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Vaterland vereinigt hoch und arm und reich. Ja selbst in dein zer­rissenen Oesterreich finden sich die ver- schiedensprachigen Volksstämme zusammen in der Verehrung der Person ihres ge­liebten Kaisers. So sind auch bei uns schon verschiedene Versuche gemacht wor­den einen Nationalfesttag zu schaffen: man machte einen Versuch mit dem 18. Oktober, dem Tag der Völkerschlacht bei Leipzig, der aber gescheitert ist. Wir feier- len später Sedan, man hat auch aus diese Feier verzichtet, vielleicht aus über­großer Rücksicht auf die Empfindlichkeit unserer Nachbarn. Nun scheint es, als ob der Gedanke, den Geburtstag des Kaisers als patriotischen Festtag zu feiern, immer weitere Kreise zieht. Und so haben wir heute das erhebende Bewußtsein, daß

nieder,'Wie sehr ihm daran gelegen ist, das,! was der größte Sohn Schwabens, unser, Schiller, an idealen Gütern geschaffen hat, seinem Volke zu erhalten, lehrt die Förderung der Sache des Schwäbischen Schillervereins durch unfern König. Eine allberühmte Tugend der Schwaben ist ihre Einfachheit. Auch hierin geht unser König seinem Volk voran. In fast bürgerlicher Einfachheit lebt er, seine Pflicht treu erfüllend, ohne viel Redens von sich zu machen. Und wenn heute eine so große Zerrissenheit durch unser Volk geht, so trägt hieran nicht in letzter Linie der stark ausgeprägte Kastengeist die Schuld. Mit welcher Leutseligkeit und Herablassung verkehrt un­ser König mit den einfachsten seiner Un­tertanen. Folgen wir ihm auch hierin,

alle deutschen Stämme an diesem Tage und betrachten und lieben wir uns als

dem deutschen Kaiser ihr Treugelübde erneuern. Tank dem föderativen Cha­rakter der Rcichsverfassung aber ist cs jedem Stamm möglich, seine besonderen Veranlagungen und Eigentümlichkeiten beizubehalten und sich seinem Stammes­charakter entsprechend weiter zn entwickeln. Das verdanken wir dem Reichsbaumeister Bismarck. So tut es unserer Zugehö­rigkeit und Treue zum Reich kemen Ein­trag, wenn wir am heutigen Tag uns auch daran erinnern und dies betonen, daß wir Schwaben sind. Wir wollen uns aber auch bestreben, gerade die Vorzüge des schwäbischen Stammes zum Nutzen

Glieder eines Stammes. So gedenken wir gerade heute unseres Königs als des Vorbilds echter schwäbischer Tugenden und rufen :Unser König lebe hoch !" Der Toast entfesselte einen stürmischen Beifall und hell erklang das Württemberger Lied. Die festlich gehobene Stimmung hielt bis zum Schluß an und legte Zeugnis ab von dem guten Gelingen der patriotischen Vivant ssguontes. ildbad, 28. Jan. Herr Bau-, amtswerkmeister Hammer aus Stutt­gart, welcher bei dem kürzl. ersten Ver­kauf das Gasth. z.Adler" um 47 000 Mk. ankautte, hat dasselbe bei der Heu-

Feier

Bestellgeschäftes beitragen, da Verschlepp­ungen nicht Vorkommen könnten, sondern auch den Dienst der Briefträger wesent­lich erleichtern, was dem Publikum durch raschere Bedienung selbst wieder zu gut käme.

Das allseits bekannte Milch- und MastpulverBauernfreude" aus der chemischen Fabrik von Th. Lauser, Re- gensburg, hat nicht den Zweck, als Er­satz für Futter zu dienen, wird über­haupt nicht als Futtermittel, sondern als diätetisches Mittel, als Futterausnützungs­mittel angeboten und erfüllt als solches seinen Zweck in der glänzendsten Weise. Ein alter Praktiker, Herr v. Böckum Dollfs, quäl, beamteter Tierarzt in Pütt­lingen, Bez. Trier, hat auf Grund lang- jähriger und aufs genaueste kontrollier­ter Versuche sich über die bekannteBau- ernfreude" dahin ausgesprochen:Wer den größten Nährwert aus seinem Fut­ter erzielen, den größten Ertrag aus sei­ner Tierhaltung ziehen, dem großen Heere von Krankheiten, besonders denen, die aus dem Verdauungsapparate herrühren, Vorbeugen will, der reiche seinen Tieren Bauernfreude". Man wird durch be­friedigende Einnahmen aus seiner Wirt­schaft für Arbeit und Kosten den höchst lohnenden Ersatz finden."

deS Ganzen zu pflegen, damit es zu allen j tigen zweiten Versteigerung um obige SkcrnöesbutH-AhvsniA Zeiten heißen möge: Auf unsre Schwaben, sind wir stolz! Wenn der Stuttgarter Liederkranz auf dem deutschen Sänger- fest in Graz gerade mit den schwäbischen Volksliedern den Vogel abschoß, so ha? dies seinen Grund darin, daß diese Lieder den Charakter der deutschen Innerlichkeit und Innigkeit wiederspiegeln wie nichts anderes, so daß jeder in ihnen die echte deutsche Volksseele wiederfindet.

Pflegen wir also das schwäbische Volks­lied, und wir bewahren damit ein Stück schwäbischer Eigenart. Nicht in eigen- sinnnigem Festhalten an wertlosen Reser- vatrechten zeigen wir uns als Schwaben, sondern dadurch, daß wir auf dem Ge­biete der Geistesarbeit gleich den größ­ten Söhnen unseres Namens Mitarbeiten, daß wir besonders die Ideale Hochhalten und für alles Schöne und Wahre ein- treten. Unser König geht uns in diesem Stück mit schönstem Beispiel voran. Er zeigt uns, wie man ein guter Deutscher und dabei ein echter Schwabe sein kann.

Summe erworben. Wie man hört, beab sichtigt der Käufer das Anwesen an einen tüchtigen Metzger und Wirt zu ver- pachten.

(Postalisches.) Da es nach den bestehenden Vorschriften den Brief­trägern verboten ist, Briefe und Zeitun­gen durch Einschieben in die Haustüren oder Legen auf Treppen u. s. w. zur Be­stellung zu bringen, die Briefträger aber morgens in der Frühe die Häuser meistens verschlossen finden und daher die Brief­sendungen wieder zum Postamt, behufs Bestellung mit dem nächsten Gang, zurück­bringen müssen, was erhebliche Verspät­ungen zur Folge hat, dürfte sich die Anbringung von Briefkasten an uad in den Häusern empfehlen, was in andern Städten schon längst als praktisch befun­den und eingeführt worden ist. Die Briefkasten, welche möglichst groß sein sollten, damit auch Zeitungen und grö­ßere Drucksachen darin Platz finden, würden nicht nur zur Sicherheit des

der Stadt Wildbad vom 21. bis 28. Jan. 1904. Geburten:

23. Jan. Haag, Georg Friedrich, Schuhmacher und Taglöhner hier, 1 Sohn.

24. Jan. Haag, Christian Friedrich, Taglöhner in Nonnenmiß, 1 Sohn.

Eheschließungen:

23. Jan. Rath, Georg Wilhelm, Lokomotiv­heizer m Rottweil und Braun, Ka- roline Fanny Dienstmagd in Kilchberg.

Aufgebote:

23. Jan. Großhans Robert Christian, Fuhr­mann hier und Wildenmann Luise Marie, hier-

19. Jan. Gall Christian Heinrich, Hausmeister hier und Notacker. Auguste Wilhel­mine in Calmbach.

Der beste Lruisttl»«« ist und bleibt der

,chte LieSterrvIrll»««.

gezchM-kmpfedlung.

Der geehrten Einwohnerschaft von Wildbad und Umgebung zur gefälligen Kenntnisnahme, daß ich vom 1. Februar 1904 ab in mei­nem Hinterhaus, Kernerstr. 28, mein

weiter betreiben werde. Unter Zusicherung sorgfältiger Ausführung aller Arbeiten, halte ich mich bestens empfohlen.

Hochachtungsvollst

k. HallselmLllll

Maler.

LäsäsMrsQN MMLsä.

Samstag, den 3N. Jan.,

präzis 8 Uhr

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im Lokal. Vollzähliges Erscheinen wird erwartet.

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