st

st

ZI '

.u

dK fiMzvsischen PWr. MW selbst die soziattfttscheHresse MW Hs« Befriedigung nicht verberge«. In heuchlerischer Weife fragt dir ^Humanite", ob wirklich auch die Entente nicht die Hände in» Spiele Habe, denn wenn ein Fremder eine solcheBewegung' fördere, be­sehe die Gefahr (I), daß die deutsche Bevölkerung sich dagegen Mn,me. Wir sehen, die französischen Sozialisten unterstützen alle ^Srflrebungen, das deutsche Volk zu zerstückeln, um so vor dessen Wichtigkeit geschützt zu sein. Das Schamloseste leistet sich der Bericht­erstatter des englischen Blatte»Daily Ehronicle", indem er behauptet, die Rheinländer und die Hessen seien nicht rein von deutschem Blute. ,ßs seien Kette«, welche lateinisches und gallisches Blut in sich hätten. Mchon vor dem Krieg hätten sie ihren Haß gegen Preußen nicht ver hehlt, und jetzt täten sie es niit erhobener Stimme. Das Bürgertum sei vollständig für Frankreich eingenommen, während unter dem ^Bolk" der Bolschewismus propagiert werde. Durch letzteren Hin- ^veis will man das energische Eintreten der rheinischen Arbeiter für ihr Deutschtum entkräften. Auch im Hanauer Land betreiben die Franzosen dieselbe Wühltätigkeit. Sie wollen eben alle rheinischen Gebiete unter ihren wirtschaftlichen und politischen Einfluß bringen, um sie mit der Zeit zu verwelschen, wie man es mit Elsaß-Lothringen gemacht hat. Im Namen der Retchsregierung hat der Vorsitzende der deutschen Waffenstillstandskommisslon, Protest eingelegt gegen die Agitation der Franzosen, die im schärfsten Widerspruch mit den Wasfenstillstandsbedingungen stehe und die schwerste Verletzung völ­kerrechtlich übernommener Verpflichtungen darstelle. Auch die hessische Regierung hat schärfsten Protest gegen die hochverräterischen Hand» Kr»gen deutscher Agenten in französischem Solde eingelegt, die die französische Regierung unter den Schutz der Bajonette ihrer Senegal- Iregec stelle.

So wie im Westen das Deutschtum verwelscht werden soll, so auch im Süden durch Italien und Südslaven. Ganz Südtirol und die Südwestecke Kärntens sowie ganz Südsteiermark soll dein süd- flaoischen Staat zufallen, dem tschechoslowakischen Staat sollen alle deutschen Teile Böhmens, Mährens, Schlesiens abgetreten werden, während auf deutsch-ungarische Gebiete die Oestreicher selbstverständlich Leinen Anspruch erheben dürfen. Wir haben gestern den Verlust deutscher Stanimesgenossen, die den Italienern und SUdslaoen aus- -riiefert werden sollen, aus 4 Millionen geschätzt, von deutsch- öster­reichischer Seite wird er auf 3 '/> Millionen veranschlagt. Die Oester- reicher erfahren dieselbe schmutzige Behandlung wie die Deutschen. Es wurde ihnen mitgeteilt, daß mündliche Verhandlungen nicht stattfinden. Einwäilde gegen die Bedingungen müßten innerhalb 14 Tagen schrift <ich etngereicht werden. Es würde dann geantwortet und eine Frist bestimmt, bis zu welcher die Oesterreicher endgültig zu antworten haben. Dian glaubte in Oesterreich, die Alliierten würden die Oestreicher besser behandeln, aber als man sah. daß diese den Anschluß an Deutsch­land erstrebten, da war es aus init aller Sympathie. Anläßlich der Lurch die französischen Besatzungsbehördsn veranlaßten Ausrufung der rheinischen Republik telegraphierte die Agence Haoas folgenden Stim­mungsbericht in die Welt: Das Volk derRheinrepublikwil fichdem Haß und der Verachtung entziehen, die die ganze Welt a llem zuteil werden 'ätzt, was deutsch ist. Da die Deutschöstreicher ihre deutsche Gesinnung beibehalten wollen, werden sie in diesen Haß hineingezogen, der die beste Charakterisie­rung für Wilsons Phrasen übe, "Mst DelMsnungsfrieden bietet. Dieser angelsächsische Erzhalunke hielt kürzlich bei der Feier des amerikanischen Gedenktages für die Gefallenen im Kriege eine An­sprache, aus der klar hervorgeht, was die Amerikaner wollten. Der Völkerbund Wilsons soll nach diesen Worten den Frieden aufrecht erhalten, und die Resultate, zu denen die Alliierten gelängt sind, sollen ebenso unangreifabr gemacht iverden, d. h. die Verteilung der Welt im angelsächsisch-romanischen Intresse soll verewigt werden. Das haben wir aber vom ersten Tag seit Wilsons diplomatischer Krieg­führung gegen Deutschland erkannt, und deshalb haben wir uns so energisch gegen die Wehrlosmachung durch den Waffenstillstand aus­gesprochen. Selbstverständlich rechtfertigt dieser Pharisäer die Verge­waltigung des deutschen Volkes ebenfalls mit der Herausforderung und dem Angriff auf die Entente. Gerade in diesem Augenblick veröffentlicht aber der frühere zeitweilige Generalissimus der russischen Armee, General Gurko, einen Artikel über die Schuldfrage, in dem er zugesteht, daß die russische Mobilmachung Deutschland vor die Notwendigkeit gestellt habe, den Krieg zu beginnen, da im Hinblick auf den Ziveifrontenkrieg die einzige Ueberlegenheit Deutschlands in der Schnelligkeit seiner Mobilisierung gelegen habe. Darauf haben wir schon verschiedentlich hingcwiesen, daß wir gezwungen waren, aus Notwehr den ersten Schlag zu führen. O. 8.

Eise deutsche Rote zur Schuidsmge.

Berlin, 2. Juni. In den deutschen Bemerkungen zum Bericht der Ententekommission über die Verantwortlichkeit der Urheber des Krieges wird zunächst auf die Notwendigkeit einer unparteiischen Untersuchung durch eine Kommission hiugewiesen, der alle Archive zugänglich sind und vor der beide Parteien gleichmäßig zu Worte rkommen.

Im ersten Abschnitt über die diplomatischen Verhandlungen wird -«ruf das bestimmteste der Auffassung entgegengetreten, daß zwischen Berlin und Wien ein geheimes Komplott zur Vernichtung Serbiens peschmiedet worden wäre, in dem Oesterreich die Auffassung hatte, aus dem Druck einer militärischen Expedition bestehen zu müssen. Deutsch­land hat dieser Auffassung in dem guten Glauben, zur Beseitigung eines schon lange die Gefahr eines Weltkrieges in sich bergenden Konfliktstoffes belzutragen zugestimmt und Oesterreich ermutigt. Smmerhin empfand die deutsche Regierung das östreichiiche Ultimatum als zu weitgehend. Eine schiedsgerichtliche Regelung hätte nach der entgegenkommenden Antwort Serbiens besser dein Geiste des Ver­trauens entsprochen. Die Berliner Regierung hatte in dem Bestreben, den Streit zu lokalisieren, anfänglich gegen die Vermittlungsvorschläge sich ablehnend verhalten. Der direkte Gedankenaustausch zwischen Wien uud Petersburg ist aber, was der Kommissionsbericht erstaun- lichcrweise nicht ermähnt, von deutscher Seite angeregt worden. Zu einer Vermittlung zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland ist Deutschland immer bereit gewesen. Auch hat die Berliner Regierung vom 28. Juli ab «inen starken Druck auf das Wiener Kabinett aus­geübt. Da der Kommissionsbericht diese längst bekannte deutsche Note «uffallenderweise nicht erwähnt, wird einiges aus diesem Dokument hinzufügt. Mit den» Bermittlungsvorschiag vom 29. Juli war der Weg zu einer Erhaltung des Friedens gefunden, und es ist nicht die Schuld der deutschen Regierung, wenn die Verhandlungen I durch «iluärische Maßnahmen der Gegenseite zäh mitecbroche» wurde«.

BeMFkH tütt DepHche Grüfe« SzogyKüy Sötik Ls. AM über die Zurückweisung eines englischen Vermitt« lungsvorschlages hat die deutsche Kommission durch Herrn v. Bethnmnn Hotlweg die Auskunft erhalten, daß hier der BsrkA unmöglich zuverlässig sein könnte. Gleichwohl ge­hören die Angaben des Botschafters zu den zahlreichen Einzelpunkten, die eine Untersuchung durch eine neutrale Kommission als besonders dringlich erscheinen lassen.

Der nächste Abschnitt behandelt die Katastrophe. Die gütliche Lösung der Krisis wurde durch die allgemeine russische Mobilmachung vereitelt» die in dem Entents­kommissionsbericht auffallenderweise nicht einmal flüchtig gestreift wird. Für Deutschland bedeutete die russische Mobilmachung, dass der Zweifrontenkrieg bcoorstasd. Eine Defensive nach beiden Seiten war sicheres Verderben. Daß in der Kriegserklärung an Frankreich einige Mel­dungen über französische Fliegerangriffe leichtfertig ohne genaue Nachprüfung verwendet wurden, ist bedauerlich: ändert aber nichts an der Zwangslage, in der Deutschland sich befand. Keine deutsche Staatsleitung hätte die Ver­antwortung für ein Abwarten in einer solchen Lage tra­gen können. In der Schlußfolgerung heißt es u. a.: Am 28. Juli ist das Aeutzerste geschehen, um Wien zu einem Einlenken zu bewegen. Warum die Antwort Wiens auf den von Deutschland mit denkbarsten Mitteln unterstütz­ten Vorschlag Kreys nicht erfolgte, entzieht sich der Kennt­nis der Unterzeichneten. Und dieser Punkt bedarf daher noch der Aufklärung. Den Weltkrieg hat Deutschland nicht gewollt, dagegen waren die Absichten der führenden panslaoistischrn Kreise Rußlands ohne Krieg nicht erreich­bar. Betreffend die Verletzung der belgischen und luxem­burgischen Neutralität steht die deutsche Kommission auf dem Aandpunkt. daß es sich hier um ein wieder gutzu­machendes Unrecht handelt und bedauert den Versuch einer nachträglichen Rechtfertigung des Einmarsches.

Im letzten Abschnitt heißt es u. a.: Die Kommission sieht in dem Versuch, die Frage der Kriegsursache durch Aufzählung von formellen Anlässen, noch dazu unter er­staunlichen Irrtümlichkeiten der Darstellung der Einzel­tatsachen zu lösen, den grundsätzlichen Fehler des Ver­fahrens. Die richtige Fragestellung erscheint hier:

1. Welche Regierungen hatten i» der Vergangenheit am meiste« den Zustand dauernder Kriegsgefahr geför­dert? 2. Welche Regierungen haben politische und wirt­schaftliche Interessen verfolgt, welche «ur durch einen Krieg verwirklicht werden konnten? Zu beiden Punkten wird ausgeführt, die frühere deutsche Regierung habe schwere Fehler begangen. Sie habe, als auf das öster­reichische Ultimatum eine serbische Antwort erfolgte, die ihr selbst eine militärische Expedition entbehrlich zu machen schien, in allzu großem Vertrauen auf die damali­ge Leitung der Wiener Außeirpolitik nicht sofort, sondern erst am Tags daraus die letzte Konsequenz gezogen, die Androhung der Versagung der Beihilfe. Ob bei einem schnelleren Verfahren der Weltkrieg vermieden, worden wäre, erscheint allerdings fraglich, da die Ziele des russi­schen Zarismus ohne Angriff nicht zu erreichen waren. Der Fehler Deutschands war, daß es durch den unvermeid- ichen Gegensatz gegen den Zarismus auch mit Ländern in Verwickelung geriet, mit denen es durch eine starke Gemeinschaft geistiger Interessen verbunden war und mit denen eine Verständigung möglich gewesen wäre. Die französische Regierung hat allerdings die Absicht einer Wiedererlangung Elsaß-Lothringens niemals rückhalts- los anfgegeben und war außerdem an den Zarismus ge­bunden. Da ist es unmöglich, den Krieg gegen Frank­reich als einen politischen Angriffskrieg hinzustellen. Was aber England anbelangt, so wird zugegeben, daß nicht die Tatsache, wohl aber der schließliche Umfang und der Geist des deutschen Flottenbaues in den letzten Jahren Mißtrauen erregen konnten (!), und die Kommission hätte sowohl frsther, wie auch auf der Friedenskonferenz eine Aussprache über die deutschen Flottenbaupläne ge­wünscht. Sie beklagt daher besonders, daß durch die jetzt vorgelegten Friedensbedingungen die Ansicht, der Krieg sei von englischer Seite als Mittel der Niederwer­fung eines lästigen Konkurrenten vorbereitet und geführt worden, voraussichtlich für immer in der öffentlichen Mei­nung Deutschlands befestigt worden ist. Als einen Ver­teidigungskrieg gegen den Zarismus hat das deutsche Volk 1914 den Kampf einmütig ausgenommen.

Die Kommission würde seine Fortsetzung nach Nieder­werfung des Zarismus als einen Frevel der früheren Regierung bezeichnen, sobald zweifelsfrei nachgewiesen weä»en würde, daß die Gegner bereit waren, einen Frieden ohne Sieger und Besiegte zu schließen. Dafür fehlt indes heute jeder Beweis. Und wenn an den Frie­densbedingungen festgehalten werden sollte, würde dieser Beweis niemals glaubhaft erbracht werden können.

Die Denkschrift ist unterzeichnet von den Herren Hans Delbrück, Max Graf Montgelas, Max Weber und Al- brecht Mendelssohn-Bartholdy.

3« SriedenssrW.

Die angebliche Stimmung innerhalb der Entente nach Ueberreichung der deutschen Gegenvorschläge.

Haag, 3. Juni. Der Pariser Vertreter der .New-PorkTribune" weist nochmals nachdrücklich darauf hin, daß der Viererrat geneigt sei, Deutschland Zugeständnisse zu machen. Wilson sei für größere, Cle- inenceau für geringere Aenderungen. Italien wünsche, so rasch als möglich seine Handelsbeziehungen mit Deutschland und seinen nörd­lichen Nachbarn wiederaufzunehmen. Auch Lloyd George rechne jetzt offenbar mit der Stimmung in den liberalen und radikalen Kreisen Englands, die die Strenge der Friedensbediugungen verurteilten.

Protest in der Psalz gegen die Abtrennungsbestrebungen.

Mannheim, 3. Juni. Die neue Badische Landeszeitung berichtet: In allen größeren Städten der Pfalz fanden gestern nachmittag große Kundgebungen statt. In den Demonstrationszügen, an denen sich je nach der Größe der betreffenden Stadt Tausende von Personen, haupt­sächlich Arbeiter, beteiligten, bekundeten die Teilnehmer in ruhiger Haltung ihr Deutschium und protestierten gegen die Errichtung Me.

selbstständigen MzlschM Repickllk. Biete Beiriebe MttkN Alles verlief in Ruhe. Heute wird überall wieder gearbeitet.

Die Machenschaften im Rheinland.

Frankfurt a. M., 2. Juni. Die Frankfurter Zeitung melde« aus Mannheim: Dr. Haaß und Gesinnungsgenossen wollten gcstcm vormittag 10 Uhr in Speyer die Rheinische Republik ausn Di« empörte Menge stürzte sich auf die Landesverräter. Haaß soll ge­schossen haben und wurde daraufhin derartig zugerichtet, daß er I« schwerverletztem Zustande vom Platze getragen werden inußte. Aehnlich erging es seinen Spießgesellen. Der Putsch in Speyer ist vollkommen mißlungen und in der Stadt herrscht gehobene Stimmvug.

Berlin» 2. Juni. Von zuständiger Stelle erfahren wir, daß die französisch« Besatzungsbehörde vom Potizcidirektor in Wiesbaden aus- drückkich verlangt hat, dafür zu sorgen, daß die Plakate, niit der Proklamation der rheinischen Republik nicht entfernt werden. Dies» Forderungen steht in merkwürdigem Gegensatz zn dem von den Be- satzungsbehörden immer wieder betonten rein privaten und volks­tümlichen Charakter der Separationsbewegung.

Die französische Freude an der rheinischen Republik.

Versailles, 2. Juni. Die Proklamation der rheinischen Republik beschäftigt die gesamte Abendprefle, welche das Ereignis freudig be­grüßt.Temps" behauptet, daß die Proklama io» keineswegs aus eine künstliche Zerstückelung Deutschlands hinzieie. Es handle sich lediglich darum, daß die rheinische Bevölkerung der preußischen Herrschaft entrinnen wolle, ohne ihr deutsches Vaterland zu verleugnen. Deutschland erhalte so innerlich ein besseres Gleichgewicht und dem Frieden werde eine neue Bürgschaft gebracht, licbrigens seien dir Ereignisse im Rheinland nur die Durchführuyg des Programms der deutschen Regierung, welche Preuß im Januar formulieri habe, aber diese natürliche Entwicklung errege die Führer in Berlin, welche heute schon ihren damaligen Standpunkt vergessen hätten.Intransigeant' glaubt, daß durch die Proklamation alle deutschen Nachepläne hinfällig werden. Es handle sich um ein endgültiges Ereignis. Das Rheinland sei auf 15 Jahre besetzt und in 15 Jahren werde cs für Deutschland zu spät sein, die deutsche Einheit wiederhcrzustellen. Sembat fragt imOeuvre", ob die Entente wirklich die Hände nicht mit im Spiele gehabt habe. Das wäre gar nicht überraschend. Sem­bat rät von jeder Einmischung ab. Wenn ein Fremder diese Be­wegung fördere, bestehe die Gefahr, daß die deutsche Bevölkerung sich dagegen stemme. Wetter bestehe die Gefahr, daß die Bewegung unter der Führung der Alliierten rückschrittlich und unsozial werde.

Ungarische Erfolge gegen die Rumänen.

Budapest, 3. Juni. Das Ungar. Korr. Büro meidet: Am 1. Juni haben unsere Budapcster Truppen nach artilleristischer Vorbereitung die nördlich der Theiß stehenden Kräfte der Rumänen geschlagen. Da­durch haben mir den Berbindungsteil zwischen der rumänischen und der tschechischen Front durchbrochen. Wir verfolge» die Tschechen ?.>.§ der ganzen Linie.

Zunahme der Arbeiterbewegung tu Frankreich.

Deffaillcs, 2. Juni.Populaire" meidet, daß auch die Wagen­bauarbeiter und die Flugzeugarbeiter in de» Pariser Betrieben sich dem Metallarbeitcrausstande angeschlossen haben. Insgesamt sind 350 000 Arbeiter ansständig.Populaire" erklärt: Der Augenblick ist äußerst ernst. Die Arbeitgeber widersetzen sich unsc reu gerechte» Forderungen und unsere Regierung stößt das Volk immer wieder vor den Kopf. Neue erdrückende Steuern werden kommen. Statt eines gerechten Friedens, welcher die Völker aussöhnen soll, reißt die Welle des wahnsinnigen Imperialismus die letzte Hoffnung weg. welche man auf Wilson gesetzt hatte. Unsere auswärtige Politik ist verbrecherisch. In Ungarn, Rußland, überall wird die Arbeiterrevo­lution bekämpft. Das französische Proletariat wird das abscheuliche Geschäft der Reaktion, zu dem es verleitet werden soll niemals durchführen.

Zur Lage irr Irland.

Amsterdam, 4. Juni. LausMorning-Post" fand am 1. Juni im britischen Parlament eine Zusammenkunft' verschiedener Parla­mentsmitglieder statt, wobei eine Deputation aus Irland über die Lage in Irland Bericht erstattete. Die Deputation berichtete, daß die sogenannte Arbeiterbewegung in Irland nichts anderes sei als ein zweiter internationaler Bolschewismus. Sir Edward Larson, der im Anschluß an die Deputation sprach, erklärte, daß die Deputatton die Lage in Irland nicht dunkel genug geschildert habe.

Amsturzbewegung tu Kanada.

Rotterdam, 4. Juni. LautNieuwe Rotterdamschen Couraul" meldet die .Times" aus Montreal, daß auch dort ein allgemeiner Ausstand droht. Arbeitsminister Robertson habe erklärt, daß er fest überzeugt sei, daß hinter den ganzen Streikbewegungen in Kanada der Bolschewismus stecke und der Streik nur ein Deckmantel sei, um einen gefährlichen weitverzweigten Plan zu verheimlichen, nach dem man die bestehende Regierung stürzen wolle. DieTimes' schM. Unruhen seien unwahrscheinlich, es sei denn, daß die Tausende zurük» gekehrter Soldaten sich in den Streik einmische»._ ,

M StM md Laad. ^

Calw, den 4. Juni 1919.

Bom Schwarzrvaldverei«.

tz Seine diesjährige Hauptversammlung hielt letzten Samstag imAdler" der hiesige Schrvarzwald« verein ab. Vor Eintritt in die Beratungen der Tages­ordnung begrüßte der Vorsitzende, Apotheker Hartmann, die Erschienenen und gedachte der im Felde gefallenen Mitglieder (16 an der Zahl): Redakteur P. Kirchner: Kaufmann H. Schiler; Oberleutnant Schafferdt; Kondltor Rein: Schlossermeister Ludwig Eisenhardt; Kaufmann K. Strudle; Stadtschultheiß E. Eonz; Geometer E. Krauß/ S rdtbaumeister König; Färbsreibesitzer Schönlen; Seriell­st r starrt Schlafferer; Apotheker Hugo Seeger (Reutlrn- jv s; Hauptlehrer Hehler (Oberkollbach): Hauptlehrev st irger (Möttlingen) Md Sktttler (z. «Lamm" Ln Al»