mir sehr schwer und bang zu Mute war der Mann dort tot oder lag er nur in einer schweren Ohnmacht. Wenn er wieder zu sich kam, hatte ich dann viel­leicht mit einem Wahnsinnigen zu tun, oder war cs nur ein Anfall von Fieber­raserei, indem der Mann gehandelt hatte? Wird er solche Anfälle wiederbekommen und würde ich dann auf ähnliche Weise mit ihm zu kämpfen haben hier, in dieser Einsamkeit und Verlassenheit ans dem engen Raum des schief stehenden Schiffes ? Das würde furchtbar, gar nicht zu ertragen sein!

In welchem Verhältnis mochte der Kapirän zu der Kranken stehen? War sie ferne Frau, seine Tochter? . . . Wes­halb drohte er mir, weshalb nannte er mich Mörder? Das tat er im Wahn aber aus welchem Grunde erweckte ich ihmsolche Vorstellungen?

Diese Fragen stiegen, mein Herz schwer bedrückend, in mir auf. Wäre es nicht vielleicht klug und ein Akt der Selbster­haltung, wenn ich diesen Mann nähme und in das Wasser würfe? Vielleicht die größte Wohltat für ihn und ein Glück für mich.

Ich erschrak heftig, die Katze sprang mit einem seltsam gurrenden Ton auf meinen Schoß und kugelte sich dort schnur­rend zusammen. Das weckte mich aus meinem finsteren, bedenklichen Brüten. Ich warf dem noch immer regungslos

unter der Decke Daliegenden einen ängst­lichen Blick zu und begab mich in meine Koje. Ich wälzte mich vergeblich auf meinem Lager, der Schlaf wollte nicht kommen. Meine rege Phantasie gebar Tausende von drohenden Gedanken und Bildern. Auf welche Weise kam das Schiff in diese Lage? Warum ließen den Kapitän seine Schiffsleute allein? Wer war die Frauensperson? Das mußte doch Alles im Schiffsbuche stehen! Wo mochte das Loggbuch sein. Unzweifelhaft doch in der Kapitänskajüte. Ich sollte die gute Gelegenheit jetzt be.mtzen, über all' diese Dinge mir Aufklärung zu verschaffen, wer wußte, ob sich das mir wieder böte l

Kaum, daß ich in meinem sieberhaften Sinnen fzu diesem Gedanken gekommen, so sprang ich auch schon aus dem Bette und eilte mit lautlosen -schritten auf das Deck.

Ein Blick überzeugte mich, daß die Hülle noch genau so wie vorher den -Kapitän bedeckte. Ich schlich an ihm vorbei und war nach wenigen Augenblicken in der Kapitänskajüte. Ich nahm die Laterne aus dem Krankenzimmer und untersuchte hastig jeden Winkel, öffnete jedes Gelaß, aber von dem Loggbuch war nichts zn entdecken. Nun ging ich in den Raum der Kranken. Als ich mit der Laterne eintral fiel der Strahl des Lichtes auf das Gesicht der Frau, sie hatte den Kops der Tür zugewendet, und die offene»

Augen starrten unheimlich, ausdruckslos auf mich und hatten wieder jenen drohen­den Ausdruck, der mich stets so rätsehast. unheimlich berührte. Ich bezwang mein Gr-neu und leuchtete im Zimmer umher, die Kranke stöhnte plötzlich laut hinter mir, ich zitterte, wandte mich aber nicht um. Die Larerne an den Boden stellend, machte ich, ohne aufzublicken, ihr einen frischen Umschlag. Dann ging ich wieder an das Suchen. (Forts, folgt.)

StcrrrdesbucH-KHvorrik.

der Stadt Wildbad vom 19. bis 26. Juni 1903. Eheschließungen:

24. Juni. Seyfried, Karl Friedrich, Holzhauer in Sprollenhaus, und Keller, Justine Wilivpine von Sprollenhaus.

Gestorbene:

19. Juni- Schill, Sophie Marie, geb. Beck Ehefrau des Maurers Jakob Friedrich Schill hier, 8V Jahre alt.

19. Juni. Bott, Helena Frieda, geb. Ehur, Ehe­frau des Gemeinderats, Gerichts­vollziehers und Kaufmanns Carl Bott Wilh. hier, 29 Jahre alt.

28- Juni. Eisele, Wilhelm Friedrich. Schreiner­meister hier, 42 Jahre alt.

WM-V» MiNSKöchin

Unser Kamerad

VTiUrsIvL Hissls

Schreinermeister

ist heute früh gestorben und findet die Beerdigung am

Samstag, den 27 . Juni, rracHmittags 5 Hthv

statt, wobei sich die Kameraden recht zahlreich beteiligen wollen.

Antreten: Uhr am Rathaus.

Der Vorstand.

Freiwillige Feuerwehr .

Die Beerdigung des verstorbenen Kameraden des I. Zuges

Vilhvlm Lisele,

Schreinermeister

findet am

Samstag, den 27. Juni, nachmittags 5 Ahr

statt und treten die Kameraden hiezu an dem Trauerhause an.

Acrs Kommando.

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Hofapotheke Wrlvbad.

W i l d b a d.

Bekanntmachung.

Infolge eines am nächsten Sams« tag Abend beim Schwanensee stattfin­denden Feuerwerks ist der Wiesenweg vom Karlsberg bis zur Uebergangsbrücke zum Windhof

gesperrt.

Die Eltern werden auf die Gefähr­lichkeit des Zugangs auf dem gesperrten Weg ganz besonders aufmerksam gemacht; Kinder können ja das Feuerwerk von der Staatsstraße aus besichtigen.

Den 25. Juni 1903.

Stadtfchultheißeuamt:

B ä tz n e r.

Illkimmll WZ MSbLä.

Is vertag Aberrö

Vuru-Ltulläs.

Vollzähliges Erscheinen dringend not­wendig.

Der Durnrat

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