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großen Toilettenspiegel, in welchem sie ihre ganze Gestalt sah.

Nun noch eine Kaputze und einen Muff!" meinte der Onkel.

Da wäre eine hübsche Mütze von demselben Pelz, ich nahm sie schon dazu mit," erwiderte der Kaufmann nnd ver­suchte, dieselbe dem Mädchen statt des veraltetsten Hutes aufzusetzen.

Lenchen ließ sich, wie ein geduldiges Lamm, alles gefallen, gefiel sich aber doch selber ein wenig dabei. Ein passender Muff fand sich desgleichen.

Da stand uun des Hofbauern be­scheidene Tochter in einer Dame reichem Gewand vor der großen Spiegelfläche, die das Bild dem Ange wiedergab! Noch einmal blickte Lenchen hinein. Dann wollte sie die fremdartige und doch be­neidenswerte Hülle wieder ablegen.

Nein, Lenchen!" wehrte der Onkel, behalte den Mantel nur an, es ist heute kalt genug für einen Pelz. Man schickt uns die abgelegten Sachen in den

Gasthof. Und hier," sagte er, zum Kauf­mann gewendet" ist ein Bon. Ziehen Sie die Waren ab und schreiben Sie mir den Rest gut!"

AIS die beiden nun durch die belebten Straßen gingen, um noch andere Ein­käufe zu machen und an den großen Glasfenstern vorüberkamen, mußte Lenchen immer wieder zur Seite schauen, wo sich ihre Gestalt wiederspiegelte; und als sie endlich in ihrem Gasthofe anlangte, drückte sic ihrem Onkel einen Dankeskuß auf die Wange. Werweiß? Wenn er in diesem Augenblick gefragt hätte:Lenchen, wollen, wir nicht lieber dableiben und heute Abend ins Theater gehen?" die Antwort würde vielleicht nicht verneinend ausge­fallen sein. Doch diesmal sagte der Onkel nichts und als der mächtige Sonnen­ball blutrot in die bleiche Schneesläche versank, wieherten die beiden Renner schon dem hochaufqualmenden Kamin ihrer Heimat zu.

Telegramm der Wildbader Chronik.

Berlin, 17. Aug. Dem Wölfischen Bureau wird unterm 16. aus Shanghai von chinesischer Seite anscheinend glaub­würdig gemeldet: Die verbündeten Truppen entsetzten nach ihrem Ein- zug in Peking die Gesandten. Die Kaiserin-Witwe ist aus Peking ver­schwunden. lieber das Verbleiben des Kaisers ist nichts bekannt.

Stcrrröesbuch - GHronik.

der Stadt Wildbad.

G eburten:

7. Aug. Magenreuter, Johannes, Holzhauer in Sprollenhaus 1 Tochter.

7- Schwarzmaier, Paul, Bäckermeister

1 Sohn-

14. Klaus, Karl Friedrich, Holzhauer I T.

Gestorbene:

12. Hermann Pfeiffer, Sohn des Fuhr­

manns Christ. Friedr. Pfeiffer, 3 Monate alt.

13. Müller, Helena, geb. Giebel, Ehefrau

des Kfms- Friedrich Carl Müller in Mainz. 60 Jahre alt.

Stadt Wildbav.

Bekanntmachung.

Am Montag den 20. August 1900 nachmittags F'/e Uhr, wird auf dem hiesigen Rathause, das Brechen, Beiführen. Ritzen u. Zerkleinern von 53 Kbm. harter Sandsteine auf das obere u. untere Kegelthalsträßle im Stadt­wald Kegelthal, in öffentlichem Abstreich verakkordiert.

Ferner kommen noch zum Verkauf:

33 Kbm. Sand in der alten Steige, Leon- hardtswaldsträßle, Rennbachweg und Reichertsklinge.

Stadtpflege.

lüöäörkrLu? WilädLä.

Samstag de» 18. Aug. d I.

abends 9 Uhr:

Singstunde

im Gasthaus zur Eisenbahn.

Der Direktor.

Mädchen gesucht

Ein ordentliches Mädchen in ein besseres Privathaus ins württ. Oberland gesucht. Gute Behandlung wird zuge­sichert. Zu erfr. in der Expedit, d. Bl.

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bei gutem Lohn und guter Behandlung per 15. Septbr. gesucht.

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gesucht nicht über 17 Jahre bei guter Bo Zahlung. pgu! Stisrls

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