort ist zwi­schen derStandard Oil-Co." und einem englischen Syndikat für russisches Petro­leum ein scharfer Konkurrenzkampf aus­gebrochen, da der amerikanische Millionär Rockefeller alle Hebel in Bewegung setzt, um, wie den deutschen, so auch den eng­lischen Markt zu bekommen. Die Preise sind infolge dessen um etwa 60 °/o zu­rückgegangen. Wenn sich die Petroleum­funde in Kamerun bestätigen und recht

ausgiebig werden, so wäre dies für Deutsch­land von großem Wert, besonders wenn man dadurch der brutalen amerikanischen Konkurrenz einigermaßen begegnen könnte.

New-Aork, 19. Juni. Heute wur- den weitere 50 Leichen gefunden, und selbst vorsichtige Blätter, wieEveng. Post", schätzen den Gesamtverlust an Menschen auf 911. Die Beerdigungen erfolgen heute. Die krasse Nachlässigkeit des Direktoriums scheint erwiesen und Anklagen find ehestens zu erwarten. John Engelmann erklärt, das Feuer sei schon auf der Höhe der 92. Straße aus­gebrochen, und er sei dann bald mit Frau und Sohn ins Wasser gesprungen, auch mehrere andere Passagiere. Sicher sei, daß in dieser Gegend eine Panik begann. Der Kapitän hatte acht sichere Landungsplätze, bevor er nach North Brothers Island kam, indessen fuhr er mit dem brennenden Schiffe noch drei englische Meilen weit, augenscheinlich, weil dort der Strand sehr weich und er glaubte, Schiffsbeschädigungen vermeiden zu können.

Dätzingen O.A. Böblingen, 20. Juni. Am Sonntag, den 19. Juni, vormittags ll'/s Uhr fand die

Leisetzung -es ^ Herrn Grafen Friedrich v. Dillen-Spiering,

Besitzers des Hotel Bellevue in Wildbad, in der hiesigen Familiengruft statt. Nach Einsegnung der Leiche vor dem Schlosse setzte sich der imposante Leichen­zug in Bewegung, voran eine Ab­teilung Schützen, die Schuljugend, der hiesige und 4 auswärtige Kriegervereine, der Kirchenchor, Ortspfarrer, dann folgte der Sarg, getragen von 8 Kriegern und eskortiert von Veteranen, von welchen einer auf einem Kissen die zahlreichen in- und ausländischen Orden trug. Hinter dem Sarg schritten die hohen Leidtragen­den: Der Bruder Graf August von Dillen-Spiering mit Gemahlin, die Tochter Gräfin Marie mit ihrem Ge­mahl Sr. Exzellenz dem Kgl. preußischen Gesandten in Bern, Freiherrn Alfred v. Bülow, und ihren Töchtern Berta, Alice u. Gabriele und ihrem Sohn Leutnant Bern­hard v. Bülow, der Schwager Graf Reuttner v. Weyl mit Gemahlin und 3 Töchtern, sechs Offiziere des 2. kgl. württ. Ulanenregiments, welchem der Ver­storbene angehörte, Generalmajor a. D. v. Kar mit Frl. Tochter, Major v. Hofacker, von Vischer-Jhingen, Ad­jutant Sr. Kgl. Hoheit des Herzogs Alb- recht, Oberförster Eisenbacher von Tübingen, eine Deputation des Ritter­gutes Rübgarten, mehrere Bürger von Wildbad, die bürgerlichen Kollegien von Dätzingen u. s. w. Auf dem Weg zu dem im Schloßpark gelegenen gräfl. Friedhof bildete die Feuerwehr Spalier. Die Trauer­feier am Grabe leitete der Kirchenchor ein mit dem 4st. Lied:Ruhig ist des Todesschlummer;" während der Versenk- ung des Sarges wurden die üblichen Gewehrsalven abgegeben. Pfarrer Geiß­ing er schilderte hierauf in einem Lebens­abriß die Verdienste des Dahingeschiede­nen als Offizier und Wohlthäter der Ar­men und richtete im Anschluß an I. Theffal. 4,12 Trostesworte an die trauernde Witwe Frau Gräfin v. Dille n-S p i e- ring, welche direkt vom Schloß aus am Grabe sich eingefunden hatte und an die hohen Leidtragenden. Wagner Gras,

Vorstand des Kriegervereins Dätzingen würdigte in einer Ansprache die Ver­dienste des Entschlafenen, welche sich derselbe als Ehrenvorstand um den Ver­ein erworben hatte. Herr Zimmer­meister Kuch 8r. legte namens der Wildbader Handwerker einen Kranz am Grabe nieder. Mit dem Lied v. Abt: Ueber den Sternen, da wird es einst tagen" schloß die erhebende Trauerfeier. Nach derselben wurde den fremden Trauer­gästen ein Gabelfrühstück im Schloß an- geboten. Graf Friedrich, Karl, Theo­dor v. Dillen-Spiering, Kgl. Hofjäger­meister und Oberstleutnant a. D. ist ge­boren am 25. Dezember 1831 auf Schloß Frohnberg bei Schwandorf (bayer. Ober­pfalz). Seine Eltern waren der Kgl. Kammerherr Graf Friedrich v. Dillen und die Gräfin Jda geb. Freiin von Spiering. Seine Ausbildung erhielt er auf dem Gymnasium in Tübingen und in der Kadettenschule zu Ludwigsburg. Mit 18 Jahren trat er in die württ. Armee ein, eröffnete seine Militär. Lauf­bahn im 4. württ. Reiterregiment und setzte dieselbe fort im 3. württ. Reiterre­giment in Ulm. Am 21. August 1855 vermählte er sich mit Gräfin Bertha Reuttner v. Weyl auf Schloß Achstetten. Dieser Ehe entsproßten drei Kinder, ein Sohn, welcher am 26. Nov. 1894 im Alter von 38 Jahren gestorben ist, und 2 Töchter, von welchen die jüngere bald nach der Geburt verstarb. Graf v. Dillen machte die beiden Feldzüge 1866 und 1870/71 mit, letzter« als Adjutant des Führers der württ. Felddivision, Generals von Obernitz. Im Jahre 1872 quittierte er den Dienst und übersicdelte mit seiner Familie im Jahr 1875 nach Dätzingen in sein väterliches Schloß. Ueberraschend kam die Nachricht von seinem Ableben für alle, welche den hohen Herrn noch vor wenigen Wochen aufrecht und ungebeugt gleich einer Wind und Wetter trotzenden Eiche gesehen hatten. Nach vierwöchent­lichem schmerzlichem Leiden hatte der Tod diese unverwüstlich scheinende Lebens­kraft vernichtet. Furchtlos und treu hatte er auf den Schlachtfeldern dem Tode ins Auge geschaut, furchtlos und treu harrte er auf dem Krankenlager der Ankunft des Todes. Am 15. Juni empfing er bei klarem Bewußtsein die hl. Sterbsakra­mente und 24 Stunden später am 16. Juni mittags 12 Uhr 15 Min. gab er seine Seele zurück in die Hände seines Schöpfers. Die Arinen und Kranken betrauern in ihm einen großen Wohltäter.

Dätzingen, 20. Juni. Heute mor­gen 9 Uhr fand für den ch Hrn. Grafen v. Dillen in der hiesigen Kirche ein feier­licher Trauergottesdienst statt, welchem die hohen Anverwandten, die bürgerl. Kollegien, der Krieger- und Beteranenver­ein und zahlreiche Pfarrgenoffen an- wohnten.

Mnter:ha1.'tendes.

Attö Nacht MM Licht

von Hugh Conway.

55) (Nachdruck verboten.)

Ich war also überrascht, als sie sich heute abend auf der Türschwelle umwandte und sagte:Heute nicht. Bitte, verlassen Sie mich heute."

Ich machte keine Einwendung, ergriff ihre Hand und sagte ihr bis morgen lebewohl. Ich gedachte bei Sternenlicht spazieren zu gehen und an sie zu denken.

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