sulat ist zerstört, die Russen am Bahnhofe sind hart bedrängt. Verstärkung ist dringend notwendig. Die Verluste sind schwer.

Zur GutenbeW-Feirv.

Wohl in der ganzen gebildeten Welt gedenkt man in diesen Tagen anläßlich der Jubelfeier des 500. Geburtstages Johannes Gutenbergs dieses großen Sohnes der Stadt Mainz und der von ihm erfundenen Buchdruckerkunst. Steht dieselbe doch mit in der ersten Reihe der bedeutendsten und in ihren Wirkungen weittragendsten Ersinduugen, welche je auf Erden gemacht worden sind, ja, in ihrer Bedeutung für die geistige Ent­wickelung der Menschheit ist die Buch- druckerkuust zweifellos sogar die bei Weitem hervorragendste Erfindung aller Zeiten. Mit um so größerem Stolze muß es uns Deutsche erfüllen, daß der Mann, dem die Welt eine so gewaltige und bahn­brechende Erfindung verdankt, unserer Nation angehörte, welchen Ruhm uns Niemand mehr streitig machen kann, denn die historische Forschung hat längst fest­gestellt, daß kein anderer denn Johannes Gutenberg als der Erfinder der eigent­lichen Buchdruckerkunst zu betrachten ist. Wohl hat es nicht an Versuchen gefehlt, Gutenberg dies sein unsterbliches Ver­dienst abzustreiteu, bald sollte die Er­findung der Buchdruckerkunst in den Niederlanden, bald in Italien geschehen sein, aber diese Behauptungen haben sich als ebenso unhaltbar erwiesen, wie jene Darstellungen, welche zwar zngaben, daß die Wiege dieser epochalen Erfindung allerdings in Deutschland gestanden habe, die aber den Ruhm und die Ehre der­selben teils dem Mainzer Peter Schösser, teils dem Straßburger Johann Menzel, teils dem Bamberger Pfister zuvindi- cierten. Denn längst haben die kritischen Forschungen der neueren Zeit bestimmt und überzeugend nachgewiesen, daß eben nur Johannes Gutenberg der wirkliche

Vater der Buchdruckerkunst ist, wie es heute weiter als ebenso gewiß gelten kann, daß letztere in der Stadt Mainz ihren Ursprung hat, wo allgemeiner Annahme nach Johannes Gutenberg gegen das Jahr 1440 das Drucken mit beweg­lichen Buchstaben an Stelle des bis dahin gebräuchlich gewesenen Hotztafeldruckes erfunden hat. Was aber die vielfach verbreitete Annahme anbelangt, die Buch­druckerkunst sei in China Jahrhunderte vor Gutenberg erfunden worden, so ist das ein Irrtum, der gleichfalls schon längst seine Aufklärung dahin erfahren hat, daß die Chinesen lediglich den Holz- tafeldruck, wie er dort sogar noch heute nicht selten ausgeübt wird, mit dieser chinesischen Kunst hat aber die Guten- bergsche nicht das mindeste zu schaffen.

Im Gegenteil, dieselbe ist ganz selbst­ständig in der gährenden Epoche zwischen dem Abgänge des Mittelalters und dem Anbruche der neuen Zeit entstanden und aus den gesamten sozialen Verhältnissen jener eigentümlichen, beweglichen Zeit­periode hervorgegangen. Neue Gedanken, neue geistige Strömungen, neue tief­gründige Lehren rangen sich im Abend- lande und zumal in Deutschland aus der langen geistigen Finsternis, welche dem Untergange des hochentwickelten Römer­reiches fast in ganz Europa gefolgt war, mehr und mehr hervor, namentlich auf religiösem Gebiete, wo sich alle Vorwehen der Reformation immer stärker bemerk­bar macbten. Gewiß aber wurde es von den erleuchteten Männern, welche damals auftraten, schwer empfunden, daß sie den von ihnen vertretenen Lehren und Ge­danken nur eine langsame Verbreitung zu geben vermochten, daß ihnen hiezu neben dem gesprochenen Wort nur das geschriebene Wort zur Verfügung stand. Dies Bedürfnis eines besser geeigneten Mittels zur Verbreitung der neuen Lehren und Geistesregungen ließ dann zweifellos die Bestrebungen entstehen, auf mechan­ischem Wege das geschriebene Wort zu

vervielfältigen, welche Bestrebungen in ihrer Verwirklichung zuerst den Holztafel­druck zeitigten, den vermutlich auch Johannes Gutenberg zunächst gemacht, bis ihn endlich die Erfindung der Schrift­gießerei noch wesentlich verbesserte. Jetzt war mit einem Male das Mittel zur raschen und allgemeinen Verbreitung all' der aufgetauchten neuen geistigen Ideen gefunden, und so schnell machte sich die Bedeutung der Gutenbergschen Kunst geltend, daß sie bis zum Beginne des 16. Jahrhunderts bereits in fast allen Ländern Europas eingeführt war. Allerdings hat in der Folge die Buch­druckerkunst noch mancherlei Verbesserungen und Vervollkommnungen erfahren, aber Johannes Gutenberg bleibt der unge­schmälerte Ruhm, der wahre und eigent­liche Erfinder dieser Kunst zu sein, welche sich zum wichtigsten und unentbehrlichsten Hilfsmittel für die gesamte geistige Kultur der Menschheit entwickelt hat, ohne welches besonders das Zeitungswesen, die ganze Literatur, der Buchhandel u. s. w. nie- mals ihre heutige Höhe und allgemeine Bedeutung Hütten erlangen können. Dank- bar aber gedenkt das Deutsche Volk im Verein mit den übrigen Kulturnationen des genialen Sohnes der Stadt Mainz, dem es beschieden war, der Mit- und Nachwelt durch seine großartige Erfindung ein so wichtiges, herrliches Geschenk zu machen, es wird darum der Name Jo­hannes Gutenberg noch bis in die aller­fernsten Zeiten ruhmvoll erstrahlen.

Was ist KLKeungs-Lssig?

An H. I. Gährnngs - Essig ist der seit Jahrtausenden allgemein gebräuchliche Speise- Efsil und wird aus Brantwein oder alkohol­haltigen Flüssigkeit n wie: Wein, Bier, Obst­wein rc. aus deni Wege der natürliche« Gährung hergestellt. Derselbe zeichnet sich durch seine, eben aus dieser natürlichen Gährung entstandenen, der Gesundheit und der Ver­dauung sehr zuträglichen Eigenschaften die der Essig-Essenz vollständig abgehen vorteilhaft aus.

W i l d b a d.

Aufruf

an öie GrnwoHnerfcHaft. Der 6. Zentralverbandstag des freien deutschen Bäckerverbands wird am

Mittwoch den 27. Juni d. I.

Nachmittags 2 Uhr

mittelst Extrazugs die hiesige Stadt be­suchen und ist eine starke Beteiligung in Aussicht zu nehmen.

Ich richte an die Einwohnerschaft die freundliche und dringende Bitte, durch

reiche Beflaggung

der hiesigen Stadt der Freude über den werten Besuch öffentlich Ausdruck zu geben. Den 2l. Juni 1900.

Stadtschultheiß:

B ä tz n e r.

Guten

Heilbronner

und sonstige reine

Weine

offen und in Flaschen empfiehlt bestens

Östä Sott.

ärztlich

«rnpsohlen

ärztlich

empfohlen

Griechische t

voll r. o. vtt ill Vürrdm-K

ferner:

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Karlsruher Lebensversicherung

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