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drei Jahren schon einen „Ansverkauf" ^ getrunken hast. 3) Dn sollst nicht aus- und ließ durch Zeitungsinserate wie durch! gehen, ohne vorher den Rücken und die Plakate bekannt geben, daß er infolge! Brust warm eingehüllt zu haben. 4) D» Aufgabe seines Geschäfts 20 bis 25 Pro-^ sollst nicht vornehmlich durch den Mund ent „unter dem Einkaufspreise" verkaufe, atmen, sondern durch die Nase, damit die zNachgewiesenermaßen ließ sich Stiesy, so-! Luft sich erwärmt, bevor sie in die Lungen bald die zum Verkaufe unterstellten Wa-! tritt. 5) Du sollst dich nicht mit dem ren ausgegangeii waren neue Waren nach- j Rücken gegen die Wände und Oefen lehnen, liefern. Einer seiner Konkurrenten brachtemögen sie nun warm oder kalt sein. 6) die Sache zur Anzeige. Stiesy wurde zu Du sollst in der Eisenbahn nicht am Fenster 300 Mk. Geldstrafe oder 30 Tagen Ge-. stehen und nach einer körperlichen Hebung fängnis verurteilt. nicht im offenen Wagen spazieren fahren.
Berlin, 22. Dez. Die Gasglühkör-^ 7) Du sollst in einem kalten Raume nicht per in den städtischen Gaslaternen sind, unbeweglich bleiben, vor allem nicht auf nicht selten Gegenstand von Diebstahlsge-! dem Eise oder auf einer Schneesläche. 8) lüsten geworden, wie eine heutige Straf-.'Du sollst nicht sprechen außer wenn Dn kammerverhandlung bewies. In der „Freis. j nicht sprechen mußt, denn auch vom hygie- Zta."Iiest man darüber folgendes: In ei-mischen Gesichtspunkte ist Schweigen Gold neP.'^vembernacht bemerkte der Aufsehers und . . erhält die Stimme. 9) Du sollst Vogel, wie aus der Berlin-Charlottenbnr- ^ nicht versäumen, regelmäßig ein Bad zu ger Chaussee eine Gasflamme nach der! nehmen, denn, wenn die Haut nicht frisch andern erlosch. Er sah bald, daß ein Mann, erhalten wird, zieht die Kälte die Poren von Laterne zu Laterne ging, mit Hilfe zusammen und macht dich empfänglicher einer Leiter emporstieg, den Hahn zudrehte ^ für Kongestionen oder Lungenkrankheiten, und den Glühkörper abschraubte, den er. 10) Du sollst Dich nicht mit kalten oder in einem zu diesem Zwecke mitgebrachten nassen Füßen niederlegen, wenn Dn nicht Korb legte. Durch die Sicherheit, mit der schlaflos bleiben willst."
der „fleißige Arbeiter", der bereits weit^ — Aus unglücklicher Liebe vergiftet über 100 Glühbrenner in seinem Korbe hat sich der junge Millionär Beverley gesammelt hatte, aufgetreten war, mochten, Ward, ein Verwandter der Prinzessin Chi- viele Vorübergehende ihn für einen inHmay, geb. Ward. Er hatte sich in eine Dienste der Stadt Angestellten gehalten ^ der schönsten und reichsten Erbinnen von haben. Aufseher Vogel sah bald, daß es. New-Aork wahnsinnig verliebt, und als sich um einen dreisten Diebstahl handelte,! er von deren Verlobung vernahm, ergriff der von dem Arbeiter August Kuckow be- ! ihn düstre Verzweiflung und mit Opium
machte er seinem Leben ein Ende. Echt amerikanisch ist der Nachruf, den man ihm widmet. „Obwohl erst 23 Jahre alt, war er bereits ein guter Tennis-Spieler."
— Eine große Millionenerbschaft hat
gangen war. Wegen des gegen die Stadt Berlin verübten Diebstahls wurde der Angeklagte zu einem Jahre Gefängnis verurteilt.
Prag, 23. Dez. Ein Zugführer des- 102. Regiments, welcher während der Re-j der Leipziger Ztg. zu Folge die volte eine Patrouille führte, hatte von einem Offizier in deutscher Sprache den Befehl erhalten, eine Menschenansammlung zu zerstreuen. Der Zugführer erwiderte, er verstehe kein Deutsch, der Offizier möge czechisch mit ihm reden. Der Offizier zeigte den Betreffenden wegen Insubordination au. Der Zugführer wurde deshalb zu 10 Jahren Haft verurteilt und sofort ins Militärgefängnis eingeliefert.
Aus Christmas Island, einer der einsamsten Inseln Polynesiens, mitten im thütige Mann ist vor kurzem Stillen Ozean, sind ausgedehnte Phosphat-mon 69 Jahren gestorben und
lager gefunden worden. Man schäzt, daß sich auf „dem Phosphate Hill" eine Million Tons Steine befinden, die 60 bis 97 Prozent Phosphat enthalten.
Gemeinnütziges, !
— Gegen hartnäckigen Husten giebt es, kaum ein besseres, heilkräftigeres Mittel! als das folgende: Für 10 Pfg. isländi-j sches Moos, für 10 Pfg. Fenchel (beides in jeder Apotheke erhältlich) und ein vier-! tel Pfund schwarzer Bodenkandis werden zu Thee abgesotten und so heiß als man ^ es ertragen kann, morgens, mittags und' abends getrunken. Auch kann mau die, Mischung syrnpartig einkochen lassen und! nimmt von diesem Syrup alle zwei Stunden einen Kaffeelöffel voll. ^
Brüdergemeinde vorzugsweise für ihre Heidenmission erhalten. Der Erblasser ist ein Engländer. Es erregte im Anfang dieses Jahres schon großes Aufsehen, als die lOOOOOMk. übersteigende Missiousschnld der Brüdergemeinde eines Tages durch eine einzige Gabe gedeckt wurde. Sie kam aus der Hand des zur presbyterianischen Kirche gehörigen Herrn John Thomas Marion, der ein großes Exportgeschäft für Konserven in London besaß. Der wohl-
im Alter hat sein
enormes Vermögen, das von Sachkundigen ans etwa 15 Millionen Mark geschätzt wird, vorzugsweise für fromme Zwecke vermacht. Die Brüdergemeinde erhielt etwa die Hälfte.
Eine Aktien-Gesellschaft für Luftschis
fahrt ist in Stuttgart gegründet worden. Die Gesellschaft hat den Zweck, die Mittel zum Bau eines Luftschiffes nach dein von General Graf Zeppelin schon vor mehreren Jahren konstruierten Modell zu beschaffen. Das Zeppelin'sche Luftschiff wird nach übereinstimmenden Gutachten hervorragender Sachverständiger eine Geschwm- digkeit von ca. 10 Metern in der Sekunde besitzen und dürfte dem Schwarz'schenAlu- minium-Luftschiff, das bekanntlich kürzlich gegen eine starke Windströmung anzukommen vermochte, dann aber infolge eines unvorhergesehenen Mißgeschicks stenerlos und beim Landen vollständig wrack wurde, entschieden überlegen sein.
Lokales.
Wildbad, 29. Dez. Am 26. Dez. hielt der hiesige „Liederkranz" seine gewohnte Weihnachtsfeier mit Gabenverlosung im Hotel Post. Der große Saal war bis aus den letzten Platz besetzt und mancher, der sich etwas verspätet einfand, mußte verdrießlich an der Thüre wieder umkehreu. Herr Direktor Wörner hatte ein recht vielseitiges, hübsches Programm zusammengestellt und nur eines fehlte und wurde namentlich von inaktiven Mitgliedern ungern vermißt — die übliche Theateraufführung. Frau E. Treiber und Herr Wörner eröffneten mit einem glänzenden Klaviervortrag die Feier, dann folgten verschiedene Chöre, die mit großer Prä- cision zum Vortrag kamen und stürmischen Beifall fanden. Zum erstenmal trat Frl. Maier ans Calmbach als Solistin hier auf und errang mit ihrer gutgeschulten, klangreichen Stimme unbestritten den Lorbeer des Abends. Mit dem lieblichen Liede „Mein Liebster ist ein Weber" riß sie die Zuhörer so hin, daß sie darüber die ganz hervorragende Leistung Herrn Hubers in dem „Lied an deiy Abendstern" fast vergaßen. Die zwei humoristischen Stücke „Stadt und Land", vorgetragen von Hrn. Hipp, sowie „Ein fideler Handwerksbursche", (Hr. R. Ulmer), fanden stürmischen Beifall und wurden ein enpo gerufen. Hr. Großman n seinerseits that alles, was die Feststimmung erhöhen konnte, so daß die ganze Feier recht heiter und gemütlich verlief. Dank den rastlosen Bemühungen des Vorstands und einiger rühriger Mitglieder ist nunmehr der Anschluß des Liederkranzes an den schwäbischen Sängerbund erfolgt und die unmittelbare Folge wird wohl die Beteiligung am Preissingen beim nächsten Sängerfest sein, wozu von Herzen „Glück auf."
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Vermischtes.
— (Tie zehn Gebote für den Winter.) 1) Du sollst am Morgen nicht! mit nüchternem Magen ausgehcu. 2 t Du! sollst Dich niemals der kalten Luft aus- setzeu, nachdem Tu ein warmes Getränk!
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