ist heute Vormittag auf Schloß Hornstein gestorben. (Der Verstorbene, General der Kavallerie, war geb zu Mailand 1823, ein Sohn des 1853 st Erzherzogs Rainer.)

Aus Paris schreibt man derN. Züricher Ztg.: Hiesige Blätter erzählen eine fast unglaubliche Geschichte die keine Berichtigung erfahren hat, also wohl war sein durfte. Der Gefreite Douhaire des in Grenoble stehenden 4. Grenadierregi- rnents geriet in Verdacht, einem Kamera­den die Geldbörse gestohlen zu haben. Man meldete ihn dem dienstthuenden Lieu­tenant an, der ihn ins Gebet nahm nnd von ihm durchaus ein Schuldbekenntnis erlangen wollte. Douhaire erklärte indes hartnäckig, er sei unschuldig. Da geriet der Offizier auf den sonderbaren Einfall, eine grausame Posse mit dem Manne zu spielen. Er teilte dem Douhaire mit. er werde nunmehr in aller Form über ihn zu Gericht sitzen und nachdem er ihn nochmals erfolglos zum Geständnis er­mahnt hatte, verurteilte er ihn zum Tode durch Erschießen und eröffnete ihm, daß das Todesurteil an ihm auch unverzüg­lich vollstreckt werden solle. Tatsächlich befahl er vier Soldaten, ihr Gewehr zu schultern, Douhaire in die Mitte zu neh­men und nach dem Graben eines entlegenen Forts zu marschieren! Das geschah nach Mitternacht in tiefer Finsternis und bei strömendem Regen. Als der Zug an der bezeichneten! Stelle angekommen war, stellte der Lieutenant den unglücklichen Douhaire mit dem Rücken gegen die Böschung, verband ihm mit dem Taschen­tuch die Augen und ging zum Hinrich- tungspeleton zurück.Bekennen Sie, daß Sie gestohlen haben?" rief ihm der Offi­zier zu.Ich bin unschuldig!" kreischte der Soldat. Da befahl der Lieutenant Feuer!", vier, natürlich blinde Schüsse krachten, und Douhaire, der mutig auf­recht geblieben war, schrie nochmals:,, Ich bin unschuldig!" Nun ließ der Lieute­nant des grausamen Spiels genug sein, und die ganze Gesellschaft marschirte nach der Kaserne zurück, wo sie, bis auf die Knochen durchnäßt, nach 2 Uhr morgens ankam. Welche Folgen der Auftritt für Douhaire gehabt hat, wird nicht erzählt. Ebenso wenig verlautet, daß den Lieute­nant für seine Unmenschlichkeit eine Strafe getroffen habe.

Für den Einsall in Cuba hält das amerikanische Kriegsamt eine Armee von 100000 Mann für völlig ausreichend und beabsichtigt nicht, zu den 125000 Mann, die aufgeboten worden sind, wei­tere Freiwillige zu verlangen. Den Ein­fall zu ermöglichen, machen die Ameri­kaner fortwährend Anstrengungen, die aber stets einen Erfolg vermissen ließen. Gestern wieder suchten 2 amerikanische Kriegsschiffe durch eine Kanonade den Eingang in den Hafen von Guantanamo (Guantanamo liegt an der Südküste Cubas östlich von Santiago de Cuba) zn er­zwingen. Das spanische Kanonenboot Sandoval" erwiederte das Feuer.-. In fanterie und Marinentruppen schlugen den Landungsversuch der Amerikaner zu­rück. Die Spanier hatten keine Verluste. Der Feind zog sich zurück.

Peking, 19. Mai. Prinz Heinrich von Preußen nahm gestern abend an einem Ball teil, welchen der englische Gesandte und Gemahlin veranstaltet hatten. Das

Fest nahm in allen Teilen einen glänzen­den Verlaus. Der ganze ausgedehnte Komplex der Gesandschaft war durch 2000 Lampions beleuchtet. Prinz Heinrich hatte seine eigene, ausgezeichnete Streichkapelle zur Verfügung gestellt. Der Prinz unter­hielt sich leutselig mit den Güsten und schied in später Stunde. Alle in Peking anwesenden Europäer nahmen an dem Feste teil. Der Prinz wird heute dem Tsungli-Damen einen Besuch abstatten.

Heute trat Prinz Heinrich eine Reise nach derGroßen Mauer" an. Seine Rückkehr wird am Sonntag er­wartet. Die Festlichkeiten zu Ehren des Prinzen wurden gestern mit einem Balle in der russichen Gesandtschaft abgeschlossen.

Vermischtes.

Als ein böser Prophet für die Reisezeit erscheint mit seinem gewohnten Halbjahrkalender der Wettermacher Ru­dolf Falb auf dem Plan. Eine Kette von Unheil ist dieWitterungsprognose für die zweite Jahreshälfte 1898," welche der greise Gelehrte der Schar seiner Gläu­bigen und Ungläubigen verkündet. Von Juliansang bis Septemberende also in der Zeit, die man alsReisesaison" zu bezeichnen pflegt, prophezeit Falb das Aergste. Vom Juli schreibt er, daß sich dieser Monat durch zahlreiche Gewitter und durch reichlichen Regen kennzeich­net. Die Tagesgruppen mit Niederschlä­gen rücken so nahe aneinander, und die Zwischenzeiten schönes Wetter sind so kurz, daß eine allgemeine Gliederung ausge­schlossen ist. Dementsprechend gestaltet sich auch der Verlauf der Temperatur­schwankungen sehr gleichförmig. Infolge der zahlreichen Niederschläge bleibt es im ganzen kühl. Nicht viel es der Himmel nach der Meinung Falbs mit dem August vor. Hier heißt die ParoleLandregen und Gewitter". Niederschläge und anhaltender Regen sol­len die Signatur des ersten Drittels sein, das zweite Drittel bringt erheblichen

der diesjährigen Wiener Jubiläums-Aus- stellung sich bei anderen hervorragenden Meteorologen Rats erholt, und hat von ihren Gewährmännern die beruhigendsten Versicherungen erhalten. Hoffentlich be­halten nun diese Recht.

(Der Protz.) Parvenü (bei einem Juwelier):Legen Sie mir mal die Sachen vor, die andern Leuten zu teuer sind!"

(Modern.) Primaner:Fräulein Klärchen, für Sie gehe ich bis ans Ende der Welt." Backfisch:Ach! nicht wahr, dann schicken Sie mir von dort eine Postkarte mit Ansicht.

(Natürlich.)Was sehe ich, Sie vertreten Ihre Frau beim Kochen?,, Was soll ich denn thnn? Meine Frau hält heute im Hausfrauenverein einen Vortrag über die Pflichten des Weibes."

Lebensverficherungs und Ersparnis- Bank in Stuttgart.

Der uns soeben zugegangene 1897er Rechen­schaftsbericht der Bank weist sowohl nach der ge­schäftlichen wie nach der finanziellen Seite ein sehr gutes Ergebnis aus. Nicht nur ist 'der Neuzuaang an Anträgen zu der stattlichen Höhe von über 57 Millionen Mark angewachsen, son­dern die Bank hat auch die großen Neuzngänge der letzten Jahre mit einem niederen Kosten­aufwand erworben und was noch wichtiger ist, festzuhalten verstanden. So machten die Ver­waltungskosten 1Ü97 nur 5,67°/» der Jahrss- einnahme aus (Durchschnittssatz der deutschen Gesellschaften in 1896: 10,0°/o) und der für beide Teile, Versicherte wie Versicherer, so unge­mein schädliche vorzeitige Abgang betrug nur 0,87"/-> der im Laufe des Jahres auf den Todes­fall versichert gewesenen Summe gegen 2,o2°/° im Durchschnitt der deutschen Gesellschaften (1896). Daß diese solid« Art der Produktion, welche auf eine dauernde Bereicherung des Versicher­ungsbestandes ihr Augenmerk richtet, auch finan­ziell von der besten Wirkung ist, zeigt die außer­besser bat ordentlich günstige Sterblichkeit, die gegenüber " - der mathematischen Erwartung eine Ersparnis

von fast 2'/« Millionen Mark brachte und als eine Folge der großen und bleibenden Neuzu­gänge der letzten Jahre, durch welche eine be­trächtliche Verjüngung des Verstcherungsbestandes eingetreten ist, angesehen werden muß. Durch die­selbe ist der Gesamtüberschuß aus 5746716 Mk.

__ _ _^.angewachsen, was eine Vermehrung in den

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Gewitter abgelöst werden. Dieser Termin vor, der allgemeinen Reserve weitere 100000

' Mark zuzuweisen; außerdem sollen 250000 Mk.

wird am Schluffe auch den Hochtouristen gefährlich durch Neuschnee. Das dritte Drittel ist anfangs kalt und später auf­fällig warm. Auch hier werden die Land­regen durch Gewitter abgelöst. Für den September hat Falb sogar schon Schnee­fälle in xvtto. Die Temperatur soll in den ersten zwei Dritteln des Monats auffallend kühl bleiben, und überreicher Regen ziert diese Periode. Im letzten Drittel bleibt dann der Regen aus, aber dafür stellen sich zahlreicheGewitter" ein. Nicht viel tröstlicher erscheinen die Wintermonate vor Falbs Propheten­auge, wenn sie auch an Scheußlichkeit an denSommer" nicht heranreichen. Aber es fehlen glücklicherweise auchbessere" Propheten nicht. So hat die Leitung

u Bauzwecken zurückgestellt und 50000 Mark bem Pensionsfonds der Beamten überwiesen werden, der Rest mit 5346716 Mark fließt in den Dividendenfonds der Versicherten, aus wel­chem 1898 an dre mit gleichmäßiger Dividende Versicherten, (Plan 4,11) 38"/» der ordentlichen Jahres- und extra 19°/» der alternativen^Zusatz- prämie gezahlt wird. Die mit steigender Divi­dende (Plan 8) Versicherten erhallen 3"/° der einbezahlten Gesamtprämiensumme, was bei den ältesten darnach Versicherten 63°/o der vollen Jahresprämie, also einschließlich alternativer Zusatzprämie ausmacht. Nach dem alten Divi­dendensystem 4 I, wonach bei Erlöschen der Versicherung noch die 1 bis 5 rückständigen Dividenden nachvergütet werden, beträgt die Dividende wie seit Jahren 34°/» der ordentlichen Jahresprämis und extra 17"/« der alternativen Zusatzprämie. Die Bank hat das neue Geschäfts, zahr mit einem Versicherungsstande von 514165023 Mk. und einem Vermögen von 146736567 Mark begonnen.

M«vS8ST»aZ!8

Durch Zusatz von wirkungsvollen Ingredienzien, wie sie uns von ersten medizinischen Autoritäten neuerdings in die Hand gegeben worden sind, ist die voering's 8eiks mit oer Laie, bekannt unter der Devise;V1v bvst« tlvi W«1t," abermals verbessert und durch diese Verbesserung in ihrem Einflüße auf die Erhaltung der Schönheit der Haut wesentlich erhöht worden, so daß sich keine Seife zur Toilette mehr eignen dürfte, als die in ihrer Art unüber­treffliche arit «ter Laie. Wir ersuchen alle Damen, Mütter, wie

Jedermann, dem die Pflege der Haut ernst ist, um erneute Versuche. Der Preis ist nicht! er­höht worden, für 4V LiK. überall erhältlich. Engros-Verkauf: L»ai Weis« L V«. Stuttgart, Hauptstraße 89.