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zu sehen" verschluckte er. Sie saß ihm gegenüber neben ihrer Mutter.

(Forts, folgt.)

Gemeinnütziges

(Mäuse kann man durch Terpentin aus Häusern vertreiben.) Der Ge­ruch des Terpentinöls ist den Mäusen sehr zuwider. Man kann Lappen damit bestreichen und sie in die Löcher legen oder an solche Orte, wo man die Mäuse gern verscheuchen will. Nach Verlauf von 14 Tag.n taucht man die Streifen von Neuem ein.

Vermischtes.

Ein Militärschriftsteller schreibt über den gegenwärtigen Krieg u. A.: Aus dem bisherigen Verlauf des Buren­kriegs können wir zweierlei lernen. Er stellt uns erstens lebhaft und deutlich die Vorzüge einer schnellen, leicht beweglichen Truppe vor Augen, die in jedem Gelände selbständig mit Erfolg auftreten kann. Je mehr man von einer solchen Truppe hat, desto besser. Eine solche Truppe kann bei uns nur die Kavallerie sein. Daher mahnt uns der Burenkrieg, daß eine Vermehrung der Kavallerie anzustreben ist. Zweitens lehrt nns der Burenkrieg, daß wir mit derjBewaffnung, Ausrüstung und Uniform-erung unserer Kavallerie auf dem Holzwege sind. Weg mit der Lanze! Weg mit den bunten Uniformen, den glänzenden Ausrüstungsstücken, dem weißen Lederzeug! Die Lanze ist wertlos für den Kavalleristen des Zuknnftskrieges, ein unnötiger Ballast; sie ist dem Reiter für andere wichtige Dienste nur hinder­lich. Nicht in großen Reiteranstürmen Mann gegen Mann, Pferd gegen Pferd wird in Zukunft vor der Front der Armeen gekämpft werden, um den decken­den Schleier zu zerreißen, sondern im Feuergefecht abgesessener Reiterdivisionen. Eine Kavalleriedivision, die etwa nach alter Methode, zu Pferde bleibend, zur Attacke anreiten möchte, würde von un­sichtbaren, hinter Gebüschen, Mauern und in Gräben kauernden abgesessenen Reitern der gegnerischen Division einfach nieder- geknallt werden, ohne daß diese Auf­opferung den Ihrigen auch nur den ge­ringsten Nutzen brächte. Wie sollen wir nun unseren Kavalleristen bewaffnen und

ausrüsten? Man gebe ihm eine Büchse, die auf dem Rücken getragen wird, viele Patronen, lasse ihm den langen Säbel, gebe ihm eine einfache, nicht grell leuch­tende Uniform, braunes Lederzeug, eine leichte, nicht glänzende Kopfbedeckung. Im Kriege müßten alle in Khaki (gelblich- grünlich) gekleidet werden, wie die Eng­länder, oder in das braun-gelb der Türken oder in das praktische und dazu auch ganz kleidsame Grüngrau unserer Jäger zu Pferd. Schließlich benutze man die Zeit, die bisher zum Einüben des Lanzenge- fechts gebraucht wurde, zu Uebungen im Feuergefecht abgesessener, großer Ab- teilungen.

Man liest im Berner Bund: Herr Dr. König von Bern, der mit zwei anderen Aerzten am 29. Jan. nach dem Kriegs­schauplatz abgereist ist, um im Dienste des Roten Kreuzes die verwundeten und kranken Buren und Engländer zu pflegen, hat kurz vor seiner Abreise nebst einer Summe Geldes folgenden von Kinderhand geschrie­benen Brief erhalten: Bern, 27. Jan. 1900. Lieber Herr König! Wir Kinder von der Schmid-Schule haben gehört, daß Sie nach Transvaal reisen. Wir wünschen Ihnen eine glückliche Reise und fröhliche Heimkehr in kurzer Zeit; denn wir hoffen sehr, daß der Krieg bald zu Ende ist. Wir haben seit 6 Wochen Geld gesammelt für dieMerwundeten und möchten sie bitten es mitzunehmen und Armen und Ver- mundeten ein wenig zu helfen. Wenn Sie einen kranken, armen Engländer finden, geben Sie ihm auch etwas. Wenn Sie einen verwundeten Burenknaben finden so grüßen Sie ihn von den Bernerkindern. Hoffentlich bringen Sie, wenn Sie wieder­kommen, gute Nachrichten. Es würde uns sehr freuen, wenn Sie uns dann etwas erzählen wollten. Viele Grüße und nochmals Glück auf die Reise! Die Kinder von der Schmid-Schule.

lieber dieUnfehlbarkeit" der Buren weiß eine Korrespondenz folgendes zu berichten: Von der Treffsicherheit der Buren konnten sich Beamte der Ludwig Loeweschen Waffensabrik auf einem Berliner Schießplatz überzeugen. Vor etwa 4 Jahren trafen 5 Herren ans Transvaal hier ein, um einen größeren Abschluß an Gewehren mit der oben er- wähnten Fabrik für Transvaal zu be­

wirken. Bei Tegel wurden die Gewehre eingeschossen und die Buren begaben sich dorthin, um das Einschießen zu über­wachen. Ein höherer Beamter der ge- nannten Fabrik war ebenfalls anwesend u.ließ die besten Schützen des Etablissements nach der 500 Meter (?) entfernten Figur­scheibe schießen. Die geübten Schützen trafen fast alle das Centrum. Dies schien aber den Buren nicht zu imponiren, denn sie zuckten, als sie auf dieses Ergebniß aufmerksam gemacht wurden, gleichgiltig die Achseln. Wortlos nahm darauf der älteste der Buren, ein 70jährrger Herr, eines der Gewehre, lud, und schoß nach kurzem Zielen der Figur erst das rechte, und dann das linke Auge aus. Ein weiterer Schuß traf die Figur unter dem dritten Uniformknopf. Fast in derselben Weise schossen die übrigen Buren. Ein fast unglaubliches Schießkunststück aber leistete einer der Männer, indem er um den Kopf der Figur herum im Schnell- feuer mit sechs Kugeln einen förmlichen Kranz von Geschossen bildete. Das Er­staunlichste aber dabei war, daß diese Kugeln in genauen Abständen in dem Scheibenholz steckten, förmlich als wären die Distanzen vorher abgemessen worden. Als man den Buren über vorzügliche Treffsicherheit Komplimente machte, er­klärten sie, daß daheim jeder Stammge­nosse so gut schieße. Das wäre in der That eine geradezu unheimliche Treff­sicherheit.

(Wenn zwei dasselbe nicht thun.) Johann:Mein Herr thut nichts und ich thue nichts. Von ihm sagen aber die Leute:er führt ein beschauliches Leben"

und von mir heißt es:der Johann ist ein Faulpelz!"

(Humor des Auslands.) Jean, (7 Jahre alt):Mutter, darf ich heute nachmittag zu Emil, er hat mich einge­laden." Mutter:Du weißt, ich lasse dich nicht gern gehen, wenn dich nicht die Eltern selbst einladen. Nachher ist es ihnen nicht recht."Jean:Doch, Mutter. Ich soll ganz bestimmt kommen." Jean geht also hin und als er abends nach Hause kommt, fragt seine Mutter: Na, Jean, kamst du auch nicht ungelegen ?"

Jean:Im Gegenteil! Emils Mutter machte mir selbst auf und sagte: der hat mir gerade noch gefehlt!"

Kirchenbau Geldlotterie

Hauptgelvilm 2ZOOO HLLr. bar

Lesls 2iskun§ Asesniiset 6. k^sbeuse 1900

Zweite Ziehung 7. März 1999.

Sämtliche Lose, (ganze Lose zu 2 Mk., halbe zu 1 Mk.) welche in der ersten Ziehung nicht gezogen werden, spielen in der zweiten wieder mit. 'dA Lose L 2 und 1 Mk. sind noch zu haben bei

Chr. Wildbrett.

Gothaer Lebensversichcrungsbaick.

BersichernngSbestand am 1. Dezember 1899 : 779fl, Millionen Mark. Bankfonds am 1. Dezember 1899: 249»/s Millionen Mark.

Dividende im Jahre 1999: 39 bis 138°/° der Jahres - Normalprämie je «ach dem Alter der Versicherung.

B-rtr-«-r in W»d»ad:

W i l d b a d.

Straßen-Sperre.

Wegen vorzunehmender Grabarbeiten ist der Kappelbergweg vom Keim'schen Haus bis zur Villa Ladner vom 6. bis 19. ds. Mts. für Fuhrwerke gesperrt. Den 3. Februar 1900,

Stadtschultheißenamt:

B ä tz n e r.

W i l d b a d. Die

findet in der ersten Woche des Monats März statt. Anmeldungen hiezu haben vor dem 10. Februar d. I. in der Real­schule zu erfolgen.

Der Gewerbeschulrat.