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mann u. Co. in Oppeln mitteilt, ist es dem Brasilianer Pinto in Rio de Janeiro gelungen, ein Verfahren ausfindig zu machen, mittelst welchem es möglich ist, binnen ganz kurzer Zeit sehr große Fleisch­mengen der Fäulnis zu entziehen und ist dieses Verfahren nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen mit dem aller­besten Erfolge anwendbar. Das Fleisch wird hierbei in eine halbgesättigte Koch­salzlösung gebracht und durch letztere ein elektrischer Strom geleitet und ist binnen 10 Stunden das Fleisch durch und durch gepökelt.

DerSchwarzw. B." bringt in seiner letzten Nr. folgenden von einem Kurgast eingesandten Artikel über

WiLöbcrös Werkehrs-Wer-

nach dem weltbekannten Wildbad ist der langweiligste. Sowohl der starken Fre­quenz als dem Ansehen Wildbads wegen, ist also in einem neuen Sommerfahrplan die Einführung einiger weiterer Schnell­züge dringend geboten. Daß von Stutt­gart aus täglich nur in 2 Zügen, von Karlsruhe aus nur in einem Zug direkte Wagen nach Wildbad verkehren, ist mehr als mangelhaft und bedarf der Abhilfe. Sind doch viele der nach Wildbad gehen­den Kurgäste so fußkrank, daß jedes Um­steigen mit den größten Beschwerden ver­knüpft ist. Bezüglich der eingerichteten und der noch einzuführenden direkten Wagen Stuttgart-Wildbad, möchte Ein­sender dieses raten, wenn es sich um gleichzeitige Züge nach und von Ulm handelt, die betreffenden Wagen schon von Ulm ab, beziehungsweise bis Ulm

käktniffe:

So sekw mau allerseits von den Nenerun-' S» lasten. Es ist dies ja ein Haupt

richtungenWildbads befriedigt ist, so dürf­tig sindandererseits dieWildbaderVerkehrs- verhältnisse. Sollen sie der Bedeutung Wildbads als ersten! württembergiichen Badeort, der sich eines starken Besuchs, so­wohl von Einheimischen als Nichtwürttem- bergern erfreut, gebührende Rechnung tra­gen, so sind verschiedene Verbesserungen dringend angezeigt. Bezüglich der Eisenbahn ist es die Einschaltung von einigen weiteren Zügen zwischen Wildbad und Pforzheim und umgekehrt. Dem gegenwärtigen Mangel an solchen Zügen ist u. a. der täglich von Vielen als recht mißlich empfundene Uebelstand zuzuschreiben, daß die Züge der Bahn Pforzheim-Horb in der Richtung von und nach Wildbad mit­unter erst nach ca. 2 Stunden Anschluß haben. So kommt man z. B. morgens mit dem ersten Zug von Rottweil-Horb- Calw um 8 Uhr 55 Minuten nach Pforz­heim und hat bis 10 Uhr 46 Minuten Aufenthalt um dann endlich nach dem per Bahn 4050 Min. entfernten Wild­bad weiterznkommen; ferner kommt inan, bei Abfahrt von Wildbad um 11 Uhr 37 Min. vormittags um 12 Uhr 22 Al in. mittags nach Pforzheim, hat bis 2 Uhr 55 Min. Aufenthalt, um dann nach Calw- Horb weiterzukommen u. s. f,

von wo aus den Fremden möglich sein sollte, in direkten Wagen nach dein ersten württembergischen Badeort zu kommen. Bei der Post ist auch nicht alles glatt. Während man z. B. postlagernde Pakete auf dem Postamte am Bahnhofe abholen muß, sind die anderen postlagernden Sen­dungen auf der Stadtpost. Daß hierüber täglich geklagt wird, ist begreiflich. Es sollte doch möglich sein, auch die post- lagernden Pakete, also alles auf der Stadt- post abzuholen. Ferner ist ein Mißstand, daß die tägliche Post nach Enzklösterle 6 Uhr 15 abends abgeht; die Kurgäste wünschen, daß die betrffende Post vor­mittags abgelassen wird, wodurch sie die­selbe auch zu zahlreichen Ausflügen, für welche jene Poststraße in Betracht kommt, benützen könnten. Dann wären iinmer viele Passagiere vorhanden, während gegen­wärtig der Postwagen meistens leer ab­fährt. Man sicht, die Verkehrsverhältnisse Wildbads sind also noch ziemlich besser- ungs bedürftig."

Gemeinnütziges. .

Klebmittel für Etiketten in' feuchten Räumen. Ein Uebelstand ist es, daß die aus Wein- und Liquerflaschen, s , Conservengläsern rc. befindlichen Papier- i Anders; Eetten, sobald sie mit Dextrin oder!

gesagt, kommt inan mit der württember-^ Meister aufgeklebt sind, sehr leicht schimmeln gischen Bahn, also über Calw nach Psorz-! fleckig werden und absallen. Diese Uebel- heim und will nach Wildbad oder umge-' stände zeigen sich nicht, wenn man Eiweiß kehrt, so hat man in Pforzheim so gut, dazu verwendet.' Zu diesem Zwecke schlägt wie keiner! direkten Anschluß, kommt man! man es in einer flachen Schale oder aus aber ans den badischen Strecken, vom einem Teller zu einem leichten Schaum, Mühlacker her oder vou Karlsruhe, so! mit dem man die Etiketten ans der Rück­ist für Anschluß gesorgt. Also Eiuschalten> feite mittelst eines flachen Pinsels gleich­en 2 weiteren Zügen nach und von! mäßig bestreicht, diese sodann auf die Wildbad, mit Berücksichtigung der Calwer! Flaschen rc. auflegt und mit einem Tuche Züge erscheint geboten. Weiter wäre als-^ festdrückt. Sind die mit Eiweiß aufge- dann die Umwandlung von einigen Per- klebten Etiketten einmal angetrocknet, so sonenzügen in direkte Schnellzüge nach. lösen sie sich auch in der Feuchtigkeit, und von Wrldbad, mögen sie ja vielleicht; selbst unter Wasser nicht inehr von dem m Nenenburg anhalten. ins Auge zu; Glase

fassen. Gegenwärtig verkehrt in jeder - -

Zugsrichtung ein einziger Schnellzug und SchNMöeilS MLUe!

^ Zuge entsprechen igrem > Unter Zugrundelegung der GedichteTer reichste Fürst" und Charakter mehr dadurch, als man Schnell- !Der Ueberfall Herzogs Eberhardt in Wildbad."

zugszuschlag bezahlt, während Fahrzeit ! WsarLeiLeck von Karl Ziese,

und Anhalten nichts weniger, als einem! Furchtlos und Treu, so klangs in alten Zeiten, Schnellzug entsprechend, festgesetzt sind.! Furchtlos u. Treu, so klingtsauch heut hinaus! Im übrigen fahren in allen Zügen Pforz- Durch Schwabens Gau'n, in Freud und Leiden,

heim Wildbad sommers weitaus die meisten Insassen nach Wildbad; viele der Passa­giere sind von weitesten Entfernungen per Schnellzug nach Pforzheim gekommen, der

letzte und kürzeste Teil ihrer Fahrt d. h. Doch ewig, ewig bleibt sie neu.

Stand stets das Volk zum Herrscherhaus.

Wohl sind Jahrhunderte dahingegangen. Seit jener Zeit wo Schwabens Treu Als Kleinod galt in deutschen Landen,

Es war zu Worms im Kaisersaale,

Wo stattlich saß der Fürstenschaar,

Da klang nach frohem Zechgelage,

Die Frag, wer wohl der Reichste war.

Des Lobes voll ob ihrer Lande,

Sprach Einer nach dem Andern jetzt,

Von Heeresmacht, Reichtum und Glanze,

Bis endlich Schwabens Fürst zuletzt,

Bescheiden sprach, mein Land ist klein,

Nichts birgts an theuren Erzen,

Mein Reichtum ist mein Volk allein.

Mit edler Treu im Herzen.

Dies Kleinod kann mir niemand rauben.

Wie Reichtum, Macht und Herrlichkeit!

Mag Krieg und Sturm auch einstmals br ausen Mein Volks bleibt treu zu jeder Zeit. ; Da riefen Alle im Vereine,

Herr Graf im Bart, Ihr habt ein Land,

Das dicht besät mit Edelsteinen,

Ihr werd't als Reichster anerkannt.

Ja Schwabens Fürst könnt' schon so sprechen Er hals erfahren einst in Roth,

Daß, wenn die eignen Kräfte brechen.

Er sicher ruht in Volkcsschoß.

Es war an lauem Sommertage,

Wo Heilung suchte er als Greis,

Im wunderschönen Schwarzwaldbade,

Wo kräftig quillt der Sprudel heiß.

Ein Wildbad «ars im wahren Sinne,

Denn Wald und Luft war wunderbar,

Die Enz allein durchbrach die Stille,

Ihr Wasser rauschte still und klar.

Er ruhte aus von schweren Sorgen,

Die ihm die Feinde oft gemacht.

Er glaubte sich jetzt wohl geborgen,

Weil er gebrochen ihre Macht;

Doch heimlich nahten sich die Feinde,

Weil sie ihn wußten wehrlos jetzt,

Sie glaubten schon die edle Beute,

Machtlos gefaog'n in ihrem Netz.

Da kam ein armer Hirtenknabe,

Ganz athemlos des Wegs daher.

Der alte Reck ruht noch im Bade,

Als hell schon blinkt ihr Schild und Speer,

Der treue Knabe fürcht für das Leben,

Des teuren Fürsten jetzt in Not,

Er führt ihn fort auf fremden Wegen,

Weit fort, wo nicht Gefahr ihm droht.

Sie klettern beide jetzt verwegen.

Die steilsten Felsenhöhn hinan.

Der Graf bahnt selbst mit seinem Degen,

Im dichten Buschwerk freie Bahn. -

Allmählich doch entschwinden,

Die Kraft' ihm mehr und mehr,

Die Berg' zu überwinden.

Wird ihm jetzt bald zu schwer.

Da spricht der treue Knabe,

Herr Graf, ich geb mein Wort,

Ich nehni Euch in die Arme,

Und trag Euch sicher fort.

Der Graf gewährt dem Knaben,

Die Bitt von Herzen gern,

Bald ruht er in den Armen,

Im Traum der Welt so fern.

Sein Lebensweg ist längst vollendet.

Ja, Alles ist vergänglich hier,

Die Zeit rauscht hin, das Leben endet.

Doch Liebe währet für und für.

Telegramm derWildbader Chronik."

Kiel, 11. Juli. Als der Kaiser heute Nachm, an Teck seines Schiffes spazieren ging wurde er durch den Strick eines niederfallenden Mastbezugs ins' 'linke Auge getroffen. Es erfolgte mäßiger Bluterguß. Das Befinden ist schmerzlos.