Spartakisttsche tknrMeV« «vch 1» Vrewe«.

(WTB.) Berlin, 30. Jan. Die Reichsregiernng hat sich genötigt gesehen, zur Wiederherstellung geordneter Zustände in Bremen eine Truppenabtrilung dorthin zu entsenden. Die ersten Truppenzügs find bereits bei Bremen eingetroffen. Die Stärke der für sonstige Zwecke bereitgestellten Truppen erfährt infolge de» starke« Zu­stroms von Freiwilligen keine Verminderung.

Streit u« zurückgefiibrte» Heeresgnt.

(WTB.) Esten, 30. Jan. Wegen der Verwendung von zurückgeführtem Heeresgut (es handelt sich um 360 Millionen Zigarren, 400 Millionen Zigaretten und 200 000 Liter Branntwein im Werte von 60 Millionen Mark), das in Esten lagert, kam es zwischen den Ver­tretern der Stadt Esten und einem Vertreter der Jten- dantur Münster zu scharfen Auseinandersetzungen. Die Intendantur Münster verlangt die Herausgabe der hier lagernden Waren, um sie an Soldaten und die Volks­wehr zu Einstandskosten abzugeben. Die Vertreter Estens erklärten, derartig« aus Mitteln der Allgemein­heit gekaufte Waren müßten auch wieder der Allgemein­heit zuaeführt werden. Die Stadtverwaltung h-.it sich dieserhalb im Einverständnis mit dem hiesigen A.- u. E.-Rat beschwerdeführend an die Volksbeauftragten in Berlin gewandt.

Aus Stadt und Land.

Latw» den 1. Februar 1919.

Eine Demonstration.

* Am Donnerstag abend begab sich eine Anzahl von Männern und Frauen auf das Oberamt, um dem Oberamtmann Klagen über ungenügende Lebensmittel- zuweisnng vorzutragen. Namentlich bezüglich der Butter­und Fettverteilung zeigten sich die Leute ungehalten. Auch wurde verlangt, daß das Oberamt energischer auf auf Zuweisung von Teigwaren und sonstigen Nähr­mitteln dringe. Die Klageführenden brachten ihre An­schauung aber in einer Weise vor, die nicht gebilligt werden kann. Sie beschimpften die Kommunalverbands- beamten, stießen Drohungen gegen die Beamten des Oberamts aus, und traten in einer Weise gegenüber dem OberamtcVorstand auf, die nicht von ruhigem, klaren Denken eingegeben sein konnte. Es ist doch in einer kleinen Stadt wie Calw ist, nicht nötig, daß man die Methoden der größeren Städte nachahmt und mit dem­selben Erfolg wie dort, daß man nämlich hier wie dort mit der Antwort abziehen muß. es werde alles getan, ober wenn keine Butter und sonstigen Lebensmittel ge­liefert werden, so kann man auch keine verteilen. Wenn die Behörden hier und dort zu schnellerer Abhilfe eines

Amtliche Bekanntmachung««, Beteuutmechuug.

Durch die Reueinteilung der Schlachtviehzuteilung lst es möglich, die Flrischrätio« m» 100 Gramm zu erhöhen, so daß vom 3. Februar d. F. an im Oberamts­bezirk Calw 250 Gramm Fleisch gereicht werden können. Die fleischlosen Wochen kommen in Wegfall, ebenso die Zulagen und die Industriesonderversorgung.

Calw. 1. Februar 1919. Oberamt Calw.

S. V. Dr. Bleicher.

Uebelstandes gedrängt werden wollen, so ist eine Vor­stellung oft erfolgversprechend, weil man dann zwecks Beschleunigung der Hilfe höheren Orts auf die Kund­gebungen der Bevölkerung Hinweisen kann, aber die Be- schwerdeführer müssen dann so viel Zucht haben, daß sie das Amt von der Person zu unterscheiden wissen, und es nicht die Beamten entgelten lasten, daß wir in einer z allgemeinen Ernährungskrisis sind, für die das Oberamt) so wenig verantwortlich ist als die Beschwerdeführenden, z Die lebhafte Demonstration wurde denn auch in nihigere Bahnen gelenkt, als ein Vertreter des Arbeiterrats die! wahllos aber möglichst dramatisch geäußerten Wünsche sich vortragen ließ und dann dafür eintrat, daß mit ihm zusammen eine Abordnung dem Oberamtmann die! Wünsche der Demonstranten vortrage. Das geschah, und der Oberamtsvorftand konnte sodann die Mitglieder der Abordnung über die Lage aufklären, besonders darüber, daß Fest demnächst verteilt wird, ebenso Käse, daß die Erhöhung des Marmeladepreises nicht vom Kommunal­verband abhängig sei, und daß die Butterznfuhr eben dauernd schlecht sek. Die Forderung, dieses Jahr Kur­gäste, die nicht erholungsbedürftig sind, aus dem Bezirk fernznhalten, soll nach Stuttgart weitergegeben werden. Auch die Einstellung von Kriegsteilnehmern auf dem Ober­amt u. Entlassung der bisherigen Hilfskräfte wurde beantragt. Also wie gesagt, kein gerecht Denkender wird das Be­schwerderecht irgend einer Bevölkerungsschicht angreifen wollen, aber Rücksicht auf unsere Beamten, die in der heustacn Zeit wirklich keinen leichten Stand haben und von sich aus die schlimmen Zustände nicht ändern können, darf doch billiger Weise verlangt werden.

Sozialisierung.

Unter dem Vorsitz des in der Zwischenzeit in das Ministerium des Innern Lbergetretenen Arbeitsmini­sters Dr. Lindemann fanden am 3. und 21. Januar Beratungen der von der Regierung berufenen Soziali- fierungskommistion statt. Es wurden vier Nnterkommis- sionen eingesetzt, die sich mit der Frage der Sozialisie­rung der Elektrizität, Wasserkräfte, Binnenschiffahrt,

Ffdefkcmrmstse, Forstwirtschaft, ^rnndkredstwefen, Gr«nb und Boden, Versicherung, Kommunalisierung, Eas-^ Wasserversorgung, Straßenbahnen. Kleinbahnen. Lust- schifsahrt, Ernährung, Gewinnbeteiligung der Arbeiter zu befass^ haben. Di« Lnsschüste habe» ihre Arbeit be­reits ausgenommen.

Württewürrzisch, S»«de»»«rs«»«!u«g.

Le»et,d»»«hlrecht und G»»»;,d«»ertr«tu»r.

Stnttznrt, 30. Jan. Nach den Dauerberatunges der letzten Tag» in die Kürz« der heutige» Sitzung unter dem Vorsitz des Vizepräsidenten Walter besonder» wohltuend empfunden worden. Ministerpräsident Blos. denen Gesundheit anscheinend wieder hergrstellt ist, ist heute zum erstenmal am Regirrusgstisch erschienen. De« einzigen Gegenstand der Tagesordnung bildete sie e>ste Beratung de» Gesetzes über da» Ke«et»de»«hl« recht und die Gemeinde»«rtret»»g. Die Regierung hat dabei nur du- Gemeindewahlrecht und die Gemeinde­vertretung den durch die Revolution geschaffenen neuen Behältnissen anzupasten. Alles übrige soll durch die Neuordnung der ganzen Gemeindeordnung geregelt werden. Die Rechte kann kein Bedürfnis dafür erken­nen, .«rd die Unabhängi-rn wollen jetzt schon die ganze Neuregelung. Die Meb''eitsparteien nahmen das Not- gesctz günstig auf. Die Hauptbsdenken drehen sich um da» aktiv« Wahlalter von 20 Jahren, die Maximalzahl der künftigen Gemeinderäte, die Ausdehnung des Pro­porzes auf kleinere Gemeinden, die Bindung an eine Aufenthaltsdauer in der Gemeind« und die Amtsdauer.

(STB.) Bo« der Enz, 30. Jan. Der durch die Revo­lution aus dem Gefängnis befreite Ludwig Wilhelm Carle aus Pforzheim bildete eine Diebesbande, die in der Gegend alles mgöliche Getier stahl. Aus dem Katharinentalerhof stahlen sie allein in drei Malen je ein Kalb und schlachtete» es. Unter anderem suchten sie im Wiirttembergischen Helm: Wildberg, Birken­feld, Calw, Oelbronn usw., wo sie Treibriemen. Zie­gen, Schafe. Schweine usw. stahlen. Die Räuber wur­den nunmehr in Karlsruhe abgeurteilt. Es erbi-Oen Wilbrlm Carls zwei Jahr« Gefängnis. Ludwig Carls N Jahre, beide mit Ehrenstrafen, Paul Carle 1)4 Jahre, Wilhelm Makler 1)4 Jahre. Erwin Hertmann 1)4 Jahre, Frau Elisabeth Müller 6 Monate usw.

Gottesdienst« in der Methodistenkapelle.

Sonntaq morgens 8"- und a^-nds 5 Uhr Prediqt. W Fiel. Sonntaq mornens 11 Uhr Sonntagschule. Mittwoch abends 8'/« Uhr Bidelstunde.

Druck und Verlag der A OrlschlSfter'schen Buchdruckerei, Calw

Stadtschultheihenamt Calw.

Nach Verordnung der provisorischen Regierung vom 18. ds. Mts. hat sich

jeder Nicht-Wiirltemberoer

der sich in Württemberg aushält, durch einen Paß oder Paßersatz über seine Person auszuweisen.

Ausgenommen von dieser Vorschrift sind Kinder unter 12 Jahren und solche Nicht-Württemberqer. die sich bereits vor dem 1. Fan. 1919 in Württemberg niedergelassen haben.

Zuwiderhandlungen werden bestraft, auch haben Zuwiderhandelnde unter Umständen Ausweisung zu gewärtigen.

Die hienach ausweisvflichtigen Personen werden aufgefordert, sich am Mittwoch, den 6 Februar 1919, nachmittags 3 bis S Uhr unter Vorlage ihrer Ausweise auf dem Stadtschulthetßenamt zu rucken.

Für die Besucher der hiesigen Handelsschulen wird eine besondere Meldegelegenheit gegeben werden.

Calw, den 3l. Fanuar 1918.

Stadtschuttheiß: Göhner.

Stadtichultbeitzenamt Calw.

Am Dienstag, den 4. ds., vormittags von 8 bis 12 Uhr,

können auf dem Stadlschultheißenamt

neue Mahl- und Oelschlagscheine

beantragt werden.

Die Urkunden über die Getreideaufnahme und die roten Ausweis­karten sind vorzuzeigen.

Calw, den l. Februar 1919.

Stadtschultheißenamt: Göhner.

Würzbach.

Brennholz- Verkauf.

Am Donnerstag, den 6. Februar, vormittags 11 Uhr, ver­kauft die Gemeinde in dem Rathaus in Würzbach

4L M. BrsnnWz, Scheller md PMel.

Das Holz sitzt im Würzbachtal an der Straße nach Calmbach. Den 30. Januar 1919.

Schultheißerramt: Einbach.

Klavier

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von alleinstehender Dame. An. geböte mir Preisangabe unter X. an die Geschästsst. ds. Bl.

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ohne Verdeck, hat zu verkaufen Karl Setzring. Gechingen.

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Stadischultheißenamt Cal«.

Unsere Vollmilchanlieserung

geht ständig zurück Die Herren Aerzte mußten daher gebeten werden, die Zeugnisse zum Bezug von Milchzulagen für Kranke auf das äußerst notwendige Maß zu beschränken. Die Einwohnerschaft wird ersucht, nur in wirklich dringenden"-n die Ausstellung solcher Zeugnisse bei den Aerften zu beautra^en.

Calw, den 31. Januar 1919.

Stadtschuttheißenamt: Göhner.

Simmozheim.

Sie MMchlW der

wird am Montag, den 24. Febr. 1919, nachm. 2 Uhr.

hier im Rathaus auf 1 Jahr vorgenommen. Die Weide darf im Sommer bis zu 170 Stück, von Martini an mit 250 Stück befahren werden. Liebhaber sind eingeladen.

Den SO. Fanuar 1919.

Schulthetßenomtsverweser: Buck.

-KL.

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Wer, sagt die Gejchaiklt. ds. Bl.

wie neu, zu verkaufe».

Man»*'» Lahiiho.str. 3u31.