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den Revolver in den Kasten, der neben der Türe stand.
Als ich emporsah, stand das Mädchen an dem Türpfosten ihrer Kabine sich haltend, todtenbleich, schweratmend; vor ihr lehnte meine Eisenstange.
„Ich hätte ihn sofort niedergeschlagen", sprach sie mit harlklinaender Stimme, ^.wenn er eingedrnngen wäre und Ihnen ein Leid getan hätte."
„Nun, er hat ja Vernunft angenommen", antwortete ich.
„Vernunft?" wiederholte das Mädchen mit verächtlichem Ausdruck „Die Vernunft des Raubtieres >" fügte sie hinzu. „Er wird bald wiederkommen."
Das glaubte ich auch, und deshalb war mein Herz bedruckt und schwer.
Der Tag war ungewöhnlich heiß, drückend schwül. Ich konnte es in meinem Gefängnis nicht mehr aushalten und l e-- schloß, selbst auf die Gefahr eines milden Kampfes hin, auf das Deck zu gehen.
Wenn ich mit dem Revolver in der Hand den Eingang zum Schiffslogis bewachte, so gewährte ich dem Mädchen genügend Schutz vor dem Kapitän, und da er in seiner ersten Wut der Beredtsaim keit von Pulver und Blei sich zugänglich erwiesen, so würde er jetzt bei kühler Ueberlegnng wohl noch mehr Verständnis für die Sprache haben.
Ich räumte deshalb die Barrikade fort, schloß die Tür auf und stieg, den geladenen Revolver vor mich haltend, die Treppe hinaus.
Eine unbarmherzige Sonne brannte an einem wolkenlose., Himmel, der nicht mehr blau, sondern bleifarben erschien. Die See war fast ruhig, sah unangenehm mißfarbig grün aus, schien dickflüssig und hatte einen glasigen Schaum. Die „Ko- lumbia" schwamm schwer auf den matten, trägen Wogen. Es stand sichtbar eine Wetterveränderung bevor, ein Umstand, der für das elende Wrack verhängnisvoll werden konnte.
fahr auszusetzen, das war unmöglich. Der Strudel würde uns mitsamt unserem Fahrzeug rettunglos in d.e Tiefe ziehen.
Während ich so dasaß und die düsteren Betrachtungen anstellte, kam der Kapitän aus seinerLuke. Er bewegte sich schwankend gegen das Schifflogis; ich zog mich aui dessen Treppe zurück und schloß die Tür, öffnete jedoch die Klappe.
Ich befinde mich ohne Nahrung", sprach der Kapitän, seine Stimme klang eltsam rauh und hohl. (Forts, folgt.) s -!--« ,.
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Es war die höchste Zeit, daß uns Hilfe kam — aber so sorgsam und emsig ich auch umherspähte, nichts als flache, träge Wogen und ein schwerer Himmel bis zum fernsten Horizont, nach allen Seiten hin nicht eine Andeutung, daß es Menschen, daß es Land gebe, aui der Welt.
Wenn ein Sturm uns traf, waren wir verloren, das Schiff hielt weder Wind noch eine starke Bewegung der See aus. Wir würden in diesem Fall nach kurzer Zeit versinken und elendiglich zu Grunde gehen. Eine Vorsichtsmaßregel dagegen war nicht zu treffen. An ein Aushalten des Sinkens wnr nicht zu denken, und ein Boot, ein Floß im Moment der Ge
ber Stadt Wildbad vom 4. bis S. Juli 1903. Geburten:
6. Juli Gauß. Ernst Georg, Holzhauer in
Nonnenmiß, 1 Sohni
Gestorbene:
7. Juli Proß, Marie Berta. Tochter des Sä
gers Gottlob Friedrich Proß in Lau- tenbof, 3 Wochen all.
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Qrn Verein Mübacl.
Nrn Sonntag, 12. ös. Mts.
begiebt sich unser Verein zwecks Teilnahme an der
25jährigen Jubiläumsfeier des Turnvereins Birkenselv
nach Birkenfeld, wozu die aktiven und passiven Mitglieder freundlichst eingeladen werden.
Abfahrt: Zug 10.14. Sammlung: ^.'<10 Uhr im Lokal Gasthaus zur Eisenbahn. Vereinszeichen sind anzulegen.
Osk' Vonstsnä.
Die ordentliche
Lyirkskrlintmckajse Neuenbürg
Generalversammlung
findet an Sonntag den 12. Juli d. Js., nachmittags 3 Uhr auf dem Rathaus in Höfen statt.
Tagesordnung:
1) Abnahme der Jahresrechnung 1902.
2) Wahl eines Vorstandsmitglieds.
3) Sonstiges; namentlich Besprechung über die Gehaltsregulierung der Kassenärzte, event. Aufhebung der freien Aerztewahl.
Zu zahlreicher Beteiligung ladet ein
Der Worsitzende öes Worstcrnös:
Aug. Bleyer.
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