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-mg betrieb, einschließlich seines Beitrags Schwurgericht fand heute die Verhand- die gewiß hohe Summe von 4000 ^ zu- ^ lung gegen den Börsianer Emil Löwen- sammengebracht und hierhergesandt. I thal ihren Abschluß, der seinen Bruder, Vaihingen a. E., 12. Sept. Im einen Artilleriehauptmann, bei den eug- Magazingebäude der Walzenmühle Veil lischen Lebensversicherungs-Gesellschaften u. Co. brach heute nacht 11 Uhr FeuersStar" undGresham" auf 240000 aus, durch das das ganze Gebäude zer-^und 120000 Gulden, auch für den Fall stört wurde. Ein daneben stehendes eines Selbstmordes zahlbar, versichern Wohnhaus und eine Scheuer gingen ließ. Ein halbes Jahr nach der Ver- gleichfalls in Flammen auf, während di» ^ sicherung erschoß sich der Hauptmann in- nur 5 Meter entfernte Walzenmühle selbst folge eines mißglückten Heiratsplanes und verschont blieb. Reichliche Nahrung hatte-wegen ungünstiger finanzieller Verhält, das Feuer durch die im Magazingebände! nisse.Gresham" zahlte an Emil Löwen­lagernden Vorräte an Frucht und Mehl,! thal von der für feinen Bruder ver- die 3500 Ztr. betragen sollen. Der sicherten Summe 80 vom Hundert aus,

wogegenStar" die^Betrugsanzeige gegen Löwenthal erstattete, weil er angesichts der Verhältnisse seines Bruders auf dessen

mosser in Newyork auf 101 Grad Fahren­heit. In Chicago sind mehrere Personen am Sonnenstich gestorben. Tausende und Tausende eilen nach den Badeorten an der See, die wieder eröffnet worden sind, trotzdem die Saison zu Ende ist.

Brandversicherungsanschlag der zerstörten Gebäude u. Zubehörden beträgt 29 920 M.

Mengen, 10. Sept. Der 3. Haupt­gewinn im Wert von 1000 M. der Stutt­

garter Wirtsgewerbe-AusstellnngSlotterie kam in die hiesige Stadt. Der glückliche Gewinner ist ein Privatier.

Rundschau. !

Nürnberg, 10. Sept. Das unter Leitung des Kgl. Musikdirektors Carl

. Selbstmord mit Sicherheit rechnen konnte. Die Geschworenen bejahten einstimmig die Schnldfrage und der Gerichtshof ver-' hängte über den Angeklagten eine Strafe von 2 Jahren schweren Kerkers.

! Totis,13. Sept. Die Kaiser Wilhelm und Franz Josef begaben sich heute, vom engsten Gefolge begleitet, zunächst zu Wagen nach deni Manöverfelde. Die Maje-

Vermischtes.

Eine hübsche Lisztanekdote, die sich angeblich in Mannheim zugetragen haben soll, erzählt das Berliner Tageblatt. Es war in der ersten Zeit der Konzertreisen Liszts, als er sich folgenden amüsanten Scherz mit'seineuKonzertbesuchern erlaubte. Sein Konzert war sehr schwach besucht. Es befanden sich kanm dreißig Personen im Saal. Liszt hatte bereits einige Num­mern gespielt, da unterbrach er plötzlich seinen Vortrag, stand auf und hielt folgende Ansprache:Meine Herrschaften! Wozu sollen wir uns hier so steif und förmlich gegenüber sitzen. Wenn Sie mir die Ehre geben wollen, heute Abend noch in meinem Hotel meine Gäste zu sein, will ich Ihnen daselbst mit Vergnügen den Rest des Programms Vorspielen." Die Anwesenden,

stehende Orchester hat seit seinem Bestehen, _ __ .. . ^

eine solche Sympathie sicherworben, daß stäten wurden von der zahlreichenMenschen-1 anfangsstupefakt über diese Zumutung,

vor mehreren Jahren sich ein eigener Ve- > menge, die sich aus den Straßen angesam- r-in bildete, um dem Unternehmen eine melt hatte, stürmisch begrüßt. Der Kaiser Subvention zukommen zu lassen. Dieser trug die Felduniform seines 7. Husaren- Verein, welcher den TitelVerein zur, regiments.

Verbesserung der Orchesters-Verhältnisse" ^ Totis, 13. Sept. Gestern nach­führt, hat sich nun an die Stadtgemeinde mittag um 1 Uhr traf der deutsche Kui- gewendet und das Ersuchen gestellt, einen ser hier ein und wurde vom Kaiser Franz Jahreszuschuß von 15000 aus städti-! Josef, den Erzherzögen, sowie den Spitzen

schen Mitteln zu leisten, wogegen im Win­ter 10 Volkskonzerte bei einem Eintritts preise von nicht über 50 und im Som­mer 2mal in der Woche Promenadenkon­zerte veranstaltet werden sollen. Die ge­meindlichen Collegien werden sich nun über die Sache schlüssig machen. Soweit be­kannt, steht man im Schoße der Gemeinde­vertretung der Angelegenheit freundlich gegenüber.

München, 12. Sept. Auch im Sep­tember wüten die Hagelwetter fort. Noch am 2. Sept. wurde die Gegend von Lau­ingen von schweren Gewittern heimge- sucht, und die Notizen der Landeshagel­versicherung melden von 111 Gemeinden, aus denen 899 Beschädigte Hagelschäden, namentlich auch an Hopfen und Feldfrüch­ten, doch auch noch an Weizen, angemeldet haben.

Bezüglich des Militärdienstes der Volksschullehrer macht dieGermania" darauf aufmerksam, daß von dem ihnen seit kurzem zustehenden Privilegium, als Einjährig-Freiwillige zu dienen, bisher nur wenige Volksschullehrer Gebrauch gemacht haben. Die Mehrzahl hat es vorgezogen, nach der alten Weise 10 Wochen zu üben. Mit dem Jahre 1900 hört aber diese Art der Ausbildung auf. Dann müssen alle Lehrer 1 Jahr dienen und diejenigen, die während dieser Zeit nicht für sich selbst sorgen können, werden dann nach den im Reichstag abgegebenen Erklärungen des Kriegsministers auf Staatskosten erhalten werden, verlieren aber die Vorrechte des einjährig-frei­willigen Dienstes, dürfen also nicht die Schnüre tragen und haben keine Aussicht auf Avancement zum Reserveoffizier, dafür aber, wie Hr. von Bronsart ausdrücklich betonte, umsomehr auf Ernennung zum Reserveunteroffizier.

Wien, 12. Sept. Vor dem Wiener

der Behörden am Bahnhofe unter brau sendenEljen"-Rufen empfangen. Kaiser Wilhelm trug die Uniform seiner unga­rischen Husaren. Die Monarchen begrüß­ten sich sehr herzlich, küßten sich zweimal und schüttelten sich wiederholt die Hände. Nach der Vorstellung des Gefolges begann der Einzug in die Stadt. Ans dem gan­zen Wege bis zum Schloß wurden die Majestäten von einer vieltausendköpfigen Menge mit endlosen Eljen-Rufen begrüßt. Vor dem Schloß warteten der General­stabschef v. Beck, die Minister Kriegsham­mer und Fejeevary, sowie die gesamte Generalität, das Osfizierkorps und die Ehrenkompagnie. Nach huldvollster Be­grüßung und Abnahme des Parademar­sches wurden die Majestäten am Eingang des Schlosses von Graf und Gräfin Ester­hazy bewillkommnet. Nachmittags stattete der Kaiser Wilhelm der Gräfin einen Be­such ab. Um 7 Uhr abends fand ein Diner im Kaiserzelt statt. Rechts vom Kaiser Franz Josef saß Kaiser Wilhelm, dann die Erzherzöge Josef und Eugen, links Erzherzog Rainer und der Botschaf­ter Gras v. Eulenburg, gegenüber der Generalstabsckief v. Beck, zwischen den Ge­neralen Obrutschew und v. Schlieffen. Die Musik spielte den Sang an Aegir; abends war eine herrliche Seebeleuchtung und Il­lumination der Stadt arrangirt.

Ostende, 13. hiesigen Bankhanse

länder 70 000 Frcs. in Banknoten. Die Diebe sind, lautKl. I.", verhaftet.

London, 14. Sept. Der meldet: Ein Walfischfänger wurde im arktischen Eise zerdrückt. 42 Personen wurden dabei getötet.

Newyork, 11. Sept. In den Ve­reinigten Staaten herscht von der atlan­tischen Küsten bis nach Chicago eine außer­ordentliche Hitze. Gestern stieg der Wärme-

ließen sich aber doch der Orginalität halber bestimmen, der Einladung Folge zu leisten, und erschienen vollzählig im Hotel. Da floß der Champagner aus Kosten Liszts in Strömen. Er selbst aber spielte nicht allein das Programm und noch viele Zugaben, er spielte auch noch den Wirt in so liebenswürdiger und geistreicher Weise, daß die Gäste außer Rand und Band gerieten. Das nächste Konzert war natürlich zum Erdrücken voll, Ein­ladung und Champagner gab's aber dies­mal nicht mehr.

Der längste Tunnel der Welt wird in den Verein. Staaten, wenn alles nach Wunsch geht, in sieben Jahren fertigge­stellt sein. Dieser Tunnel wird unter dem Pikes Peak und dessen Vorgebirge hindurchgehen und soll eine Länge von 32 Kilometer erhalten. Er beginnt in der Nähe der alten Town Colorado City und endet am Four Mile Creek in Fre- mont County. Sein Zweck ist nicht nur, die verschiedenen Orte am Pikes Peak mit einander in schnellere Verbindung zu bringen, sondern auch die Beschaffenheit der Lager in dieser großen Tiefe zu unter­suchen. Diesem Zwecke sollen besonders 10 Meilen Seitentunnel dienen, die den ganzen Cripple-Crek-Bezirk in einer Tiefe von 2500 Fuß gewissermaßen durchsieben werden. Die Arbeiten haben an beiden Enden des Haupttunnels bereits begonnen. Die Unternehmer berechnen zufolge einer Mitteilung des Bureaus für Patentschutz und Verwertung, Dr. I. Schanz und Cie., Berlin, Breslau, Kattowitz, Köln, Leipzig, Stuttgart, Mannheim, Würzburg, die durchschnittlichen Kosten auf 80 Dollars I per Fuß, so daß die Gesamtkosten sich Septbr. In einem auf 22 Millionen Dollars belaufen werden, entwendeten 2 Eng

Gestorben: 12. Sept. zu Aalen, Standard"!Umgeldskommissär Karl Kr auß, 47 I.

§ a.; in Bad Stachelberg vr. Rudolf Sta­chelberg, Prof, der Augenheilkunde an der Universität Rostock, früher in Stuttgart, Ritter des Ordens der württemb. Krone, Ritter 1. Kl. des Friedrichsordens, In­haber des Olgaordens, 64 I. a.