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Während sie die Avenue entlang fuhren, war der alte Herr ziemlich schweigsam, Fauntleroys Züngchen dagegen stand nicht still. Er sprach natürlich nur von dem Pony wie groß er sei, wie er heiße, wie alt er sei, von welcher Farbe, was er am liebsten esse, und mann er ihn morgen früh sehen dürfe.

Wie wird Herzlieb sich freuen!" rief er dazwischen immer wieder.Sie wird dir auch so dankbar sein! Sie weiß ja, wie gern ich Ponies habe, aber daß ich je 'mal einen eignen haben würde, daran hat keins von uns gedacht. In der Fifth Avenue wohnte ein Junge, der hatteeinen, und da haben wir oft einen Umweg ge­macht, um ihn reiten zu sehen."

(Forts, folgt.)

LoAcrl'es.

§ Wildbad, 27. Dez. Wie alljährlich so feierte auch Heuer wieder am Stephans­feiertag der hiesigeLiederkranz" seine Weihnachts-Unterhaltung im Hotel zurPost". Obgleich in diese Zeit noch andere Weihnachtsfeiern fallen, so war der Besuch dieser Feier ein sehr großer. Der Vorstand, Hr. Reallehrer Kirschmer leitete die Feier durch ein begleitendes Vorwort ein, indem er auf die Bedeutung der Weihnachtsfeiern hinwies.-Friede auf Erden!" Er schloß mit dem Wunsche daß Friede und Einigkeit auch im Lieder kränze herrschen und daß diese Feier auch das Ihre dazu beitragen möge. Hier­auf begannen nun die musikalischen Vor­träge nach den 10 vorgesehenen Nummern des Programms. Von den Chören sind besonders hervorzuheben:An mein Vater­

land undWaldkönig"; dieser letzteC hör wurde mit sichtlicher Begeisterung und feinem Verständnis vorgetragen, was ebensowohl den Herren Sängern als auch dem Hrn. Direktor Lehrer r n er zur Ehre gereicht. Der unentbehrliche Humor kam aber auch auf seinen Teil durch die beiden Nummern:Bäcker und Schuster" undWer trägt die Pfanne weg?" Die beiden Schuster waren' köstliche Figuren und vollends der Bäcker war in seiner Art geradezu meisterhaft. Dem jungen, in den ersten Flitterwochen lebenden Lieschen, Frauchen des Schusters Knicke­bein, steckte der boshafte Schalk nicht bloß innerlich im Herzen, sondern auch in ihrem äußeren Benehmen. DasSchmollen" unter der verhüllenden Schürze war nicht so tiefgehend und so konnte bald darauf unter der kräftigen Beihilfe des lustigen Bruders Studio Fink die köstliche Ver­söhnungsscene folgen. Auf die rasche exakte Abwicklung des Programms folgte die ebenso rasch vorsicbgehende Gaben- Verlosung, und so konnte die Jugend beim fröhlichen Reigen und Tanz zu ihrem unbestreitbaren Rechte gelangen, und da die freundliche Bewirtung auch nichts zu wünschen übrig ließ, so fehlte nichts mehr zur wohlgelnngenen Weih­nachtsfeier des Liederkranzes.

(Militärverein.) Herr Hotelier Sch m i d versteht es ausgezeichnet, ein ebenso gemütliches als glänzendes Fest zu arrangieren, denn die Weihnachtsfeier des Militärvereins am Samstag Abend war wieder vorzüglich gelungen. Ein überreiches Programm bot viele Ab- wechslung. 6 Mann des Ludwigsburger

Feldartillerieregiments waren für den Abend engagiert worden und Herr Echinger, unser Meister auf dem Cello zeigte in einigen Solovorträgen wieder seiue vielbewunderte Virtuosität. Die Gesangsvorträge des VereinssingchorS fanden großen Anfall und zeugten von großem Fleiß und Hingabe sowohl des Dirigenten als auch der Sänger. Der Männerchor mit Musikbegleitung war besonders schön und mußte wiederholt werden. Die Frl. Schmid (Elise) und Pfau, die "bei den humoristischen Vor­trägen mitwirkten, fanden durch ihr ge­wandtes, anmutiges Spiel reichen Beifall und ebenso die Herren R. Eisele und Gail mit ihren Couplets. In den Solo- scenen waren die Herren Bechtle und Maier ganz gut und im gelungensten von allen, derSchaubude" machte Herr Maler Link als Frau Krawutschke eine so tolle Figur, daß man aus dem Lachen nicht herauskam; auch die 3 übrigen Herren, Sey ffert, Schmid u. Fischer waren vorzüglich und fanden stürmischen Beifall. Den Schluß der Darstellungen bildete ein lebendes Bild, das von Herrn Krimmel ebenso vortrefflich ersonnen als gelungen ausgeführt wurde:Die Urgeschichte Wildbads." Schließlich folgte ein fröhlicher Tanz in dem großen, luftigen Raum doppelt angenehm, und noch lange blieben die fröhlichen Gäste beisammen. Herr Fr. Treiber sorgte für vorzügliche Bewirtung und so wirkte alles aufs schönste zusammen, den Abend recht angenehm und heiter zu gestalten.

Vrreinsbank Wildbad.

Unser Bureau ist am 31. Dezember ds. Is.

von nachmittags 4 Uhr ab

wegen der Jahresabschlußarbeiten

ZEscriilossen.

Kgl. Mirttlig. Stliatseisenbahnen.

Brennholz Lieferung.

Die Lieferung von

11,500 Nm. Nadelholzscheitern

für den Eisenbahndienst wird partienweise im Submissionswege vergeben. Das Holz ist auf württ. Eisenbahnstationen zu liefern, deren Auswahl den Accordsliebhabern freigestellt, jedoch mit der Bestimmung, daß das Lieferungsquantum für eine Station nicht weniger als 200 Rm> beträgt. Die Lieferungsbedingungen werden auf Verlangen von der Unterzeichneten Stelle verabfolgt. Offerte mit Angabe des Lieferungsquantnms und der Eisenbahnstation, auf welche das Holz geliefert werden will, sind bis zum

2. Jebruar 1903, nachmittags 2'>-

mit der AufschriftBrennholz-Lieferung" versehen, hieher einznreichen, die Eröffnung derselben findet anschließend hieran statt, wozu die Offertsteller einge- laden werden. Die Bieter bleiben an ihre Angebote bis 7. März 1903 gebunden. Ehlingen, den 15. Dezember 1902.

K. HauptmagastttS-Derwaltung.

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in reichhaltiger Auswahl empfiehlt

Chv. WildbvM.

F o r st a m t W i I d b a d.

Stamm- und Brennholz-Verkauf.

Am Donnerstag den 8. Jan. 1903

auf dem Rathaus in Wildbad aas Staats­wald II 19 Vordere Kriegswaldebene Langholz Fm. 75 I., 43 II., 46 III., und 46 I V. Cl. Sägholz Fm: 13 I., 1 II., und 6 III. Cl.; Brennholz Rm.: 35 buchene und 53 Nadelholz Ausschußschei­ter und Prügel, 2 birke und 79 Nadel­holz Anbruch- und Abfallholz; ferner aus II 6 Oberer Tiefengrund oben am Rei- chertsweg Rm.: 9 buchene Ausschußscheiter und Prügel und 5 buchene Anbruch- und Abfallholz. Der Brennholzverkauf findet vorm. 10 Uhr, der Stammholzverkauf 11 Uhr statt.

W i l d b a d.

Bekanntmachung.

Wer ohne polizeiliche Erlaubnis an bewohnten oder von Menschen besuchten Orten Selbstgeschosse legt, oder an solchen mit Feuergewehr oder anderen Feuerwerk­zeugen schießt, oder Feuerwerkskörper abbrcnut wird nach Par. 367 Z. 8 des deutschen Strafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft bestraft.

Diese Strafbestimmung wird der Ein­wohnerschaft für bevorstehende NeujahrS- nacht in Erinnerung gebracht.

Den 24. Dezember 1902.

Stadtschulthe'ißenamt:

B ä tz n e r.