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Nr. 2S.
Dienstag. 2. März l8Ü7.
33.ZaHrMrA
BöLktieittbkrst.
Rottenburg, 25. Febr. Bekannt-
Gestorben: 25. Febr. zu Stuttgart lrch befindet sich iin oberefi Neekkrtyal> Matthias Kemmel, Landgerichtssekretär zwischen Eyach üüd GMrnäü Me Nn- a D., 77 I. a. — 26. Febr zu Deger- zahl von Sanerguellen. In den letzten! loch Paul Weychardt, Turnlehrer am Jahren wurden in Eyäch sowohl, als j Stuttg. Kärlsgymnasiuni. 4v I. a.; — auch ist Nwderttäu diese SauercsNellen, zu Cannstatt Oberförster a. D. Fried, ftrr Kohlensäure nützbar gemacht während! Krauch, Ritter 1. Kl. des Friedrichsor- die Quellen in Bieringen keine Beachtung! dens, 69 I. a. ! zu diesem Zweck fandest, trotzdem es die» -
— Wie man hört, ist setzt die Schei-! selben Säuerlinge sind. Ist ällernestester. düng zwischen dem v. Wangenheim'schen! Zelt nun scheint dieses.Wasser doch die Ehepaar eingelertet. Herr v. Wangen-! Aufmerksamkeit einer Gesellschaft von IN'-! heim weilt zur Zeit in Nizza, während ^ teressenten auf sich zu lenken, um so mehr! seine Frau sich hier befindet. — Der Stntt- weil die Lage der Quellen in der Nähe! gatter Liederkranz tritt seine Sängerreise des Bahnhofs Bleristgen eine sehr bil-, nach dem Süden am Dienstag in der lige Weiterbeförderung ermöglicht und Karwoche an. Das Hauptreiseziel ist, die Güterpreise sehr niedrig stehen. Dä- Mailänd, wo die Gesellschaft sich äm, rum wird man nächstens vom „Bieringer Ostermontag auflöst. Die Mehrzahl der Sprudel" hören uüd denselben kosten
Teilnehmer wird aber noch länger in können. , -.
Italien verweilen und die größeren Städte . . „ ' '
besuchen. R«nds«att.
Neuenbürg, 25. Febr. Heute ver- Schwetzingen, 24. Febr. Am wo- ließ Hr. Bahnhosverwalter Schwämmle rigen Freitag morgens verließ der frü- Stadt und Bezirk, um, nachdem er in den! Here Kaufmann A. H. . . . seine Fa- ^ ^ 'nnlie unter dem Vorgeben, er habe eine Ge
schäftsreise zu machen. Da derselbe bis heute noch nicht zürückgekehrt ist, so wurde bald in der ganzen Stadt der Verdacht erweckt, H. habe sich als Kontrolleur der Sparkasse, als Konkursverwalter und Rechtsagent verschiedene Veruntreuungen zu Schulden kommen lassen, und sei nun flüchtig geworden. Gestern ^ ^vurde die gerichtliche Untersuchung ein--; geleitet und dann sofort Fahndung angeordnet. Wie man bereits hört, ist die j Gesamtsumme der Unterschlagungen eine, ziemlich bedeutende, und werden davon.
Ruhestand getreten, nach Stuttgart über- zusiedeln.
Cannstatt, 27. Febr. Das Gasthaus zum „Lamm" dahier ging um den Preis von 88,000 Mk. heute durch Kauf an Herrn Wilhelm Merz, Metzgermeister in Stuttgart, einem geborenen Cannstatter über.
Göppingen, 27. Febr. Die weitbekannte Metallwarenfabrik von Schnüffler und Safft ging gestern durch Kauf in den Besitz der württ. Metallwarenfabrik Geislingen um die Summe von 1400000
Mark über. Die seitherigen Besitzer ver- , _._, .. .- -- —
bleiben in der Leitung des Geschäfts als j auch Waisen betroffen. Der Flüchtling, Direktoren. Auch sonst erleidet der Be- hinterläßt eine Frau und 6 unmündige ^ trieb keine Aenderung. Kinder.
Schwenningen, 25. Febr. Inden . Schopfheim, 25. Febr. , Wie die letzten Wochen hat ein hier in der Lehre sogenannten Tuchrestreisenden, die gegenbefindlicher 15jähr. Bursche aus Walds- wärtig wieder die Gegend unsicher machen, Hut, Kind angesehener Eltern, welcher "" - -
die Mechanik erlernen wollte, in verschiedenen Bäckerläden in auffälliger Weise sich gezeigt. Gestern Vormittag wurde, nachdem er den Laden des Bäckers Christian Benzing hier, in welchen er sich eiugeschlichen, verlassen hatte, verschiedenes Geld vermißt. Die hierauf veranlaßte nähere Nachforschung hat zu der Entdeckung geführt, daß in des Burschen Schuhen über 10 Mark in verschiedenen Münzsorten gefunden wurden. Der schon früher wegen Diebstahls bestrafte junge Mann wurde festgenommen und dem Gericht nach Rottweil überliefert.
ihre Geschäfte zustande bringen, könnte man in einem Wirtshause in Fahrnan beobachten. Am Stammtische hatten unter den Gästen auch zwei Herren obigen Berufes Platz genommen. Zuerst sprach man von ganz allgemeinen Dingen. Bald aber wußten die Schlaumeier, ohne daß es gerade auffiel, das Gespräch auf den Einkauf von Kleiderstoffen zu bringen. Es wurde diese und jene Behauptung aufgestellt und ehe man fichs versah, war der Tisch mit Stoffproben aller Art bedeckt. Ganz besonders. pries der eine Reisende einen sehr soliden Stoffrest an, der zu einem Anzug äusreichett würde;
äüsnähmsweise könnte der Preis auf 19 Mk. ermäßigt werden. Scherzweise: meinte einer der Anwesenden, 6 Mark würde er vielleicht anlegen; 19 Mk. seiest! ihm aber zu viel. „Abgemacht! Hier ist der, Stoff", sägte darauf sofort der Verkäufer. Der Gast zahlte seine 6 Mk„ und ehe der Stammtisch sich von seiner Verblüffung über die Höhe des Rabatts erholte, war der Kauf abgeschlossen.
Frankfurt,.28. Febr. Die FeuevA brunst, die, wie schön kürz gemeldet, ge^ sterü um die Mittagsstunde ist unmittelbarer Nähe der Zeit, also der belebtestes Geschäftsgegend, ausbrach, war eitttz -dev größten und gefährlichsten, die Frankfurt seit langen Jahren gesehen. hat. Neben dem Eckhause der Zeit und Haseügasse' hatte in letzterer der Kastfmänn S. WröttKv ein 3stöckigds Warenhaus errichtet; üüt darin seinen großen ÄerkaNfsbazad unter« zubringen. Vor wenigen Monaten war dieser Neubast bezogen worden,, und die glänzend mit allen denkbaren Verkaufsgegenständen ausgestatteten Schaufenster bildeten eine Sehenswürdigkeit, besonders Abends, wenn alles elektrisch beleuchtet war. Gestern Mittag nun war der Arbeiter Theodor Rübsamen damit beschäftigt, in die Bogenlampen des einen Schaufensters neue Kohlenspitzen einzusetzen, Als er dann das Licht probirte, fiel eist glühendes Kohlenteilchen in einen Makart- strautz, der unter der Lampe hing, und dieser fing sofort Feuer, das sich den übrigen leicht brennbaren Gegenständen des Schaufensters mitteilte. Die Bauart des Warenhauses, das in der Hauptsache ans Eisen und Glas bestand Und eigentlich nur einen einzigen, bis unter das Dach gehendenHohlraum darstellte, der überdies mit lauter rasch fenerfangenden Stoffen gefüllt war, erklärt das fürchterlich rasche Umsichgreifen des Brandes. In einem Nu war das ganze Haus ein Flammenmeer, doch konnten alle Angestellten des Wronker'schen Geschäfts, von denen übrigens die meisten zu Tisch weggegangen waren, sich noch rechtzeitig auf die Straße retten. Das Eckhaus nach der Zeit zü war durch eine starke Brandmauer geschützt und hat verhältnismäßig wenig gelitten. Aber das daneben auf ddr Zeil stehende Haus, das durch einen Lichthof mit dem Wronker'schen in Verbinduttg steht, wurde sehr bald vom Feuer ergriffen, und zwar gerieten die Treppert, die nach hinten zu liegen, zuerst in Brand, so daß den Bewohnern dieses Hauses die Flucht vor dem Feuer abgeschnitten war