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Buren haben ihr Lager bei Sequani ge­räumt und ziehen sich nach Rnstenburg zurück. Der Entsatz von Mafeking durfte unmittelbar bevorstehen.

Lokales.

Wildbad, 19. März. Der evang. Kircheuchor hielt gestern Abend sein jährliches Kränzchen imHotel Maisch" das leider nur schwach besucht war, weil ziemlich viele, auch aktive Mitglieder durch Krankheit an der Teilnahme verhindert waren. Trotzdem verlief der Abend sehr gemütlich und heiter und wenn auch die Zahl der Sänger kleiner war als sonst, "ließen doch die vorgelragenen Chöre nichts zu wünschen übrig und zeugten non großem Fleiß des Dirigenten so­wohl als der Sänger und Sängerinnen. Frl. Jda Stokinger und Hr. Wilh. Wörner erfreuten durch hübsche Vor­träge auf Klavier und Geige und Frl. Julie Stokinger und Frl. Anna Auch deklamierten zwei reizende Gedichte in schwäbischer Mundart. Herr Stadtpfarrer Auch dankte im Namen des Vereins dein Dirigenten, Herrn Oberlehrer Baur, der auch bei der geringen aktiven Be­teiligung, die leider der.Kirchenchor immer noch aufweise, doch durch unermüdliche Thätigkeit soviel erreicht habe, dem Cassier Herrn Postsekretär Herrmann, der seit einer Reihe von Jahren sein Amt ver­waltete, den Sängern und Sängerinnen die der edlen Sache ihre Kräfte weihen, aber auch den inaktiven Mitgliedern, die durch ihre Beiträge die Bestrebungen des Vereins fördern. Den Schluß des Pro­gramms bildete ein Gedicht über den Kirchenchor von einem der Mitglieder und weitere musikalische und gesangliche Vorträge folgten noch bis man in heiter­ster Stimmung sich trennte.

In letzter Woche fand die Lehr­lingsprüfung statt. Die Arbeiten der jungen Leute sind heute und morgen noch im Zeichensaal der Realschule aus­gestellt. Es beteiligten sich 8 Lehrlinge, welche sämtlich die Prüfung bestanden, und ein Diplom erhielten. Es sind dies:

1) Karl Batt, Malerlehrling,

2) Gottlieb Beck, Flaschnerlehrling,

3) Josef Eitel, Maurer- i

4) Johann Hammer, Buchdruckerl., ^

2) Karl Kappelmann, Schmied!., .

6) Karl Krauß, Bäckerlehrling, !

7) Friedrich Lörch er,Schreinerlehrb, s

8) Hermann Riexinger, Schlosserl. !

Ein eigenartiges Diner.

Einer der größten Philanthropen der Gegenwart, der in Paris lebende polnische Fürst P..., erteilte dieser Tage seinen nur nach Genuß und Amüsement streben­den Bekannten eine recht bittere Lektion. Der seit dem vor zehn Jahren erfolgten Tode seiner Gemahlin sehr zurückgezogen lebende Aristokrat kümmerte sich fast gar nicht um jene eleganten Nichtsthner, die sich seine Freunde nannten. Als man ihm in letzter Zeit aber immer deutlicher zu verstehen gab, daß man ihn für einen Geizhals hielt, weil er es versäumte, in seinem prächtigen Palais in der Avenue de Bois glänzende Feste zu veranstalten, lud er vor kurzem 50 Personen zu einem großen Diner. Zn ihrem Erstaunen fanden die Geladenen den Speisesaal in eigen­tümlichem Halbdunkel, sämtliche elektrische Lampen waren mit dichter schwarzer Gaze verhüllt. Ter in Hnfeisenform errichteten Tafel gegenüber erblickte man einen großen Wandschirm von weißer Seide. In dem­selben Augenblick, als die sehr verwun­derten Gäste die ihnen auf pnlverisirtem Eis seroirten Austern in Angriff nahmen, erschien auf der weißen Wand plötzlich e>ne vorzüglich beleuchtete lebende Photo­graphie, die eine Szene an der bretonischen Küste darstellte. Zahlreiche Ansternsischer- frauen bemühten sich, mit Messern die delikaten Schalentiere von den Felsen zu lösen, bei welcher mühsamen Arbeit sie gegen einen furchtbaren Sturm anzu- kämpfcn hatten, der sie jeden Augenblick in das wildbewegte Meer hinauszuwehen drohte.Brr!" rief eine der tiefdekolle- tirten Damen,wie die Aermsteu frieren müssen!" Leise schaudernd ließ man die Austern hinabgleiten und konstatirte bei sich, daß die Dinge im Grunde genommen durchaus nicht so wohlschmeckend seien. Dann folgtele potage" eine exquisit zubereitete Sagosuppe und der Kine- matograph zeigte eine offenbar von greller Sonne beschienene Tropengegend. Hunderte von Negern, nur mit einem weißen Lenden­schurz bekleidet, fällten Palmbäume und nahmen das Mark, aus dem Sago be­reitet wird, heraus.Bedauernswerte Ge­schöpfe", bemerkte eine andere Dame,

wie heiß ihnen zu sein scheint!" Als der Fisch aufgetragen wurde, sah man wieder ein Seestück: ein schmuckes Boot, das die aufgeregten Wogen hin und her schleuder­ten. Während die Bemannung sich an­strengte, den Fang an Bord zu ziehen, schaukelte das Fahrzeug so sehr, daß einer der Gäste mit dem RufDie Leute werden ja ertrinken!" von seinem Sitz aufsprang. Im nächsten Bilde erkannte man eine Szene in den Weinbergen von Burgund. Die Arbeiter wateten in tiefem Schlamm, ein grauer Nebel hüllte alles ein und be­reitete einen Hauch unsäglicher Melancholie über das Ganze. Jeder Anwesende er­schauerte. Bei dem appetitlichen Duft, den ein zartes Rinderfilet ausströmte, repräsentirte der Kinematograph den wenig erfreulich berührenden Vorgang einer Exe­kution im Schlachthanse. Den Gästen des Prinzen war beinahe die Lust zum Essen vergangen, doch hofften sie, daß die letzten Gänge von heiteren Tableaux begleitet sein würden. Sie irrten sich aber Ein Bild war immer trauriger als das andere und zuletzt erblickte man auf der weißen Seidenwand die Gestalt einer in Lumpen gehüllten hohläugigen Frau die zuerst klein erschien, mit jeder Sekunde jedoch größere Dimensionen annahm und schließlich als Riesenweib gelten konnte. Der zahnlose Mund in dem schmerzver­zogenen Gesicht öffnete sich zu bitterem Lachen und die skelettähnlichen Arme streckten sich begierig nach der reich be­setzten Tafel aus. Es war die verkör­perte Not, die den vornehmen, verwöhnten Herrschaften dann eine höhnische Referenz machte und verschwand. Alles atmete er­leichtert auf, als Prinz P. . . sich erhob, seiner Tischdame den Arm reichte und daniit das Zeichen zum allgemeinen Auf­bruch nach dem Salon gab, wo der Kaffee bereits wartete.

Vermischtes.

(NatürIi ch.) Richter (zum Angeklag­ten, der zu 10 Jahren Zuchthaus verur­teilt ist):Haben Sie noch etwas hinzu­zufügen?" Angeklagter:Nein, ich danke, ich möchte lieber noch etwas ab­zieh en!"

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Freiwillige Feuerwehr Witdbad.

Die jährliche

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findet am nächsten

Montag -en 26. März 1900

Abends 8 Uhr

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statt, mit folgender

Tagesordnung:

1) Bekanntgabe des Rechenschaftsberichts pro 1899.

2) Aufstellung des Etats pro 19001901.

3) Verschiedenes.

Bei der Wichtigkeit der zur Beratung kommenden Gegenstände wird zahl­reiches Erscheinen erwartet. Anzug: Dienstrock.

Den 18. März 1900.

Das Gornnranöo.

W i l d b a d.

Straßen-Sperre.

Wegen von der Kgl. Badverwaltung vorzunehmender Dohlen-Legung ist die Hauptstraße zwischen Hotel Klnmpp und dem Kgl. Badgebände am

Mittwoch den 21. ds. Mts. für Fuhrwerke gesperrt.

Den 19. März 1900.

Stadtschultheißenamt:

B ä tz n e r.

Habe eine größere Partie

Knaben-AnMgc

billigst abzugeben

G. Rieringer.