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einer goldenen Kette erdrosselt, dann an den Schlitten gebunden und bis nach Baltimore im Schnee nachgeschleift. Auch sah er ste mit fliegenden Haaren auf der Ohiobrücke stehen. Sie war auf dem Pnukt, sich in die Fluten zu stürzen, als im letzten Augenblick noch ihr Vater herbeilief und sie in seine Arme schloß.
So wurde der Onkel in jener Nacht von Schrcckbildern verfolgt und schlief erst gegen Morgen ein. Als er spät in das Frühstückszim'mer trat, sah er keinen Tisch gedeckt. Lenchen hatte sich wohl auch verschlafen. Er läutete nach der Küche, die Köchin erschien.
„Wo ist meine Nichte?" frug er die Gerufene.
„Ich weiß es nicht, Herr. Vielleicht ist sie krank, sie ging ja auch gestern abend früher als gewöhnlich auf ihr Zimmer."
„Gut! Bringen Sie mir das Frühstück, ich werde selbst nachseheu."
„Krank? Ja, das könnte sie Wohlsein. Sie war gestern Abend sehr bleich und zitterte vor ihrem Wüterich. Vielleicht getraute sie sich auch nicht, herabzukommen, weil ich sie in meinem Jähzorn hinaufjagte. Wie doch der Mensch zu einem wilden Tiere werden kann!"
Unter solchen Selbstbekenntnissen stieg der Onkel die Treppe hinauf und klopfte erst leise und dann stärker an. Keine Antwort. Er öffnete die Thüre.
„Guten Morgen, Lenchen," buchstabiert der Papagei dem Eintretenden entgegen. Das Zimmer ist leer. Der Onkel schritt nach der zuch Schlafkabinet führenden Thüre und klopfte auch dort wiederholt an. Auch dakerne Antwort. Er öffnete langsam, er fürchtete, etwas Schreckliches zu sehen . . . Er sieht — von. Lenchen keine Spur. Das-Bett -ist unberührt.- Er untersucht den Kleiderschrank. Der Pelzmantel, alle Gewänder, die er seiner Nichte geschenkt, hängest in Reih und Glied.
„Wo ist sie?" frägt der Onkel sich selbst.
„Sie ist fort. Ich habe siefortgejagt. Ich habe zu ihr gesagt: „Du kannst hin-
gehen, wo Du hergekommen bist."
So antwortet sich der Oukel und läßt sich auf demselben Sorgenstuhle nieder, auf welchem gestern Abend seine Nichte
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Ireiwillige Jeuerwehr Wildbad.
Die Feuerwehr hat zu dem am
Sonntag, den 2. Sept. dieses Jahres
stattfindenden Fest der Fahnenweihe des hiesigen Turnvereins, verbunden mit. der Turnhalle- Einweihung, Einladung erhalten », tritt das Corps nachmittags I V» Uhr beim Bahnhöfe an.
Anzug: Helm.
Das Eommando.
Kgl. Dberamt Reuenbürg.
Bezirkspolizeniche Vorschrift betr. den Verkehr mit Langholz- Fuhrwerken auf den Straßen des Oberamtsbezirks Neuenbürg. Unter Bezugnahme auf Z 366 Ziff. 10 des Strafgesetzbuchs für das deutsche Reich, sowie in Gemäßheit der Art. 51—53. des Gesetzes vom 27. Dezember 1871 betr. Aenderungen des Polizeistrafrechts wird mit Zustimmung des Amtsversamm- lungsausschnffes vom heutigen Tage nachstehende bezirkspolizeiliche Vorschrift er- lassen:
Alles auf den Staats- nnd Nachbarschaftsstraßen des Bezirks verkehrende Langholzfuhrwerk hat während der Fahrt, soweit nicht örtliche Hindernisse entgegenstehen, stets die rechte Seite der Fahrbahn einzuhalten.
Diese Vorschrift tritt mit dem Tag ihrer öffentlichen Verkündigung in Kraft. Den 10. August 1900. K. Oberamt:
Pfleiderer.
Vorstehende bezirkspolizeiliche Vorschrift, welche von der K. Regierung für den Schwarzwaldkreis am 18. d. Mts. für vollziehbar erklärt worden ist, wird höherem Auftrag zufolge hiemit bekannt gemacht.
Wildbad, den 25. August 1900. Stadtschulthcißenamt:
Bätzner.
Griechische Weine
von r. 0 . Ott III VNrrblirK
ferner:
lVlalaAL, lVlene'solwr Ausdruck cmä sonstigs Xrarrlreiavveine
offen und in Flaschen, empfiehlt
f. funlt fk. i.inckknbsrgöp)
Hauptstraße. Lr/V Oldenburgstr.
W i I d b a d.
Bekanntmachung.
Am Donnerstag den 30. August dsi Js.
nachmittags -8 Uhr
kommen auf dem Rathause dahier, die auf der Sägmühlwiese beigeführten 3 Rm. tannene Prügel, worunter Spaltholz ent- haltend, im öffentlichen Äufstreich zum Verkauf. .
Stadtpflege.
Stadt Wildöa d.
Am Dienstag den 28. August 1900 nachmittags 2 Uhr
wird der Oehmdgrasertrag der städtischen Lautenhofwiesen an Ort und Stelle im öffentlichen Aufstreich verkauft.
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