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— Leutenant v. Brüsewitz, welcher am 22. Jan. bei dem Kampf um den Spionskov den Tod fand, hatte wie ein deutscher Offizier von dort berichtet, beim Anstürmen der Engländer, ohne auf Deckung zu achten, aufrechtstehend geschossen, als ihn eine Kugel in die Stirn traf und auf der Stelle tot niederwarf.
— Weshalb Cecil Rhodes nach London zurückkehrt, erörtert der „Morning Leader" in sehr treffender Weise. Er erklärt: „Jedesmal, wenn Herr Rhodes etwas Besonderes ausgefressen hatte, hielt er es für nötig, sich in England zu zeigen. So kam er bald nach dem Jameson - Raid, um Herrn Chamberlain zu versichern, daß er unschuldig an der ganzen Sache sei, und so kommt er jetzt nach der zweiten Auslage des Raid wieder. Mr. Rhodes' Ankunft eröffnet allen denen, die den Frieden lieben, trübe Aussichten, denn es ist sehr wahrscheinlich, daß das Gerücht, nach welchem dieser Versuch nichts bezweckt, als die Anstrengungen, die jetzt in beiden kriegführenden Ländern zu einer Versöhnung gemacht werden, zu vereiteln. Die Sache zur Versöhnung erstarkt fortwährend. Tausende von Soldaten, die ausgesandt wurden, um wie sie glaubten, gegen einen barbarischen Feind zu kämpfen, haben mit Ueberrafchung gesehen, daß ihre Gegner ebenso brav und human sind, wie sie selbst. Kolonisten, die unter falschen Vorspiegelungen von Ausstralien kamen, erlebten eine schnelle Enttäuschung. Selbst die bezahlten Strolche, die in diesem Lande Friedensmeetings sprengen, dienen nur dazu, die unvermeidliche Reaktion schneller herbeizusühren. Deshalb ist es notwendig, die Schraube wieder etwas fester anzuziehen. Das Kabinet ist aus Gründen, die einigermaßen mysteriös erscheinen müssen, vollkommen in den Händen des Herrn Chamberlain, und Mr. Chamberlain ist aus Gründen, die vielleicht etwas weniger mysteriös sind, in den Händen des Herrn Rhodes. Was Herr Rhodes will, ist die gewaltsame Unterwerfung von Südafrika unter seine Person, und zwar sollen die Soldaten des englischen Reiches dies besorgen. Das ist absolut notwendig für ihn, denn seine Verbrechen gegen den Frieden Südafrikas würden sonst bitter an ihm gerächt werden. Die Annektion der Republiken bedeutet die ständige Unterhaltung einer mächtigen englischen Armee, die nicht nur die Bevölkerung der Republiken, sondern auch die Kapholländer zu überwachen hätte." Das ist eine ehrliche und deutliche Sprache. Leider findet sie noch immer nicht das nötige Echo; Chamberlain beherrscht nicht nur das Ministerium, sondern, was schlimmer ist, das irregeleitete Volk.
Bom KriegsschäuplatzHjidafrtta7
London, 13. März. (Oberhaus.) Der Premier-Minister Lord Salisbury verliest die Erklärung der beiden Republiken, welche den Frieden anboten, unter der Bedingung, die Ausrechterhaltung der Selbständigkeit und Amnestie für diejenigen britischen Unterthanen, welche aus Seiten der Buren gekämpft haben. Die Antwort der Regierung lautet dahin, daß sie das Angebot entschieden ab lehnt. Die Antwort betont, daß die britische Regierung mit Rücksicht aus den Gebrauch, welchen die beiden Republiken von ihrer Selbständigkeit gemacht hätten, die weitere
Unabhängigkeit derselben nicht zugeben könne. Im Unterhaus wurde die gleiche Erklärung von der Regierung abgegeben und mit ungeheurem Beifall ausgenommen. Ein von den Vereinigten Staaten von Amerika gemachtes Vermittlungsangebot wurde seitens der Regierung ab ge Ich nt.
London, 14. März. Lord Salisbury übermittelte demPräsidenten Krüger folgende Friedensvorschläge: Sofortige Niederlegung der Waffen nnd vollständige Unterwerfung als Vorbedingung weiterer Verhandlungen; Verlust der Unabhängigkeit und Umwandlung beider Republiken in eine englische Kolonie mit vorübergehender kriegsrechtlicher Verwaltung und späterer Gewährung einer lokalen Selbstverwaltung, wie sie in den andern englischen Kolonien üblich ist.
London, 15. März. Der Daily Cronicle meldet aus Bloemfontein vom 13. ds. abends: General French drohte, die Stadt zu beschießen, wenn sie sich nicht ergebe. Heute früh wurde die weiße Flagge gehißt, und eine Deputation begab sich zum Feldmarschall Roberts, der um 9 Uhr unter lebhaften Ovationen seinen feierlichen Einzug hielt. Roberts besuchte die öffentlichen Gebäude, von einer begeisterten Volksmenge (?) umdrängt. Präsident Steijn und die Mehrzahl der kämpfenden Burghers, sind nach Norden entflohen. Die Eisenbahn ist nicht beschädigt.
Newyork, 15. März. Evening Journal veröffentlicht folgende Depesche des Präsidenten Krüger aus Pretoria vom 13. ds.: „Die Buren werden erst mit dem Tode aufhören zu kämpfen". Unsere Streitlüste gingen in guter Ordnung nach der ersten Verteidigungslinie auf eigenenGrund und Boden zurück. Der Feldzug in Natal war länger zu unseren Gunsten als erwartet worden war. Die Engländer werden nie nach Pretoria kommen. Die Burg- Hers, Steijn, Jonbert und ich, sowie alle anderen sind einig. Es ist kein Streit zwischen uns vorhanden. Gott helfe uns!"
London, 14. März. General Cronje und seine Mitgefangenen von Paardeberg werden morgen nach St. Helena eingeschifft.
London, 15. März. Der „Exchange Company" wird aus Kapstadt geineldet, daß Oberst Schiel einen Versuch gemacht habe, zu entfliehen, er sei aber daran verhindert worden. (F. Z.)
Prätoria, 14. März. Vom Kommandanten Delarey ist eine Meldung über das Gefecht bei Abrahamskraal vom 10. März hier eingegangen, wonach am 10. März mehrere entschiedene Angriffe der Engländer auf die Stellung der Buren zurückgewiesen nnd den Engländern schwere Verluste beigebracht wurden.
Gemeinnütziges.
(Wie soll der Honig genossen werden?) Richtig angewendet, bildet der Honig ein vielseitig verwendbares,
ausgezeichnetes Heilmittel, welches in keiner Familie fehlen soll. Namentlich bei Erkrankungen der Athmungs- und der Ernährungsorgane übt der Honig eine oft wunderbare Heilkraft aus. Dabei soll er jedoch nicht roh genossen werden, was viele zum Husten reizt, sondern stets aufgelöst in Thee, heißer Milch oder im Wasser. Auch Pfarrer Kneipp empfiehlt den Genuß des Honigs nur im aufgelösten Zustande, so namentlich bei Erkrankungen des Halses. Wird er jedoch verdünnt genossen, so soll er doch gut eingespeichelt nnd regelmäßig in gewissen Zwischenräumen, z. B. einer Stunde, in kleineren Portionen genommen werden. Bei Brand- und Schnittwunden wird der Honig erwärmt aufgestrichen, zur Auflösung von Geschwüren mit Mehl zu einem Teig angerührt. Heber die Heilkraft des Honigs schreibt neuestens eine Schweizer Frau: Ich litt an Magen- und Darmerschlaffnng. Medizin half nichts. Nun probirte ichs mit einer Honigkur. Morgens und Abends eine Tasse heiße Milch mit reichlich Honig darin aufgelöst, nach dem Mittagessen ein Glas Honigwasser und daneben noch alle halbe. Stunde einen Theelöffel voll Honig für sich allein und — in vier Wochen war ich geheilt. Seither ist mir Honig ein tägliches Bedürfnis, und ich erfreue mich dabei einer Kraft und Jugeudfrische, die mich ganz vergessen läßt, daß ich schon an Jahren vorgerückt bin. Bei einem blutarmen Mädchen wirkten alle angewendeten Arzneimittel gar nichts. So oft das Frühjahr kam, kehrte auch die Bleichsucht wieder, welche das Mädchen von all' ihrer Kraft brachte. Da wurde ihr zur Honigkur gerathen. Ein vierwöchentlicher ausgiebiger Genuß von Honig in heißer Milch brachte dauernde Kraft und Gesundheit wieder. (Aus dem „Praktischen Wegweiser" Würzburg.)
Stanöesbuch - GHvonik
der Stadt Wildbad. vom 9. bis 16. März 1900.
Aufgebote:
14- März. Rapp, Georg Gottlieb, Güterarbeiter in Karlsruhe und Sophie Hänsle, Nätherin daselbst.
15. „ Hammer, Jakob Friedrich, Taglöhner
von hier, und Wilhelmine Katharine Treiber von Sprollenhaus Gde Wildbad.
Eheschließungen,
10. „ Kappelmann, Karl Gottlieb, Holz
hauer und Witwer von hier, mit Marie Käßmeyer von Brenz. Geburten:
5. „ Livvs, Christian Friedrich, Jpfir
geselle hier, I Tochter.
10. „ Eitel, Karl Ludwig, Wasserleitungs
monteur hier, 1 Sohn.
7- „ Rothfuß/ Karl Wilhelm, Holzhauer
hier, 1 Tochter.
9. „ Lutz, Ludwig, Maler hier, 1 Sohn.
G esto rb en e:
9. „ Treiber, Wilhelm Friedrich, Verwalt-
ungskanditat von hier, 19 Jahre alt.
10. „ Zinser, Gustav Adolf, Maler yon
hier, 59 Jahre alt.
11. „ Eitel, Wilhelmine Rosine, Tochter des
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