^ ^ Otzek5Nt Tal«,.

Veekehe mit Dörrobst.

?' In Abänderung der Verfügung über Herbstgemüse ^Knd Herbstöbst vom 22. 8. 18 wurde von der Lcmdes- Wersorgungsstelle folgendes verfügt:

i. Der Absatz, der Erwerb und die Beförderung von Dörrobst innerhalb Württembergs bedarf keiner Genehmigung.

L Zum Absatz und zur Beförderung von Dörrobst nach Orten außerhalb Württembergs ist, soweit es sich um Mengen von mehr als 10 Pfund handelt, die Genehmigung der Landesoersor- aungsstelle einzuholen. Die Genehmigung er­folgt durch Ausstellung eines Befördernngsfchei- nes. Gesuche um Erteilung des Beförderungs­scheines können schriftlich oder mündlich bei der Landesvsrsorgungsstell« angebracht werden.

Den 13. März 1919. Obera»t«a»rr «ös.

vo'tff Ä. Rpril IW. Mk 'MDWlLgMNr^. SVr- gefchriebene Prüfung behufs des Nachweises ihrer Be­fähigung zum Betrieb dieses Gewerbes erstehen wollen, finden an nachstehenden Lehrwerkstätten für Hufschmie­de solc!>e Prüfungen statt, und zwar in Hall am 3. April 1919.

Ulm am 8. April 1919.

Diejenigen Prüflinge,'welche diese Prüfung erstehen wollen und sich nicht an den zur Zeit in deu betref­fenden Lehrwerkstätten stattfindeirden Lehrkursen betei­ligen, haben ihr Gesuch um Zulassung za einer der er­wähnten Prüfungen bei dem Oberamt. in dessen Be­zirk sich di« betreffende Lehrwerkstätte befindet, späte­stens 3 Wochen vor dem Beginn der Prüfung vor­schriftsmäßig einzureichen.

Bedingung für die Zulassung zur Prüfung ist her Nachweis der Erstehung der Gesellenprüfung im Schmiedehandwerk und der Zurücklegung einer drei­jährige» Gesellenzeit, wobei die Zeit der Beschäftigung im Hufbeschlag besonders angegeben sein muh. Prüf-.

Oberamt Tal w.

Vetr. die Abhaltung von Prüfungen im Hufbefchlag an den Lehrwerkstätte» für Hufschmiede.

Für Schmiede, welch« die in Artikel 1 des Gesetzes

linge, welche vor dem 1. April 1884 geboren sind, habe» anstatt der Erstehung der Gesellenprüfung wenigstens

Eine unzweideutige Absage au die preußischen Unabhängige«. Deutschlands Not.

Die preußischen unabhängigen Sozialisten haben in der preußischen Landesversammlung die Einsetzung einer parlamentarischen Untersuchungskommission verlangt über die Art wie der Belagerungszustand und das Standrecht gehandhabt werden. Der Unabhängige, Adolf Hoffmann, der bekannteZehngebote - Hoffmann," der durch seinen Revolutionserlaß bezüglich des Religionsunterrichts soviel Aufsehen erregt hat, begründete den Antrag damit, daß das Standrecht die tollste Ausgeburt des Größenwahn- sinns der Ungesetzlichkeit sei. Herr Hoffmann weiß natürlich ganz genau, wenn man nicht zu diesen scharfen Mitteln gegriffen hätte, wären heute noch Mord und Plünderungen in Berlin an der Tagesordnung, unter der Willkür des Straßenpöbeks. Der preußische Justiz- minister. der Mehrheitssozialist Heine, gab den Unab­hängigen dann auch eine recht deutlich« Antwort. Er erklärte, die Regierung werde den Belagerungszustand nicht aufheben oder einschränken, solange der Friede in Berlin nicht hergestellt sei. Die Regierung muffe das ruhige Tagen der Landesversammlung sichern, und die Regierung schützen gegen die Unabhängigen und ihre Freunde. DieRote Fahne", das Organ des Spar- lakistenbundes, (die aus einer einzigen niedrigen Hrtz- komposttion besteht) sei verboten worden, und wenn es nach seinem Wunsch ging< würde es so auf die Dauer bleiben. Auch vie außerordentlichen Kriegsgerichte könnten noch nicht aufgehoben werden.- Die Unabhängigen würden ihre schützende Hand über Mörder halten, das beweise der Anschlag auf Auer. (Der Mörder, der mehrere Atten­tate auf dem Gewissen hat, läuft heute lwch frei in München rum.) Es ist erfreulich, daß hie Mehrheits­sozialisten überall einen glatten Trennungsstrich zwischen sich und denjenigen machen, die nicht für einen geordne­ten, auf demokratischer Grundlage geführten politischen Ausbau zu haben sind.

Wenn aber die Unabhängigen fortdauernd noch Anhang bekommen bei ihren Absichten, die gesamte Staatsgewalt an sich zu reißen, so liegt der Grund da­rin, daß durch die von der Entente uns auseriegte fort­dauernde Hungerblockade und die erzwungene Arbeits­losigkeit infolge Verhinderung der Rvhstoffeinfuhr den zerstörenden Elementen immer weitere Mitläufer zuge­irieben werden. Aber die Ententeregierungen, die von Menschlichkeitsphrasen überlaufen, wollen das, um das deutsche Volks- und Wittschaftsleben vollends ganz zu­grunde zu richten. Und sie lasten sich in ihrem Ver- nichtunassystem, das auf militärischem wie auf wirtschaft­lichem Gebiet mit eisemer Folgerichtigkeit gehandhabt wird, man denke an die Auslieferung unserer Flotte, un­seres Kriegsmatettals, der landwirtschaftlichen Maschinen, der Handelsflotte, an die Ausweisung unserer Ausländs­deutschen aus allen überseeischen Ländern, an die Besetz­ung unserer wichtigsten Industrien nicht beeinflussen durch Notschreie oder Mahnwotte. Jetzt hat sogar der Reuterkorrespondent in Berlin einen herzbewegenden Be­richt nach London gekabelt, daß die Nahrungsmittelfra ge die Wurzel alles Uebels sei. Wen» die Regierung die Lebensmittellaqe verbessern und das Volk Arbeit bekom­men könne, könne die Lage noch gerettet werden, aber, es handle sich jetzt nur um Tage. Wenn Deutschland nicht erhebliche Lebensmitteimengen im Laufe des April erhalte, müsse es buchstäblich verhungern. Ebenso notwendig seien bestimmte Rohmatenalien, um Deutsch­land zu ermöglichen, seine Arbeit fortzusetzen. Die Zeit dränge, die Bolschewisten würden Fleisch und Blut An­sehen. Und der Bischof von der englischen Universität Oxford schreibt in einem Brief an dieTimes", es seien 4 Monate vergangen seit dem Waffenstillstand, und noch sei nichts getan worden, um die furchtbare Not zu lin­dern. Es sei sowohl verbrecherisch als auch unpolitisch Deutschland bis zur hoffnungslosen Verzweiflung und dauerndem Untergang auszuhungeru. Die Geschichte werde diese Handlung für ewig verurteilen. Aber die Geschichte hat in den fetzten Jahrhunderten schon un­zählige Taten der englischen Blutpolitik verurteilt, sie wird auch diesmal dem englischen Weliherrschaftsgeist nicht schaden, solange England immer wieder die Völker

in Europa findet, die sich für seine Pläne opfern. Und angesichts des blinden Hasses der aus allen Handlungen der Ententevettreter spricht, und au» ihrer Haltung den Deutschen gegenüber ist mit einer Aendenmg ihrer Ge­sinnung nicht zu rechnen. Das. deutsche Volk soll vor aller Welt als Verbrechern«tion gebrandmackt werden, und es soll dauernd unter dir militärische und wirtschaft­liche Kontrolle der Ententestaaten gestellt werden. Das wird das Ergebnis der Dölkerbundsbestimmungcn sein, die uns aufgezwungen werden sollen. Um die Wiksvn'- fchen Grundsätze wird man sich keinen Deut dummem. Der französische Finairzminister Klotz, der das Budget mit 18 Milliarden Francs in der Kammer einbrachte, und dabei die Knegsausgabeu ans 118 Milliarden «»schützte, erklärte, ehe man die Steuerzahler belaste, werde man die Deutschen zahlen lasten. Er wecke sich bemühen, den Schuldforderunge» Frank­reichs an Deutschland den Charakter eines bevorrechteten Guthabens zu gewahren. Da die Sozialisten fortdau­ernd gegen diese Pläne der Reichsregierung protestierten, erklärte Klotz, er habe das Gefühl, daß wenn er 20 Milliarden Nachlassen würde, dies zun» Rächtest der Mitbürger wäre. Man nach sagen, die Franzosen und di; Engländer geben sich die größte Mühe, im deutschen Volk einen unauslöschlichen Hatz zu erziehen, zu dem es bisher noch nie fähig gewesen war. Und weil sie misten, daß das der Erfolg ihrer Dergnvaltigrmgspolttik sein wird, deshalb soll Deutschland für immer wehrlos ge­macht werden. 0. 8.

Zur MWMßncki- Mb RieSWsllU.

Der Waffenstillstand mit de« Polen gekündigt?

Berlin, 15. März. Wie demBerliner Lokalan­zeiger" aus Graudenz berichtet wird, gehen die Polen bei Bromberg seit einigen Tagen zu planmäßigen An­griffen auf die deutschen Vorposten über. Bo» Polen wird mitgeteilt, daß der Waffenstillstand als gekün­digt gelte. Bisher haben die Polen in 84 Fällen gegen den Waffenstillstand verstoßen.

Die Verhandlungen in Brüssel.

Brüssel, 14. Mürz. Wie verlautet, wird Admiral Weymiß den deutschen Delegierten die Bedingungen mitteile», unter denen sie Änfragen stellen Könnens!) Jede Diskussion ist jedoch untersagt. Die Konferenz dürfte bis Donnerstag dauern, da Admiral Weymiß am Freisag nach Patts zurückkehren muß. Die Delegierten traten gestern Nachmittag 2 Uhr zusammen. Den Vor­sitz führte Admiral Weymlß. Die Eingänge zum Saal wurden von Soldaten bewacht. Die Delegierten erklär­ten, den Deutschen seien die Beschlüsse der Alliierten mitgeteilt worden, wonach die deutschen Handelsschiffe sowie ein Verzeichnis der deutschen Werte, die zur Be­zahlung der nach Deutschland zu liefernden Lebensmittel dienen würden, den Verbündeten zu übergeben sind.- Wie Verbrecher werden die Deutschen behandelt, und als wir noch ein schlagfertiges Heer hatten, wurde von London und Washington geflötet, man wolle nur die deutscheAutokratie" vernichten, nicht aber da« deutsche Volk.

Einladung der Neutralen

zur Friedenskonferenz nach Paris.

Paris, 14. März. An alle neutralen Nationen Europas. Asiens und Südamerikas ist die Einladung ergangen, Vertreter abzuordnen, die an einer in Pari» am 20. März stattfindenden privaten, nicht üfferMciM Konferenz teilnehmen und dort ihre Ansichten über den Völkerbund darlegen sollen. Die Einladungen sind von der Friedenskonferenz ausgegangen.

Badischer Protest gegen die französischen Abfichten auf Kehl.

Karlsruhe, 14. März. Die badische vorläufige Volksregierung hat folgenden Protest erlassen: Nach allen Nachrichten, die uns zugehen, müssen wir anneh­men, daß Frankreich die Absicht hegt, das rein deutsche, auf dem rechten Rheinnfer gelegene badische Gebiet von Kehl und Umgebung sich anzueignen. Gegen solches Vorgehen erheben wir schärfsten Protest. Es wider­spricht dem Natioualltäteuprüizip, dem Prinzip des Setlsit-

zeit im Schmiedehandwerk oder den Besitz der Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen in diesem Handwerk nach;uwelsen. Die urkundlichen Belege hierüber sind dem Zulassungsgesuch anzuschließen.

Den 11. Mürz 1919/ Obeeamtmann Giis.

Bekanntmachung berr. Verkehr mit !<. Waschmittel».

Es ist in letzter Zeit vielfach vorgrkommen. daß die Bestimmungen, welche über den Verkehr mit l<. /L- Waschmitteln in Geltung sind, von mancher Seite nicht mehr beachtet^ werden. So wird Seife und Seifen- pulver markenfrei nnzrbrten Dies ist durchaus un­erlaubt. Noch heut« zelte» die Bestimmungen, die seinerzeit mit den Erlassen des Reichskanzlers vom 9. und 21. Juni 1917 in grast getreten sind, und wonach K. -t.-Wajchmittel nur gegen Seifeulart«« und aus­nahmsweise genehmigte Kern- oder Schmierseife nur gegen Bezugschein abgegeben werden dürfe».

Geschäfte, welche gegen di« Bestimmungen sich ver­fehlen. laufen Erfahr,' für den Verkehr mit Wasch­mittel» gesperrt zu werden.

Talw. de« 11. März 1918. Oberamt«»«» Sv«.

bestiiuinungsrechtes, sowie allen Ankündigungen Wilsons, und würde lediglich einen brutalen Gewaltakt darstellen. Das badische Volk ruft das Gerechtigkeitsgefühl aller Völker an mit der Bitte, ihm gegen die Verwirklichung solcher Absichten beiznstehen. Der Protest ist den Regierungen der neutralen Staaten zugeleitet worden.

Der Oberste Kriegrrat bei Prüfung der Zuchthaus-Bestimmungen für Deutschland.

Paris, 13. März. Zn der gestrigen Sitzung des Obersten Kriegsrates fand eine Erörterung statt, um eine genaue Unterscheidung festzustellen zwischen militärischer Lustschiffahtt, die Deutschland verboten bleiben soll, und der Lustschiffahtt für Handelszwecke, die Deutschland nach dein Frieden unter gewissen Sicherheiten gestattet werden soll. Die Frage wird noch eingehender ge­prüft werde«.

Sämtliche Kampfflugzeuge und Luftschiffe müssen ausgeliesert «erden.

Men, 14. März. Laut Funkspruch de» Mener Korr.-Bureaus wird aus Paris gemeldet, daß die dortigen Blätter über die in der gestrigen Sitzung des Obersten Kriegsrates erörterten Klauseln betreffend die deutsche Lustschiffahrt melden, es sollen sämtliche Kampf­und Bombardierungsflugzeuge sowie sämtliche Lenk- und Luftschiffe ausgeliesert werden. Bon Wasserflugzeugen soll Deutschland nur so viel behalten dürfen, als für die Kiistenpvlizei und zur Beseitigung der Mnen notwendig sind. Die Alliierten werden später die Verteilung der deutschen Flugzeuge unter sich regeln. Es handelt sich ferner dämm, fi'tr die Zukunft die Bildung einer deut­schen Luftflotte zu verhindern. Es wurden Maßnahmen erörtert, damit die deutschen Reichspost- und Handels­flugzeuge später nicht wieder in militärische Flugzeuge mngewandelt werden können. Auf diese Weise kom­men die Alliierten doch zn den deutschen Erfindungen.

Paris, 13. März. Die Blätter teilen ergänzend mit. daß auch sämtliche Luftschiffe ausgeliesert seien, mit Ausnahme einiger Wasserflugzeuge, die zur Auffischung von Minen verwendet werden sollen, lieber die spätere Verwendung der Luftschiffe ist noch kein Beschluß ! gefaßt worden.

- Der Rhein und der Kieke« Hase» fällen inter­nationalisiert «erde«.

(WTV.) Paris, 13. März. Das Ilnterkomitre für Schiffahrt der Kommission für Hasen und Wasserwege schlägt vor, daß der Rhein für Me.Schiffahrt aller Na­tionen ohne Unterschied geöffnet werde und von einer Kommission ähnlich der Donankommiffion kontrolliert werde. Bezüglich des Kieler Hafens wird die Konr- mission vorschlagen, daß dieser zur freien Verfügung für die Handels- «nd Kriegsflotten aller Nationen stehe. Der Kanal soll weiter deutsches Eigentum blei­ben und von Deutschland betriebsfähig erhalten wer­den. Mit den Befestigungen de» Kanals werden sich die militärische» und andere« Sachverständig» des ^bersten Rat^ befasse«,

Freier Neberseehandel die Voraussetzung für die

Wiederherstellung der deutschen Zahlkraft.

Berlin, 14. März. Bericht der Geschäftsstelle für die Friedensbesprechungen. Am 13. März, nachmittags waren zahlreiche hervorragende Vertreter des Auslands- Handels zu einer Besprechung über den im Friedensver­trag zu fordernden Schutz unseres Außenhandels in die Geschäftsstelle für die Friedensverhandlungen geladen wecken. Wie die zahlreichen Reden ergaben, waren die Herren einstimmig der Ansicht, daß der Punkt 3 der WUsonsche« Forderungen unter allen Umständen eingehalten werden müsse, wenn überhaupt an ein Wiederauskommen des deutschen Ueberseehandels gedacht werden wolle. Der freie Ueberseehaudel sei eins der wesentlichsten Voraussetzungen für die Wiederher­stellung der deutschen Zahlkraft, ohne die selbst ein Wilsonscher Friedensvertrag nicht eingehalten wer­den könne. Was man nicht halten könne, dazu solle man sich auch nicht verpflichten. Bon einem hervor­ragenden Vertreter der demokratischen Partei wurden die wesentlichsten Forderungen des deutschen Außenhandel» unter allgemeinem Besicht jußrsuuerigefaßt.