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Gemeinnütziges.
— Will man Zähne und auch den Magen gesund erhalten, so hüte man sich, zu kalte oder zu heiße Speisen oder Getränke zu Tische zu bringen. In dieser Hinsicht wird sehr häufig gesündigt, indem die dampfende Schüssel aus den Tisch gestellt wird, die lieben Kleinen aber, die meist mehr Hunger haben, als die Erwachsenen, essen die Speisen recht heiß und trinken womöglich darauf kaltes Wasser. Durch solches Vergehen erhalten die Zähne sehr leicht Risse oder Sprünge und bald stellen sich Zahnschmerzen und Caries ein.
(Silber zu reinigen.) Silberseife hat den Nachteil, daß man bei starkem Reiben zu viel Silber abreibt, deshalb ist es sehr zu empfehlen, das Silber in heißes Seifenwasser mit Soda zu legen, einzeln zu putzen und heiß abzutrocknen, wodurch es einen sehr schönen Glanz erholt.
(Wie verhindert man das Schwitzen und Gefrieren der Fenster?) Das ist eine stete Quelle des AergerS, da alle Bemüdungen, die Eisbildung von solchen Fenstern, welche sich nicht durch kühle Luftströmungen von selbst freihalten, zu verhindern, meist vergeblich sind. Man löse selbst oder lasse sich beim Drogenhändler oder Apotheker 55 Gramm Glycerin in einem Liter verdünntem (63 vom Hundert), nicht denakurierren Spiritus auflösen, dem zur Besserung de- Geruches irgend ein geeigneter Stoff, z. B. Bernsteinöl, zu- gesetzt werden kann. Sobald die Mischung wasserklar geworden ist, reibt man die innere Fläche 0->s Fensters mit einem Fensterleder oder Leinwandlappen, die mit der Flüssigkeit, angefeuchtet sind, ab. Dies verhindert nicht blos das Ge frieren, sondern auch das «schwitzen der Fenster.
Stcrnöesbirch-KHronrk
der Stadt Wildbad vom 23. bis 29. Januar 1903. , Geburten:
28. Jan, Bott, Karl Jakob, Uhrmacher hier,
1 Sohn.
Aufgebote:
22. „ Haag, Christian Friedrich, Taglöhner
in Nonnenmiß und Haag, Karoline Franziska, daselbst.
Das Simonsbrot. Wer die im
September 1894 in der Stuttgarter Ge-i werbehalle abgehaltene Bäckerei-AuSstel-' lung besucht hat, wird sich erinnern, dort eine Maschine der Firma F. I. Gelink in Riga im Betriebe gesehen zu Habens welche die direkte Ueberführung des Korns in backfähigen Brotieig bezweckte. Durch dieses Verfahren sollten dem Korn die beim üblichen Mahlprozeß verlorengehenden Nährwerte erhalten bleiben und die an sich unverdaulichen Kornhüllen, welche aber die für den menschlichen Körper so wichtigen Nährsalze einschließen, durch geeignete Behandlung verwendbar gemacht werden. Man hat von dieser Neuerung bei uns seither wenig mehr erfahren, jetzt aber scheint die Sache wieder mit Energie aufgegriffen zu werden. Dem Westfalen Gustav Simons ist es gelungen, das Verfahren und die zu demsel- ben notwendigen technischen Hilfsmittel so zu vervollkommnen, daß der praktischen Einführung keine weiteren Hindernisse mehr im Wege stehen. In kurzer Zeit hat die Nachfrage nach dem neuen Brot die Errichtung von 25 Fabriken im deutschen Reiche notwendig gemacht; die
23. wurde Mitte Oktober 1902 in Stuttgart dem Betrieb übergeben. Wir haben uns durch Besichtigung der Fabrik bei Inbetriebsetzung überzeugt, daß dieselbe sehr zweckmäßig eingerichtet ist und durch ihre maschinellen u. anderen technischen Vorkehrungen ein rationelles Arbeiten verbürgt wird. Es ist anzunehmen, daß
sich der neuen Brotbereitung bald ein lebhaftes Interesse zuwenden wird. Wir halten aus diesem Grunde eine kurze Erläuterung der für dieselbe wesentlichen Vorgänge für angebracht. Das erst gründlich gereinigte und gewaschene Getreide wird in einem Bottich mittels warmen Wassers angemälzt. Durch das beginnende Keimen werden die Nährstoffe des Korns für die Verdauung besser aufgeschlossen, der unlösliche Kleber in lösliche Stärke (Dextrin) und diese in Zucker (Maltose) übergeführt. Um kei- nen Verlust an Nährstoffen und keine für den Geschmack des Brotes nachteilige Wirkung herbeizuführen, muß der Keimprozeß sorgsam überwacht und rechtzeitig unterbrochen werden. Durch besondere Maschinen wird das angemälzte Korn direckt zu Teig verarbeitet, in welchem die Lockerung ohne Zusatz von Hefe durch Eigengare herbeigeführt wird. Der backfähige Teig kommt, nachdem er durch entsprechende Vorrichtungen in einzelne Laibe zerteilt ist, in den mit Holz ge. heizten Ofen und wird bei milder Hitze fertig gebacken. Die Backzeit beträgt für Roggenbrot 12 Stunden. Lt. Anzeigeteil hat die Fabrik auch hier eine Verkaufsstelle bei Herrn I. Honold, Kgl. Hoflief., König-Karlstr. 61, errichtet. Es ist somit Gelegenheit geboten, sich von den Vorzügen des neuen Brotes zu überzeugen.
-4 --» Sinnsxrnchr. -->-
Auch auf das kleinste Geschäft verwende weiseste Treue!
Treue im Kleinsten macht die Treue dir leicht in dem Größten.
Lavater.
* * *
Woran dein Herz im Stillen hängt,
Laß es nur niemand hören;
Du sprichst es aus und alles drängt, Dein Glück Dir zu zerstören.
Roquette.
Nachdem uns die Lieferung der elektrischen Einrichtung des zu erbauenden
KlckIlWlMrks für Mi
von den bürgerlichen Collegien übertragen wurde, bitten wir die Herren Interessenten, sich wegen Anschlusses an
Herrn Osr! OMlilsr
zu wenden, der uns vertreten und unseren Ingenieur bei dessen wiederholten, allwöchentlichen Besuchen zur Auft klärung und zum Offert veranlassen wird.
MLSvdillsukLbrik HssUllLeo,
Abteilung für Elektrotechnik.
Unter Bezugnahme auf Vorstehendes bitte ich um Übertragung der Installationen und bin gerne zu jeder Auskunft bereit ^
Gothaer Lebensverftchcrungsbank.
Berficherungsbestand am 1. Dezember 1902: 815'/, Millionen Mark. Bankfonds „ „ „ „ : 271
Dividende im Jahre 1902: 30 bis 135° o der Jahres - Normalprämie — je nach dem Aller der Versicherung.
Vertreter in Wildbad: /
Forst amt Enzklösterle.
Stnmmholz- und Stangen-Verkauf.
Am Freitag, den « Februar
vormittags 11 Uhr
im Waldhorn in Enzklösterle aus Staatswald I Wanne, Abt. 37, II Schöngarn Abt. 2, IV Hirschkopf Abt. 6, VI Lange- Hardt, Abt. 18 und 20;
Nadelholzlangholz: 3360 St. mit Fm.: 9 II., 47 III., 333 IV., 418 V. Kl.; Sägholz: 3 Fm. III. Kl., (das Langholz V. Kl. ist nicht gereppelt). FichteneStangen: Baustangen 1045 I-, 314 II., 103 III., 20 IV. Kl.; Hagstangen: 204 I., 474 II., 544 III., 168 IV. Kl.; Hopfenstangen: 1506 1., 1801 II.. 270 III., 505 IV.. 920 V. Kl.; Rebstecken: 935 I., 375
II. ; Kl. Taunene Stangen: Bau- stangen: 11931., 1346 II., 922 11l., 155 IV. Kl.; Hagstangen: 82 1., 72S II., 1374 III., 1048 IV. Kl., Hopfenstangen: 1275 1., 2188 II., 990 III.. 2984 IV., 2715 V. Kl.; Rebstecken: 3895 I., 70 II. Kl. Airsschutzstangen: Baustangen: 28S I-, 447 II., 256 III. Kl.; Hagstangen: 30 I., 207 II., 441 III., 45 IV. Kl.; Hopfenstangen: 395 I., 788 II., 10
III. Kl.