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werden, da die Weißen davon nur noch ein Quart pro Tag nebst einem Pfund Pferdewurst erhalten. In den Geschäften ist außer Tabak und Stiefelwichse weniges zu finden. Die Eingeborenen murren über die Pferdesuppe aus Vorurteil in­folge religiöser Bedenken. Unter den Be­lagerern befindet sich Krügers Enkel Eloff, der geschworen haben soll, Mafeking zu nehmen, und dazu weitere 6 Geschütze heranschafft. Aus Durban von gestern Abend wird gemeldet: Man glaubt hier, daß eine wichtige Bewegung Bullers im Gange ist. Der Zensor hielt alle Nach­richten von der Front für einige Tage an. Auch der Voß. Ztg. wird aus London berichtet: Nach einer Kapstädter Drahtung der Daily Mail werde binnen 4 Tagen eine wichtige Bewegung der britischen Armee in Natal erwartet. Buller ver vollständige rasch seine Transportvorkehr- ungen. Man glaubt, Buller werde, unter­stützt durch eine Bewegung Roberrs im Freistaate, die^Drakeusberglinie erzwingen.

Kimberley, 9. Mai. Hier findet zur Zeit der Prozeß gegen die des Auf­ruhrs beschuldigten Kapläuder statt. Bis­her wurden 3 verhandelt. Der Gerichts­hof sprach alle frei.

Der Schleier, der über Ce eil Rho- des eilige Rückkehr nach Südafrika ge­breitet war, ist nun gelüftet worden. Ricardere-Scaver, ein Freund Rhodes, erklärte in einer öffentlichen Versamm­lung, letzterer sei nach Südafrika gegan­gen, um die Freiwilligen aus Australien und Neuseeland für eine Ansiedlung in Rhodesia nach Beendigung des Krieges zu gewinnen. Rhodes wisse, daß er mit ihnen dem Lande einen vortrefflichen Schlag von Ansiedlern zuführen würde, und biete ihnen deshalb eine große Menge Vorteile, u. a. freie Reise für ihre Fa­milie nach der neuen Heimat, an.

MnterHal'tenöes.

Der zweite Schuß.

Volkserzählung aus dem Böhmerwalde von Maximilian Schmidt

(Forti.) (Nachdruck verboten.)

Um was? I Hab nur oa' Gebet: daß d' Unschuld von mein Girgl aufkiwmt. Aber aa für di hon i bet, daß d' dir nöd heut oder morgen wieder an' Schnaps­rausch antrinkst und auf der Straßen liegen bleibst und so erfrieren möchst."

No'" meinte der Schlemmer,auf die Weis' hat doch unser Herrgott aa r amal von mir elendigem Tropfen g'hört. Vergelts Gott! Was aber die ander Bitt z'wegn 'n Girgl anlangt Deandl, i moan, i kannt dir da helfen."

Du?" fragte Katherl überrascht,du, der 'n verraten hat?"

Ja no', woaßt, schlechte Kerls muaß's aa geben auf der Welt, fünften wär ja koa Schiedunter zwischen guat und schlecht. Aber es giebt no' au' viel schlechtem in der Gegend, als mi miserabelu Pech­schaber. Die G'schicht 'mit dem zwoaten Schuß geht mir alleweil in mein bißl Hirn um. I bin bei meiner Vernehm­ung nöd recht nüchtern g'wen. Der Jäger- beuuo hat mir allemal zuvor an' starken

Schnaps geben und hat halt gar so viel

m nn eml g'red't, daß rs selber glaubt Han, daß der zwoat Schuß erst an' Vater­unserlang hinterher g'fall'n is, so, daß der Girgl no'mal frisch laden h at könna,meindeschreiber,

nachdem er 'n Rehbock g'schossen g'habt hat. Aber heunt bin i ganz nüchtern und i moan, i bin aa viel gscheiter heunt. Wenn i drüber nachdenk, moan i, es war nöd die Möglichkeit, daß der Girgl so schnell laden hätt' könna, denn der zwoat' Schuß is uacki'n ersten auf oas, zwoa, drui! g'folgt, ja, ja, auf oas, zwoa drui! Nöd, wie mir der jetzige Herr Förster alleweil vorgschwatzt hat, erst an' Vater- nnserlang drauf. Und also es muaß g'wen sein, wie der Girgl ausg'sagt hat: es muaß a Dritter unterwegs g'wen sein, der 'n Förster zamg'schofsen hat und der Dritte, wer moanst, daß dös g'wen sein könnt?"

Katherl hatte die Hände wie zum Ge­bete gefaltet, als der Schlemmer so sprach. Ihr Auge leuchtete, wie es seit jenem Unglückstage nicht mehr der Fall gewesen. Und als jetzt der Alte die entscheidende Frage an sie stellte, da antwortete sie frischweg:

Koa' anderer, als der Benno selm!"

Dös hast erraten!" versetzte der Pech- ler.Koa' anderer is's g'wen! Der hat 'n Vorteil davon ghabt, denn er hat gwißt, daß er auf d' Försterei kimmt, so­bald der Alte furt is."

Und nun wurde er gesprächig. Er er­zählte, wie er so nach und nach auf den Verdacht gekommen. Das Totenbrett des Försters sei Ursache daran. Dieses sei neben vielen andern solchen Brettern bei der Feldkapelle auf dem Wege zwischen Rothenbaum und Fuchsberg aufgestellt. Benno müßte täglich daran vorbei, so oft er nach dem Plattenbergerforste gehe, wo zur Zeit viel Holz geschlagen würde. Aber auffallender Weise mache er sowohl auf dem Hin- wie allf dem Rückwege stets einen weiten Umweg. Daß er sich so scheue, an dem Totenbrette seines Vorgängers vorüberzugehen, das, meinte Wastl, müsse seinen Grund haben. Ging doch die Sage, daß ein solches Totenbrett, auf dem ein Ermordeter gelegen, den vorübergehen­den Mörder laut bei seinem Namen rufen würde. Und weiters wolle man wissen, daß der Verbrecher, der dieses Brett seines Opfers mit der Hand berühre, sofort in eine hitzige Krankheit verfalle, wo nicht gar am Platze vom Tode ereilt werden würde.

Der Alre schloß deshalb mit den Worten:

Wenn er st' sicher woaß, der uui (neue) Förster, warum fürcht' er si' nacha vor so an' Brett? Warum bet' er nöd aa diermalen an' Vaterunser für die arme Seel? I bin a Lump, «recht a schlechter, aber auf etli Vaterunser kimmts mir nöd an. No', was sinnierst denn jetzt, Deandl?"

I sinnier drüber, wie dös Totenbrett 'n Girgl zu seiner Unschuld verhelfen möcht? Wirst du's b'haupten, was d'mir da alles vorplauscht hast?"

Ja, ja, i b'haupt's."

So geh nur glei mit ummi zum Gmoa'vorstand, dem wiederholst es. Kimm nur! I schenk dir schon a Geld zu an' Schnaps, aber den därfst erst hintnach trinka, wenn's d' dei' Aussag g'macht hast, nöd vorhinein. Verstanden?"

G'wiß, Deandl. Gehn ma ummi zum Vorstand. Du sollst sehgn, daß i red, wie r a Buach."

Wenige Minuten später traten die beiden beim Vorsteher ein, der sofort den Ge­ben Lehrer des Ortes,

kommen und Wastls Aussage zu Proto­koll nehmen ließ.

Alle wünschten, daß Girgls Sache eine bessere Wendung nehmen möchte, denn er war allgemein beliebt und seines Unglücks wegen bedauert. Doch schien die Aussage des Pechlers von keiner großen Bedeutung zu sein, falls sich nicht noch andere Ver­dachtsgründe gegen den Förster ergeben würden.

Katherl hatte sich aber bereits einen Plan zurecht gelegt, den sie nun auch den anderen mitteilte. Sie hatte heute nach­mittag eine Arbeit nach Fuchsberg zu tragen. Auf dem Heimwege wollte sie am Forsthause vorübergeheu und sie hoffte, der Förster würde sich dann gewiß an­schicken, sie nach Haute zu begleiten. Da werde sie dann den Weg an der Feld­kapelle vorüber nehmen und da würde sich's zeigen, ob Benno der Schuldige sei, oder nicht.

Aber dazu« brauch i Zeugen," meinte das Mädchen.Etliche Manna müssen hinter der Kapellu versteckt hören, wie der Förster ^ stellt.

Der Vorsteher und der Lehrer erklär­ten sich hiezu bereit. Es ward genau die Zeit bestimmt, um welche Katherl zur Kapelle kommen sollte. Der Pechlerwastl aber, dem man nicht recht traute, sollte im Hause des Vorstehers zurückgehalten werden, bis die Sache vorüber wäre. Dem Wastl war dieser Aufenthalt in der warmen Stube nur erwünscht, zudem es ein er­giebiges Mittagslnahl für den Schlemmer im Gefolge hatte.

Gleich nach Mittag machte sich Katherl auf den Weg nach dem nahen Fuchsberg, um der Wirtin dortselbst die bestellten Klöppelspitzen zu überbringen, und kam schon auf dem Hinwege an der Feldkapelle vorüber, an welcher, gleichwie an vielen anderen Plätzen, die buntbemalten Toten­bretter gleichsam in Reih und Glied aus­gestellt sind und deren Sprüche die Vor­übergehenden zu einem Gebet für die armen Seelen veranlassen. Es sind dies jene Bretter, auf welchen der Verstorbene bis zur Beerdigung ausgestellt war. Sie werden nachher abgehobelt, bemalt und mit einer Inschrift versehen. Mau pflegt sie an einzeln stehenden Bäumen, an den Außenwänden der Feldkapellen oder auch frei längs eines vielbegangenen Weges aufzustellen, gleichsam als Denkmäler für die Verstorbenen. An manchen Orten legt man sie auch unbemalt und nur mit drei eingebrannten Kreuzen versehen, an Stelle von Stegen über Gräben und feuchte Wiesenplätze, um sie eher verfaulen zu lassen. (Forts, folgt.)

Stctnöesbuch - GHronik,

der Stadt Wildbad. vom 4. bis 11. Mai 1900- Geburten:

29. April. Mebes, Joseph, Eisenbahnexpedient hier t Tochter.

7. Mai. Walliser, Philipp, Kaminfeger hier, 1 Tochter.

Eheschließungen:

5. Ackermann, Emil Leonhard, Kauf­

mann von hier mit Frieda Marie Klein von llntertürkbeim.

Bestellen 8is 2 . Vergleichs

_ die rsiehlialt.

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Leipziger Strasse 43 Leks Aarkgraksnstr. Dsutsedl. grösstes Sxscialiiaus kür SsidenstoLs. ilnMntn« I- d. Königin Untier d. Niederlande. kMIIölv"- I. u d. Prinzessin Lribert von Lnlialc.