und hin und wieder für Reinigen der Kleider sorgte. Bei seinem Weggang gab er diesem, mit dem er in Differenzen geraten war, 4 ^ Trinkgeld. Der Hausknecht wies dies zurück, forderte 12 und als sie verweigert wurden, strengte er die Klage an. Das Amtsgericht entschied, daß der Hausknecht eine Vergütung zu beanspruchen habe, in diesem Falle 10 und verurteilte den Kaufmann in dieser Höhe. Die Begründung führt aus: Der erste Hausdiener bezieht zwar für seine Person Kost und Logis, erhält aber weder bares Geld noch sonstige Unterstützung zum Lebensunterhalt. Er hat vielmehr noch zwei andere Hausdiener des Hotels zu besorgen. Dieser Zustand herrscht auch in den größeren Hotels anderer Städte, ja der erste Hausdiener muß häufig noch dem Wirt ein sogen. Pachtgeld zahlen. Das ist dem Publikum bekannt, insbesondere auch den Reisenden, welche die einschlägigen Verhältnisse in den verschiedensten Städten und Hotels kennen zu lernen Gelegenheit haben. Wenn nun der Hotelgast bei solcher Sachlage die Dienste des Hausknechts in Anspruch nimmt, so weiß er, daß dieser ihm sich nicht als Bediensteter des Hotelwirts, sondern in eigenem Namen zu den Diensten verpflichtet und eine Vergütung dafür erwartet. Der „Verband reisender Kausleute" in Leipzig hat sich der Sache angenommen, und es wird gegen dieses schwerverständliche Urteil Berufung eingelegt werden.
Amsterdam, 11. Okt. Hier verlautet, die Königin Wilhelmine habe von Kaiser Wilhelm das Verspreche» erhalten, daß derselbe Alles thun werde, damit die Unabhängigkeit der beiden Buren-Regier- ungen aufrecht erhalten bleibe.
— Der öftreich.-ungar. Konsul Or. Oskar Baumann mußte, dem N. Wiener Tagbl. zufolge, abermals in eine Heilanstalt gebracht werden. Sein Zustand scheint hoffnungslos zu sein. Er soll bereits die Sterbsakramente empfangen haben. Baumann erregte bekanntlich durch eine boshafte Darstellung der deutsch-ostafrikanischen Verwaltung unangenehmes Aufsehen. Später wurde Geisteskrankheit bei ihm festgestellt.
— In Karlsbad kam am 4. Okt. der 50000. Kurgast an. Den 10000. Gast verzeickmete Karlsbad im Jahre 1860, der 20000. traf im Jahre 1874 ein, der 30000. wurde 1888 und der 40000. im Jahre 1895 registriert.
— Die Hoffnungen aus einen friedlichen Ausgleich zwischen England und Transvaal sind heute, nachdem noch die gestrigen Nachrichten günstiger lauteten, zerstört. Die großen englischen Kriegsvorbereitungen und das offensichtliche Zaudern der englischen Politik, um zu diesen Vorbereitungen Zeit zu gewinnen, haben endlich Transvaals Geduld erschöpft und den Präsidenten Krüger dazu bewogen, ein Ultimatum an die englische Regierung zu stellen. Die dasselbe enthaltende Note, besagt: Die Regierung von Transvaal verlangt 1) daß alle zwischen England und Transvaal schwebenden streitigen Angelegenheiten durch Schiedsspruch oder aus andere freundschaftliche zwischen England und Transvaal zu vereinbarende Weise geregelt werden. 2) daß die englischen Truppen sofort von der Grenze Transvaals zurückgezogen werden. 3) daß alle englischen Ver- stärkungstruppen, die seit dem 1. Juni
in Südafrika angekommen sind, in einem angemessenen, zwischen England u. Transvaal näher zu bestimmenden Zeitraum wieder ausSüdafrikazurückgezogen werden, während Transvaal seinerseits sich verpflichtet, sich jeden Angriffs auf irgend eine englische Besitzung während der neu einzuleitendeu Unterhandlungen zu enthalten. Falls diese Bedingungen angenommen werden, wird die Regierung von Transvaal bereit sein, die bewaffneten Buren von der Grenze znrückzuziehen. 4) es wird verlangt, daß die englischen Truppen an keiner Stelle in Südafrika gelandet werden. Die Regierung von Transvaal fordert dringend von der englischen Regierung eine sofortige zustimmende Antwort bezüglich der genannten Punkte und zwar soll die Antwort nicht später als Mittwoch, den 11. d., abends 5 Uhr, gegeben werden. Die Regierung von Transvaal möchte noch hinzufügen, daß sie für den unerwarteten Fall, daß sie innerhalb der festgesetzten Frist keine friedliche Antwort erhalten sollte, sich zu ihrem großen Bedauern gezwungen sehen werde, die Handlungsweise der englischen Regierung als eine formelle Kriegserklärung anzusehen und sich für die weiteren Folgen nicht für verantwortlich zu halten, daß sie ferner, falls neue Truppenbewegungen nach der Grenze von Transvaal innerhalb der festgesetzten Frist stattfinden sollten, genötigt sein werde, diese Truppenbewegungen als eine formelle Kriegserklärung anzusehen.
L o n d o n, 11. Okt. Die „Times" erfährt, die Antwort Großbritanniens auf das Ultimatum der Südafrikanischen Republik werde lediglich ganz kurz das Bedauern darüber ausdrücken, daß Präsident Krüger einen so ernsten Schritt gethan habe und ferner besage, daß die
britische Regierung z. Zt. dem Präsidenten Krüger nichts weiter mitzuteilen habe. Die Morgenblätter bezeichnen das Ultimatum als Anmaßung und sogar als unverschämt. Großbritannien könne so viel Truppen in seinen eigenen Kolonien halten, so viel es wolle.
London, 12. Okt. Die Blätter melden, daß die Buren gestern Abend sofort nach Ablauf der im Ultimatum festgesetzten Frist Laingsnek besetzen. Sie rücken jetzt in großen Massen in Natal ein und besetzen die Jnyogohöhen.
Mafeki n g, 11. Okt. Die englischen Truppen richten sich in jeder Weise ans den heute Nacht zu erwartende» Kampf ein. Die Mannschaften legen über Nacht die Waffen nicht ab. Die Vorposten sind verstärkt. Alle Truppen haben sich zum Kampfe vorbereitet. Man glaubt, die Buren werden versuchen, die Stadt bei Tagesanbruch zu bombardiren.
Stanöesbuch-Ghrc'nrk
der Stadt Wildbad
vom 7. b is 1l. O kt-1899.
Aufgebote -
11. Okt. GloisteM, Karl Heinrich, Goldschmied
in Pforzheim und Wilhelmins Pauline geb. Gaedke von Höfen.
12. „ Schmid, Karl Wilhelm, Malermeister
und Witwer hier und Anna Matthes ledig von Braunsbach.
Geburten:
5. „ Eslerriedt, Johann Emil Otto, Eisen-
bah'nschaffner hier 1 Sohn.
6. „ Hammer, Gottlob Robert Schuhmacher
hier, 1 Sohn.
G e st o r b e n e.
5. „ Kappelmann, Christian Friedrich gew- Holzhauer hier.
8. „ Lipps, Christiane Kathrine geb. Bott Witwe des ZimmermannsGeorg Friedrich Lipps hier-
9. ',, Engelbrecht, Luise Karoline geb. Krauß, Ehefrau des Sckuhmachermeisters Johann Georg Michael Engelbrecht !von Pforzheim.
Wiflsolisfls-Zotiluss,
Nächsten
Sonntag den 15. Mlober
wird meine Wirtschaft
K 68 eKl 088 tzU.
Gleichzeitig mache die verehrliche Einwohnerschaft darauf aufmerksam, daß kommende Woche einige Waggons
N6UVI' W Wein
hier eintreffen und nehme Bestellungen hierauf entgegen.
Vdr. Lsmpk z. Villa Loncaedia.
W i l d b a d.
Bestellungen ans
Reuen
Wein
nimmt entgegen
8«Iliniä z. gold. Ochsen.