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glück. Von den übrigen Einlagen seien die dem Humor Rechnung tragenden Vorführungen: .Baby im Sand spielend* und „Liebesgaben au» der Heimat* besonders erwähnt. Am Schluß der Darbietungen dankte Herr Reallehrer Kirsch- mer dem Vorsitzendender hiesigen Ortsgruppe des deutschen FlottenvereinS, Herrn Bankdirektor Bätzner für das Zustandekommen der interessanten und lehrreichen Veranstaltung und sprach unter Hinweisung auf das Wort unseres Kaisers: „Deutschlands Zukunft liegt auf der See* die Hoffnung aus, daß sich die Begeisterung für dar deutsche Seewesen, das Verständnis für die Notwendigkeit «iner starken Kriegsflotte in immer größere Kreise trage und daß auch hier die Zahl der Mitglieder des deutschen Flottenvereins eine der guten Sache würdige Höhe erreichen möge.
Wildbad. (Eingesandt.) Einen allgemein Aufsehen erregenden Vortrag wird, wie auS dem Inseratenteil zu ersehen ist, heute Abend Guido Pickert, Prak- tikant der physikalisch-diätetischen Heilweise aus Plauen i. V. im Gasthaus zur „Eisenbahn* halten und zwar über das Thema: „Was macht uns gesund, Naturheilkunde oder Medizin?" Herr Guido Pickert wird uns als ein sehr gewandter Redner geschildert. Er ist, wie wir erfahren, l9 Jahre als Praktikant und Vereinsredner tätig und hat durch seine großen Heilerfolge reiche Erfahrung gesammelt. Er war eine zeitlang in früheren Jahren Volontär- Assistent bei Herrn Or. mvck. Schlobiz in Zwickau der berühmt war, durch seine orthopädischen Erfolge bei Verkrümmungen von Körperteilen. Später wurde Herr Pickert in der Naturheilanstalt des verstorbenen Herrn Sanitätsrats Or. wock. Megner in Chemnitz als Assistent der gen. Anstalt beschäftigt und trat im Oktober 1887 in die selbständige Praxis. Daß die Naturheilkunde große Fortschritte in den letzten 15—20 Jahren gemacht hat, ist unbestrittene Tatsache, ja selbst bis an Fürstenhöfe reicht ihr Einfluß. Daß der Naturheilkunde noch eine große Zukunft bevorsteht, wird nicht mehr bezweifelt. Viele Aerzte, darunter Kapazitäten von großem Ruf neigen sich der Naturheilkundc immer' mehr und mehr zu. Da der Eintritt zu dem Bortrag für jedermann (Damen und Herren) frei ist, so dürfte ein sehr starker Besuch zu erwarten sein und man kann mit lebhaftem Interesse dem Vortrag entgegen sehen.
chea und zwar in betreff seiner Nichte Pauline."
Sein Gesicht nahm einen Ausdruck höchsten Erstaunens an. „Was geht denn Sie seine Nichte an?" fragte er barsch.
„Das kümmert nur ihn und mich. Und jetzt sagen Sie mir, wo ich ihn finden kann!"
„Wie heißen Sie?" fragte er jetzt kurz.
„Gilbert Naughan."
„War sind Sie?"
„Ein Engländer und Gentleman — weiter nichts."
Er schien nachzudenken. „Ich kann Sie zu Ceneri führen," sagte er dann, „zuerst aber muß ich wissen, was Sie von ihm wollen und weshalb Sie Pau« linens Nomen erwähnt haben? Derglei
MnLsvHcrttenöes.
Aus Nacht zum Licht.
von H.ugh Conway.
21) (Nachdruck verboten.)
„Wir beabsichtigten nicht, unartig zu sein; aber selbst wenn dies der Fall gewesen wäre, ist es doch jetzt schon so lange her."
„Was! Kein« Unart soll das gewesen sein? Ich habe einmal einen Mann für weniger, als Ihr Freund mir damals gesagt hat, getötet."
„Aber ich mischte mich ja gar nicht in das Gespräch, wie Sie sich erinnern wer. den. Da» ist aber jetzt gleichgültig. Ich muß vor allem mit Doktor Ceneri spre
chen läßt sich jedoch nicht aus der Straße verhandeln, treten wir irgendwo ein!"
Ich führte ihn in mein Hotel, in ein Zimmer, wo wir ungeniert plaudern konnten.
„Und jetzt, Mr. Daughan," sagte er, „beantworten Sie mir meine Frage, damit ich weiß, ob ich Ihnen helfen kann. Was hat Pauline March mit der Sache zu schaffen?"
„Sie ist meine Gattin, das ist alles
Er sprang auf, ein derber italienischer Fluch zischte von seinen Lippen. Sein Gesicht war totenbleich vor Zorn.
„Ihre Gattin!" brüllte er. „Sie lügen, ich sag« Ihnen, Sie lügen!"
Ich sprang auf, so wütend wie er selber, aber gefaßter.
„Ich habe Ihnen gesagt, Sir, daß ich ein Engländer und ein Gentleman bin. Entweder bitten Sie mich dieser Worte wegen um Entschuldigung, ober ich werfe Sie aus diesem Zimmer."
Er kämpfte mit seiner Leidenschaft und bezwang sie. „Ich bitte um Entschuldigung," sagte er, „ich war im Unrecht. Weiß Ceneri etwas davon?"
„Gewiß, da er bei der Hochzeit gegenwärtig war."
Wieder schien ihn seine Leidenschaft übermannen zu wollen. „Traditore!" hörte ich ihn drohend zu sich selber sagen, „Jngannatore!" Dann wandte er sich mit gefaßterer Miene zu mir.
„Wenn die Sache so steht, dann habe ich nichts weiter zu tun, als Ihnen Glück zu wünschen, Mr. Vaughan; Sie sind in der Tat beneidenswert, Ihre Gattin ist schön und natürlich auch gut, Sie werden in ihr eine liebenswürdige Gesellschafterin haben!"
Ich hätte viel dafür gegeben, zu er- fahren, weshalb ihn die Erwähnung meiner Heirat in eine solche Wut versetzen konnte, noch mehr aber meine Drohung, ihn aus dem Zimmer zu werfen, ausführen zu dürfen. Der Spott in seinen letzte« Worten bewies mir, daß ihm Paulinens Seelenzustand wohl be- kannt war. Kaum konnte ich mich zurückhalten, Hand an ihn zu legen, doch war ich gezwungen, mich zu mäßigen, da ich nur mit seiner Hilfe Ceneri finden konnte.
„Danke!" sagte ich ruhig. „Werden, Sie mir jetzt die Auskunft geben, ums welche ich Sie gebeten habe?"
Sie sind eben kein galanter Ehemann, Mr. Vaughan," sagte der Kerl pöttisch, „denn wenn Ceneri a»f Ihrer Hochzeit war, kann dieselbe erst vor einigen Tagen itattgefunden haben. ES muß etwas gar Wichtige» sein, wa» Sie von der Seite Ihrer jungen Frau treibt?" „Er ist etwas Wichtiges, in der Tat." „Dann, fürchte ich, müssen Sie einige Tage Geduld haben. Ceneri ist nicht in Genf; aber ich habe Ursache zu glauben, daß er in etwa acht Tagen hierher koiw- men werde. Ich werde ihn sehen und ihm sage«, daß Sie hier sind."
„Lassen Sie mich wissen, wo ich ihn finden kann, und ich will ihn besuchen, ich muß mit ihm sprechen."
.Das muß ich wohl dem Doktor überlassen, ich kann ihm nur Ihren Wunsch bekannt geben."
Ec grüßte und entfernte sich. Ich fühlte, daß ich mich selbst jetzt noch nicht darauf verlassen könne, mit dem geheimnisvollen Arzte zusammenzukommen, denn eS war fraglich, ob er dies wünschte. Er konnte nach Genf kommen und e» wieder verlassen, ohne daß ich etwa» davon erfuhr, wenn nicht er oder sein Freund mich selber davon benachrichtigten.
Nachdem ich eine Woche in Untätigkeit verbracht hatte, begann ich zu fürchten, daß Ceneri mir ausweichen wolle, aber es war nicht so. Eines Morgens erhielt ich einen Brief, er enthielt nur einige Worte: „Sie wünschen mich zu sehen. Um elf Uhr wird Sie ein Wagen abholen. M. C."
Um elf Uhr fuhr eine gewöhnliche Mietkutsche am Hotel vor und der Kut- scher fragte nach Mr. Vaughan. Ich stieg ein, ohne ein Wort zu sprechen, und ward vor ein kleines Haus außer- halb der Stadt gefahren, wo ich in ein Zimmer gewiesen wurde, in welchem der Doktor an einem mit Zeitungen und Briefen bedeckten Tische saß. Er erhob sich, und indem er mir die Hand reichte, bat er mich, Platz zu nehmen.
„Sie sind, wie ich gehört, nach Genf gekommen, um mich zu sehen, Mr. Baua. Han?"
„Ja, ich möchte gerne einige Fragen in Bezug auf meine Gattin an Sie richten."
„Ich bin bereit, Ihnen soweit als möglich Rede zu stehen, auf manche Frage freilich werde ich wohl die Antwort schuldig bleiben müssen. Sie erinnern sich an meine Bedingungen?"
„Ja; aber weshalb haben Sie mich nicht mit dem eigentümlichen Seelenzustande meiner Frau bekannt gemacht?"
„Sie haben sie ja selber oft gesehen, ihr Zustand war derselbe wie damals, wo sie Ihnen zuerst so anziehend vor- kam. ES täte mir leid, wenn Sie sich für betrogen hielten."
(Fortsetzung folgt.)
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