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Wildbad, 4. Dez. Heute Nacht um 3 Uhr wurde die Feuerwehr allarmiert. Im Wartsaal III. Klasse des Bahnhof, gebäudes war das neben dem Kamin be­findliche Gebälk in Brand geraten. Dem Anscheine nach hatte dasselbe schon längere Zeit geglostet, bevor der in den oberen Räumen wohnhafte Bahnbedienstete durch den immer mehr sich entwickelnden Qualm darauf aufmerksam wurde. Die Feuer­wehr brachte das Feuer rasch zum Erlö­schen und verhinderte durch Freilegung des ungebrannten Gebälks ein weiteres Umsichgreifen. Nachdem keine Gefahr mehr vorhanden, zog dieselbe nach 5 Uhr wie­der ab.

Wildbad, 5. Dez. Der Hauptan­ziehungspunkt der Stuttgarter Gewerbe­ausstellung war wohl der Kinemato- graph, das neueste Weltwunder nach der Erfindung des Phonographen. Während letzterer uns noch Jahrzehnte nachher die Worte eines Menschen oder die Klänge der Musik naturgetreu wiedergiebt, so will der Kinematograph die Bewegungen ja sogar das Mienenspiel von Personen in einem gegebenen Augenblick zu jeder beliebigen Zeit später dem Auge wieder vorführen. Seit Samstag Abend ist eiu solcher Apparat imGasthof zur Eisen­bahn" hier aufgestellt und niemand sollte versäumen denselben anzusehen und sich die verschiedensten Szenen aus dem Leben vorzaubern zu lassen. Da ist eine Gruppe

Kartenspieler, die uns ihr Spielchen vor­machen, daß man ihnen in die Karten sehen könnte, eine Badgesellschaft am j Meeresstrand, die sich in den Strandwellen schaukeln läßt, daß man ordentlich Lust bekommt, sich auch in dieses Wasser hinein­zustürzen, eine Zauberervorstellung, die Ankunft eines Eisenbahnzuges, kurz so vielerlei und alles in natürlicher Bewegung, daß inan sich nicht sattsehen kann. Leider beabsichtigt der Besitzer schon morgen ab- zureisen, so daß heute Abend 8 Uhr wohl^ zum letztenmal Gelegenheit sein wird, diesen hochinteressanten Apparat hier in! Thätigkeit zu sehen. Der Eintrittspreis ist übrigens > so nieder daß jedermann im-> standeifft,die kleine Ausgabe zu erschwingen.!

Vermischtes. ^

(GefälschtenHonigzuerkennen.)^ Man versetze eine Probe des zu prüfenden ^ Honigs mit der doppelten Menge Spiritus ^ und schüttle beides recht stark um. Bildet j sich hiernach ein trüber Niederschlag, so ist der Honig mit anderen Stoffen ver-! setzt, da reiner Honig sich in Alkohol völlig! auslöst.

Aus Wörish ofen wird geschrie­ben: Ein eigenartiger Kurgast lebt zur Zeit in Wörishofen. Derselbe, eiu Zahn- > arzt, beabsichtigt die Winternächte hoch ! in den Tannen des nahen Waldes verschlafen, da ihm, infolge seines größeren Bedürfnisses nach frischer Luft die bis-j herigen Wohnungen in dieser Beziehung

nicht mehr auszureichen scheinen. Gestern Abend (26. Nov.) es war nach 9 Uhr, als ich ihm auf meinem Heimweg begeg­nete, machte er sich bei 8 Grad Reaumur in der zottigen Ausrüstung eines Eskimos mit Laterne und Steigeisen auf die nächt­liche Wohnungssuche. Vor drei kräftigen Stämmen machte er Halt und bald da­rauf war auch schon der unheimliche Wald­mensch in dem oberen Dickicht, unter dem guitschen nachgiebiger Neste und Krachen der Zweige, verschwunden. Lange konnte ich noch aus dem geräuschvollen Schwanken der Wipfel und dem gespenstisch darinnen hin- und herslackernden Laternenlicht er­sehen, daß der kühne Schlafgänger noch immer nicht auf einem der Neste in be- haglicher Ruhe eingenickt war. Hoffentlich fällt er niemals dabei herunter und läuft früh Morgens, wenn er in seiner eisgrauen Bärenhaut wieder dem Dorfe zutrollt, auchkeiner Treibjagd in den Schuß, wo­durch ein übereifriger Jäger am Ende ihn noch versehentlich zur Strecke bringt.

Das Luzerner Tagblatt schreibt: Herr Pulver, ein bekannter Viehhändler in Bern wollte ins Schlachthaus telepho­nieren, er habe einen Trupp Kälber hi­nausgesandt. Auf der Zentralstation vert steht man ihn nicht richtig und verbinde, ihn mit dem Rathaus, wo eben der Groß­rat tagt. Der Ratsdiener eilt ans Tele­phon und ist starr vor Entrüstung, als er aus Hrn. Pulvers Mund die Frage vernimmt: Sind die Kälber schon alleda

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Lebende 'UHotogvapAen

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heute Montag Abend

ciilli-itt: I. ?>air 41» ?fg., ll.l-Istr SS k>fg-, Kinder die Nälfts.

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^Voll^vaarsu, 8barvl68, LebarpW, lüebsr, Liudsr^jaeksu, Hauben, Lappen, Heinäen, Zaeben, Leinbleiäer, Ltrümpte, Loeken, Oravatten, Hebentüebern, Lra^en, Nanebelten, Lanä8ebube, LebüEn, sotvie eämtliebs Landarbeiten riu 8ebr billigen kremen wozu höflichst einladen

Die am 15. September d. I. gegen Frl. Kronberger in Wildbad von mir gebrauchten beleidigenden Aeußerungen nehme ich hiermit mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück.

Idar, den 5. Dezember 1897.

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der Kleinkinderfchule soll auch Heuer wieder am Thomasfeiertag stattfinden. Gaben für dieselben,sum die herzlich ge- beten wird, nehmen dankbar in Empfang Frau Stadtschultheiß Bätzner, die Kin- derschwestern, Kaufmann Pfau und Stadtpfarrer Auch.

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