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Weg, auf dem er hielt, war vortrefflich. Er mußte zu einer Ortschaft führen; er war zu gut für einen einfachen Wald- weg. Es blieb ihm nichts übrig, als den Weg zu verfolgen und zu sehen, wohin ihn derselbe brachte.
Langsam ritt er weiter. Plötzlich fühlte er sein Pferd unter sich erzittern. Mehrmals stieß es mit dem Vorderfuß an und ließ den Kopf sinken.
„Was hast Du, Douglas?" fragte Brnuo besorgt und klopfte liebkosend den Hals des Pferdes. Als er seine Hand zurückzog, bemerkte er Blut an derselben. Erschreckt beugte er sich nieder. Kein Zweifel, der Fuchs hatte am Halse eine tiefe Wunde erhalten.
„Halt aus, mein braves Tier, halt aus," sprach Bruno aufmunternd, mit seinem Tuch das Blut des Pferdes stillend.
Nach einiger Zeit schien sich Douglas zu erholen. Er erhob den Kopf, folgte dem Schenkeldruck seines Herrn und trabte auf deni weichen Waldwege flott dahin.
Der Wald wich mehr und mehr von den Seiten des Weges zurück. Felder und Wiesen traten an seine Stelle. Der Mond war aufaegangen und übergoß den Weg und die Umgegend mit seinem zitternden Lichte. Bruno spähte in die Ferne. Es war ihm, als habe er ein Licht aufblitzen sehen. Jetzt erschien es wieder zwischen den Büschen! Er gab seinem Fuchs die Sporen. Das Pferd stöhnte leise auf und setzte sich in Galopp. Nach wenigen Minuten sah Bruno ein Gehöft aus der Dämmerung auftauchen. Es lag still und friedlich da. Der Feind konnte es nicht besetzt haben, sonst würde man Posten bemerkt haben.
Rasch ritt der junge Offizier auf das Gehöft zu. Da fühlte er wieder das unheimliche Erbeben durch den Körper seines Pferdes zittern. Das Tier stöhnte schmerzlich auf. Sein Lauf wurde unsicher und schwankend.
„Vorwärts, vorwärts, Douglas!"
Da ist das Tor, welches in das Innere des Gehöftes führt! Hunde schlagen an ! Lichter fliehen hin und her! Bruno will aus dem Sattel springen, er fühlt daß sein Pferd ihn nicht mehr tragen kann — da macht das Tier einen letzten verzweifelten Satz, dann bricht es aufstöhnend zusammen, den Reiter aus dem Sattel schleudernd. Bruno schlägt mit der Stirn gegen den Pfosten des Thores — er hört noch das wütende Bellen der Hunde, das Rufen menschlicher Stimmen — er sieht den Schein von Lichtern wie aus weiter Ferne — dann schwindet ihm das Bewußtsein, besinnungslos sinkt er neben seinem Rosse nieder.
Als Bruno aus seiner Betäubung erwachte, fand er sich auf einem Ruhebett liegend, in einem Zimmer, das von einer Lampe matt erhellt wurde. Er richtete sich empor, mit der Hand nach dem schmerzenden Kopfe greifend. Erstaunt sah er sich um, er wußte nicht, wo er sich befand. In demselben Augenblick erhob sich die Gestalt einer alten Frau in der einfachen Tracht einer ländlichen Dienerin aus einem Lehnstuhl am Kamin, trat auf den noch halb bctäu' t Daliegenden zu und fragte m breitem, elsässischen Dialekt:
„Wünschen Nonsisur eppes? Fühlen sich der Herr eppes besser?"
„Wo bin ich? Was ist mit mir vor- gegangen ?"
Die Alte lachte gutmütig auf.
Sein's unbesorgt, Uoiwisur. Der Herr befinden sich in guter Pflege. Der Herr stürzten mit dem Pferd — grad' auf der Brücke . . ."
„Ah, ich erinnere mich! Ja, mein Pferd war verwundet und stürzte. Jetzt entsinne ich mich der Vorfälle! Sagen Sie mir, gute Frau, wo ich mich befinde! In Zabern?"
(Forschung folgt.)
Wetter-Aussichten.
Für Samstag und Sonntag ist neben kurzer Aufheiterung auch mehrfach gewitterhaft bewölktes und zu elektrischen Entladungen geneigtes Wetter in Aussicht zu nehmen.
Stcrndesbuch-KHronik
vom 18. bis 24. Juli 1903.
Geburten:
14 Juli. Fischer, Wilhelm Christian hier, 1 Sohn.
15. Juli- Henßler. Ludwig Metzger und Taglöhner hier, 1 Sohn. .
14- Juli. Eitel, Karl Robert, Briefträger hier, 1 Sohn
Gestorbene:
17. Juli. Fischer, Marie, Tochter des Taglöhners Gottlob Friedrich Fischer hier, 5 Jahre alt.
17. Juli. Bott, Rosa Christiane, Tochter des Fabrikarbeiters August Friedrich Bott hier, 4 Monate alt-
17. Juli. Heimann, Maier Lob, Kausmann in Köln, 66 Jahre alt, hier.
19. Juli. Rath, Philippine Christine geb- Rapp, Witwe des Karl Simon Rath, 64 Jahre alt.
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