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ladmen gehörten aber diesmal nicht der Elite des römischen Adels, sondern dem Kreise der Künstler nnd der Kunstkenner an.

Rom ist das Stelldichein für die Künst­ler aller Nationen. Ist es doch auch der Stapelplatz für die schönsten Kunstwerke der Welt.. Hier sind aus allen Zweigen der Kunst die größten Schätze aufgehänft. Bauten aus der alten Kaiserzeit, Ruinen von Tempeln, Gerichts- und Cireushallen, von Palästen nnd Bädern, von Triumph­bogen und Siegessäulen, von Grab- und andern Denkmälern. Sodann die Bauten ans dem Mittelalter, keine Ruinen, sondern noch im Gebrauche stehende Kirchen und Paläste der verschiedensten Baustyle, von den berühmtesten Meistern ansgeführt, herrliche Monumente, welche noch heute für alle Baumeister der Welt vielfach zu Mustern nnd Modellen dienen.

In den Mauern selbst, namentlich in den päpstlichen Palästen, befinden sich eine Nnzahl von unsterblichen Werken der bildenden Kunst. TieseStatuen und Büsten aus Marmor, mühsam und oft mit vielen Kosten von kunstsinnigen Päpsten erworben und gesammelt, sind noch immer und bleiben wohl stets die Vorbilder für die Bildhauer. Um nur Einen, dem deutschen Volk bis in die Hütten bekannten Mann zu nennen, Johannes Schilling, den Ver­fertiger des Siegesdenkmals auf dem Nie­derwald, so hat auch dieser Schöpfer der herrlichen Figur der Germania und der au ihrem Sockel angebrachten Reliefbilder durch einen Aufenthalt in Rom seine Künstlerweihe erhalten. Noch sehe ich ihn vor mir stehen, als ich vor 30 Jahren zum erstenmal in seine Werkstätte trat. Ein herrlicher deutscher Jüngling mit seinen roten Locken und seinem Barba­rossabart! Wirklich schön an ihm konnte man nur seine breite hohe Stirne und sein Auge nennen. Aber die ganze Ge- statt, sein ganzes Wesen war so voll Elasti­zität, voll sprühender Schöpfungs- und Gestaltungskraft, daß man sofort etwas Großes, Gewaltiges in ihm ahnte.

Nicht weniger als die Bildhauer ziehen aus allen Ländern der Welt die Maler nach Rom, um sich an den Werken eines Raphael, eines Michelangelo oder anderen Meisterwerken zu bilden, welche in Kirchen und Palästen, namentlich auch wieder in den päpstlichen Sammlungen, zu finden sind. Die Mehrzahl der schönen religi­ösen Bilder, die wir in den Bilderbibeln finden, oder welche in kleinen Blättchen, bemalt und unbemalt, durch Geistliche und Lehrer in den Schulen verbreitet werden, rühren von Malern her, die in Rom ge- lebt und dort ihre Studien'gemacht haben.

Dort gibt es eine französische Kunst, akademie, einen deutschen Künstlerverein,

ein deutsches archäologisches Institut, welches die Altertümer jeder Art in den Bereich seiner Kenntnis zieht. Die Russen, die Engländer, die Amerikaner, alle Nati­onen senden ihre kunstbegabteu Söhne oder auch Töchter in die Tiberstadt und waren auch an jenem Abend in der Ge­sellschaft der Fürstiu Rufini vertreten.

In dem einen Gesellschaftszimmer stand ein großer Wiener Flügel, auf welchem, in einem schwarzen Kasten eingesargt, eine Geige lag. Paganini, der Geigerkönig aus Genua, welcher als 13jähriger Knabe schon früher einmal das römische Publi­kum mit seinem Spiele elektrisirte, weilte seit einigen Tagen auf einer Kunstreise von neuem in Rom nnd hatte sein Er­scheinen aufs bereitwilligste zugesagt: alle Künste sollen vertreten, für die Geladenen aber sollte es eine Ueberraschung sein.

Graf Antonio war der zuerst Erschie­nene unter den Geladenen und ließ sich sofort anmelden. Er hatte vor zwei Tagen nicht gescherzt, als er dem Signor Carlo, der sich zu einem Ausbruch des Unwillens gegen die Fürstin Hinreißen ließ, bemerkte, daß sie den, der sich ein­mal in ihrem Netze verfangen habe, nicht mehr gerne loslasse. Der Graf hing in ihrem Netze, nicht etwa nur wie einer ihrer Anbeter; sondern er hing an dieser schönen und edlen Frau mit voller Seele. Er kannte keinen heißeren Wunsch seines Lebens, als diese Dame seines Herzens heim in sein Hans zu führen. Aber da lag das große Aber Graf Antonio war gegenüber dieser Fürstin arm. Er besaß nicht einmal ein Heim, wohin er sie hätte führen können; er besaß kein eigenes Haus, keinen Palast, er besaß nur den Namen eines alten Geschlechtes.

tForts. folgt.)

Vermischtes.

Eine Submissionsblüte wird ans Dresden gemeldet. Die Anstreicherarbeiten für die dortige neue Eisenbahn-Elbbrücke, annähernd 49 000 Quadratmeter Anstrich, fläche umfassend, einschließlich aller Rüst­ungen und Materialien, waren ausge­schrieben worden. Um diese Arbeit hatten sich 18 Maler beworben, und von diesen lautete die niedrigste Forderung auf 19 845 Mk-, die höchste hingegen auf100 900 Mk.

(Aus derMünchner Jugend".) Neues von Serenissimus. Serenissimus wird von einem benachbarten Prinzen besucht. Die­ser, ein Litteraturfreund, bringt bei Tisch

das Gespräch man denke! auf Gerhart Hauptmann. Dabei richtet er an Serenissimus die Frage:Haben Durch­laucht schonVor Sonnenaufgang,, gele­sen?"Vor Sonnenaufgang? Aeh, nein! Ist auch nicht notwendig. Aeh, habe ja am Tage Zeit genug dazu." Klassisch: Bankier tritt ins Komptoir, wo er die Herren, statt arbeiten plaudern steht:Immer fleißig meine Herren! Was thun! spricht Zeus." Warum heiratest Du nicht dieses Mädchen? Sie ist doch eine wahre Perle,,!Ja, schon, aber die Perl-Mutter mag ich nicht."

Tischdame:Erfaßt sie niemals die Reue, Herr Graf über Ihr früheres tolles Leben ?"Graf:Gnädige Frau, im Gelenkrheumatismus steckt die Reu' schon mit drin."

Um das Anlaufen der Schaufenster zu verhüten, stelle man in jedes Fenster zwei flache Porzellan'.-oder Glasschalen mit Chlorkalkium. Dieses saugt alle Fench- tigkeit ein. Es ist gut, den Inhalt der Schalen alle zwei bis drei Tage durch frischen zu ersetzen, das gebrauchte Chlor- kalkium bei mäßiger Wärme zu trocknen und erst dann wieder zu verwenden.

Ein altes wahres Wort sagt, daß Pro­bieren über Studieren geht und dieses Wort lässt sich ganz besonders in der Hauswirtschaft an­wenden. Täglich fast erscheinen Neuerungen auf dem Gebiete der Küche, welche Erleichterung und Verbesserung bedeuten, aber immer nur ist es e ne im allgemeinen kleine Anzahl von Frauen, die sofort diese Erleichterung in ihrer Küche und Haushaltung eingeführt, bei vielen dauert es eine geraume Zeit, ehe sie einen Versuch machen. Eine immer hervorragende Bedeutung gewinnt die Maggi-Würze die mit bestem Erwlge hrdr eingeführt und in unzähligen Küchen unentbehr­lich geworden ist. Sre null nichts weiter sein als eine Würze, kann aber in der That als , Königin der Würzen" bezeichnet werden. Vor­züglich bewährt sie sich zur Herstellung guter Suppen und Saucen. Ein Zusatz von Maggi macht eine dünne Fleischbrühe sofort kräftig, verleiht einer faden Sauce einen pikanten, aro­matischen Geschmack. Wenn man Gemüse ohne Zusatz von Fleisch, nur in Wasser mit etwas Butter kocht, erhalten dieselben den fehlenden würzigen Geschmack, wenn man beim Anrichten einige Tropfen Maggi zusetzt. Ganz besonders vorzüglich ist Maggi an allen Salaten, Remou­laden-und Mayonnaisensaucen; das feine Aroma, welches die Würze denselben verleiht, wird durch nichts anderes ersetzt. Gleich köstlich ist die Würze an allen Suppen, besonders Wurzel-, Kräuter- und Hülsensrüchte-Suppen. In vielen großen Küchen, in den meisten renonimierien Restaurants, Anstalten, Hotels ist Maggi schon eingeführt, und jede Hausfrau sollte es stets im Hause haben.

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